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Corona-Warn-App: In knapp einem Jahr ist Schluss

Die deutsche Corona-Warn-App (CWA) und ihre Pendants in anderen Ländern liefern ein gutes Beispiel dafür, dass iPhones und Smartphones anderer Hersteller in Krisenzeiten gute Dienste leisten können. Trotz der prinzipbedingten technischen Einschränkungen des von Apple und Google entwickelten zugrundeliegenden Frameworks namens „Exposure Notifications“ stellte die Anwendung einen nicht zu unterschätzenden Baustein der Pandemiebekämpfung dar. Es läge also nahe, sie auch künftig einzusetzen, denn SARS-CoV-2 dürfte nicht das letzte brandgefährliche Virus gewesen sein.


Corona-Warn-App verursacht hohe Kosten
Überlegungen in dieser Hinsicht gab es bereits. Dazu gehörte auch ein Vorschlag der Entwickler SAP und Deutsche Telekom, die CWA zu einer „Bundes-Warn-App“ werden zu lassen. Derlei Plänen stehen allerdings offenbar die hohen Kosten entgegen, welche die Corona-Warn-App in den vergangenen zwei Jahren verursachte. Diese beliefen sich im Januar 2022 auf kumulierte 130 Millionen Euro (siehe ), mittlerweile dürfte der Betrag um einiges höher liegen. Das Bundesgesundheitsministerium will daher laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ die App sowie deren Server-Infrastruktur nach dem Auslaufen des Vertrags mit den Betreibern nicht weiter finanzieren.

Vertrag läuft Ende 2022 aus, kurze Verlängerung möglich
Der Kontrakt zwischen SAP, Deutscher Telekom und dem Ministerium endet am 31. Dezember dieses Jahres. Im Hinblick auf eine erwartete Verschärfung der Corona-Situation im kommenden Herbst und Winter zieht die Berliner Behörde allerdings die Option in Erwägung, die Laufzeit des Vertrags bis 31. Mai 2023 zu verlängern. Das würde bedeuten, so ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass die App „über den Jahreswechsel hinaus einsatzbereit wäre.“ Eine weitere Prolongation kommt vergaberechtlich wohl nicht infrage, laut Spiegel müsste der Betrieb von App und Servern danach vermutlich neu ausgeschrieben werden.

Funktionserweiterungen sind nicht geplant
Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass dies geschieht. Das Bundesgesundheitsministerium stellt sich nämlich offenbar bereits auf das Aus für die Corona-Warn-App spätestens Ende Mai kommenden Jahres ein. Zukunftspläne im Hinblick auf mögliche Erweiterungen gibt es nicht. Vorgesehen seien in den kommenden Monaten lediglich noch „kleinere Verbesserungen der bestehenden Funktionen“, teilte das Ministerium dem Nachrichtenmagazin mit.

Kommentare

milk
milk28.06.22 16:10
Irgendwie schade. Ich habe selten so ein nützliches und auch noch reibungslos laufendes IT-Großprojekt erleben dürfen. Da ich in einem Unternehmen mit sehr vielen Kollegen arbeite konnte ich den Nutzen der App mehrfach live erfahren.
+32
pünktchen
pünktchen28.06.22 16:21
Ich freu mich schon auf die neue Warn-App für irgendwas, die dann demnächst für doppelt so viel Geld auf die Beine gestellt wird und ganz ohne Nutzerbasis auskommen muss. Das ist doch wieder ein Vernichtung von bereits finanziertem öffentlichem Eigentum zwecks Schaffung neuer Gewinnchancen der Privatindustrie.
+2
awk28.06.22 16:37
milk
Irgendwie schade. Ich habe selten so ein nützliches und auch noch reibungslos laufendes IT-Großprojekt erleben dürfen. Da ich in einem Unternehmen mit sehr vielen Kollegen arbeite konnte ich den Nutzen der App mehrfach live erfahren.

So unterschiedlich können die Wahrnehmungen sein.
+2
marm28.06.22 17:01
Die App einzustampfen ist eine verpasste Chance. Jetzt da es so viele auf dem Smartphone haben, könnte die App auch zur Warnung vor anderen Infektionskrankheiten dienen. Prophylaxe hat es immer schwer.
+14
Mecki
Mecki28.06.22 17:19
Also ich kann derartige Kosten einfach nicht nachvollziehen. Diese Kosten haben nichts, aber rein gar nichts mit dem realen Betriebskosten zu tun.

