Bloomberg: Apple baut John Ternus als kommenden CEO auf – mit beschleunigtem Zeitplan


Seit einigen Monaten kursieren Berichte, wonach Apple in die konkrete Phase eingetreten ist, einen Nachfolger für Tim Cook aufzubauen. Dabei handelt es sich jedoch um ein langfristiges Vorhaben, denn es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Cook amtsmüde ist oder man nicht mehr mit ihm zufrieden ist. Für Apple gelte die Vorgabe, den Posten eines Tages wieder mit einem unternehmensinternen Kandidaten besetzen zu wollen, welcher als tief verwurzelt gilt – anstatt einen anderen namhaften CEO abzuwerben. Ganz vorn auf der Wunschliste stehe demnach Hardware-Chef John Ternus (49). In seinem wöchentlichen Newsletter geht Bloomberg-Journalist Mark Gurman noch einmal darauf ein, dass Ternus tatsächlich auf jene Rolle vorbereitet wird.
Weit mehr als nur Hardware-ChefSo erhalte Ternus schrittweise mehr Verantwortung, welche weit über seinen eigentlichen Tätigkeitsbereich hinausgeht. Ternus sei inzwischen tief in strategische Erwägungen rund um Produktpläne, Funktionen und allgemeine Unternehmensentscheidungen eingebunden. Das Fertigkeitenspektrum eines Apple-CEOs muss inzwischen weit mehr betragen, als es noch vor 20 Jahren der Fall war. Aus diesem Grund wird auch sehr genau unter die Lupe genommen, wie ein Kandidat politische oder rechtliche Auseinandersetzungen angeht und über reine Produkte hinaus denken kann.
John Ternus als Mann für alles – Plan beschleunigtBislang scheint man John Ternus all das zuzutrauen. Wie es in einem
Artikel im Sommer hieß, halte man ihn für "das volle Paket": Ein charismatischer Bühnensprecher, sorgfältiger und nicht-impulsiver Denker, Hardware-Spezialist, mit Lieferketten und Fertigung vertraut, detailverliebt, tief in Apples Kultur verwurzelt – und oft als jemand beschrieben, der zwar technisch orientiert, aber visionär denkt. Für Apple hat sich die Sache zu einer Angelegenheit mit deutlich höherer Priorität entwickelt. Sollte Cook plötzlich ausfallen, galt eigentlich der frühere COO Jeff Williams als sofortige Notfalllösung. Allerdings kündigte dieser im Juli an, den Ruhestand anzustreben und daher keine wichtige Rolle mehr einnehmen zu wollen. Für ihn fand man mit Sabih Khan Ersatz, doch einen Ersatz-CEO muss Apple nun erst aufbauen.