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Canon EOS R spiegellose Vollformatkamera vorgestellt – Sanfte Revolution und Aufbruch in eine neue Ära

Canon EOS R und Nikon Z – Kommentar

Kommentar/Meinung
Manchmal hat man den Eindruck, Canon und Nikon wären nur eine Firma, die lediglich mit zwei unterschiedlichen Markennamen mehr oder weniger das Selbe tun – mit leichten Geschmacksnuancen. Nachdem die beiden bislang marktbeherrschenden Foto-Kamera-Anbieter ihre Produkte und Vorstellungstermine schon in der Vergangenheit oft recht nah beieinander positioniert haben, wiederholt sich das Spiel nun auch bei ihren ersten spiegellosen Vollformatkameras – mit denen sie schon viel früher auf die wachsende Konkurrenz u.a. von Sony hätten reagieren müssen.


Nun, Gut Ding will Weile haben, sagte sich "Canikon" und ließ sich entsprechend Zeit. Immerhin musste auch gewährleistet sein, dass ihr zig-millionenfach verkauftes Objektivsortiment an der neuen Kamera ohne Nachteile benutzt werden kann. Beide Zwillinge im Geiste haben das offenbar sehr gut hinbekommen. Die Einführung eines neuen Objektivanschlusses, für den über die nächsten X Jahre erst mal neue Optiken in größerer Auswahl entwickelt werden müssen, dürften sich langfristig aber auszahlen. Sowohl Canon als auch Nikon machen mit ihrem Bajonett-Durchmesser und Auflagemaß weniger Kompromisse, als dieser – aus Canikons Perspektive – freche Emporkömmling Sony.

Auch bei der Positionierung ihrer Neuheiten scheinen sich Rot (Canon) und Gelb (Nikon) weitgehend einig zu sein. Zwar wagt Nikon die Aufsplittung in zwei Kameras mit unterschiedlicher Sensorauflösung (und ein paar anderen Differenzierungsmerkmalen), dennoch sind sowohl die Nikon Z6/7, als auch die Canon EOS R nur in der Kamera-Oberklasse statt in der High-End-Liga angesiedelt. Die bisherigen DSLR-Flaggschiffe EOS 1DX Mark II und Nikon D5 werden damit nicht torpediert. Eher wildern die spiegellosen Neuheiten im Revier der Canon EOS 6D Mark II bis teilweise 5D Mark IV und Nikon nimmt Anleihen bei der D750 und 850. Über Kurz oder Lang wird aber mit Sicherheit auch das Topsegment Vollformat-Konkurrenz aus eigenem Hause bekommen.


Die jetzt vorgestellten Kameras sind als Erstlingswerke – soweit die Daten es erkennen lassen – schon sehr ausgereift und wirken nicht halbherzig, wenn man mal Erbsenzählerei weglässt und nicht auf einzelne fehlende Features guckt. Auch die neuen Objektive machen einen sehr guten ersten Eindruck, sind z.T. aber auch heftig teuer. Wer besonders hohe Lichtstärke will, muss tief in die Tasche greifen.

Zweifellos kann man sowohl die Nikon Z6/7, als auch die Canon EOS R als die wohl wichtigsten Kameraneuheiten der letzten ca. 5 Jahre ansehen – allein schon wegen des Einflusses dieser beiden Hersteller. Zumindest werden sie dem Kameramarkt, der in letzter Zeit ein wenig an Begeisterungsfaktor verloren hat, neue Impulse geben und den Wettbewerb ankurbeln.

Wenn Sie mich fragen, welchen der Neuzugänge ich für den Gelungeneren halte – Canon EOS R oder Nikon Z – kann ich Ihnen keine eindeutige Antwort geben. Beide Systeme haben ihre Highlights und gewisse Einschränkungen. Nikons Z-Mount ist noch etwas größer als Canons R und hat ein noch geringeres Auflagemaß. Ob und wie sich das in interessanteren Objektiven auswirkt, bleibt abzuwarten. Das von Nikon angekündigte 58mm f/0,95 ist schon mal ein beeindruckendes Statement, wird aber auch höllisch teuer sein (vermutlich um 6.000 Dollar). Andererseits gefällt mir Canons Start mit dem etwas reichweitenstärkeren 24-105mm f/4 etwas besser und auch die (ebenfalls nicht ganz billigen) 50mm f/1,2 und 28-70mm f/2 sind äußerst lecker. Zudem sind einige Features der Canon, wie der Control Ring an den Objektiven und das Touchpad, konzeptionell moderner und bringen ein wenig mehr Innovation.

