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John Carmack verlässt Meta mit viel Kritik – Vorteil für Apples VR-Ambitionen?

Kaum eine Person prägte die Spieleindustrie in den 1990ern und 2000ern so sehr wie John Carmack. Durch Spiele wie Commander Keen, Wolfenstein 3D, Doom und Quake demonstrierte er eindrucksvoll, was fähige Programmierer aus damaliger Hardware herausholen konnten. 1991 gründete er zusammen mit John Romero, Tom Hall und Adrian Carmack das bekannte Unternehmen "id Software", welches 2009 von ZeniMax Media übernommen wurde.


Doch im Jahr 2013 wechselte Carmack als Chief Technology Officer zu Oculus VR – und das Unternehmen wurde im Jahr darauf von Facebook (nun Meta) übernommen. Carmack gab damals als Grund für den Wechsel an, dass der neue Eigentümer von "id Software" die Oculus-Headsets nicht unterstützen wollte.

Carmack verlässt Meta
Nun gab John Carmack bekannt, dass er Meta verlässt und sich auf sein neues Unternehmen Keen Technologies konzentrieren wird. In einem Brief wendet sich der talentierte Entwickler an die Belegschaft und erklärt die Gründe für seinen Abschied. Hauptsächlich beklagt sich Carmack über die mangelhafte Effizienz in der Entwicklung und sagt, dass man aktuell nicht gerüstet sei für die bald erscheinende Konkurrenz. Hierbei könnte sich Carmack auf Apple beziehen, denn es wird allgemein angenommen, dass das Unternehmen aus Cupertino im kommenden Jahr ein eigenes Virtual-Reality-/Augmented-Reality-Headset auf den Markt bringt.

Selbstsabotage
Carmack schreibt ferner, dass sich Meta oftmals selbst sabotiere und es ein ständiger Kampf sei, das Management zur Korrektur von Missständen zu überreden. Er habe es niemals erreicht, dumme Entscheidungen zu korrigieren, bevor diese Schaden anrichten konnten. Carmack schließt aber mit den Worten, dass der Kampf immer noch zu gewinnen sei, wenn Meta rechtzeitig von den aktuellen Managementpraktiken Abstand nimmt.

Vorteil für Apple?
Mit Carmack verliert Meta einen außerordentlich talentierten Entwickler, welcher mit Sicherheit schwer zu ersetzen ist. Apple wird aller Voraussicht nach im kommenden Jahr ein eigenes Headset auf den Markt bringen – doch aktuell hat Meta die Nase vorne: Der Konzern hat durch den Kauf von Oculus viel Expertise auf diesem Gebiet und verfügt bereits über ein beliebtes Produktportfolio am Markt. Durch den Weggang von Carmack könnte die VR-Abteilung von Meta allerdings deutlich geschwächt werden.

Kommentare

e2783e278319.12.22 11:00
Nun hat META wirklich den Lead? Schaut euch nur die Werbung auf der ARD vor 20:00 PM an. Alles, was dort erläutert wird, gibt e eigentlich schon in den Grundzügen und hat nichts mit META zu tun. Man schmückt sich dort mit fremdem Federn und Dingen, die nichts mit META zu tun haben oder sicher nicht durch META entwickelt wurden. META ist viel Luft und ehrlich gesagt, der Siegeszug von Oculus ist irgendwie ausgeblieben. Nun, solange niemand eine Brille oder Linse liefert, werden noch Jahrzehnte vergehen. Vermutlich werden wir vorher erleben, dass man Bio-Chips und Kunestliche Organe (Augen, usw.) einpflanzt und neural mit dem Hirn verbindet, um Effizienz zu bekommen. Es wird noch ein langer Weg werden bis wir ein MEGA & Co. Holodeck wie in der Star Trek Franchise sehen werden.
-1
Mecki
Mecki19.12.22 11:58
wenn Meta rechtzeitig von den aktuellen Managementpraktiken Abstand nimmt.
Korrekter muss das heißen: Wenn Meta alle seine Manager feuert und durch fähige Fachkräfte ersetzt, nur stinkt der Fisch halt vom Kopf her und alle Probleme fangen schon bei Zuckerberg an.
+2
LoCal
LoCal19.12.22 12:02
Mecki
wenn Meta rechtzeitig von den aktuellen Managementpraktiken Abstand nimmt.
Korrekter muss das heißen: Wenn Meta alle seine Manager feuert und durch fähige Fachkräfte ersetzt, nur stinkt der Fisch halt vom Kopf her und alle Probleme fangen schon bei Zuckerberg an.
Elmo hat bald wieder Zeit für einen neuen Chefposten
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
Peter Eckel19.12.22 12:07
Ehrlich gesagt erschließt sich mir der Sinn der ganzen VR-Thematik ohnehin nicht so.

Ich habe mal ein wenig mit Spielen herumexperimentiert - das ist ganz nett, optisch kann es auch recht beeindruckend sein, aber ich bin eh nicht so der Spieletyp und es wurde dann auch schnell langweilig.

Dann habe ich in einem Museum in Bonn (Arithmeum, übigens sehr spannend und empfehlenswert) eine VR-Visualisierung der Architektur von Prozessoren angeschaut, bei der man virtuell durch die einzelnen Schichten der Chiparchitektur "fliegen" konnte. Auch nett anzuschauen, aber vom Erkenntnisgewinn her eher beschränkt.

Die Killeranwendung, die VR zum "heißen Scheiß" der nächsten Jahrzehnte machen soll, ist mir noch nicht begegnet. Das was ich in Sachen "virtuelle Meetings" von Facebook gesehen habe, war eher lachhaft, das tut sich niemand ernsthaft an.

Und nach Lektüre dieses Artikels im Guardian bin ich mir ziemlich sicher, daß selbst wenn die Killerapplikation kommen sollte Facebook nicht bei den Gewinnern sein wird.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+5
zactech19.12.22 13:07
Ich glaube an viel Potential bei AR und sehr wenig bei VR. Wer gibt schon gern freiwillig für eine längere Zeit als paar Minuten vollständig die Kontrolle über sein Umfeld auf?
+6
Wessalius19.12.22 16:54
zactech

Ich hätte schon gern so etwas Sword art online artiges. Nur ohne die Tötlichen Konsequenzen.
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