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Apple intensiviert Lobby-Arbeit massiv – Kampf um das Geschäftsmodell des App Stores

Das Parlament von North Dakota lehnte jüngst ein unter anderem gegen Apple gerichtetes Gesetzesvorhaben ab, in einigen weiteren US-Bundesstaaten könnten die Entscheidungen jedoch anders ausfallen. Das Repräsentantenhaus von Arizona beispielsweise billigte bereits einen Gesetzentwurf, welcher es Anbietern von digitalen Softwareläden untersagt, Entwickler zur Nutzung ihrer hauseigenen Zahlungsdienste zu zwingen. Die erforderliche Zustimmung des Senats gilt als wahrscheinlich.


iOS App Store und Google Play Store im Visier
Ähnliche legislative Projekte gibt es auch in Maryland und Virginia. In diesen Staaten gehen Parlamentarier sowohl der Republikanischen als auch der Demokratischen Partei gegen den iOS App Store und den Google Play Store vor. Sie wollen den Zwang zur Nutzung derartiger Softwareläden und der zugehörigen Zahlungsdienste verbieten. Rein rechtlich wären von solchen Gesetzen zwar nur Entwickler und Verbraucher betroffen, die im jeweiligen US-Bundesstaat ansässig sind. Sowohl Apple als auch Google dürften allerdings Schwierigkeiten haben, eine entsprechende Regelung ausschließlich lokal umzusetzen. Das Inkrafttreten der Gesetze würde sich also vermutlich zumindest auf die gesamten Vereinigten Staaten auswirken, möglicherweise sogar darüber hinaus.

Apple und Google engagieren lokale Lobbyisten
Apple und Google setzen sich bei Anhörungen der Parlamente gegen die Gesetzesvorhaben zur Wehr. Zumindest in Arizona fruchteten die Argumente der Unternehmen bei der Mehrheit der Abgeordneten allerdings bekanntermaßen nicht. Sowohl im Wüstenstaat als auch in Maryland und Virginia intensivieren die beiden Tech-Konzerne daher jetzt ihre Lobby-Arbeit. Das berichtet das Wall Street Journal. Hierfür engagierten sie lokale Lobbyisten, welche auf den üblichen legalen Wegen Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen und die Parlamentarier von einer Zustimmung abbringen sollen.

Lobby-Arbeit von erheblichem Ausmaß
Das Ausmaß der Lobby-Arbeit von Apple und Google in Arizona sei erheblich, sagte die Republikanische Abgeordnete Regina Cobb der Zeitung. Sie rechnet allerdings im Senat dennoch mit genügend Stimmen für das von ihrer Partei vorangetriebene Gesetzesvorhaben. Apple lehnte eine Stellungnahme ab. Eine Sprecherin des kalifornischen Konzerns verwies lediglich darauf, dass eine Verabschiedung den Datenschutz und die Sicherheit der iPhone-Nutzer zu Fall bringen sowie den geschäftlichen Erfolg der Entwickler gefährden werde.

Kommentare

PorterWagoner
PorterWagoner16.03.21 13:11
Aber was bedeutet es denn dann, wenn Apple das verliert? Betrifft das wirklich nur die Bezahlung von Angeboten? Oder hat irgendwann dann jedes iPhone ganz viele App Stores, weil zum Beispiel Amazon einen App Store anbieten darf? Vor Jahren wurde schon diskutiert, ob es ein Monopol ist, dass man nur den App Store von Apple nutzen kann. Vielleicht bricht hier ein Damm, vielleicht geht es dann einer weiteren Plattform-Hoheit an den Kragen?
+2
Sindbad16.03.21 14:56
Was genau dann wird, hängt vom Wortlaut der Urteile ab.
Letztlich könnte man beim offenen System eines Computers (wie Mac) ankommen.

Man kann aus dem App-Store installieren.
Oder von beliebigen Webseiten.
Oder aus der Mail, die gerade kam, etwas installieren...

Apple betont heute das Thema Sicherheit: Alle Installationen gehen durch ihre Prüfung und Verteilung. Und müssen Apples Vorgaben erfüllen. Das kostet Zeit und Geld.
Aber Apple hat damit die Verantwortung für Funktion und Sicherheit.

Bei offenen Systemen liegt das Thema Funktion und Sicherheit in Verantwortung der User.
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