Ziemlich überraschend ist, dass sich Canon bei seiner ersten DSLM gegen den Trend und trotz aller Vorzüge für den Verzicht auf einen IBIS entschieden hat. Bei DSLRs ist das noch nachvollziehbar, weil ein stabilisierter Sensor dort nicht alle seine Vorzüge ausspielen kann (z.B. kein stabilisiertes Sucherbild). In spiegellosen Kameras mit EVF hat ein IBIS aber mehr Vorteile, zumal die Technik in den letzten Jahren derart verbessert wurde, dass sie Objektiv-basierten Stabis in Sachen Effizienz mindestens ebenbürtig geworden sind. Insbesondere bei Video dürften viele Nutzer dieses Feature schmerzlich vermissen, wenn das bevorzugte Objektiv ohne IS daherkommt – wie vielleicht das ansonsten beeindruckende neue RF 28-70 f/2.


1:1-Featurevergleiche bringen jedoch selten Klarheit über das Geamtbild. So halte ich es für sinnlos, beispielsweise Canon einen Vorteil für das neue Touchpad oder die 5.655 wählbaren AF-Positionen einzuräumen, oder Nikon für den größeren Sucher, den IBIS oder des noch kürzeren Auflagemaßes den Vorzug zu geben. Die Praxis und der persönliche Bedarf ist entscheidend und mit welchem System man besser klar kommt. Alles in Betracht gezogen wird vermutlich kaum ein Nikon-User wegen der R einen Systemwechsel in Betracht ziehen und umgekehrt auch kein Canon-User wegen der Z zu Nikon umziehen. Sonys Alphatiere überflügeln übrigens weder die Canon, noch die Nikon eindeutig. Zumindest nicht bei populären Features wie Serienbildgeschwindigkeit etc. Der Systemgedanke und der neue Mount wird hier aber dafür sorgen, dass künftig weniger Canikon-User zu Sony überlaufen werden.

Ginge es nur nach dem Design von Gehäuse und Objektiven (das Auge isst ja bekanntlich mit), wäre meine persönliche und natürlich vollkommen subjektive Rangfolge:

Platz 1. Canon R
Platz 2. Nikon Z
Platz 3. Sony E

Die Canon hat das modernste und am wenigsten zerklüftete Design, ohne irgendwelche Retro-Elemente und mit einem harmonischen Zusammenspiel zwischen Gehäuse und Objektiven. Die Nikon nutzt "klassische" Bedienelemente (wie z.B. Moduswahlrad) und verbindet diese mit einem eigenständigen Look. Sonys E-Modelle sind in meinen Augen bislang ein wenig zu "grob geschnitzt" und das uneinheitliche Objektivdesign (Sony/Zeiss) passt längst nicht so gut zu den Bodys. – Nur meine persönliche Meinung!


Als ehemaliger Canon- und auch Nikon-Nutzer gefielen mir damals beide Systeme konzeptionell und technisch ähnlich gut. Jedes auf seine ganz individuelle Art. Die lange Weigerung von Canikon, sich stärker auf Mirrorless für höhere Ansprüche einzulassen, hat mich zwar letztlich in die Arme von Olympus getrieben, doch zweifellos hat ein kompakte(re)s Vollformatsystem seinen besonderen Reiz. Sollte ich ernsthaft eine Rückkehr in Erwägung ziehen, wofür ich erst mal praktische Erfahrungen mit beiden Systemen sammeln möchte, kämen "R" und "Z" für mich gleichermaßen in Betracht. Also, kein klarer Gewinner bis jetzt. Und Sony ist natürlich auch noch auf dem Schirm. Da soll in Kürze noch etwas großes in Sachen E-Mount kommen, munkelt man. Vielleicht ein schneller Vernichtungsschlag gegen die leicht konservativ entwickelten DSLM-Erstlinge von Canon und Nikon?


Randnotiz:
Canon hat neben der "R" auch die Objektive EF 400MM F/2.8 und 600MM F/4 sowie das EF-M 32MM F/1.4 STM vorgestellt. Die 400- und 600er sollen die weltweit leichtesten ihrer Art sein. Das Gewicht des EF 400mm f/2.8L IS III USM beziffert Canon mit 2.840 Gramm (bisher 3.850 Gramm) und das EF 600mm f/4L IS III USM auf 3.050 Gramm (bisher 3.920 Gramm).


