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Amazon: Milliarden von Produktseiten gelöscht +++ Bundeskartellamt mit Kritik an Preisvorgaben

Für viele fungiert Amazon nach wie vor als erste Anlaufstelle, wenn es um den Kauf neuer Produkte geht: Die Plattform wartet mit einer Fülle an unterschiedlichen Artikeln auf. Bisweilen wird daran auch Kritik laut: Nicht alle Produktseiten gelten als gut gepflegt, außerdem wird dem Konzern bisweilen zu große Marktmacht attestiert. Amazon nahm sich des ersten Problems bereits an, wie ein Bericht von Business Insider zeigt. Ferner interveniert nun das Bundeskartellamt: Das Unternehmen übt möglicherweise zu Unrecht Einfluss auf die Preisbildung aus.


Amazon bereinigt Produktkatalog
Laut Business Insider machte Amazon im vergangenen Jahr mindestens 24 Milliarden Produktseiten den Garaus: Im Rahmen des Projekts „Bend the Curve“ spürte das Unternehmen jene Einträge auf, welche mit längst nicht mehr lieferbaren Artikeln aufwarteten. Auch kaum aktualisierten oder leeren Seiten sei es an den Kragen gegangen. Amazon wollte mit diesem Vorgehen den Katalog um „Karteileichen“ bereinigen. Da das Hosting für derartige Einträge wegfalle, könne das Unternehmen so gleichzeitig Kosten sparen. Ferner habe der Versandriese einige Produkte, welche durch neuere ersetzt wurden oder nicht mehr dem Standard des Konzerns entsprechen, aus dem Sortiment genommen.

Wettbewerbsbehörde mit neuen Vorwürfen
Das Bundeskartellamt stufte Amazon als Unternehmen mit „überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb“ ein, sodass es einer besonderen Regulierung unterliegt. Amazon setzt sich zwar dagegen zur Wehr, der Bundesgerichtshof gab der Behörde jedoch recht. Nun werfen die Wettbewerbshüter erneut ein Auge auf den Versandhändler: Dieser setze auf Amazon Marketplace statistische Modelle ein, um dynamische Preisobergrenzen für die Produkte der teilnehmenden Händler festzulegen. Die eingesetzten Parameter sind jedoch nicht transparent und stehen im freien Ermessen von Amazon, so das Bundeskartellamt. Es handle sich um eine Einschränkung, welche „unangemessen und sachlich nicht gerechtfertigt“ sei.

Amazon hat nun die Gelegenheit, in dieser Angelegenheit Stellung zu beziehen. Eine Sprecherin erklärte, mit der Einschätzung der Behörde „in keiner Weise einverstanden“ zu sein. Kleine und mittelständische Unternehmen seien in der Preissetzung frei und unabhängig.

Kommentare

anaximander03.06.25 14:42
In dem Zusammenhang Amazon frage ich mich, ob Lieferanten dort bevorzugt ihre Montagsware (also defekte Geräte und Rückläufer) entsorgen.
Ich hatte aktuell eine Festplatte für TimeMachine Backups, die sofort unübliche Geräusche gamacht hat und nach 2 Wochen tot war. Und nun ein Mobiltelefon mit defektem Display.
Bei dem Preisdruck würde es mich nicht wundern, wenn die Geschäftspartner Amazon als Resterampe sehen.

zudem
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Mr.Bo
Mr.Bo03.06.25 14:42
Wäre schön wenn hier bei MTN auch mal Alternativen verlinkt werden.
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Marhow
Marhow03.06.25 14:52
24 Milliarden Seiten gelöscht? Das ist eine unglaublich große Zahl. Wieviel reguläre Seiten oder Produkte muss es dann wohl erst geben…
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rmayergfx
rmayergfx03.06.25 15:36
Im englischen Original kann man die Werte nachlesen! 74B Ende 2024, Ziel ist es auf unter 50B zu kommen.
Viel interessanter und wichtiger wäre es mal alle Angebote gewisser Anbieter zu löschen die je nach Lust und Laune unter dem gleichen Link immer wieder andere Produkte verkaufen um das Bewertungssystem auszutricksen. Da ruft man seine Bestellungen auf um nochmals etwas vom Produkt abzufragen und es erscheint ein ganz anderer Artikel. Schaut man sich dann in den Rezensionen um, so sind dort öfters auch Bilder zum Produkt(en) zu finden die dort früher verkauft wurden.
Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern, nicht umgekehrt !
+2
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex03.06.25 15:38
Zum Thema Amazon und deren Macht über die Marktpreise gab es schonmal einen Artikel:

