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Betrüger erbeuteten 1,5 Millionen Dollar von Apple – und setzten dafür nur auf Apples eigene Angebote

Seitdem es iTunes-Geschenkgutscheine gibt, welche inzwischen ganz allgemein als "Apple Gift Cards" bezeichnet sind, waren diese bei Betrügern sehr beliebt. In den USA schätzten Ermittler den Schaden zwischen 2015 und 2019 auf rund 100 Millionen Dollar ein, wenngleich die Dunkelziffer wahrscheinlich noch viel höher liegt. Ob gestohlene Gutscheine, selbstgenerierte Nummern oder durch verschiedene Phishing- und Scam-Versuche erbeutet, die Möglichkeiten der Irreführung sind schier endlos. Jetzt wurde ein Fall bekannt, bei dem Apples eigene Store-Infrastruktur zum Einsatz kam, genauer gesagt die mobilen Kassensysteme, welche Store-Mitarbeiter im Umgang mit Kunden nutzen. Vom ersten bis zum letzten Schritt setzen die Betrüger dabei auf Apple-Lösungen.


"Isaac" als wichtigstes Werkzeug
Einem Betrüger-Duo gelang es, mehrere der als "Isaac" bezeichneten Geräte zu entwenden. Nach dem erfolgreichen Diebstahl verließ einer der beiden den Apple Store, entfernte sich aber nur so weit, dass noch das Store-WLAN zur Verfügung stand. Anschließend erstellte er auf dem mobilen Kassensystem zahlreiche Geschenkgutscheine, welche anschließend an seinen Partner in einem anderen US-Bundesstaat gingen. Dieser wiederum setzte jene neuen Gift Cards dazu ein, ausführlich in einem anderen Apple Store einkaufen zu gehen. Alleine der Southlake Town Square erlitt so einen Schaden in Höhe von 50.000 Dollar, insgesamt soll es sogar um 1,5 Millionen Dollar gegangen sein.

Zwei Jahre lang überall in den USA aktiv
Aus den Gerichtsunterlagen geht nicht hervor, wie es über einen Zeitraum von zwei Jahren immer wieder gelang, die mobilen Kassensysteme zu entwenden. Aktiv war das Duo zusammen mit einem unbekannten dritten Akteur zwischen 2015 und 2017, zur Anklage kam es allerdings erst 2019. Einer der beiden bot bereits frühzeitig an, bei den Ermittlungen zu unterstützen. Bis Mai 2021 beharrte die andere beteiligte Person noch darauf, unschuldig zu sein – bis es dann aber ebenfalls zu einem Geständnis kam. Demnach war man in "verschiedenen Stores überall in den USA" aktiv und setzte die Masche unentdeckt fort.

Kameraaufnahmen überführten die Diebe
Aufgedeckt wurde die Sache übrigens anhand von Kameraaufnahmen – und die Polizei konnte eine in Akten gut bekannte Person stellen. Es handelte sich nämlich nicht um die erste Straftat, denn einen der beiden Betrüger hatten die Behörden nämlich 2016 mit 60 gefälschten Kreditkarten aufgegriffen. Das Urteil für den Gutschein-Betrug steht noch nicht fest, insgesamt wären aber Haftstrafen von bis zu 20 Jahren möglich.

Kommentare

MacKaltschale28.09.21 20:25
Wenn der eine Betrüger 2016 mit 60 gefälschten Kreditkarten erwischt wurde, was eindeutig von durch und durch krimineller Energie zeugt, wie kann es dann möglich sein, dass er noch bis 2017 die Nummer mit Apple abgezogen hat? Mir gruselt vor der Antwort.
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Motti
Motti28.09.21 21:43
.... und gefasst worden. Merke, ingendwann erwischt man jeden. Immer nur eine Frage der Zeit und des Zufalls ...
+3
Florian Lehmann28.09.21 22:15
Mir waren diese 200 Dollar iTunes Gutscheine bei eBay US für 90 Dollar schon immer Suspekt
+2
Martek29.09.21 08:21
Es gab mal Zeiten, da konnte man tatsächlich iTunes Gutscheine mit einem Keygen generieren.. Das war 2009, hat aber nicht sehr lange angehalten. Als das bekannt wurde hat Apple mit der Einführung einer Validierungslösung der Codes gearbeitet.

Das Problem war, dass also bis dahin generierten Codes weiterhin gültig bleiben mussten, da Apple nicht zwischen den generierten und legitimen unterscheiden konnte.
+2
Kujkoooo29.09.21 12:35
Solche Bugs entstehen doch genau immer da, wo Leute, die eigentlich noch nie praktisch mit dem System arbeiten mussten, die Prozesse für diejenigen ins Leben rufen, die sich jeden Tag damit rumschlagen müssen.
Nur fragt man komischerweise nie diejenigen, die die meiste Erfahrung mit den Prozessen haben.
-2
innug29.09.21 19:18
Kujkoooo
Solche Bugs entstehen doch genau immer da, wo Leute, die eigentlich noch nie praktisch mit dem System arbeiten mussten, die Prozesse für diejenigen ins Leben rufen, die sich jeden Tag damit rumschlagen müssen.
Nur fragt man komischerweise nie diejenigen, die die meiste Erfahrung mit den Prozessen haben.

Ich würde das nicht als Bug bezeichnen, wenn diese Kassensysteme aus Stores gestohlen wurden. Ich kann da auch keine Parallele zu praxisfernen Prozessen erkennen, sorry.
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