Der Preis dafür? 12.999 Euro für das 400er und 13.999 Euro für die 600er Tüte (beide ab Dezember). Das EF-M 32MM F/1.4 STM (KB = 51mm) erweitert das Sortiment für das APS-C-System EOS M, kostet 529 Euro (ohne Streulichtblende, €29 extra) und ist ab 20. September erhältlich.

Kommentare

radneuerfinder
radneuerfinder08.09.18 09:01
Mal sehen, was Panasonic und Olympus im FullFrame Bereich vorstellen.
0
macimator08.09.18 09:11
Aus dem selben Grund wie ich bei Erscheinen der 5D MK IV zu Sony wechselte, würde ich das spätestens jetzt wieder tun. Innivation - Fehlanzeige. Hat Canon jemals auf seine treuen Nutzer gehört? Fehlanzeige ! Anstattdessen der alte Sensor mit bescheidenem Dynamic Range, kein IBIS, 1.7 Crop bei Video, kein Dual card Slot - für den Hochzeitsfotografen ein must have.
Ich habe schon seit Jahren das Gefühl, dass Canon seine user nicht mehr „sieht“. Das Schlimme ... Canon könnte ja, aber offensichtlich will es nicht. Für mich absolut unverständlich.
+3
Alexhibition08.09.18 09:44
Mich würde interessieren warum nach all den Jahren genau jetzt Nikon und Canon genau in der gleichen Woche ihre Vollformat Cams präsentieren, die auch noch fast den gleichen Preis haben.
Sprechen die sich ab?

Die Cams sind ja nicht schlecht aber aber auch nicht besonders herausragend. Nichtmal in den offiziellen Nikon und Canon Foren werden sie gelobt.

Als Newcomer sollten sie sich entweder durch den Preis oder durch überlegende Hardware von Sony unterscheiden, was sie, leider nicht tun.

Ich frage mich auch, warum beide Firmen, sich dafür entschieden haben in wichtigen Punkten, weniger zu bieten als Sony.

Denn selbst, wenn sie Sony nur ein wenig überlegen wären, würde es DSLR und Sony User nicht zum Switch überzeugen.

Ich gehe davon aus, dass Oly & Panasonic mit ihren Vollformat Cams die Messlatte noch etwas erhöhen werden.
+4
wolfgag
wolfgag08.09.18 09:51
Artikel
Insbesondere bei Video dürften viele Nutzer dieses Feature schmerzlich vermissen, wenn das bevorzugte Objektiv ohne IS daherkommt
Auf der Produktseite wirbt Canon für den Video Modus allerdings explizit mit Bildstabilisation:
Canon
Und wenn du ohne Stativ filmst, sorgt der Dual Sensing IS mit seinem leistungsstarken 5-Stufen-Bildstabilisator für ruhige Aufzeichnungen – auch wenn das Licht nachlässt.


Irgendwie verwirrend.
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sonorman
sonorman08.09.18 10:09
wolfgag

Nicht alle Objektive haben einen IS.
Geht aus dem nur teilweise zitierten Satz ja auch hervor.
+1
radneuerfinder
radneuerfinder08.09.18 10:14
Die Canon R nutzt bei Video einen elektronischen Bildstabi, den sie, falls vorhanden, mit dem Objektivstabi kombinieren kann „Dual IS“.
+1
sonorman
sonorman08.09.18 10:20
Ja, aber ein elektronischer Stabilisator ist für viele kein Ersatz für einen echten "mechanischen" Sensor-Stabi. Deswegen wird es ja kritisiert. Siehe auch den Kommentar von macimator.

