Apple vs. Epic: Apple blitzt mit Eilantrag ab, Tim Sweeney von langer „Fortnite“-Sperre überrascht


In dem Gerichtsverfahren zwischen Epic Games und Apple kam die zuständige Richterin zu Ansichten, die für beide Unternehmen unangenehm waren: Epic gelang es nicht, das Gericht davon zu überzeugen, dass Cupertino mit dem App Store eine monopolartige Stellung auf dem Markt innehat. Apple musste aber ebenfalls Feder lassen: App-Anbieter in den USA dürfen nun von externen Zahlungsdiensten Gebrauch machen und Apples Umsatzbeteiligung umgehen. Der Konzern ging mit einem Eilantrag gegen diese Entscheidung vor.
Apples Eilantrag abgelehntApple zeigt sich bei den Provisionen, welche das Unternehmen über den hauseigenen iOS App Store erhält, nicht kompromissbereit: Cupertino wollte diese weiterhin in voller Höhe einbehalten und setzte sich mit einem
Dringlichkeitantrag gegen die gerichtlich verfügte Anordnung zur Wehr. In dieser begehrte der Konzern eine Aussetzung der Anordnung. Wie
Reuters berichtet, zeigte sich das Berufungsgericht davon unbeeindruckt: Es lehnte Apples Antrag ab. Gegenüber
9to5Mac erklärte Cupertino, enttäuscht über diese Entscheidung zu sein. Apple stimme der Ansicht des Bezirksgerichts überhaupt nicht zu und wolle sicherstellen, dass der App Store weiterhin eine großartige Möglichkeit für Entwickler und „ein sicheres und vertrauenswürdiges Erlebnis“ für die Nutzer biete.
Tim Sweeney ging von kurzfristiger Sperre für „Fortnite“ ausIn einem Interview mit
The Verge meldet sich Epic-CEO Tim Sweeney mit einigen interessanten Aussagen zu Wort. Epic habe gehofft, sich mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Rauswurf von
Fortnite aus dem App Store zur Wehr setzen zu können. Sweeney rechnete mit einer Sperre, welche lediglich ein paar Wochen anhalten würde. Der Gerichtsprozess habe sich jedoch in die Länge gezogen und sei mit einer fünfjährigen Zwangspause für das Spiel einhergegangen. Aktuell würden ungefähr 40 Prozent der Nutzer alternative Zahlungssysteme nutzen, während etwa 60 Prozent bei Apples Lösung blieben. Sweeney erklärt dies damit, dass viele Spieler noch kein Konto bei Epic Games hätten.