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2,5 Milliarden Dollar Strafe gegen Amazon: Kundentäuschung und Irreführung

In der Europäischen Union ist es ziemlich genau definiert, wie ein Button zu gestalten ist, wenn dieser anschließend Kosten auslöst – sei es einen Kauf oder den Beginn eines Abos. Formulierungen wie "jetzt zahlungspflichtig bestellen" entstammen nicht der Ehrlichkeit und Transparenz von Anbietern, sondern klaren Vorgaben. In den USA sieht es diesbezüglich nicht so eindeutig aus, denn Irreführung kann selbstverständlich ebenfalls zu rechtlichen Problemen führen, doch sind die Vorschriften nicht derart scharf. Für Amazon bedeuten derlei Tricksereien nun, eine Strafe bzw. einen Vergleich von 2,5 Milliarden Dollar entrichten zu müssen – wovon 1,5 Milliarden Dollar direkt an betroffene Kunden gehen.


Amazon-Manager fanden es selbst zwielichtig
Der FTC zufolge war es erwiesen, dass Amazon Kunden bewusst täuschte, um sie zu Prime-Abos zu verleiten. Hauptzeuge war dabei ironischerweise Amazon selbst, denn aus internem Schriftverkehr wurde bekannt, was hauseigene Manager dazu zu sagen hatten: Sehr zwielichtig sei, was man mache. Konkret geht es um Prime-Abos, die beim Bestellabschluss vermittelt wurden. Wer hier kein Abo abschließen muss, klickte nicht etwas auf "Prime nicht abonnieren", sondern auf "Nein, ich will keine kostenlose Lieferung". Die Zustimmung zum kostenpflichtigen Zugang erfolgt indes über Formulierungen wie "ich möchte kostenfreie Lieferung", ohne aber explizit zu erklären, was dies an weiteren Gebühren nach sich zieht. Gleichzeitig versteckte Amazon die Kündigung tief in Menüs verschachtelt – in einer Weise, die hierzulande ebenfalls nicht rechtens wäre.

Amazon erkennt Schuld nicht an, aber den Vergleich
Auf 35 Millionen geschädigte Kunden beziffert die FTC gemäß Urteilsverkündung das Volumen. Die Höhe der Entschädigungszahlungen übersteigt fast alles, das je gegen ein Unternehmen verhängt worden war. Um nicht vor weiteren Verfahren zu stehen, reagierte Amazon recht schnell und nahm die geforderten Anpassungen vor. Der Ausgang erfolgte ohne Eingeständnis von Schuld – was daher rührt, nicht noch weitere Jahre an Auseinandersetzungen vor Gericht wegen derselben Sache fürchten zu müssen.

Kommentare

anaximander26.09.25 13:55
Abzocke in USA: Nur Lug und Betrug?
+1
Brunhilde_von_der_Leyen26.09.25 14:53
Warum melden sich hier nicht die üblichen Stimmen, die meinen die EU würde nur blockieren und bremsen und keinen Mehrwert für die Verbraucher liefern?
Signaturen – das digitale Äquivalent zum Gartenzwerg
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