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App Store: Texanisches Gesetzesentwurf sieht Altersverifikation vor – Cook interveniert persönlich

Apple hat einige Mechanismen in iOS integriert, um dem Kinder- und Jugendschutz Genüge zu tun. So lassen sich etwa über die Bildschirmzeit-Funktionen feste Zeitkontingente für ausgewählte Apps festlegen. Kritiker machen darauf aufmerksam, dass Apples Ambitionen auf diesem Gebiet nicht ausreichen. Im US-Bundesstaat Texas könnte Cupertino bald dazu gezwungen sein, das Alter eines Nutzers zu verifizieren, ehe dieser eine Anwendung aus dem App Store herunterladen kann. Apple ist mit einer solchen Regelung nicht einverstanden.


Texanisches Gesetzesvorhaben sieht Alterskontrollen für App-Downloads vor
Das Wall Street Journal berichtet von einem Gesetzesentwurf, welcher den Betreibern von App-Plattformen einige Pflichten auferlegt. So müssten etwa Apple und Google die Altersdaten ihrer Nutzer erfassen. Minderjährige könnten somit nicht ohne Weiteres Software herunterladen, die sich an Erwachsene richtet. Texas steht mit dem Anliegen nicht allein da: Dem Bericht zufolge haben mindestens neun Bundesstaaten Maßnahmen zur Altersüberprüfung vorgeschlagen. Texas ist der größte der Staaten und könnte Vorbildwirkung für andere haben. Ferner sei sogar ein entsprechendes Bundesgesetz in Planung. Der texanische Gesetzgeber hat den Entwurf bereits abgesegnet, nun liegt er dem republikanischen Gouverneur Greg Abbott vor. Dieser ist dazu angehalten, das Gesetzesvorhaben zu überprüfen.

Apple schreitet ein – und verweist auf Datenschutz
Laut dem Wall Street Journal rief diese Entwicklung Tim Cook auf den Plan: Der Apple-CEO habe persönlich zum Hörer gegriffen, um ein „freundliches Gespräch“ mit Abbott zu führen. Der Gouverneur sei darum gebeten worden, den Gesetzesentwurf zu ändern oder sein Veto einzulegen. Ein Sprecher des Unternehmens machte gegenüber der Zeitung Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes geltend: Sollte das Gesetz in Kraft treten, müssten App-Plattformen sensible personenbezogene Daten von jedem Texaner speichern, der eine App herunterladen möchte. Apple argumentierte in der Vergangenheit bereits damit, den Anbietern der Anwendungen derlei Auflagen zu machen und kündigte im Februar dieses Jahres weitere Kinderschutzfunktionen an. Dem Wall Street Journal zufolge verstärkte der Konzern zudem seine Lobbyarbeit in Texas.

Kommentare

sonnendeck26.05.25 10:59
Kinder Accounts haben überhaupt nichts auf den Plattformen zu suchen, sondern sollten immer an den ihrer Eltern gekoppelt sein. Eltern haben einen Erziehungsauftrag und nicht die Plattform
+9
Metty
Metty26.05.25 11:06
sonnendeck
Kinder Accounts haben überhaupt nichts auf den Plattformen zu suchen, sondern sollten immer an den ihrer Eltern gekoppelt sein.
Sehr viele Eltern sind mit der Technik und den vielen Optionen hoffnungslos überfordert. Ständige Updates und Modifikationen am User Interface machen die Bedienung nicht leichter. Mittlwerweile zeigen die Kinder den Eltern wie was funktioniert.
+3
sudoRinger
sudoRinger26.05.25 11:24
Die Altersverifikation wäre tatsächlich ein Argument pro App Store. Eine zentrale Verifikation mit binären Abfragen würde sogar den Datenschutz stärken, nicht schwächen, wie Tim Cook behauptet. Wird das Geburtsdatum einmal zentral erfasst und verifiziert, könnte jeder Anbieter nur abfragen, ob der Nutzer über oder unter einer Schwelle liegt - etwa 16 Jahren. Der Anbieter erhielte keine weiteren persönlichen Daten.

Cooks Problem liegt vermutlich woanders: Die Altersverifikation kostet erheblich, schätzungsweise 20 Dollar pro Kunde. Bei Millionen Nutzern wird das teuer. Also wird der Datenschutz vorgeschoben.

Gemäß der Argumentationslinie von Tim Cook müsste auch die zentrale Autorisierung durch ein Passwort bei Apple für andere Apps dem Datenschutz schaden.
+8
Dirk!26.05.25 11:33
Wird das Geburtsdatum einmal zentral erfasst und verifiziert, könnte jeder Anbieter nur abfragen, ob der Nutzer über oder unter einer Schwelle liegt - etwa 16 Jahren. Der Anbieter erhielte keine weiteren persönlichen Daten.

