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Apples COO Jeff Williams: Vom Zahlenmenschen zum Produktdesign-Verantwortlichen

Hinter den Kulissen war Jeff Williams schon seit geraumer Zeit eine der wichtigsten und einflussreichsten Personen im Apple-Kosmos. Jetzt ist seine Bedeutung aber noch einmal deutlich gestiegen, denn fortan zeigt sich der Chief Operating Officer auch für die Design- und Produkt-Entwicklung verantwortlich. Nachdem Apple den Weggang von Jony Ive verkündet hatte, gab man auch eine Neuordnung mancher Bereiche im Unternehmen bekannt. Demnach übergibt Jeff Williams die Koordinierung der weltweiten Lieferkette an Sabih Khan, wohingegen er selbst sich weniger um Zahlen, dafür mehr um konkrete Produkte kümmert.


Nach der Apple Watch jetzt alle Produkte
Das Wall Street Journal beleuchtet den Schritt in einem Artikel und geht auf Williams Rolle ein. Das einst so übermächtige und mit weitreichenden Befugnissen ausgestattete Design-Team hat zwar eigene Manager (Evans Hankey für Industriedesign, Alan Dye für UI), ist aber dennoch Jeff Williams unterstellt. Für diesen ist konkrete Produkt-Verantwortung nicht neu. Williams sorgte dafür, dass aus dem erfolglosen Mode-Artikel Apple Watch ein Kassenschlager wurde, nämlich durch einen neuen Fokus auf Gesundheits- und Fitness-Funktionen.

In Zukunft steigt Williams' Einfluss ganz erheblich – zahlreiche Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich dies bei zukünftigen Produkten bemerkbar macht. Design behalte aber weiterhin sehr hohen Stellenwert, daran gebe es keinen Zweifel. Allerdings rücke der Fokus etwas mehr in Richtung Funktionalität, anstatt Hardware-Entscheidungen bisweilen Design-Entscheidungen unterzuordnen. Gerüchten zufolge war der neue Mac Pro schon kein Ive-Werk mehr – und daher auch nicht als optisch eindrucksvolles Ausstellungsstück konzipiert.

Arbeitsweise: Ein Zahlenmensch mit starkem Ästhetik-Empfinden
Das Wall Street Journal zitiert Personen aus Apple-internen Kreisen, die sich zur Arbeitsweise von Williams äußern. Dieser sei in den vergangenen Jahren verstärkt in Erscheinung getreten, wenn das Look & Feel kommender Produkte erörtert wurde. Williams schaffe es, ganz verschiedene Aspekte im Auge zu behalten und konzentriere sich nicht nur auf einzelne Fragestellungen. Anders als für "Verhandler und Spreadsheet Guys" üblich, liege es ihm beispielsweise sehr am Herzen, wie gut sich ein Produkt in der Hand anfühle. Im Falle des iPhone 4, Apple hatte damals von Kunststoff- auf Glas-Rückseite umgestellt, hinterfragte Williams auch Auswirkungen auf die Geräte-Leistung. Gleichzeitig sei Williams aber jemand, der eher den Ist-Zustand beurteile, anstatt zu bewerten, wo man in einigen Jahren sein wolle.

Warum Ive nicht extern ersetzt wurde
Da Williams seit vielen Jahren mit Jony Ive zusammenarbeitete und sich oft mehr in die konkreten Entwicklungsabläufe als Tim Cook einmische, sei die Neugliederung der Verantwortungsbereiche eine logische Weiterführung gewesen. Einfach einen externen Designer als Ersatz für Jony Ive in Team zu holen, wäre extrem schwierig geworden, so eine interne Quelle gegenüber dem Wall Street Journal.

Kommentare

cab08.07.19 14:10
Zahlenmensch klingt erst mal nicht so gut.
+2
Frank Drebin
Frank Drebin08.07.19 14:49
@cab, man sollte Menschen niemals in ne Schublade stecken. Und wenn man sich den gesamten Text durchliest, ist er auf keinen Fall ein Zahlenmensch. Geben wir ihm mal eine Chance sich zu beweisen. Tim Cook war auch "nur" ein Zahlenmensch. Und trotzdem steht Apple mit wunderbaren Produkten noch nie so gut wie jemals zuvor. Die machen das schon alles richtig!
-1
cab08.07.19 17:34
Frank Drebin
Tim Cook war auch "nur" ein Zahlenmensch. Und trotzdem steht Apple mit wunderbaren Produkten noch nie so gut wie jemals zuvor.