Scheint aber normal zu sein, wenn man den Staat als Kunden hat. Mein Ex-Arbeitgeber hat auch mal einen Dienst für eine Bundesbehörde betrieben (ein Bundesamt, ich möchte jetzt aber nicht sagen welches) und denen wurden damals ca. 20'000€ pro Monat dafür in Rechnung gestellt und ca. 60'000€ für die Entwicklung. Die Entwicklung habe ich damals damals als Azubi zusammen mit einem externen Teilzeitprogrammierer gemacht. Die hat 3 Wochen gedauert und unser akkumuliertes Jahresgehalt war damals nicht im Ansatz 60'000€ und entwickelt haben wir das auf zwei veralteten Desktop Rechnern, die uns die Firma gestellt hat. Die realen Betriebskosten der Server lagen damals so bei ca. 200€ im Monat und alle paar Wochen musste ich vielleicht mal einen kleinen Bug fixen oder ein kleines Feature einbauen, was mich vielleicht 2-3 Tage maximal pro Monat gekostet hat.

Hätte der Staat uns direkt angeheuert, wir hätten ihm das System für 10'000€ geschrieben und für 1'000€ im Monat betrieben, uns wie blöd über die "hohen Einnahmen" gefreut und es wäre qualitativ absolut gleichwertig gewesen, denn wie gesagt, wir haben es ja geschrieben. Aber wenn du keine große Firma hast und nicht preislich auf den Putz haust, dann bekommst du solche Aufträge nicht. Und wohlgemerkt, das war eine Ausschreibung, also wenn mein Ex-Arbeitgeber die gewonnen hat, dann heißt das, dass alle anderen im Angebot noch höher gelegen haben müssen.
+6
Johnny6528.06.22 17:29
Mecki
Aber wenn du keine große Firma hast und nicht preislich auf den Putz haust, dann bekommst du solche Aufträge nicht.

Vielleicht nur als kleine Anmerkung: Ich nehme mal an, dass Eure Firma auch ein paar Abteilungen hat(te), die nicht direkt an der Programmierung bzw. Produktentwicklung beteiligt waren. Buchhaltung, Sekretariate, eine Poststelle, vielleicht ein Lager und ähnliches mehr.
Die Gehälter von diesen Kollegen wollen ebenso mitverdient werden, wie die Kosten für Büroräume, IT-Ausstattung, Fuhrpark, Energie etc. pp. Und dann gibt es vermutlich noch den einen oder anderen Anteilseigner o.ä., der bei alledem auch noch einen Unternehmensgewinn sehen will.

Zu sagen, wenn der Kunde mehr bezahlt als die ausführenden Azubis direkt als Honorar gefordert hätten, sei das völlig übertrieben, blendet solche Zusammenhänge ein wenig aus... Ganz abgesehen davon, dass große Auftraggeber ungern Azubis oder Einzelkämpfer beauftragen, weil sie sich darauf verlassen wollen, dass sie die bestellte Leistung auch bekommen, wenn jemand krank wird o.ä.
+16
Mecki
Mecki28.06.22 17:40
Johnny65
Vielleicht nur als kleine Anmerkung: Ich nehme mal an, dass Eure Firma auch ein paar Abteilungen hat(te), die nicht direkt an der Programmierung bzw. Produktentwicklung beteiligt waren. Buchhaltung, Sekretariate, eine Poststelle, vielleicht ein Lager und ähnliches mehr.

Nicht wirklich Abteilungen, aber es gab natürlich einen Buchhalter und eine Sekretärin. Aber letztere hatte nichts mit der Entwicklung oder dem Betrieb zu tun und erstere musst hier auch nicht viel Arbeit leisten, ist jetzt nicht so, dass da sehr viel Buchungen zustanden kamen.

