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Kommentar: Wie wichtig der Mac für Apple ist, demonstriert die ARM-Umstellung

Auch wenn es schon seit dem iPod in den Apple-Foren regelmäßig hieß, Apple habe das Interesse am Mac verloren, so gab es wohl tatsächlich einen kritischen Zeitpunkt. Diesen kann man auf die Jahre 2010/2011 datieren, als das erste iPad auf den Markt kam. Viele Marktbeobachter prognostizierten, Tablets könnten klassischen Computern nun den Rang ablaufen und zur wichtigsten Plattform werden. Das Ende herkömmlicher PCs schien gekommen und die anfänglichen Auswirkungen auf die Verkaufszahlen schienen dies zu bestätigen. Doch auch Apples eigenes Verhalten war so zu interpretieren, als sehe man den Mac nicht unbedingt mehr als Zukunftsprodukt. Steve Jobs sprach immer wieder sehr offen von der "Post PC"-Ära – einer Zeit, in der klassische Konzepte an Bedeutung verlieren ("We’re going to demote the PC and the Mac to just be a device" und neue Geräte (u.a. Tablets) zum Siegeszug ansetzen.

OS X 10.7 Lion verfolgte beispielsweise das Konzept "Back to the Mac", womit aber gemeint war, dass viele iPad-Funktionen auf den Mac wanderten und die Plattformen funktionell näher zusammen brachten. Die Kritik an dieser Produktpolitik war nicht leise, denn diverse Umstellungen mochten für iPhone und iPad passen, nicht aber für den Mac. Funktionen wie Launchpad ergaben ohne Touchbedienung wenig Sinn und gelten oft als sichtbares Beispiel für eine Entwicklung in die falsche Richtung (wenngleich es das Feature auch heute noch gibt...). Manche Umstellungen von Lion wurden mit OS X 10.8 Mountain Lion übrigens direkt wieder rückgängig gemacht, unter anderem das Verhalten von Mission Control, welches Exposé nachfolgte.


Die Tablet-Revolution blieb aus, der Mac florierte
Der Markt entwickelte sich jedoch ganz anders, als 2010/2011 gedacht. Tablets wurden bekanntlich nicht zur wichtigsten Plattform, stattdessen stagnierten die Verkaufszahlen schnell, um dann sogar deutlich zurückzugehen. Ganz anders beim Mac: Apple feierte regelmäßig Absatzrekorde. Die Computer, vor allem Notebooks, waren gefragt wie nie – und kaum jemand dürfte seitdem ernsthaft infrage gestellt haben, ob der Mac noch eine Zukunft hat. Sicherlich hatte Apple den Mac Pro als nicht mehr attraktives Nischenprodukt auserkoren, die zögerliche Produktentwicklung sprach Bände, ansonsten entwickelte Apple den Mac aber konsequent weiter. Man kann begründet spekulieren, dass der Mac heute einen höheren Stellenwert für Apple hat, als es in den letzten Jahren Steve Jobs' der Fall war.

Der ARM-Umstieg: Bekenntnisse zum Mac
Sicherlich rückt der Mac, zumindest von der eingesetzten Hardware, näher denn je an iPad und iPhone heran. Dennoch ist die Aussage falsch, der Mac sei damit eigentlich auch nur noch ein großes Tablet. Das Gesamtprodukt lässt sich nicht auf einen Teilaspekt reduzieren, denn in vielerlei Hinsicht machte Apple klar, dass der Mac als eigene Kategorie behandelt wird. Dabei ist offensichtlich, welchen Aufwand Apple an den Tag legte, um Nutzern eines ARM-Macs nichts wegzunehmen – die fehlende Windows-Unterstützung einmal außen vor. Multi-Boot, Unterstützung sämtlicher Frameworks aus macOS 10.15 (sogar OpenGL!) bis hin zu KEXT-Support zeigen, dass es nicht zum befürchteten/erwarteten Kahlschlag kam.