Mit mehreren solcher Abfragen könnte man das Geburtsdatum dann aber doch ermitteln. Aber vermutlich gäbe es auch dafür eine Lösung.
0
sudoRinger
sudoRinger26.05.25 11:34
Dirk!
Mit mehreren solcher Abfragen könnte man das Geburtsdatum dann aber doch ermitteln. Aber vermutlich gäbe es auch dafür eine Lösung.
Stimmt. Mehrere Abfragen könnten theoretisch das exakte Geburtsdatum preisgeben. Für den Datenschutz wäre es daher besser, wenn nur der Jahrgang zählt und nicht das exakte Datum. Zusätzlich könnte man die Anzahl der Abfragen pro Anbieter begrenzen.
Apple hat sogar schon ein API für Alterverifikation.
Die Anzeigenkampagne ("backed by porn websites") ist besonders entlarvend. Apple greift zu irreführender Rhetorik, obwohl der App Store selbst keine Pornografie zulässt - ein Zeichen der Verzweiflung.
+2
marc.hb26.05.25 11:45
Ich glaube es werden nicht mal die Kosten für die Verifizierung sein. Cook wird Angst haben, dass die Kids nicht mehr die ganzen Games mit in App Käufen spielen können, die Apple Milliarden in die Kasse spülen.
+7
yoxx
yoxx26.05.25 11:51
Metty
sonnendeck
Kinder Accounts haben überhaupt nichts auf den Plattformen zu suchen, sondern sollten immer an den ihrer Eltern gekoppelt sein.
Sehr viele Eltern sind mit der Technik und den vielen Optionen hoffnungslos überfordert. Ständige Updates und Modifikationen am User Interface machen die Bedienung nicht leichter. Mittlwerweile zeigen die Kinder den Eltern wie was funktioniert.
Na ja, Kinder sind ja teilweise noch "richtige" Kinder, wenn Sie das erste Handy kriegen. (< 10 Jahre). Ich konnte es herauszögern bis meine 12 waren. Da ist noch nicht so viel mit digitaler Kompetenz.
Leider war (und ist?) allerdings das Bildschirmzeit-Feature von Apple so dermaßen buggy, dass darauf kein Verlass ist. Jetzt sind meine beiden im März 17 geworden und ich habe endlich alles von dem Mist deaktiviert...
+4
sudoRinger
sudoRinger26.05.25 11:57
sonnendeck
Kinder Accounts haben überhaupt nichts auf den Plattformen zu suchen, sondern sollten immer an den ihrer Eltern gekoppelt sein. Eltern haben einen Erziehungsauftrag und nicht die Plattform
So kann man es auch machen. Aber genau dafür braucht Apple eine zuverlässige Altersverifikation. Ohne diese kann Apple nicht zwischen Kindern und Eltern unterscheiden. Die derzeitige Verifikation über Zahlungsarten ist unzuverlässig. Apple verhindert mit seinem Widerstand die Lösung mit deinem Ansatz.
+1
Nebula
Nebula26.05.25 12:27
Metty
Sehr viele Eltern sind mit der Technik und den vielen Optionen hoffnungslos überfordert.
Allein das Internet oder längere Texte überfordern bereits. Das sieht man an Kommentaren zu Artikeln, die die Widerspruchsmöglichkeit bei Instagram und Facebook behandeln. Die Leute schreiben ihren Widerspruch als Kommentar unter einem Artikel, der sogar erklärt, was man eigentlich zu tun hat.

»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
+6
xcomma26.05.25 12:58
sudoRinger
[..] eine zuverlässige Altersverifikation
Was für realistische Ansätze gäbe es generell (wir sprechen ja nicht von den Möglichkeiten wie sie bei Banken & Co vorhanden sind nehme ich an, denn das wäre dann auch wiederum zuviel an persönlichen Daten, die ich auch Apple nicht geben wollen würde)?
0
sudoRinger
sudoRinger26.05.25 13:22
xcomma
Was für realistische Ansätze gäbe es generell (wir sprechen ja nicht von den Möglichkeiten wie sie bei Banken & Co vorhanden sind nehme ich an, denn das wäre dann auch wiederum zuviel an persönlichen Daten, die ich auch Apple nicht geben wollen würde)?
Apple könnte sich die Verifikation von anderen Stellen zunutze machen: Kreditkartenbesitz (Verifikation durch die Bank) oder Mobilfunkvertrag auf den eigenen Namen (Provider). Problem ist dennoch, dass Apple global hunderte verschiedene Systeme anbinden oder Support-Center für VideoIdent aufbauen müsste.