Natürlich hat die Firma das alles mit finanziert, genau wie die Büromiete, das ist mir schon klar, ich bin ja nicht doof, aber das ist so, wie wenn ich Eiskugeln im Schwimmband verkaufe und pro Kugel 5€ verlange und wenn mich jemand fragt, warum das so teuer ist, dann sage ich "Ich betreibe nebenbei noch eine chemische Reinigung, die aber kaum Gewinne abwirft und daher muss der Eisverkauf die mitfinanzieren". Natürlich wird das so überall gemacht, dennoch hat der Preis des Eises dann nichts mit den realen Produktionskosten zu tun, oder? Und dem Eiskunden kann die Reinigung des Kioskinhabers herzlich egal sein, denn warum sollte er die mitfinanzieren müssen?

Wenn also ein IT Projekt so teuer ist, weil ein Unternehmen so viele Sekretärinnen beschäftigt, dann ist es so teuer wegen Mismanagement des Unternehmens, denn wahrscheinlich bräuchte man gar nicht so viele davon und das Projekt würde sicherlich genauso gut von einem Unternehmen betreut werden, das nur eine Sekretärin beschäftigt.
+3
ruphi
ruphi28.06.22 18:33
Johnny65
Zu sagen, wenn der Kunde mehr bezahlt als die ausführenden Azubis direkt als Honorar gefordert hätten, sei das völlig übertrieben, blendet solche Zusammenhänge ein wenig aus...
Stimmt, dann hätten Mecki und sein ehemaliger Kollege es eben für 30% mehr betrieben als die Beträge, die er oben genannt hat. Das wäre immer noch nur ein winziger Bruchteil dessen, was die Firma kassiert hat.

Mein Fazit: Die dringend notwendige Digitalisierung des deutschen Staates wird nur dann was, wenn dieser endlich lernt, IT-Projekte selber auf die Beine zu stellen.
Sogar der Erwerb eines großen IT-Hauses wäre wesentlich wirtschaftlicher, als jedes dumme kleine Einzelprojekt für ein 100-Faches von Konsortien schreiben zu lassen, die sich damit ihre Nasen vergolden.
+8
ruphi
ruphi28.06.22 18:43
Zu dem vorgebrachten Argument, der Staat müsse sichergehen, dass bei Auftragsvergabe auch am (zeitlich festgelegten) Ende wirklich ein Produkt steht, das den Anforderungen entspricht:
1. klappt das bei vielen (Bau-)Projekten der öffentlichen Hand genauso wenig, hält dort aber niemanden davon ab.
2. kann bei diesen gigantischen Gewinnspannen der Staat guten Gewissens 5 Indie-Projekte gleichzeitig ordern, und hat gewonnen wenn nur eines davon reüssiert.
3. Wie Meckis Story zeigt, kochen die großen Firma auch nur mit Wasser. Was diese i.A. tatsächlich besser können ist, den Schein zu wahren. Das darf aber nicht Entscheidungsgrundlage sein.
+3
Touni
Touni28.06.22 19:14
Bei uns in der Schweiz wurde die App schon lange eingestampft. Der Nutzen war ab Delta und vor allem Omikron sehr fraglich...
"Die Betrachtung der Dinge, so wie sie sind, ohne Ersatz oder Betrug, ohne Irrtum oder Unklarheit, ist eine edlere Sache als eine Fülle von Erfindungen." Francis Bacon (1561-1626)
-7
ttwm28.06.22 19:41
Mecki
Also ich kann derartige Kosten einfach nicht nachvollziehen…
Aus deinen Posts auf MTN mag ich zwar erkennen, dass du technisch bewandert bist, aber recherchier bitte mal, was bei einem "Ich arbeite nicht alleine in meinem Home Office für Einzelhandelskunden"-Betrieb an Kosten anfallen…
+7
Bananenbieger28.06.22 20:22
Mecki
Also ich kann derartige Kosten einfach nicht nachvollziehen. Diese Kosten haben nichts, aber rein gar nichts mit dem realen Betriebskosten zu tun.
Der Staat hat aber gewisse Anforderungen. Die CWA ist keine Wald- und Wiesen-Website, die mal eben die kleine Internetagentur um die Ecke zusammenschustern und auf einem billigen Webspace hosten kann.