Apple hätte einen viel einfacheren Weg gehen können, entschied sich aber dazu, den Mac trotz maßgeblicher Umstellung im Inneren nicht in seinem Wesen zu verändern. Für den Normalanwender wird es keinen Unterschied machen, ob nun ein Intel-Chip werkelt oder ob Apple Silicon für die Arbeit zuständig ist. Auch an professionelle Anwender dachte Apple und ist bestrebt, diesen einen einfachen Übergang zu bieten. Würde Apple im Mac keine langfristige Zukunft sehen, so wäre der ARM-Umstieg genau der Zeitpunkt, um die Plattform zu degradieren. Dies ist nicht erfolgt, denn Apple betreibt hohen Aufwand, um den Mac zu einem besonderen Produkt zu machen – und zwar zu einem, welches sich demnächst deutlicher denn je von der PC-Konkurrenz abheben kann.

Kommentare

Retrax26.06.20 12:26
Dennoch wäre es toll, wenn Apple seine Entwicklertools fürs iPadOS bringen würde.

Aber noch etwas anderes:
Glaubt Ihr, dass das Format dieser Keynote (vorproduzierter hochprofessioneller Keynote-Film) der neue Standard bei Apple wird?

Es würde sicher Tim Cook sehr entgegenkommen (alles bis ins kleinste Detail kontrollieren).

Sind "klassische" Keynotes bei Apple EOL?
+4
nane
nane26.06.20 12:36
Retrax
Sind "klassische" Keynotes bei Apple EOL?
Kann ich mir gar nicht vorstellen. Das Publikum erzeugt Gefühle, Atmosphäre und Realität. Das kann ein Hochglanz Key-Note Film nicht mal ansatzweise erzeugen.

Durch die Einführung der CD sind Life-Konzerte nicht gestorben. Ganz im Gegenteil. Die Schallplatte kommt wieder und Life-Konzerte sind so wichtig wie noch nie für MusikerInnen.
Wenn die Leute die Wahl hätten beim Kaufhof oder bei Amazon einzukaufen, dann werden wohl viele eher das Erlebnis in der Realität, dem Kauf im Internet-Shop vorziehen.

"Life" ist Leben und damit wird ein Image transportiert, dass man auf Plakaten, in Filmen oder auf Webseiten nicht transportieren kann.

Die Key-Note wird (wenn möglich) wieder mit "whoooaaa" sagendem und applaudierendem Publikum stattfinden. Alles andere funktioniert nicht, weil es kam Gefühl transportiert und vermittelt.
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+3
RyanTedder26.06.20 12:38
Die Macbooks werden vielleicht irgendwann durch das iPad verdrängt, aber Stationäre Macs wie der Mac Mini, iMac oder Mac Pro, wird es immer geben.

Für Macbooks finde ich ARM sogar uninteressant, weil das iPad Pro ja schon zeigt wohin die Reise geht und mit welcher Leistung zu rechnen ist. Viel interessanter finde ich stationäre Macs mit deutlich höherer TDP.
-3
iQuaser
iQuaser26.06.20 12:39
"Funktionen wie Launchpad ergaben ohne Touchbedienung wenig Sinn und gelten oft als sichtbares Beispiel für eine Entwicklung in die falsche Richtung"

Kann ich nicht bestätigen - Launchpad wird von mir sehr intensiv genutzt und ich liebe es...
+7
becreart26.06.20 12:48
RyanTedder

Das Bedienungskonzept ist das entscheidende, so komme ich nicht um ein iMac, MacBook Pro und iPad Pro herum.
Die Leistung des iPads ist nicht das Problem, aber die Grösse des Displays und die Bedienung.
+6
TiBooX
TiBooX26.06.20 12:50
“People who are really serious about software should make their own hardware.”

Alan Kay


Apple ist eine Software Company die auch Hardware baut.
People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
+4
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck26.06.20 12:57
TiBooX
Und jetzt hat Apple das ALLERerste Mal in der Geschichte des Macs ALLES in der Hand – 68k, PPC und Intel waren ja stets von anderen Herstellern, bei denen Apple nur bedingt Einfluss hatte.
+10
DTP
DTP26.06.20 13:20
Mendel Kucharzeck
Und jetzt hat Apple das ALLERerste Mal in der Geschichte des Macs ALLES in der Hand –

Das klingt aber ein wenig wie ein Fanboy-Kommentar und ist maßlos übertrieben. Apple hat nun ein paar weitere Komponenten in der eigenen Hand.

