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2020er iPhone-Chips: Leistungsniveau des 6-Core MacBook Pro 15" zu erwarten

Die für den Herbst erwartete 2020er iPhone-Generation wird aller Voraussicht nach wieder einen neuen SoC bieten. Berichten zufolge wechselt Apple für den A14-Chip vom 7nm- auf das 5nm-Verfahren. Das könnte einige Vorteile bedeuten – darunter die Möglichkeit, dass die 12er iPhones – je nach Nutzungsszenario – so leistungsstark wie ein MacBook Pro 15" werden.


Leistungssprünge dank 5nm-Verfahren
Jason Cross von Macworld sieht in seiner Einschätzung zum kommenden A-Chip großes Potenzial für Apples Mobil-Prozessor. Dank des 5nm-Verfahrens seien beeindruckende 15 Milliarden Transistoren pro Chip zu erwarten. Nur die besten aktuellen Desktop- und Server-CPUs könnten diesbezüglich mithalten. Alternativ habe Apple die Möglichkeit, die Chip-Fläche im Vergleich zum A13 zu verkleinern und dadurch auf etwa 12,5 Milliarden Transistoren zu kommen, die für die anvisierte Leistung immer noch mehr als ausreichen.

Erhöhte Multicore-Leistung absehbar
Insbesondere für die Multicore-Performance des A14-Chips sieht Cross deutliche Sprünge voraus. Dank des 5nm-Verfahrens ließe sich ein dritter Hochleistungskern im A-Chip integrieren oder die Leistung der vorhandenen zwei Kerne signifikant steigern. Der A13 Bionic-Chip des iPhone 11 Pro besitzt zwei auf maximale Leistung getrimmte Kerne und zusätzlich vier Kerne für bestmögliche Energieeffizienz.

Die 2020er iPhones können demzufolge bei Geekbench 5 im Multicore Score bis zu 5.000 Punkte erreichen (A13-Chip: 3.463 Punkte). Zum Vergleich: 5.000 Punkte wären etwa auf dem Niveau des 6-Core MacBook Pro (15 Zoll).

Auch GPU soll leistungsstärker werden
Für weitere Leistungssprünge insbesondere bei Spielen sollen die Anhebung des Arbeitsspeichers auf sechs Gigabyte und die zusätzlichen Transistoren für die GPU sorgen. Gemeinsam mit weiteren Optimierungen wie einer größeren Speicherbandbreite lasse sich beim A14-Chip eine Steigerung der Grafikleistung um rund 50 Prozent erreichen.

Auch Anwendungen und Dienste, die auf Machine Learning setzen, könnten von Apples kommendem A-Chip profitieren. Das 5nm-Verfahren ermögliche es Apple, Neural Engine Kerne zu verbauen und weitere Architekturverbesserungen vorzunehmen. Dadurch sind laut Cross diverse Machine Learning Prozesse geschätzt doppelt so schnell durchführbar wie beim A13-Chip.

Kommentare

re-pahi
re-pahi17.01.20 08:39
Ist das denn nicht ein wenig überdimensioniert?
Braucht man die Rechenpower eines Desktop-Rechners?

Wäre doch nur für die Zocker nötig, oder?
Klick. Bumm. Fantastisch!
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eastmac
eastmac17.01.20 08:47
Dann wird es Zeit, dass Apple die Chips in ein Book steckt.
+3
BarbedAndTanged17.01.20 08:48
re-pahi
Ist das denn nicht ein wenig überdimensioniert?
Braucht man die Rechenpower eines Desktop-Rechners?

Wäre doch nur für die Zocker nötig, oder?

Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass eine solche Leistung auch Türen im wissenschaftlichem Bereich öffnen wird. Mein iPhone ist ein fester Bestandteil in meiner Forschungsarbeit. Würden Leistung, Akku- und Speicherkapizität auf MBP Niveau operieren und es ermöglichen, entsprechend anspruchsvolle Programme auszuführen, dann würde das meine Feldarbeit wesentlich effizienter gestalten.
+4
Oceanbeat
Oceanbeat17.01.20 09:00
Darf man fragen, welches Forschungsgebiet Du beackerst oder bin ich zu neugierig?
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
+1
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck17.01.20 09:02
re-pahi
Die Leistung ist vielfältig nutzbar: Spiele sind ein solches Anwendungsgebiet wie auch die automatische Optimierung von Fotos – beides erfordert viel CPU- und GPU-Power.
+3
pünktchen
pünktchen17.01.20 09:18
BarbedAndTanged
Mein iPhone ist ein fester Bestandteil in meiner Forschungsarbeit. Würden Leistung, Akku- und Speicherkapizität auf MBP Niveau operieren und es ermöglichen, entsprechend anspruchsvolle Programme auszuführen, dann würde das meine Feldarbeit wesentlich effizienter gestalten.

Wäre es da nicht deutlich sinnvoller die Programme auf dem Server ausführen zu lassen und das iPhone nur als Client zu benutzen? Das freut auch den Akku. Manchmal denk ich früher war man konzeptionell weiter.
+1
pünktchen
pünktchen17.01.20 09:20
eastmac
Dann wird es Zeit, dass Apple die Chips in ein Book steckt.

Ja wird es. Vor allem damit es mal wieder ein Macbook gibt das ohne Lüfter auskommt und unter Last nicht in einer Stunde den Akku leersaugt und einem die Oberschenkel wegschmurgelt.
+1
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck17.01.20 09:22
pünktchen
Unter Volllast wird dir auch ein Apple-A-Chip den Akku leersaugen.
+4
RyanTedder17.01.20 09:38
Ist denn die Rechner Architektur von ARM der von Intel so stark überlegen, oder liegt es nur daran das Intel mit der Strukturbreite nicht hinterher kommt?
Am Ende ist die Leistung im iPhone durch die TDP und Drosselung real betrachtet trotzdem viel niedriger. Ich bin zwar kein Fan von Intel, aber solange Intel mit der Strukturbreite nicht nach kommt, ist das für ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen
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Oligabler
Oligabler17.01.20 09:45
pünktchen
BarbedAndTanged
Mein iPhone ist ein fester Bestandteil in meiner Forschungsarbeit. Würden Leistung, Akku- und Speicherkapizität auf MBP Niveau operieren und es ermöglichen, entsprechend anspruchsvolle Programme auszuführen, dann würde das meine Feldarbeit wesentlich effizienter gestalten.

Wäre es da nicht deutlich sinnvoller die Programme auf dem Server ausführen zu lassen und das iPhone nur als Client zu benutzen? Das freut auch den Akku. Manchmal denk ich früher war man konzeptionell weiter.

Kannst du mir sagen wie ich mich in das Thema mit den „Programmen auf einen Server ausführen lassen“ einlesen kann? Hört sich interessant an
0
piik
piik17.01.20 10:20
RyanTedder
Ist denn die Rechner Architektur von ARM der von Intel so stark überlegen, oder liegt es nur daran das Intel mit der Strukturbreite nicht hinterher kommt?
Am Ende ist die Leistung im iPhone durch die TDP und Drosselung real betrachtet trotzdem viel niedriger. Ich bin zwar kein Fan von Intel, aber solange Intel mit der Strukturbreite nicht nach kommt, ist das für ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen
Wishful thinking, mehr nicht.
-3
maybeapreacher
maybeapreacher17.01.20 11:10
Heftig. Um das wirklich zu begreifen musste ich das eben mal in Perspektive setzen:

  • Mein Intel i7 9700K (8Core, kein Hyperthreadding) kommt im Geekbench 5 Multicore auf knapp 8.000. TDP 95 Watt.
  • Der Intel i9-10980 Extreme kommt auf 15.000 Punkte mit 18 Cores / 36 Threads bei 165 Watt TDP.
  • Der AMD Threadripper 3970X kommt mit 32 Cores und 64 Threads auf ca. 25.000 Punkte, bei 280 Watt TDP.
  • AMD Epyc erreicht über 50.000. Aber mit 64 Cores und 128 Threads. TDP von 225 Watt.