Dazu kommt noch der ganze regulatorische Krempel, die ganzen Prozesse rund um die App, der Support für die Endnutzer und die Integratoren der Labore etc.
+6
ads28.06.22 20:59
Ich finde es erstaunlich das es noch jemanden gibt der diese App überhaupt benutzt.
-10
pentaxian
pentaxian28.06.22 21:35
ruphi
Johnny65
Zu sagen, wenn der Kunde mehr bezahlt als die ausführenden Azubis direkt als Honorar gefordert hätten, sei das völlig übertrieben, blendet solche Zusammenhänge ein wenig aus...
Stimmt, dann hätten Mecki und sein ehemaliger Kollege es eben für 30% mehr betrieben als die Beträge, die er oben genannt hat. Das wäre immer noch nur ein winziger Bruchteil dessen, was die Firma kassiert hat.

Mein Fazit: Die dringend notwendige Digitalisierung des deutschen Staates wird nur dann was, wenn dieser endlich lernt, IT-Projekte selber auf die Beine zu stellen.
Sogar der Erwerb eines großen IT-Hauses wäre wesentlich wirtschaftlicher, als jedes dumme kleine Einzelprojekt für ein 100-Faches von Konsortien schreiben zu lassen, die sich damit ihre Nasen vergolden.

Glaub mir, das willst Du nicht, ich weiß wovon ich rede, wir haben als Behörde eine IT-Bundesbehörde als Dienstleister, wenn alle privaten Unternehmen so arbeiten würden, würden wir immer noch mit der Postkutsche durch die Gegend fahren...
Und günstiger ist das sicher auch nicht, wenn ich sehe was Freelancer da so jeden Tag "verdienen"...
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
+1
misc28.06.22 22:56
ttwm
Aus deinen Posts auf MTN mag ich zwar erkennen, dass du technisch bewandert bist, aber recherchier bitte mal, was bei einem "Ich arbeite nicht alleine in meinem Home Office für Einzelhandelskunden"-Betrieb an Kosten anfallen…

