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Keine "Apple Tax" mehr – Auch YouTube wendet sich von iOS-Abos ab

YouTube verabschiedet sich von iOS-Abos
Als Apple einst das Abomodell direkt via iOS-App einführte, handelte es sich für die meisten Anbieter noch um ein sehr interessantes Modell. Apple schuf via App Store ausreichend Sichtbarkeit und bot dem Anwender eine komfortable Möglichkeit, sich für einen In-App-Kauf bzw. ein Abo zu entscheiden. Dafür streicht Apple dann 30 Prozent Umsatzbeteiligung ein, im zweiten Jahr sind es 15 Prozent – dies aber dauerhaft. Allerdings verabschiedet sich ein großer Anbieter nach dem anderen und setzt lieber darauf, Abos über die eigene Plattform anzubieten. Gut in Erinnerung ist der Streit zwischen Spotify und Apple, bei dem Apple sich einen deutlichen Plattformvorteil verschafft: Entweder erhält Spotify beim selben monatlichen Preis weniger Marge oder muss teurer als Apple Music sein.

TV-Abos nur noch via Browser
Jetzt gab auch YouTube bekannt, keine Abos mehr via iOS anzubieten. Hat man YouTube TV (nur in den USA verfügbar) über die App abonniert, dann wird das Abo automatisch gekündigt. Dies hat zunächst keine direkten Auswirkungen auf Nutzer hierzulande, zeigt aber deutlich, wie YouTube mit zukünftigen Angeboten umgehen dürfte. In der Erklärung heißt es, der Schritt betreffe nur das Abrechnungsmodell. Selbstverständlich könne jeder iOS-Nutzer aber weiterhin alle YouTube-Inhalte wie gewohnt auf allen Geräten genießen. Lediglich die Bezahlung des Abos werde in Zukunft anders gehandhabt.


Andere Branchengrößen handhaben es genauso
Amazon zählt ebenfalls zu den Verweigerern, die ihre Abos nicht über Apple und damit inklusive hoher Umsatzbeteiligung für Apple anbieten wollen. In der Prime-App weist Amazon beispielsweise daraufhin, dass alle kostenpflichtigen Inhalte direkt über die Webseite zu erwerben sind und erst anschließend über die native App zur Verfügung stehen. Selbiges Verfahren wählt Netflix – wer ein Abo möchte, muss dazu den Browser bemühen. Auch die niedrigeren Gebühren im zweiten Abojahr sind noch nicht attraktiv genug, um Kundenakquise via App interessant erscheinen zu lassen.

Kommentare

Raziel114.02.20 11:08
Ist meiner Meinung nach auch voll ok. Wer die komplette Bezahlungsabwicklung selbst implementieren, warten und anbieten will, samt der relativ komplexen rechtlichen und steuerlichen Lage, der kann das machen. Die großen Firmen werden dahingehend auch wenig Probleme haben oder sich externe Anbieter für dementsprechende Lösungen suchen.

Alle die diesen großen Haufen an Komplexität und Arbeit an Apple abgeben wollen, die müssen dafür halt eben eine Gebühr abtreten.

Finde ich beides voll ok und werfe da auch keinem was vor, wenn er sich für eine Variante entscheidet, bzw wenn wie hier Firmen aus der Apple Variante aussteigen.
+16
Tomboman14.02.20 11:26
Der Einstiegssatz (auf der Hauptseite) finde ich trifft es perfekt: "Wer ohnehin schon viele Kunden anspricht".
Wenn ich meine Kunden über den App Store auf mein Produkt aufmerksam mache, klar, dann ist der Cut auch in Ordnung.
+1
cfkane14.02.20 11:26
Na, da wird ja Google/Youtube erleichtert aufatmen, daß du ihnen nichts vorwirst .