Wenn man sich das vor Augen führt schlafen AMD und Intel zwar nicht, aber Apple ist mit ARM auf deutlicher Aufholjagd. Gebt dem Ding 1-2 Jahre, mehr Cores und mehr TDP und man hat ein konkurrenzfähiges Highperformance-System...
+1
maybeapreacher
maybeapreacher17.01.20 12:05
RyanTedder
Ist denn die Rechner Architektur von ARM der von Intel so stark überlegen

Das kann man nur mit einem eindeutigen "kommt auf den Anwendungsfall an" beantworten.

Bissel Theorie:

ARM ist ein RISC. D.h. er hat eine deutlich geringere Komplexität und deutlich weniger Schaltkreise für spezialisierte Aufgaben. Daraus folgt dass manche spezielle Berechnungen auf der allgemeinen Rechenhardware gemacht werden müssen, die nicht dafür optimiert ist und daher unter Umständen ein paar Takte länger braucht als dedizierte Hardware.

x86-64 wiederum ist eine CISC Architektur. D.h. es gibt für unheimlich viele Fälle spezialisierte Schaltkreise, also zum Beispiel für bestimmte Berechnungen. Diese sind zwar schneller, und unter Umständen können dann mehr Berechnungen zeitgleich gemacht werden. Diese kommen aber nur zum Tragen wenn auch genau diese Berechnung gefordert ist. Dann ist eine CISC CPU einfach einige Takte schneller als eine RISC.

Man kann sich aber ausmalen was das bedeutet: Je mehr die Komplexität steigt, umso mehr Strom verbraucht die CPU, umso größer wird die DIE-Größe, umso mehr Bugs können in Hardware auftreten einfach weil komplexere Systeme immer schwieriger zu debuggen sind als einfache. Außerdem liegen Teile des Chips auch mal brach wenn sie eben nicht gefordert werden.

Heutige x86 CPUs sind daher oft Hybriden, die im Kern eine Art RISC sind, und über eine Art Firmware dann das volle CISC Instructionset anbieten. Deshalb kann Intel z.B. Microcode-Updates machen und damit Sicherheitslücken fixen. Wäre das alles reine Hardware ginge das ja nicht.

Andererseits sind heutige ARMs an Komplexität auch wieder gewachsen und haben Schaltkreise für Sachen wie z.B. Verschlüsselung bekommen. oder denk mal an Apples Neural Engine in den Bionic Chips. (z.B. A13 Bionic).

Ist also mehr eine Gemengelage und von der jeweiligen Workload und Ausgestaltung der CPUs abhängig.

Auf jeden Fall sind Apples Chips ein Meisterwerk der CPU-Baukunst was die Leistung pro Watt angeht.
+5
mystykally17.01.20 12:50
Ich fand das Konzept von Microsoft mit der Dockingstation und dem Desktop-Modus klasse! Wenn das iPhone einen "Telefon-Modus" und einen gedockten "Desktop-Modus" hätte, würde es als Universalgerät ein Kassenschager.
+1
BigLebowski
BigLebowski17.01.20 12:56
Die Leistung ist für mich persönlich nur für ein Szenario wirklich interessant:

Das iPhone per Kabel an ein Monitor anschließen und so seinen "Desktop Rechner" mit dabei zu haben.
Windows Mobile hatte so eine Funktion und auch Linux?

Der Nachteil:
Apple hätte wohl Panik das die Leute weniger Macs und iPads kaufen?
Daher wird das wohl nicht kommen.
Ich wäre jedenfalls positiv überrascht.

Ansonsten wirkt die Leistung immer mehr wie mit dem 400 PS Porsche SUV zum Bioladen nebenan zu fahren
+8
pünktchen
pünktchen17.01.20 13:30
Mendel Kucharzeck
pünktchen
Unter Volllast wird dir auch ein Apple-A-Chip den Akku leersaugen.