Ob es in der Praxis mit dem elektronischen Stabilisator ausreicht – wenn ein Objektiv ohne IS montiert ist – muss sich erst zeigen. Der elektronische Stabi kann (edit: meines Wissens) nur zwei Achsen ausgleichen.
+1
wolfgag
wolfgag08.09.18 10:20
radneuerfinder
Die Canon R nutzt bei Video einen elektronischen Bildstabi, den sie, falls vorhanden, mit dem Objektivstabi kombinieren kann „Dual IS“.
OK in dem Artikel wirds auch etwas klarer:
slashCAM
Der Sensor ist zwar definitiv nicht beweglich gelagert, hat jedoch dennoch eine Überraschung für Filmer parat. Es gibt eine elektronische Bildstabilisierung, die auch beim Filmen in 4K funktioniert, indem sie die Randpixel um das Crop-Fenster zur Verschiebung des 4K-Fensters nutzen kann. In einem (sehr kurzen) Test fanden wir die Wirkung der elektronischen Stabilisation dabei durchaus überzeugend. Stabilisierte Optiken können zusätzlich mit dem elektronischen Stabilisator der Kamera zusammenarbeiten.
0
redbear08.09.18 11:10
Ist doch schön , dass die beiden Riesen ihre Babys vorgestellt haben . N bisschen warten , dann sind die Kinderkrankheiten beseitigt . Solange Sony keinen Profi Service anbietet und die Handhabung gewöhnungsbedürfig ist , wird's keine Einbrüche in dem Markt für die Platzhirsche geben .
0
barabas08.09.18 11:34
Ich denke man muss nicht gleich auf den Mirrorless-Zug aufspringen, man kann dieses neue System durchaus zunächst noch etwas reifen lassen. Irgendwann ermöglichen dann die Adapterlösungen hier ja auch einen weichen Übergang.
indes, mit so manchen Klapperspiegel Modellen kann man ja aktuell schon spiegellos und geräuschlos arbeiten, ich hab da keine Eile...
+1
olilech08.09.18 11:34
redbear
Ist doch schön , dass die beiden Riesen ihre Babys vorgestellt haben . N bisschen warten , dann sind die Kinderkrankheiten beseitigt . Solange Sony keinen Profi Service anbietet und die Handhabung gewöhnungsbedürfig ist , wird's keine Einbrüche in dem Markt für die Platzhirsche geben .
Sony bietet einen Profiservice an und das mit der Handhabung ist SEHR subjektiv. Ich (achtung subjektiv) komme mit der Sony SEHR gut zurecht. Mit dem Body der 3er Generation ist sie jetzt für meine Hände perfekt.
+2
Dante Anita08.09.18 12:05
„Hingegen können am RF-Mount nicht keine Canons EOS M-Mount Objektive genutzt werden“

Doppelt hält zwar besser, war aber wohl nicht so gemeint 😉
+1
sonorman
sonorman08.09.18 12:11
Dante Anita
Danke, ist korrigiert!
+1
wolfgag
wolfgag08.09.18 12:46
Dante Anita
Doppelt hält zwar besser, war aber wohl nicht so gemeint 😉
Also ich tät niemals nicht verweigern, ein Karl Valentin Zitat negativ zu kritisieren.
+1
adiga
adiga08.09.18 13:16
Vom Preis her (Katalogpreis) zielt es her auf die 6D. Ich denke, diese Kamera wurde lanciert um den Markt zu testen und nächstes Jahr wird wohl ein 5D-Äquivalent vorgestellt. Danke für die Fotos, sieht ein bisschen wie ein Spielzeug aus, aber muss sie wohl selbst mal in die Hand nehmen und gucken wie gross der Gewicht-/Grössengewinn wirklich ist.
+1
locoFlo08.09.18 13:19
Mein Fazit aus den Vorstellungen der letzten Tage: Ich habe eine X-T3 vorbestellt. 😁
Nobody dies as a virgin, life fucks us all. KC
+5
cps08.09.18 13:24
olilech
Sony bietet einen Profiservice an (...)

Ich habe den Sony-Fotoservice bisher noch auf keiner Veranstaltung selbst gesehen, bei denen auch Canon und Nikon vor Ort waren.
+1
olilech08.09.18 13:50
cps
olilech
Sony bietet einen Profiservice an (...)

Ich habe den Sony-Fotoservice bisher noch auf keiner Veranstaltung selbst gesehen, bei denen auch Canon und Nikon vor Ort waren.