ACK, aber ich empfinde die Kosten wie Mecki auch als zu hoch. Das Problem ist, daß "unser Staat" für jede Kleinigkeit auf externe Dienstleister abgewiesen ist, weil er selbst nahezu keine (insbesondere technische) Kompetenzen hat und auch nicht fähig ist solche aufzubauen und zu halten. Als "Eigenentwicklung" in einer modernen und leistungsfähigen Verwaltung hätte die CWA vielleicht nur noch wenige Millionen statt über 100 gekostet.
+2
tranquillity
tranquillity28.06.22 23:37
Die CWA würde deutlich mehr bringen, wenn man wenigstens die Uhrzeit des Kontakts sehen könnte. Dan wäre es viel besser möglich, die Gefährdung einzuschätzen.
Und pos. Tests müssten natürlich automatisch eingetragen werden.
+6
ted-23629.06.22 00:28
Leider ist der Staat, was kosteneffizientes Arbeiten anbetrifft, in der Regel, eine Niete. Das hat sich seit Jahrzehnten noch verschlimmert. Beispiele gibt es genug.
Ich selber habe die App nach ca. 6 Wochen gelöscht, da mein Informationsbedürfnis, z. B. wo ein Risikokontakt stattfand, nicht befriedigt wurde und wird. Was für ein Nutzen hat so eine App, wenn man nach 4 Wochen über ein Risikokontakt informiert wird?
Keinen! Hinzukommt, es gab bisher für mich kein einzigen Fall, wo mir die App was gebracht hätte. Für mich ist die App praktisch nutzlos. Viel Steuergeld für nichts. 😬
-12
ruphi
ruphi29.06.22 03:05
ted-236
Ich selber habe die App nach ca. 6 Wochen gelöscht
ted-236
es gab bisher für mich kein einzigen Fall, wo mir die App was gebracht hätte
Finde den Fehler.
+10
claudiusw
claudiusw29.06.22 06:44
Der Fehler war von Anfang an, dass jedes Land sein eigenes Süppchen gekocht hat. Was aber kann man von der "Digitalisierung" , von der immer die Politiker reden, erwarten. Diese ganze Technik mit Kontaktnachverfolgung funktioniert nur in der Theorie. In der Praxis versagt die Technik oder deren Einsatz, weil so eine Technik einfach zu viel Ressourcen auf den Geräten verbraucht. Auch mit der griechische App "Covid Free GRWallet" war es sehr einfach das Zertifikat in iOS Wallet zu übertragen. Muss man immer alles so kompliziert machen.
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
-5
ted-23629.06.22 07:54
ruphi
Da gibt es kein Fehler.
Bis heute gab und gibt es für mich keine Situation, wo ich diese „WarnApp“ benötigt hätte, bzw. wo ich mir diese App herbeigesehnt hätte.
-8
Legoman
Legoman29.06.22 08:00
ted-236
Was für ein Nutzen hat so eine App, wenn man nach 4 Wochen über ein Risikokontakt informiert wird?
Keine Ahnung aber viel Meinung?
Was du schreibst, ist schlichtweg Blödsinn.
Über einen Risikokontakt kann man erst dann informiert werden, wenn jemand einen positiven Test einträgt. Dann werden die Kontakte der zurückliegenden MAXIMAL 14 Tage informiert. Nach mehr als 14 Tagen fällt die Warnung automatisch raus.
Eine Info nach 4 Wochen ist also ausgeschlossen.
Längere Erklärungen kann ich mir aber vermutlich sparen.
+8
ted-23629.06.22 08:09
claudiusw
Ja Digitalisierung ist ein tolles Wort, besondres für deutsche Politiker. 😂
Ich erinnere nur mal an die eID im „neuen Personalausweis“. Diese eID gibt es seit über 10 Jahre und bis heute geht der teuer bezahlte Nutzen gegen Null! Gravierende Änderungen sind nicht in Sicht.
-3
Legoman
Legoman29.06.22 08:11
ted-236
gegen Null
Schon mal automatisierte Grenzkontrolle ausprobiert? Erhebliche Zeitersparnis - da hast du deinen Nutzen.
+8
ted-23629.06.22 09:29
Legoman
Ganz witzig Um das zu nutzen müßte ich erstmal an so eine Grenzkontrolle reisen. Ich reise zwar ab und an in das europäische Ausland, leider wird dies an meinem Flughafen nicht angeboten.
Hier zeigt sich auch das grundsätzliche Problem der deutsche "Digitalisierung". Es gab keine gesetzliche Vorgabe, daß Behörden und Institutionen die eID als Authentifizierung anbieten müssen. Jede Gemeinde, jede Stadt und Behörde macht ihre eigene Anwendung, von den Banken will ich erst garnicht reden.
2017 wurde zwar vom Bundestag das Onlinezugangsgesetzes für Behörden, mit der Frist bis Ende 2022, beschlossen, aber es ist wie immer. Papier ist geduldig. https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2022/06/berlin-digitalisierung-verwaltung-buergeraemter-berlin.html
So sehr ich mich auch bemüht habe, bis heute konnte ich die eID nicht ein einziges mal nutzen. Nächstes Jahr muß ich mir bereits erneut den Ausweis kaufen, diesmal für 37€, denn die 10-jährige Gültigkeit ist dann abgelaufen.
-4
Bego
Bego29.06.22 10:05
Eine App die nur auf Angst gerichtet ist und uns Menschen auseinander bringt...
Leute werdet endlich wacht und löscht diese App, denn im Grunde bewirkt sie gar nichts...
-10
ads29.06.22 10:28
Bego

Vielen Dank endlich jemand der es auch versteht.
Aber leider ist die Verblödung in D nicht mehr aufzuhalten. Vor allem die jünger sind betroffen. Wenn ich meine Kollegen sehe die alleine mit einer FFP2 Maske im Büro sitzen!?! Das ist leider alles zu Spät…
-14
pünktchen
pünktchen29.06.22 10:38
Liebe Leute, euer neues Thema ist doch Putins heldenhafter Widerstand gegen den US-Imperialismus. Bitte verschont uns dafür jetzt bitte mit euren Weisheiten zum Thema Seuchenbekämpfung. Danke!
+8
LoCal
LoCal29.06.22 11:29
Mecki
Also ich kann derartige Kosten einfach nicht nachvollziehen. Diese Kosten haben nichts, aber rein gar nichts mit dem realen Betriebskosten zu tun.
Mecki
Scheint aber normal zu sein, wenn man den Staat als Kunden hat. Mein Ex-Arbeitgeber hat auch mal einen Dienst für eine Bundesbehörde betrieben (ein Bundesamt, ich möchte jetzt aber nicht sagen welches) und denen wurden damals ca. 20'000€ pro Monat dafür in Rechnung gestellt und ca. 60'000€ für die Entwicklung.