Schau mal wie viele Zulieferer allein aus Deutschland kommen: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/zulieferfirmen-so-vie l-deutschland-steckt-im-iphone/24057266.html

Und alles aus einer Hand zu bekommen ist ja nicht immer das beste. In der Softwareentwicklung wird ja deshalb vieles dazu gekauft bzw. genommen (OpenSource), weil man dann eben das beste zusammenstellen kann und mit eigener IP zu der besten Lösung zusammenstellen kann.

Und daher bleibt meine Sichtweise: Erstmal abwarten, ob die neue Hardwarestrategie von Apple MIR (als Kunden und Nutzer) Vorteile bietet (und keine großen Nachteile). Dann werde ich umstellen.

Die Befürchtung, dass Apple einen schöneren walled garden mit noch höherer Mauer erstellt, verstehe ich, aber auch hier werde ich mit meinem Urteil erst mal abwarten bis die ersten Hardwarebeispiele auf dem Markt sind.
0
Dante Anita26.06.20 13:27
Retrax

Ich glaube auch dass es wieder eine Keynote mit Publikum geben wird, sobald das vertretbar ist. Diese Stimmung, als seinerzeit ein „One more thing“ oder ein heiß herbeigesehnter Mac präsentiert wurde, das bekommen sie mit keiner noch so gut gescripteten Aufnahme hin.
+1
Wellenbrett26.06.20 13:49
DTP
Mendel Kucharzeck
Und jetzt hat Apple das ALLERerste Mal in der Geschichte des Macs ALLES in der Hand –

Das klingt aber ein wenig wie ein Fanboy-Kommentar und ist maßlos übertrieben. Apple hat nun ein paar weitere Komponenten in der eigenen Hand.

Schau mal wie viele Zulieferer allein aus Deutschland kommen: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/zulieferfirmen-so-vie l-deutschland-steckt-im-iphone/24057266.html
...
Ich glaube, Mendel meinte, dass Apple zum ersten Mal in der Firmengeschichte die wesentliche Elektronik, die mit der Software interagiert, komplett in eigener Hand hat. So habe ich es verstanden. Wo irgendwelche Schräubchen oder sogar Displays herkommen ist dagegen nicht das Entscheidende für gelungene vertikale Integration.
+10
Goosebump26.06.20 13:51
Wozu jetzt noch einen mobilen Mac mit ARM kaufen? Ich für mich persönlich sehe mit ARM-Macs keinen Vorteil gegenüber iPads. Mit iPad OS ist man eh schon sehr nah dran am Desktop. Bei den stationären Macs wird die Leistung entscheidend sein. Aber auch hier sehe ich mich persönlich nicht mehr. Bei einem stationären Rechner mag ich mich nicht so sehr einsperren lassen, wie es Apple vor hat. Hier stehen die Zeichen für mich ganz klar auf Trennung. Ist aber okay, muss ja nicht immer passen und andere Systeme haben auch ihre Vorteile.
-1
hendrik00126.06.20 13:57
nane

Also ich fand es besser ohne die ganzen whoooher und Klatscher bei jeder auch noch so unwichtigen Stelle. Mich persönlich, hat dieses gekünstelte und inszenierte Klatschen immer an Einspielungen bei Sitcoms erinnert.
+2
Retrax26.06.20 13:58
Goosebump
Wozu jetzt noch einen mobilen Mac mit ARM kaufen? Ich für mich persönlich sehe mit ARM-Macs keinen Vorteil gegenüber iPads. Mit iPad OS ist man eh schon sehr nah dran am Desktop.
Imho stösst man beim iPadOS immer noch an zuviele Ecken im Workflow im Vergleich zum macOS.

Gerade wenn man mehrere Sachen gleichzeitig machen möchte, oder auch irgendwelche kleinen Tastenkombis welche mir das Leben als Nutzer auf dem Mac enorm erleichtern.