Ich sagte nur, dass Sony einen Profi Service anbietet. Wie gut er im Vergleich zu Canon/Nikon ist kann ich nicht beurteilen. Die Aussage, dass Sony KEINEN Profiservice anbietet ist schlichtweg falsch.

https://alphauniverse.com/prosupport/
+1
alephnull
alephnull08.09.18 13:52
macimator
Aus dem selben Grund wie ich bei Erscheinen der 5D MK IV zu Sony wechselte, würde ich das spätestens jetzt wieder tun. Innivation - Fehlanzeige. Hat Canon jemals auf seine treuen Nutzer gehört? Fehlanzeige ! Anstattdessen der alte Sensor mit bescheidenem Dynamic Range, kein IBIS, 1.7 Crop bei Video, kein Dual card Slot - für den Hochzeitsfotografen ein must have.
Ich habe schon seit Jahren das Gefühl, dass Canon seine user nicht mehr „sieht“. Das Schlimme ... Canon könnte ja, aber offensichtlich will es nicht. Für mich absolut unverständlich.

Ich denke, bei solchen "Wuttiraden" schimmert auch ein wenig Frust durch, irgendwann zu Sony gewechselt zu haben und nun sehen zu müssen, wie Canon so gaaaanz langsam, aber sicher Erst macht.

Keine Angst, obwohl ich 5D IV Nutzer bin mit 'nem Sack voll L-Linsen, bin ich kein bedingungsloser Canon-Fanboy! Und ich gebe freimütig zu, ab und an hatte ich auch schon über einen Wechsel zu Sony nachgedacht, es mir aber letztlich verkniffen. Die Vorteile wären bei weitem nicht so groß gewesen, wie ich hätte in die Neuausrüstung investieren müssen.

Ja, die Entscheidung gegen IBIS finde ich nur mäßig gut - obwohl das in der täglichen Praxis wahrscheinlich nicht DIE Bedeutung haben wird, weil die meisten modernen Canon-Linsen halt stabilisiert sind (im Gegensatz bspw. zur Fuji, wo die hochgelobten T1/2/3 auch kein IBIS haben) und das Gros der Nutzerschaft eh' keine (ur-)alten Objektive nutzen wird - falls die sich überhaupt ans R-Bajonett adaptieren lassen werden. Trotzdem, Schade! Wäre ein Sahnehäubchen gewesen.

Kein zweiter Karten-Slot? Ja, okay, für Hochzeitsfotografen nicht eben lustig. Ansonsten bin ich ziemlich überzeugt, dass 90% keinen zweiten Slot brauchen und die, die einen haben, zu 90% nicht nutzen (wie z.B. ich. ).

Klar ist aber auch, die jetzige R wird bald sowas sein wie die "Ur-R". Sie ist im Moment das Pendant zu Nikon Z6 und Sony A7 III. Sie ist die Einsteiger-DSLM und dürfte in nicht ferner Zukunft von einer Profi- oder zumindest professionelleren R ergänzt werden - dann vermutlich immer noch ohne IBIS, aber sicher mit zweitem Slot, neuem Sensor und noch ein paar anderen Zugaben.

Trotz allen Kritikpunkten bin ich von Canons Einstieg in die FF-Mirrorless-Welt eher positiv als negativ überrascht, angesichts von Canons konservativer Modellpolitik der letzten Jahre und vor allem angesichts des Desasters mit dem M-System:

Die R ist, so wie sie ist, für das anvisierte Klientel mehr als brauchbar und erschwinglich (der Straßenpreis wird sich noch einpegeln).

Und die vorgestellten R-Objektive hätte man so auch nicht unbedingt erwarten dürfen. Das 28-70/f2 ist Bombe (allerdings auch so schwer ). Das 24-105, kleiner u. etwas leichter als die EF-Varianten und mit Nano-Antrieb, ist ein tolles Kit-Objektiv (mit Nano gerade auch fürs Filmen) - in jedem Fall praxistauglicher als die langweiligen 24-70/f4. Das 1,2/50 ist auch nett und vielleicht ein Fingerzeig, dass es nicht mehr - wie eigentlich zuvor erwartet - als EF kommt. Mir wäre es trotzdem zu schwer, würde das 1,8/35 bevorzugen - ist aber natürlich Geschmacksache und praxisabhängig.

Adapter war klar. Okay, Adapter-Lösung ist nie sonderlich "sexy", aber die 3 vorgestellten Teile sind auch wiederum mehr als erwartet, vor allem der Basis-Adapter als kostenlose Zugabe - für den man bei Nikon Z satte 300 Euronen löhnen muss.
+2
sonorman
sonorman08.09.18 13:59
locoFlo
Mein Fazit aus den Vorstellungen der letzten Tage: Ich habe eine X-T3 vorbestellt. 😁
Naja, sei ehrlich. Das machst Du doch, weil Du ohnehin ein großer Fuji-Fan bist und sicherlich schon Objektive hast. Von daher wäre ein Wechsel auf Canon oder Nikon für Dich doch sowieso eher unwahrscheinlich, egal wie gut die neuen Kameras wären, oder?

