DMA: Opera-Browser profitiert sehr +++ WhatsApp öffnet sich für Drittanbieter


Apple sorgte für die Wiederholung einer Geschichte, die vor zwei Jahrzehnten schon einmal Microsoft viel Ärger brachte und zu Änderungen zwang. Zu Safari konkurrierende Browser unter iOS hatte Cupertino erst ganz verhindert, dann funktionell eingeschränkt und auch zunächst keine Möglichkeit geschaffen, eine Alternative als Standardrowser einzustellen. Längst gibt es auf rechtlichen Druck hin aber mehr Browser-Vielfalt, diese müssen in der EU auch nicht zwingend WebKit einsetzen, und zudem ist Apple zu einem Auswahl-Screen gezwungen – also exakt wie Microsoft einst nicht mehr den Internet Explorer bevorzugen durfte.
Wie der Browserhersteller Opera in einer Pressemitteilung
ausführt, sorgten die erzwungenen Umstellungen für massive Zuwächse. 88 Prozent mehr tägliche Nutzer in Ländern der EU gebe es seitdem, in Frankreich beobachtete man gar eine Verfünffachung. Eine von Opera in Auftrag gegeben Studie hatte Anfang 2024 ergeben, dass acht von zehn Nutzern aufgeschlossen sind, andere Browser unter iOS auszuprobieren. Nun sehe man klare Auswirkungen, wie positiv es sich auf Software-Vielfalt auswirke, wenn ein Hersteller nicht Konkurrenz verbieten oder einschränken darf.
WhatsApp öffnet sich für DrittanbieterAuch Meta bzw. im konkreten Fall WhatsApp ist vom Digital Markets Act betroffen und muss sich angesichts aktueller Nutzerzahlen mehr öffnen. In Ländern der Europäischen Union führt man daher jetzt Unterstützung für Drittanbieterdienste ein. Interoperabilität ist nämlich eine der Vorgaben, die für besonders große Unternehmen gelten – sehr zu deren Verdruss, denn Konkurrenten will man natürlich ungern großwerden lassen, sondern lieber das eigene Geschäftsfeld unangetastet sehen.
Der Ankündigung von Meta
zufolge sind BirdyChat und Haiket die ersten Messenger, welche sich nach monatelangen Tests in WhatsApp integrieren lassen. Standardfunktionen der App wie Nachrichten, Bilder sowie Dateiaustausch stehen zur Verfügung, Gruppen sind zumindest geplant. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist ebenfalls geboten. Meta erfüllt allerdings nur die Mindestanforderungen, denn die Öffnung betrifft ausschließlich WhatsApp für iOS und Android.