Das alles fehlt mir auf dem iPadOS.
Aber die Entwicklung geht in eine gute Richtung.
+5
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck26.06.20 14:00
DTP
Natürlich hat Apple weiterhin Zulieferer und entwickeln keine Schrauben selbst. Allerdings hat nun Apple alle wichtigen Komponenten für den Betrieb eines Macs selbst in der Hand: CPU, GPU, viele bis alle Controller. Und wenn Apple eins gut kann, dann ist das Hochintegration von Software und Hardware – dort eröffnen sich nun viele neue Möglichkeiten.
+5
Wellenbrett26.06.20 14:03
Goosebump
... Bei einem stationären Rechner mag ich mich nicht so sehr einsperren lassen, wie es Apple vor hat. ...
Warum glaubst Du, Apple hätte vor, die Mac-Anwender einzusperren? Woher kommt diese Überzeugung, die gerade von vielen so gerne breit getreten wird?
In diesem aktuellen Interview von John Gruber zeigt Craig Federighi klar auf wieviel Aufwand Apple betreibt, den Mac offen zu lassen:

Craig sagt ganz deutlich, daß Apple es in der Hand hat und aus Überzeugung den Aufwand betreibt, den Mac offen zu lassen. Es werden wie bisher beliebige Apps aus beliebigen Quellen (also nicht nur aus dem App-Store) installiert werden können. Es werden Skript-Sprachen installiert werden können und man kann sich im Terminal austoben. Es wird im Interview auch thematisiert, daß Sicherheitsfirmen offenen Zugang zum System haben werden und dass Apple das auch so will.
+6
DTP
DTP26.06.20 14:25
Mendel Kucharzeck
Apple alle wichtigen Komponenten für den Betrieb eines Macs selbst in der Hand:
Meine Vermutung ist, dass Apple weiter gehen wird als die ARM Architektur, denn die ARM IP gehört ja der japanischen Softbank. Vielleicht gibt's irgendwann einen Apple Chip, dessen Entwicklung wirklich nur von Apple gesteuert wird.
Mendel Kucharzeck
Und wenn Apple eins gut kann, dann ist das Hochintegration von Software und Hardware – dort eröffnen sich nun viele neue Möglichkeiten.
Für diese Behauptung sehe ich noch keine Indizien. Im Gegenteil, iOS 14 kopiert ja viele Ideen von Android, was ja auch gut ist (wie auch andersherum Android von iOS beeinflusst wird).

Zu hoffen wär's und genau deshalb warte ich ja auf einen substantiellen Vorteil für mich als Nutzer. Wir werden sehen…
-2
Zeichner
Zeichner26.06.20 14:28
Warum verbaut Apple nicht endlich mal Touchscreens in den Macbooks? Oh klar, weil sich viele Leute dann vielleicht nicht auch noch ein Ipad kaufen würden.

Ich mag mein Macbook, habe aber nebenbei noch ein MS Surface Pro 7 mit Windows 10. Geniales Konzept. Die Tastatur hängt magnetisch am Tablett und kann abgenommen werden. Andererseits kann man an das Gerät einen 4k-Monitor über USB-C anschließen. Das lässt sich deshalb als Laptop, Tablett und Desktopersatz nutzen. Genau sowas hätte ich gern von Apple!
0
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!26.06.20 14:36
nane
Retrax
Sind "klassische" Keynotes bei Apple EOL?
Kann ich mir gar nicht vorstellen. Das Publikum erzeugt Gefühle, Atmosphäre und Realität. Das kann ein Hochglanz Key-Note Film nicht mal ansatzweise erzeugen.

Durch die Einführung der CD sind Life-Konzerte nicht gestorben. Ganz im Gegenteil. Die Schallplatte kommt wieder und Life-Konzerte sind so wichtig wie noch nie für MusikerInnen.
Wenn die Leute die Wahl hätten beim Kaufhof oder bei Amazon einzukaufen, dann werden wohl viele eher das Erlebnis in der Realität, dem Kauf im Internet-Shop vorziehen.