Dass Apple das vermeiden möchte, verstehe ich schon ... Andererseits verlangt man Schutz bei Mobilfunkverträgen wegen der möglichen hohen Kosten, aber nicht beim App Store, wo es auch genug Geldgräber (In-App-Käufe) gibt.
+1
marti20_426.05.25 14:10
Metty
sonnendeck
Kinder Accounts haben überhaupt nichts auf den Plattformen zu suchen, sondern sollten immer an den ihrer Eltern gekoppelt sein.
Sehr viele Eltern sind mit der Technik und den vielen Optionen hoffnungslos überfordert. Ständige Updates und Modifikationen am User Interface machen die Bedienung nicht leichter. Mittlwerweile zeigen die Kinder den Eltern wie was funktioniert.

Das ist richtig, aber viele Eltern sind einfach zu faul. Daher ist es höchste Zeit sich mit dem Thema zu befassen. Den Kinderschutz auf einem Handy einzurichten, ist wirklich einfach.
0
MacSquint
MacSquint26.05.25 16:34
marti20_4
Metty
sonnendeck
Kinder Accounts haben überhaupt nichts auf den Plattformen zu suchen, sondern sollten immer an den ihrer Eltern gekoppelt sein.
Sehr viele Eltern sind mit der Technik und den vielen Optionen hoffnungslos überfordert. Ständige Updates und Modifikationen am User Interface machen die Bedienung nicht leichter. Mittlwerweile zeigen die Kinder den Eltern wie was funktioniert.

Das ist richtig, aber viele Eltern sind einfach zu faul. Daher ist es höchste Zeit sich mit dem Thema zu befassen. Den Kinderschutz auf einem Handy einzurichten, ist wirklich einfach.

es sieht einfach aus, in der Praxis funktioniert Apples Bildschirmzeit und Familiengeschichte leider nicht richtig, noch ist sie geeignet, ein iPhone oder iPad wirklich jugenschutzmäßig zu regulieren.
Es lässt Scheunentore an Lücken offen, fragt nie wirklich nach Alter oder läßt Apps oder Seiten zu, die nicht zugelassen werden sollten. In den Apos ist dann der Ofen eh aus und zudem läßt es sich auf viel zu viele Arten austricksen.

Und tatsächlich halte ich viel zu viele Eltern für zu verantwortungslos, so daß eigentlich eine grundsätzliche Alterssperre reinmüßte, die gar nicht umgangen, ausgeschaltet werden kann.

Insofern wäre es absolut richtig, daß bei Aktivierung und Neueinrichtung eines Gerätes auf eine nicht so leicht auszutricksende Art und Weise eine Altersverifizierung nötig wird, die im Nachgang einfach alles unterbindet, was in der jeweiligen Altersstufe rechtlich nicht zulässig ist.
Das Apple und Konsorten das nicht wollen, hat mehr mit den wirtschaftlichen Interessen hinsichtlich des Abkassierens bei der Zielgruppe Kinder und Jugendliche zu tun als mit angeblichen Nachteilen dadurch.
+2
Terendir27.05.25 15:30
Metty
sonnendeck
Kinder Accounts haben überhaupt nichts auf den Plattformen zu suchen, sondern sollten immer an den ihrer Eltern gekoppelt sein.
Sehr viele Eltern sind mit der Technik und den vielen Optionen hoffnungslos überfordert.

Dann gibt man dem Kind eben kein Smartphone.

Würde man als Geburtstagsgeschenk einem Fremden ein unbekanntes Paket abkaufen, bei dem man keine Ahnung hat, was überhaupt drinnen ist?

Aber mal zynisch gesagt, scheint es ja generell so, dass zunehmend Eltern mit so ziemlich allem überfordert sind. Auch was gesunde Ernährung angeht.

Klar, da kann man jetzt Staaten und Unternehmen für verantwortlich machen und 100 Gesetze gegen alles mögliche erlassen - die nachlässige Eltern immer noch umgehen können.

Stichwort, Kind quängelt, weil es das 18+ Spiel nicht im AppStore bekommt? Dann macht man für sein Kind doch noch schnell die Altersverifikation, damit es Ruhe gibt.

Man kann nicht jede (absichtliche oder unabsichtliche) Nachlässigkeit von überforderten oder desinteressierten Eltern gesetzlich eindämmen. Irgendwo muss auch mal die elterliche Verantwortung greifen. Und mit genau solchen Vorhaben verhindert man das - während gleichzeitig volljährige Nutzer gegängelt und ihre Anonymität effektiv abgeschafft wird.

Das ist alles in meinen Augen nicht mehr verhältnismäßig. Kann echt nicht sein, dass uns eine Minderheit an unfähigen/unwilligen Eltern kollektiv als Gesellschaft in Geiselhaft nimmt und wir nun überall die Hosen runterlassen müssen, nur damit Jan-Lukas vor dem Smartphone geparkt werden kann.
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