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rmayergfx
rmayergfx03.06.25 15:49
Und wenn es nicht die Preise sind, das ist es das Copy&Paste von amazon, welches gut gehende Produkte anderer Firmen als amazon Brand anbietet:
https://www.stern.de/digital/online/amazon-kopiert-systematisch-produkte---und-platziert-sie-vor-originalen-30830634.html
Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern, nicht umgekehrt !
+1
desko7503.06.25 16:06
Marhow
24 Milliarden Seiten gelöscht? Das ist eine unglaublich große Zahl. Wieviel reguläre Seiten oder Produkte muss es dann wohl erst geben…
Der Amazon Katalog ist der Katalog aller jemals auf Amazon angebotenen Produkte.
Alles, was an Stammdaten ins SellerCentral geladen wird, landet im Amazon-Katalog.
Selbst wenn ein Händler seine Produktdaten wieder löscht, bleiben sie im Amazon-Katalog. Das erklärt diese aberwitzige Zahl. Die Anzahl der aktiven Angebote, also Produkte die man kaufen kann, ist viel kleiner.
+7
Weia
Weia04.06.25 01:28
desko75
Der Amazon Katalog ist der Katalog aller jemals auf Amazon angebotenen Produkte.
Alles, was an Stammdaten ins SellerCentral geladen wird, landet im Amazon-Katalog.
Selbst wenn ein Händler seine Produktdaten wieder löscht, bleiben sie im Amazon-Katalog.
Das fand ich immer sehr hilfreich; auch von Dingen, die ich vor 20 Jahren bei Amazon gekauft habe, konnte ich mir jederzeit die genaue Produktbeschreibung aufrufen. Auch das ist ein Aspekt von Nachhaltigkeit. Wenn da jetzt viel gelöscht wird, fände ich das äußerst ärgerlich.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+2
Weia
Weia04.06.25 01:49
Gammarus_Pulex
Zum Thema Amazon und deren Macht über die Marktpreise gab es schonmal einen Artikel:
Ich finde diese Reportage total daneben, nicht nur von der Sache her, sondern auch von der reißerischen Aufmachung. Der ganze Sinn davon, in einer Dokumentation eine Person zu filmen, die eine Aussage macht, ist es, dieser Aussage das Gewicht zu verleihen, dass diese Person für sie bürgt. Will die Person nicht gefilmt werden, so kann man ja von ihrer Aussage berichten, aber die Aussage pseudo-dokumentarisch durch eine Schauspielerin nachstellen zu lassen, ist ja wohl komplett daneben, da sie eine Authentizität suggeriert, die eben gerade nicht gegeben ist. Was soll das? Das ist letztlich auch nichts anderes als die jetzt überall beklagte Auflösung des Wahrheitsbegriffs durch KI-Videos.

Diese Reportage ist derart schlecht, daraus könnte man ja eine ganze soziologische Studie über das Scheitern des Medium Fernsehen machen.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+2
Legoman
Legoman04.06.25 14:42
MTN
Im Rahmen des Projekts „Bend the Curve“ spürte das Unternehmen jene Einträge auf, welche mit längst nicht mehr lieferbaren Artikeln aufwarteten. Auch kaum aktualisierten oder leeren Seiten sei es an den Kragen gegangen. Amazon wollte mit diesem Vorgehen den Katalog um „Karteileichen“ bereinigen.
Kurz dachte ich, dass es endlich Betrügern und Produktfälschern an den Kragen geht...
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aMacUser
aMacUser04.06.25 16:15
Mr.Bo
Wäre schön wenn hier bei MTN auch mal Alternativen verlinkt werden.
Die Frage ist, was verstehst du unter einer Alternative? Den einen Big Player gegen einen anderen Big Player austauschen ist ja nicht wirklich zielführend. Oft kann man zum Beispiel direkt beim Hersteller bestellen. Bücher kaufe ich zum Beispiel meistens direkt beim Verlag selbst. Ansonsten ist Idealo eine gute Anlaufstelle, weil man da neben dem Preisvergleich dadurch auch direkt verschiedenste Onlineshops findet.
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Wessalius05.06.25 10:50
Dieser setze auf Amazon Marketplace statistische Modelle ein, um dynamische Preisobergrenzen für die Produkte der teilnehmenden Händler festzulegen. Die eingesetzten Parameter sind jedoch nicht transparent und stehen im freien Ermessen von Amazon, so das Bundeskartellamt. Es handle sich um eine Einschränkung, welche „unangemessen und sachlich nicht gerechtfertigt“ sei. Macht die Schufa nicht genau das Selbe mit ihrer Punktevergabe?
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tolved05.06.25 11:53
aMacUser
Ansonsten ist Idealo eine gute Anlaufstelle, weil man da neben dem Preisvergleich dadurch auch direkt verschiedenste Onlineshops findet.

Da taucht aber auch nur das auf, was oder besser wer da gelistet ist. Gibt halt auch Shops, die bei Idealo bewusst nicht auftauchen.
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