Du sollst (und darfst wahrscheinlich) nicht sagen, was das für eine Projekt war, aber auf der anderen Seite kann hier nur auf Grund der Beträge niemand abschätzen ob das nun zu viel/viel/passen/weniger/zu wenig ist.

Was ich Dir aber sagen kann ist, die Hürden um an ein staatliches Projekt überhaupt erst zu kommen, also in die Ausschreibung, sind alles andere als trivial und dafür gibt es auch sehr gute Gründe.
Mecki
Die Entwicklung habe ich damals damals als Azubi zusammen mit einem externen Teilzeitprogrammierer gemacht. Die hat 3 Wochen gedauert und unser akkumuliertes Jahresgehalt war damals nicht im Ansatz 60'000€

Deine Aussage impliziert gleich mehrere Dinge, die mich an realistischen Einschätzungen deinerseits zweifeln lassen.
1. Projektkosten, auch bei reinen Softwareprojekten, sind beileibe nicht nur die Gehälter der Entwickler. Stelle Dir einfach mal die Frage: Wer hat das Projekt (bei euch) geplant, wer hat das Projekt koordiniert, wer war der direkte Ansprechpartner für den Kunden. Wie war das Projekt in allen Aspekten abgesichert?
2. Wenn das akkumulierte Jahresgehalt (aus Unternehmersicht!) für einen Vollzeitentwickler, einen Azubi und einen externen Entwickler keine 60.000 Euro betrug, dann läuft entweder in deiner Rechnung etwas falsch … oder ihr wurdet mit so einem lächerlichem Gehalt abgespeist, dass das schon fast kriminell ist.
Also alleine der (Teilzeit?)-selbständige (ich gehe davon aus, dass das der "externe Teilzeitprogrammierer selbständig war) sollte was zwischen 60 und 120 Euro die Stunde aufgerufen haben.
Mecki
und entwickelt haben wir das auf zwei veralteten Desktop Rechnern, die uns die Firma gestellt hat.

Definiere "veraltete Desktop-Rechner".
Für ein Webprojekt braucht es keine HighEnd-Hardware und auch App-Entwicklung kann bei iOS auf jedem Mac, der das aktuelle macOS unterstützt gemacht werden … und somit 7 Jahre alt sein. Ältere Hardware bedeutet nicht unbedingt schlechtes arbeiten!
Mecki
Die realen Betriebskosten der Server lagen damals so bei ca. 200€ im Monat
Mecki

Wie kommst Du auf die Betriebskosten?
und alle paar Wochen musste ich vielleicht mal einen kleinen Bug fixen oder ein kleines Feature einbauen, was mich vielleicht 2-3 Tage maximal pro Monat gekostet hat.

Freunde von mir haben eine mittelgroße, aber recht bekannte Agentur. Trotz sehr großer und berühmter Kunden, rufen die im Marktverhältnis recht moderate Tagessätze von 650 - 800 Euro auf.
Wenn ich das da mal das Mittel von 725 Euro ansetze und Du pro Monat da 2,5 Tage daran gearbeitet hast, dann komme ich da auf
725 Euro * 2,5Tage = 1.812,50 Euro im Monat
1.812,50 Euro 12 Monate = 21.750 Euro/Jahr!
Mecki
Hätte der Staat uns direkt angeheuert, wir hätten ihm das System für 10'000€ geschrieben und für 1'000€ im Monat betrieben,

1.000 Euro / 3 = 333 Euro pro Monat pro Person … und das ist Brutto …
Mecki
uns wie blöd über die "hohen Einnahmen" gefreut

Ich frage mich gerade ob das Kurzsichtigkeit ist oder vielleicht doch eher in die Kategorie fällt wie ihr euch gefreut hättet.
Mecki
und es wäre qualitativ absolut gleichwertig gewesen, denn wie gesagt, wir haben es ja geschrieben.