Es ist ja auch ok, daß Apple für den Aufwand eine Gebühr verlangt. Nur bei Abos dürften Apples Grenzkosten bei jeder weiteren Zahlung nah bei Null liegen und die Marge demnach bei >99%. Kassieren bei fast null Aufwand kommt meist nicht so gut an.
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drstan14.02.20 11:30
cfkane
Na, da wird ja Google/Youtube erleichtert aufatmen, daß du ihnen nichts vorwirst .

Es ist ja auch ok, daß Apple für den Aufwand eine Gebühr verlangt. Nur bei Abos dürften Apples Grenzkosten bei jeder weiteren Zahlung nah bei Null liegen und die Marge demnach bei >99%. Kassieren bei fast null Aufwand kommt meist nicht so gut an.

es wird auch nicht der effekzive aufwand kompensiert, sondern dass apple den kunden über das ökosystem an den anbieter bringt
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Raziel114.02.20 11:36
Richtig. Je nachdem wie man es sieht ist der Aufwand bei solchen digitale Geschichten ja "relativ" gering. Ein Kunde/Anbieter mehr oder minder macht da keinen Unterschied. Trotzdem ist es Gang und Gebe das PaymentProvider und sonstige Zahlungsabwickler bei jeder einzelnen Transaktionen einen Prozentsatz mitschneiden.

Über die Höhe kann man natürlich immer diskutieren, ob gerechtfertigt oder nicht. Andererseits ist der AppStore halt mehr als nur eine Transaktionsabwicklung, sondern auch gleichzeitig ein gigantischer Marktplatz, der mir als Entwickler durch meine Gebühr zur Verfügung steht und um den ich mich 0 kümmern muss. Das relativiert die höheren Gebühren wieder. (Vor allem weil die Kosten für alle das Gebotene, wenn man es denn selber aufziehen will, oft deutlich höher sind + Aufwand, als man es sich vorstellt)

Aber die Höhe von Gebühren ist natürlich auch immer eine individuelle Sache. Für den einen ist es zu viel, für den anderen nur Peanuts in Vergleich mit dem Maße wir er von dem ganzen profitiert
+2
Gfurther14.02.20 13:22
Raziel1
Alle die diesen großen Haufen an Komplexität und Arbeit an Apple abgeben wollen, die müssen dafür halt eben eine Gebühr abtreten.

Im Ergebnis führt dies dazu, dass diejenigen die Kosten der Infrastrukturvorhaltung von Apple zahlen, während die mit kostenloser App und Käufe auf der eigenen Homepage sich der Kostenbeteiligung entziehen, obwohl sie den App Store nutzen. Oder anders gesagt, die Großen wie Google optimieren ihre Gewinne zu Lasten der Kleinen.
0
Kovu
Kovu14.02.20 13:39
Ich kaufe und abonniere grundsätzlich nichts, was ich nicht über iTunes abwickeln kann. Dafür sind mir die 20 % Nachlass, die man meist über geschicktes Kaufen der Gutscheine erhält, viel zu wichtig.
-1
Bananenbieger14.02.20 14:53
Kovu
Ich kaufe und abonniere grundsätzlich nichts, was ich nicht über iTunes abwickeln kann. Dafür sind mir die 20 % Nachlass, die man meist über geschicktes Kaufen der Gutscheine erhält, viel zu wichtig.
Bei genug Anbietern gibt es aber außerhalb des Stores attraktivere Angebote, die deutlich mehr als 20% Nachlass gewähren.
+1
Jannemann14.02.20 17:17
"Amazon zählt ebenfalls zu den Verweigerern, die ihre Abos nicht über Apple und damit inklusive hoher Umsatzbeteiligung für Apple anbieten wollen."

Das ist so nicht korrekt - in der AppleTV-PrimeVideo-App zumindest kann ich weiterhin direkt ein Abo abschliessen, das dann über iOS abgerechnet wird. Und das auch noch zu einem günstigeren Preis als beim offiziellen Prime-Monatsabo...
+1

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