"Life" ist Leben und damit wird ein Image transportiert, dass man auf Plakaten, in Filmen oder auf Webseiten nicht transportieren kann.

Die Key-Note wird (wenn möglich) wieder mit "whoooaaa" sagendem und applaudierendem Publikum stattfinden. Alles andere funktioniert nicht, weil es kam Gefühl transportiert und vermittelt.


Dem kann ich nur zustimmen. Die Begeisterung fehlte, die echten Emotionen aus dem Publikum. Ich empfand die Keynote eher *hölzern*, sicher qualitativ sehr hochwertig aber am Ende nicht besonders.
Brauchen wir alles was wir können?
0
Wessalius26.06.20 14:44
Vielleicht werden die Geräte jetzt etwas Günstiger? (Ein oder Zwei Cent)
+1
subjore26.06.20 14:44
Goosebump
Bei einem stationären Rechner mag ich mich nicht so sehr einsperren lassen, wie es Apple vor hat.

Das einzige einsperren was jetzt dazu kommt, ist dass man Windows nicht mehr in Boot Camp installieren kann. Der Rest bleibt gleich. Bzw. Apple arbeitet auch an ein paar Stellen, an denen man dann weniger eingesperrt wird als bisher.
0
subjore26.06.20 14:46
Wessalius
Vielleicht werden die Geräte jetzt etwas Günstiger? (Ein oder Zwei Cent)

Ich vermute wenn sie in Zukunft einen 300 Intel Prozessor durch einen 100 Euro ARM Prozessor ersetzten, dann teilen sie den Gewinn gerecht halbe halbe zwischen Kunden und sich auf. Die hoffen dann dadurch, dass sie mehr Macs verkaufen.
+1
Maniacintosh
Maniacintosh26.06.20 15:26
Wellenbrett
Goosebump
... Bei einem stationären Rechner mag ich mich nicht so sehr einsperren lassen, wie es Apple vor hat. ...
Warum glaubst Du, Apple hätte vor, die Mac-Anwender einzusperren? Woher kommt diese Überzeugung, die gerade von vielen so gerne breit getreten wird?
In diesem aktuellen Interview von John Gruber zeigt Craig Federighi klar auf wieviel Aufwand Apple betreibt, den Mac offen zu lassen:

Craig sagt ganz deutlich, daß Apple es in der Hand hat und aus Überzeugung den Aufwand betreibt, den Mac offen zu lassen. Es werden wie bisher beliebige Apps aus beliebigen Quellen (also nicht nur aus dem App-Store) installiert werden können. Es werden Skript-Sprachen installiert werden können und man kann sich im Terminal austoben. Es wird im Interview auch thematisiert, daß Sicherheitsfirmen offenen Zugang zum System haben werden und dass Apple das auch so will.

Ähm, wo ist ein System, dass nativ nur vom Hersteller signierte (und das sind nur seine eigenen!) Betriebssysteme booten lässt bitte offen? Daneben dokumentiert man Apple Silicon bewusst nicht, damit nicht mal jemand in Versuchung kommt es zu probieren.

Und auch vorher war ein Mac nicht wirklich offen: Was ist daran offen RAM und SSDs zu verlöten und die Systeme, die nicht gleich 6000€ Einstiegspreis kosten so zu verkleben und vernageln, dass man selbst wenn das Zeug gesockelt ist fast nicht dran kommt. Und selbst dann nimmt man in dem 6000€-System, wo man denn dran käme, proprietäre SSDs, die man nur bei Apple kaufen kann... Sehr offen. Und mit ARM wird das alles kein Stück besser...
+2
pogo3
pogo326.06.20 15:29
Wenn die Leute die Wahl hätten beim Kaufhof oder bei Amazon einzukaufen, dann werden wohl viele eher das Erlebnis in der Realität, dem Kauf im Internet-Shop vorziehen.
Also zumindest hierzu hat wohl jemand die aktuelle Entwicklung nicht so ganz mitbekommen.