Die Qualität wäre vielleicht gleichwertig gewesen, kommt darauf an, wer die Koordination, Kommunikation und die Tests gemacht hat. Lag das alles bei Dir, dann hätte sich zumindest vom Ablauf wirklich in dieser Hinsicht wenig geändert.
Mecki
Aber wenn du keine große Firma hast und nicht preislich auf den Putz haust, dann bekommst du solche Aufträge nicht.

Das ist schlicht weg falsch und zeigt eher, dass Du sehr wenig Ahnung davon hast, wie Ausschreibungen laufen …
Mecki
Und wohlgemerkt, das war eine Ausschreibung, also wenn mein Ex-Arbeitgeber die gewonnen hat, dann heißt das, dass alle anderen im Angebot noch höher gelegen haben müssen.

Eine Ausschreibung gewinnt nicht der, der das günstigste Angebot macht … sonst wären solche Vergabeverfahren sehr einfach. Der Preis ist zwar ein Faktor, aber es kommen noch einige andere Dinge hinzu.
Normalerweise wird bei öffentlichen Ausschreibungen sehr genau nach der Umsetzung geschaut, also das wie und mit was.
Um mal ein extrem überzogenes Beispiel zu machen.

Die Bundesregierung plant einen Webseite mit einem Rechner, der den Leuten zeigen soll, wie viel CO2 bestimmtes verhalten einsparen kann.

Es gibt nur 3 Angebote:
Das erste basiert auf einem propritärem Plugin (vgl. Flash, Unity) das es "für alle gängigen Browser" gibt und einmalig von den Nutzern installiert werden muss:
Kosten: 10.000 Euro

Das zweite nutzt vollumfänglich eine JavaScript-Toolchain, die von einem sehr großem Konzern, der bzgl. Datensammeln in der Kritik steht, zur Verfügung gestellt wird.
Kosten: 15.000 Euro

Das dritte hat keinerlei Abhängigkeiten, wird komplett dokumentiert und sogar OpenSource gestellt.
Kosten: 50.000 Euro

In der aktuellen Vergabepraxis hätten die ersten beiden nicht den Hauch einer Chance ausgewählt zu werden und es würde deshalb das vermeintlich teuerste genommen werden.

Ich muss es leider so sagen, aber deine Sichtweise ist sehr naiv, bei großen Projekten, egal ob staatlich oder privatwirtschaftlich entscheidet mehr als nur die technische Qualifikation.

Nur mal so: Nehmen wir mal an, ihr 3 hättet das Projekt für den Preis bekommen, der deinem Unternehmen gezahlt worden wäre.
Woher hätte der Auftraggeber die Sicherheit gehabt, dass ihr oder auch nur einer von euch dann nicht mit der initialen Kohle zufrieden gebt und als Aussteiger in der Südsee ein Cafe eröffnet? Wer von euch hätte die Folgen eines Bugs (Datenleck, Programmierfehler, …) getragen?

Ich habe mich als Selbständiger auch oft darüber geärgert, dass ich für manche Projekte nicht zugelassen wurde … mein Bekannter, der zwar eine dicke GmbH, aber ein schlechter Entwickler war, aber schon. Es gab dann aber öfter den Punkt an dem ich mir dachte, dass ich jede Nacht gut schlafen kann.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+4
ruphi
ruphi29.06.22 15:51
LoCal
Mecki war da aber Azubi, das solltest du in deinen Stundensätzen schon berücksichtigen. Da sind wir dann bei was.. 10€ statt 60-120€?
+1
LoCal
LoCal29.06.22 16:06
ruphi
LoCal
Mecki war da aber Azubi, das solltest du in deinen Stundensätzen schon berücksichtigen. Da sind wir dann bei was.. 10€ statt 60-120€?

Die 60 - 120 Euro sind für den externen Entwickler! Und extern bedeutet so gut wie immer, dass das ein Selbstständiger ist …

Wo ich
Mich aber wirklich verlesen habe war die Anzahl der Personen, ich las dass er, ein Azubi und ein externer das gemacht hätte.
Es waren aber ja nur 2 …. Etwas mehr Geld pro Kopf, macht das ganze aber noch riskanter, denn der Freelancer wir nicht für 500€/Monat arbeiten.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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