Bei der extrem viel niedrigeren TDP wage ich das zu bezweifeln. Klar, man könnte sie zwecks maximaler Leistung aufbohren bis sie genauso viel Abwärme produzieren aber das wäre eben nicht das was ich mir wünschen würde. Ich hätte gerne ein MB 12'' mit der Leistung eines MBP 13''.
+1
pünktchen
pünktchen17.01.20 13:34
Oligabler
Kannst du mir sagen wie ich mich in das Thema mit den „Programmen auf einen Server ausführen lassen“ einlesen kann? Hört sich interessant an

Na stell dir vor du hast ein klassisches Unixprogramm. Das installierst du auf dem Server, logst dich auf dem Handy per Shell ein und sagst dem was es tun soll. Die Ergebnisse bewunderst du wieder auf dem Handy. Ähnlich aber für Windows: Citrix.
+1
EvilDark17.01.20 14:07
mystykally
Ich fand das Konzept von Microsoft mit der Dockingstation und dem Desktop-Modus klasse! Wenn das iPhone einen "Telefon-Modus" und einen gedockten "Desktop-Modus" hätte, würde es als Universalgerät ein Kassenschager.

SAMSUNG S10 ODER S10+
Habe ich genau so im Einsatz (Weil Appe es nicht liefern kann/will!?!?).

Der Ansatz nennt sich DEX und ist (wenn auch "noch" nicht ganz ausgereift) einfach nur genial! 👍
Die richtige Codezeile zur richtigen Zeit am richtigen Ort, kann Berge versetzen! Wetten?
0
ts
ts17.01.20 21:23
maybeapreacher
Heftig. Um das wirklich zu begreifen musste ich das eben mal in Perspektive setzen:

  • Mein Intel i7 9700K (8Core, kein Hyperthreadding) kommt im Geekbench 5 Multicore auf knapp 8.000. TDP 95 Watt.
  • Der Intel i9-10980 Extreme kommt auf 15.000 Punkte mit 18 Cores / 36 Threads bei 165 Watt TDP.
  • Der AMD Threadripper 3970X kommt mit 32 Cores und 64 Threads auf ca. 25.000 Punkte, bei 280 Watt TDP.
  • AMD Epyc erreicht über 50.000. Aber mit 64 Cores und 128 Threads. TDP von 225 Watt.

Wenn man sich das vor Augen führt schlafen AMD und Intel zwar nicht, aber Apple ist mit ARM auf deutlicher Aufholjagd. Gebt dem Ding 1-2 Jahre, mehr Cores und mehr TDP und man hat ein konkurrenzfähiges Highperformance-System...
Man kann die TDP von Intel und AMD aber so nicht vergleichen, weil diese unterschiedlich berechnet werden.

Anandtech hat nachgemessen
Intel i9-10980XE benötigt unter Volllast 190,84W
AMD Ryzen Threadripper 3970X benötigt unter Volllast 286,72W

15.000 / 190,84 ergibt etwa 78,6
25.000 / 286,72 ergibt etwa 87,19

15.000 / 165 ergibt etwa 90,9
25.000 / 280 ergibt etwa 89,29

AMD führt also momentan in dem Vergleich dieser beiden CPUs mit Leistung pro Watt, anders als man vielleicht auf den ersten Blick annehmen würde.

Wenn ein SoC mit einer HEDT-CPU zu vergleichen wird die Interpretation, zumindest für mich, schwierig.
+1
maybeapreacher
maybeapreacher20.01.20 09:11
ts

Da hast Du recht. Mir ging es zunächst mal einfach nur darum zu zeigen (bzw. selbst zu begreifen) wie viel Rechenleistung Apples neuer Chip hat im Vergleich mit "handelsüblichen" CPUs.

Und das ist ein durchaus beeindruckender Wert.

Vor allem wenn man mit einbezieht dass AMD und Intel deutlich mehr Cores am Start haben und eben auch einen deutlich höheren Stromverbrauch haben. Die eigentliche TDP, die ja sowieso umstritten ist, war mehr eine kleine Zusatzinformation die die CPU-Hersteller halt auf ihrer Spec-Seite dabei stehen haben.

Dass das dennoch nicht 100% vergleichbar ist, sollte klar sein, aber es zeigt auf dass die kleinen ARM Chips einen weiten Weg hinter sich haben.
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