Ansonsten: die "neue" Keynote ist zum ersten Mal seit Jahrzehnten völlig laut-, bild-, und lustlos an mir vorübergegangen. Ich hab immer gedacht: war die schon ? hab ich was verpasst ? Irgendwie hab ich dann tatsächlich alles verpasst. Wurde da auch konkret ein neues Produkt vorgestellt ? Ich frage naiv weil ich es wirklich nichts mitbekommen habe. Na, ich muss jetzt mal das Video kucken.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+2
Mecki
Mecki26.06.20 16:10
"Post PC"-Ära ist ein häufig verwendeter, aber weitgehend missverstandener Begriff. Was hier gemeint ist, ist nicht, dass PCs an sich aufhören werden zu existieren, sondern dass PCs nicht mehr das Zentrum des digitalen Lebens sind. Dinge, für die man früher einen PC gebraucht hätte, die erledigt man stattdessen mit einem Tablett, einem SmartPhone oder einer SmartWatch, also kleineren, einfacheren Geräten, die man immer dabei hat, denn wer schleppt schon den ganzen Tag ein Notebook mit sich herum? Deswegen ersetzen diese aber den PC nicht, sie machen ihn nur für bestimmte Anwendungen überflüssig, so dass nicht mehr jeder Mensch einen PC braucht, nur weil er moderne Medien konsumieren oder auf modernen Wegen kommunizieren will.

Das ist wie die "Post Auto"-Ära. Auch in der wird es noch Autos geben, aber es wird eben weniger geben und es werden eben nur noch die Menschen eines haben, die wirklich eines brauchen und auch wirklich etwas sinnvolles damit anfangen. Aus einem Massenprodukt wird ein Produkt nur für bestimmte Personen, Berufsgruppen oder Anwendungsgebiete. Schließlich hat ja auch nicht jeder einen Mähdrescher daheim, deswegen heißt es ja aber nicht, dass kein Mensch mehr Mähdrescher braucht; entsprechende landwirtschaftliche Betriebe haben einen und werden auch in Zukunft einen brauchen. Wir können also nicht aufhören Mähdrescher zu produzieren, nur weil der Großteil der Bevölkerung keinen braucht, da die meisten ihr Essen im Supermarkt kaufen und nicht selber ein Feld bewirtschaften.

Alleine damit es diese ganzen Apps für iPad, iPhone und Apple Watch/TV gibt muss die ja irgendwer programmieren und das ist ohne einen richtigen Computer undenkbar. Auch viele Medien (Musik, Filme, Grafiken, Animationen, etc.) könnten ohne Computer nicht länger in bekannter Qualität erstellt werden. Denn selbst ein iPad Pro ist da nur ein nettes Spielzeug, viel zu unflexibel und durch das geschlossene iOS System in der Praxis kaum brauchbar, weil man für alles eine passende App braucht und wen es keine gibt, dann hat man Pech gehabt. Will also Apple weiterhin Content für ihre Nutzersysteme, dann muss der auf Produktionssystemen erstellt werden und das sind nun einmal Macs. Ohne Macs würden die Produzenten auf PCs von Drittherstellern ausweichen und dort dann ihre Inhalte erstellen, womit dann Apps dann aber nicht länger nativ wären, sondern nur noch Crossplatform Lösungen nutzen würden.
+2
Wellenbrett26.06.20 16:42
Maniacintosh
Wellenbrett
Goosebump
... Bei einem stationären Rechner mag ich mich nicht so sehr einsperren lassen, wie es Apple vor hat. ...
Warum glaubst Du, Apple hätte vor, die Mac-Anwender einzusperren? Woher kommt diese Überzeugung, die gerade von vielen so gerne breit getreten wird?
In diesem aktuellen Interview von John Gruber zeigt Craig Federighi klar auf wieviel Aufwand Apple betreibt, den Mac offen zu lassen:

