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Bericht: Massiver Preisanstieg bei In-App-Käufen – Grund soll Datenschutz-Feature sein

Wenngleich sich viele Apps im App Store kostenlos beziehen zu lassen, gehen diese oftmals mit einigen Einschränkungen einher, sofern der Nutzer nicht gewillt ist, einen Obolus zu entrichten. So prangt neben dem „Laden“-Button nicht selten eine Information, welche auf In-App-Käufe hinweist. Diese umfassen sowohl einmalige Zahlungen als auch Abonnements, deren Verbreitung in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Ein neuer Bericht von Apptopia zeigt, dass der Durchschnittspreis von In-App-Transaktionen seit letztem Jahr beträchtlich in die Höhe geschnellt ist. Verantwortlich für diese Entwicklung sei ein von Apple eingeführtes Feature, welches den Datenschutz im Fokus hat und weiterhin für Kontroversen sorgt.


Massiver Preisanstieg für In-App-Käufe im App Store
Apptopia wirft einen genauen Blick auf die Durchschnittspreise von In-App-Käufen im iOS App Store sowie dem Google Play Store in den USA. Die Preise liegen bei beiden App-Plattformen im Juli 2022 beträchtlich höher als im Juli des Vorjahres – trotzdem sind die Unterschiede gravierend: Die Kosten nahmen im Play Store um neun Prozent zu, was ungefähr dem Anstieg des Verbraucherpreisindex in den USA im ausgewählten Zeitraum entspricht. Apples App Store verzeichnet in dieser Kategorie hingegen einen Preisanstieg in Höhe von 40 Prozent.


Tatsächlich sind es vor allem einmalige Transaktionen, welche sich drastisch verteuerten: Nutzer müssen nun im Schnitt 36 Prozent mehr bezahlen. Monatliche oder jährliche Zahlungen, wie sie beispielsweise für Abonnements üblich sind, fallen mit einem Preisanstieg von 19 Prozent weniger stark ins Gewicht.


Bericht macht „App Tracking Transparency“ verantwortlich
Der Bericht verweist darauf, dass die steigende Inflation die Entwicklung nicht hinreichend erklärt. Apptopia macht stattdessen eine weitere Ursache aus: Apples „App Tracking Transparency“-Framework. Das Feature bittet Nutzer seit iOS 14.5 um Erlaubnis, sobald diese über Anwendungen und Internetseiten anderer Anbieter getrackt werden, um Daten zu generieren. Entwickler seien so angehalten, die Kosten für In-App-Käufe zu erhöhen, da der Handel mit Daten eingeschränkt wurde. Apple gerät für das Feature allerdings auch von Wettbewerbsbehörden wie dem deutschen Bundeskartellamt zunehmend unter Druck: Die Auflagen für Drittanbieter gälten etwa nicht für die hauseigenen Anwendungen (siehe hier und hier), wo Apple sehr genau Daten erhebt und Werbetreibenden via Search Ads zur Verfügung stellt. In den USA laufen bereits Untersuchungen an, ob Apple hier bewusst den Markt für Konkurrenten zerstört, um sich selbst die Umsätze mit fast gleichen Mitteln zu erobern.

Der Bericht nennt übrigens auch jene Kategorien, in denen die Preise besonders deutlich anstiegen: Vor allem Navigations-, Reise- sowie Fotos- und Video-Anwendungen erhöhten die Kosten für In-App-Transaktionen im App Store am massivsten.

Kommentare

tk69
tk6914.09.22 13:56
Ich zahle gern einmalig oder als einmalige InApp-Option, wenn dadurch der Datenschutz gewährleistet ist.
Mich würde nur interessieren, wie ich das nachprüfen kann, dass das auch so ist?
Irgendwo etwas geschrieben nützt mir da nichts.

Sonst ist es nur eine bloße Verteuerung und hat dadurch einen preislichen Nachteil des Apple AppStores gegenüber dem Playstore.
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Mecki
Mecki14.09.22 14:32
Entwickler seien so angehalten, die Kosten für In-App-Käufe zu erhöhen, da der Handel mit Daten eingeschränkt wurde.
So ein Unfug! Der Handel mit Daten ist schon seit Jahren verboten. Auch wenn die Hersteller vor "App Tracking Transparency" Nutzer tracken durften, ohne dass der Nutzer explizit eingewilligt hat, durften sie die dadurch gewonnen Daten des Nutzers nicht verkaufen. Die Weitergabe von Daten (und ein Verkauf ist nur eine Weitergabe gegen Geld) erfordert seit Einführung der DSGVO immer die Zustimmung des Nutzers, da gibt es keine Ausnahmen zu. Was "App Tracking Transparency" ändert ist lediglich die Tatsache, dass der Anbieter jetzt auch fragen muss, wenn er Daten für eigene Zwecke erheben will, was er vorher nicht unbedingt musste, sofern auf die Erhebung der Daten verwiesen hat und ein berechtigtes Interesse an diesen Daten nachweisen konnte. Daten gegen Geld verkaufen ist aber nie ein berechtigtes Interesse und da reicht auch nicht nur ein Hinweis in den Datenschutzbestimmungen, sondern dem Nutzer muss explizit mitgeteilt werden, welche Daten an wen weitergegeben werden sollen und dem muss der Nutzer explizit zustimmen.
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eastmac
eastmac14.09.22 14:56
"Das Feature bittet Nutzer seit iOS 14.5 um Erlaubnis, sobald diese über Anwendungen und Internetseiten anderer Anbieter getrackt werden, um Daten zu generieren. Entwickler seien so angehalten, die Kosten für In-App-Käufe zu erhöhen, da der Handel mit Daten eingeschränkt wurde."

So manche wundern sich oder wissen es gar nicht, was im Hintergrund alles getrackt wird, von daher voll ok. Das als Rechtfertigung für die Preiserhöhung gelten zu lassen???
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Legoman
Legoman14.09.22 16:34
Mecki
...seit Einführung der DSGVO
Und die gilt auch in den USA? Interessant...
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