Die Meisten entscheiden sich doch eher für ein SYSTEM, das ihrer Meinung nach das Beste ist. Einzelne Kamera-Features spielen doch kaum eine Rolle. Von daher sehe ich es auch nicht als so kritisch an, dass der EOS R ein paar „wichtige“ Prospektdaten fehlen (IBIS, 2. Slot und so). Die Kamera ist als Erstling sowieso nicht ganz so wichtig. Vielmehr stellt sich für mich die Frage, welcher Mount das größte Potential hat, denn der wird die nächsten Jahrzehnte unverändert bleiben, wären Kamera-Bodys regelmäßig erneuert/weiterentwickelt werden.

Die nächsten paar Monate werden noch spannend. Oly will angeblich Anfang 19 eine neue High-End-MFT bringen, Panasonic kommt evtl. mit Vollformat, Sony will in ein paar Tagen auch noch was ankündigen u.s.w.
Endlich kommt mal wieder Bewegung in den Markt.
+1
sonorman
sonorman08.09.18 14:05
Nein, ich muss mich selbst verbessern: Die meisten entscheiden sich wohl am ehesten für eine MARKE, die ihnen am sympathischsten ist und verteidigen die dann vehement mit Argumenten gegen alle anderen. Man muss sich seine Entscheidung ja irgendwie selbst rechtfertigen.
Marken- und Systemwechsel wagen nur die Wenigsten.
+1
adiga
adiga08.09.18 14:45
sonorman
Nein, ich muss mich selbst verbessern: Die meisten entscheiden sich wohl am ehesten für eine MARKE, die ihnen am sympathischsten ist und verteidigen die dann vehement mit Argumenten gegen alle anderen. Man muss sich seine Entscheidung ja irgendwie selbst rechtfertigen.
Marken- und Systemwechsel wagen nur die Wenigsten.
Kein Wunder, ein Systemwechsel ist auch mit enormen finanziellen Aufwänden verbunden. Vor allem Amateure scheuen dies, man kriegt ja "nichts" mehr. Bei Profis sieht es anders aus, aber wenn man sich mal in ein System hineingedacht hat und die Bedienung im Schlaf kann, wieso sollte man wechseln, wenn das eigene System nicht absolut schlecht ist? Nikon und Canon sind nun mal die Platzhirsche, Sony, Fuji, Olympus sind Randerscheinungen. Panasonic, Samsung etc. haben ihre Stärken anderswo und versuchen krampfhaft auch im Kameramarkt Fuss zu fassen.

Ist ja im PC Markt auch so. Windows ist der grosse Dominator, macOS und Linux nur Randerscheinungen. Wenn auch relativ gewichtige. Auch wenn wir überzeugt sind, dass macOS und Linux besser sind. Die grosse Masse wurde noch nicht überzeugt.
-1
locoFlo08.09.18 15:15
Das machst Du doch, weil Du ohnehin ein großer Fuji-Fan bist und sicherlich schon Objektive hast.

Halb, halb. Die Zs und Canon R haben mir gezeigt/bestätigt warum APS-C für mich der sweet spot ist. Auch wenn von neuen Konstruktionsmöglichkeiten der Objektive gesprochen wird, die Gläser sind im vergleich riesig und teuer. Kleinbild für ambitionierte Amateure ist für mich jedenfalls overkill.
Aber ja, bin Fan und werde auch noch mal Geld in Glas stecken. Ein Systemwechsel war aber immer möglich, ist mit den Entwicklungen der letzten Tage aber wieder unwahrscheinlicher geworden.
weil die meisten modernen Canon-Linsen halt stabilisiert sind (im Gegensatz bspw. zur Fuji, wo die hochgelobten T1/2/3 auch kein IBIS haben)

Auch bei Fuji sind die modernen Linsen abgedichtet und stabilisiert. Außerdem hat die X-H1 IBIS. Einen zweiten SD-Karten Slot haben sowohl X-H1 als auch X-T3.
Nobody dies as a virgin, life fucks us all. KC
0
joSchmiedel08.09.18 15:51
Hat die Kamera kein GPS eingebaut? Warum nicht?
+2
sonorman
sonorman08.09.18 16:23
joSchmiedel
Hat die Kamera kein GPS eingebaut? Warum nicht?
Selbe Antwort, wie bei der Nikon Z: weil man die Kamera mit dem iPhone verbinden und dessen GPS zum Geotaggen benutzen kann.