Craig sagt ganz deutlich, daß Apple es in der Hand hat und aus Überzeugung den Aufwand betreibt, den Mac offen zu lassen. Es werden wie bisher beliebige Apps aus beliebigen Quellen (also nicht nur aus dem App-Store) installiert werden können. Es werden Skript-Sprachen installiert werden können und man kann sich im Terminal austoben. Es wird im Interview auch thematisiert, daß Sicherheitsfirmen offenen Zugang zum System haben werden und dass Apple das auch so will.
Ähm, wo ist ein System, dass nativ nur vom Hersteller signierte (und das sind nur seine eigenen!) Betriebssysteme booten lässt bitte offen?...
Wo das System offen ist habe ich in meinem Beitrag doch geschrieben. Apple könnte das System ziemlich komplett dicht machen, tut es aber nicht. Ich finde es auch sinnvoll zu unterscheiden, zwischen offener Hardware und offen für beliebige Anwendungssoftware und gängige Nutzungsszenarien. Möglicherweise ist Apple auch nicht grundsätzlich gegen ein zukünftiges Boot Camp, wenn für die Windows-ARM-Version genug Anwendungen portiert sind... Momentan macht es ja nicht viel Sinn. Ob Apple dagegen jemals Linux-Treiber für die eigene Hardware programmiert wage ich dann aber zu bezweifeln.
-1
AppleUser2013
AppleUser201326.06.20 17:03
Boot Camp wird nicht wieder kommen, auch nicht für ein Arm Windows...Das ist meine Prognose...
Warum auch...Das würde auch zu dem neuen Security Komplex, den Apple mit Apple Sillicon aufbaut, nicht passen...
+2
Wellenbrett26.06.20 17:47
AppleUser2013
Boot Camp wird nicht wieder kommen, auch nicht für ein Arm Windows...Das ist meine Prognose...
Warum auch...Das würde auch zu dem neuen Security Komplex, den Apple mit Apple Sillicon aufbaut, nicht passen...
Ich bin mir da nicht sicher. Ich denke in Stein gemeißelt ist da nichts: wenn der Bedarf ist, könnte Apple die neuen Macs auf für Windows öffnen, z.B. mit dem Hinweis, daß der Mac dann nicht so sicher ist, wie mit macOS. BootCamp für IntelMacs gab es auch nicht sofort. Bisher stellt sich die Frage nur noch nicht wirklich. Solange Apple die Treiber selber programmiert, müßte Apple die Hardware nicht dokumentieren, so wie es für OpenSource-Linux-Treiber wohl notwendig wäre.
-1
Pixelmeister26.06.20 18:27
Ich bin gespannt, wie die Grafik-Performance (FPS aber auch Qualität/Effekte) auf den neuen ARM-Books wird, vor allem mit 2 angeschlossenen 4K-Screens. Und zwar nicht im Vergleich zu Intels Onboard-Grafik sondern im Vergleich zu mobilen Hi-End-Grafikkarten von AMD oder Nvidia.
+1
dermanndernichtsweiss
dermanndernichtsweiss26.06.20 19:08
Pixelmeister
Ich bin gespannt, wie die Grafik-Performance (FPS aber auch Qualität/Effekte) auf den neuen ARM-Books wird, vor allem mit 2 angeschlossenen 4K-Screens. Und zwar nicht im Vergleich zu Intels Onboard-Grafik sondern im Vergleich zu mobilen Hi-End-Grafikkarten von AMD oder Nvidia.
Es koennte auch sein, dass es eine Konfiguration mit AMD/Nvidia Chips geben wird. Spricht technisch etwas dagegen?
0
Mecki
Mecki26.06.20 19:23
Pixelmeister
Ich bin gespannt, wie die Grafik-Performance (FPS aber auch Qualität/Effekte) auf den neuen ARM-Books wird, vor allem mit 2 angeschlossenen 4K-Screens.
Also die GPU beim A12 lag in der Mitte zwischen einer GeForce MX150 und einer GTX 1060. Für normale Anwendungen also mehr als ausreichend, auch mit 2x 4K Bildschirm. Die GPU des A13 ist laut Apple 20% schneller als die des A12 und die des A14 ist bestimmt nochmal schneller als die des A13. Also die GPUs von Intel kann Apple auf jeden Fall schlagen und alleine das stellt für die meisten Nutzer schon eine massive Verbesserung der Grafikleistung dar.
+3
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