Wahahahahahahaha 😂
-6
johnnytravels
johnnytravels08.07.19 21:37
Frank Drebin
man sollte Menschen niemals in ne Schublade stecken

Die Schublade macht doch der Artikel auf, indem er Williams direkt als Zahlenmenschen bezeichnet...
cab
Frank Drebin
Tim Cook war auch "nur" ein Zahlenmensch. Und trotzdem steht Apple mit wunderbaren Produkten noch nie so gut wie jemals zuvor.
Wahahahahahahaha 😂

Ja den fand ich auch köstlich...
‚Tim Cook ist kein Produkt-Mensch.‘ — Steve Jobs
+3
guentersen09.07.19 10:18
Zur Erinnerung:
Nach dem Weggang von Steven Jobs stand Apple 1997 am Abgrund mit unzähligen kaum unterscheidbaren beigen Kisten. Apple war von Managern, die den Markt nicht verstanden hatten, genau da hin gekommen.
Klar Steven Jobs hat Apple zu dem hingeführt, was es heute ist. Aber so ganz viel falsch scheint mir das Management um Tim Cook nicht zu machen, denn:
Die Zahlen sind in der Tat seit dem Tod von SJ nochmals gestiegen.
Die Produkte finden Absatz – auch wenn sie in den Augen von so manchem vielleicht schlechter sein mögen als die der Konkurrenz oder einfach für zu teuer befunden werden oder insgesamt noch besser/inspirierender/wunderbarer/ more awesome sein könnten.
Ich für meinen Teil würde meinen iMac 2012 nicht gegen einen iMac tangerine eintauschen und auch mein iPhone gäb ich nicht für einen iPod her.

Sind halt lustige Fakten.
+2
Pixelmeister09.07.19 11:16
Apple hat sich doch schon länger von einer Design-getriebenen Firma entfernt. Der Mac Pro, das kommende iPhone, das ist alles eher normal bis hässlich. Es gab mal Zeiten, da wurde Apple gekauft, weil die Geräte gut aussahen. Das dürfte jetzt wohl vorbei sein. Die Apple Watch 4 stellt da eine kleine Ausnahme dar. Alle anderen Produkte (iMac, MacBook Pro, Mac Mini ...) basieren auf Designs, die schon 10 Jahre oder älter sind. Ich frage mich, was Apples Design-Abteilung eigentlich den ganzen lieben langen Tag tut. Von daher ist es wahrscheinlich egal, wer da jetzt das Sagen hat – außer es kommt ein Naturtalent von außen dazu und bringt da mal wieder frischen Wind rein.
+1
johnnytravels
johnnytravels09.07.19 11:26
Können wir bitte das Argument beerdigen, dass ‚alles geil ist weil mit Tim Cook die Verkaufszahlen und Umsätze ja noch mal gestiegen sind‘?
Das hat nur damit zu tun, dass Apple absolut top in Schuss übergeben wurde und hält nur so lange, bis die Verkaufszahlen und Umsätze wieder sinken, wenn Apple in keiner Produktkategorie den Markt absolut dominiert (quantitativ oder wahrgenommen qualitativ) UND nichts neues nachkommt, dem das für eine Weile gelingt.
War hier nicht vor ein paar Tagen ein Feature über Sonys Walkman...?
‚Tim Cook ist kein Produkt-Mensch.‘ — Steve Jobs
-1
guentersen10.07.19 20:04
@johnnytravels

ist ja gar nicht alles geil, weil die Verkaufszahlen gut sind.
Deshalb sind die Produkte aber nicht schlecht. Sie mögen nicht wunderbar sein, aber sehr OK sind sie doch. Auch wenn sie teilweise hässlich sind, wie z.B. der neue Mac Pro. Oder ein Ärgernis sind, wie der Pages-Drucken-Dialog.

Die Zahlen sind schon länger stabil. Und auch eine stabile Firma kannst Du ratz-fatz in die Verlust-Zone steuern. Schau Dir z.B. Nokia an …
+1

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