Die R wird dort zwar noch nicht explizit erwähnt, aber da sie WLAN und Bluetooth an Bord hat, wird die Connect App höchstwahrscheinlich auch damit funktionieren.
+1
kaizen08.09.18 16:49
Das Objektivangebot für den neuen Canon Mount finde ich deutlich attraktiver als dass was Nikons S Serie im Moment bietet. Warum kein 24-105/4 oder 24-120/4 ?
Schöner Kommentar über die Canon R:
Das Leben ist wie ein Brot. Irgendwann wird es hart.
0
alephnull
alephnull08.09.18 16:59
locoFlo
Auch bei Fuji sind die modernen Linsen abgedichtet und stabilisiert.

Das, was mich interessieren würde...
XF 23mm F1.4
XF 23mm F2
XF 35mm F1.4
XF 56mm F1.2
XF 60mm F2.4
XF 90mm F2
...ist nicht stabilisiert.

Und die wertigen Zooms sind weder leicht noch billig.
+1
locoFlo08.09.18 19:26
Ich bin wirklich nicht der Typ um Marken oder gar Firmen zu verteidigen. Kann gut verstehen wenn man andere Bedürfnisse hat als ich. Für mich haben die Objektive ein gutes Verhältnis aus Preis/Gewicht/Leistung und das System eine klare Roadmap. Für viele liegt dieser sweet spot bei den Micro-Four-Thirds, andere haben kein Problem damit tausende von Euro, diverse Kilo und eine Kamera die stets nach vorne wegkippt rumzutragen .
PS: meine derzeitige Lieblingsobjektiv ist das 35 f2, an der X-E2 komplett ohne Stabilisierung, trotzdem ein Traum.
Nobody dies as a virgin, life fucks us all. KC
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wolfgag
wolfgag08.09.18 19:52
kaizen
Schöner Kommentar über die Canon R:
Na ja - schon bisschen weinerlich.
-1
sonorman
sonorman08.09.18 21:37
locoFlo

Das ist doch die Hauptsache, dass man selbst seinen Sweet Spot findet! Da bin ich absolut bei Dir.

Interessanterweise bin ich nach mehreren Jahrzehnten der Fotografie noch immer nicht endgültig „angekommen“. Ich habe selbst über einen langen Zeitraum drei unterschiedliche Systeme genutzt: Canon am längsten, dann einige Jahre Nikon und inzwischen einige Jahre Olympus. An alle Systeme konnte ich mich sehr gut gewöhnen (mit Ausnahme der blöden umgekehrten Drehrichtung bei Nikon vielleicht). Alle haben ihre Vor- und Nachteile, keines der Systeme ist perfekt. Darüber hinaus habe ich diverse andere Marken intensiv getestet, darunter auch Sony. Deren Kameras mögen noch so gute Daten haben, aber sie stehen mit Ihrer Bedienung dem eigentlichen Fotografieren irgendwie immer im Weg. Fuji hat – spätestens mit der X-T3 – ein wirklich beeindruckendes Feature-Set, aber die Kameras mit ihrem fast schon Steam-Punk-Look und ihrer Bedienung sagen mir nicht so ganz zu. Panasonic hat auch ganz gut was auf dem Kasten, aber die letzten Kameras waren mir zu Video-zentrisch (die Lumix G9 reißt es auch nicht raus). Und viel mehr gibt‘s dann ja auch nicht mehr.

Ich bleibe wohl erst mal bei Olympus, bin aber nicht abgeneigt, mir ein Vollformat-System mit ein, zwei Objektiven zusätzlich zuzulegen. Für die Bereiche, die mit Four Thirds nicht so gut abgedeckt sind. Und bei den beiden Neulingen R und Z tendiere ich momentan ein klein wenig mehr in Richtung Canon. Aber ich werde den beiden erst mal näher auf den Zahn fühlen. Gute Fotos machen sie alle. Wegen ein paar kleiner Unterschiede in der Technik oder den Daten mache ich mir keine Sorgen. Hauptsache die Technik steht dem Fotografieren nicht im Weg.
+1
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