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Umfrage: Wie ist Euer Verhältnis zu audiovisuellen Medien (Auswertung)
Umfrage: Wie ist Euer Verhältnis zu audiovisuellen Medien (Auswertung)
Weia
16.08.25
14:16
Ich habe bei den Umfragen jetzt um 12:30 Uhr am Samstag, den 16. August, mal einen Cut gemacht:
Leider haben bei
Bild
35 Leute weniger abgestimmt als bei
Musik
. Es ist unklar, ob das als
Bildliche Inhalte spielen keine größere Rolle in meinem Leben
zu werten ist oder als kontingent. In ersterem Fall ergäbe sich folgende neue, angepasste prozentuale Verteilung:
Bild
Bildliche Inhalte spielen keine größere Rolle in meinem Leben
23,2 %
Bildliche Inhalte (mindestens eine Form davon) zu betrachten ist mir sehr wichtig (aber ich erstelle keine)
22,8 %
Ich erstelle selbst bildliche Inhalte (privat/Hobby)
34 %
Ich habe beruflich (in irgendeiner Form) mit dem Erstellen bildlicher Inhalte zu tun
20 %
Der Anteil derer, für die bildliche Inhalte keine größere Rolle spielen, wäre dann 6,2 % höher als der Anteil derer, für die Musik keine größere Rolle spielt, andernfalls wäre es fast genau umgekehrt (6,8 % höherer Anteil derer, für die Musik keine größere Rolle spielt). Zumal ich selbst auch jemand bin, der „ohne Musik nicht leben kann“, erschiene mir die angepasste Variante plausibler. Aber wissen können wir das nicht; letztlich bleibt für
spielt keine größere Rolle in meinem Leben
für Musik und Bild 17 % ± 7 % als unscharfes Resultat übrig.
Das ist für meinen Focus aber nicht weiter tragisch; mir ging es wesentlich darum, wie sich unter denen,
die
sich für eine Medienart interessieren, reine Konsumtion und aktive Kreation verteilen. Und da ist das Ergebnis sehr eindeutig:
Musik
Musik Hören ist mir sehr wichtig (aber ich mache keine)
74,5 %
Ich mache selbst Musik (privat/Hobby)
21,5 %
Ich habe beruflich (in irgendeiner Form) mit dem Erschaffen von Musik zu tun
4 %
Bild
Bildliche Inhalte (mindestens eine Form davon) zu betrachten ist mir sehr wichtig (aber ich erstelle keine)
29,7 %
Ich erstelle selbst bildliche Inhalte (privat/Hobby)
44,3 %
Ich habe beruflich (in irgendeiner Form) mit dem Erstellen bildlicher Inhalte zu tun
26 %
Mit anderen Worten:
Fast ¾ derjenigen, die Musik lieben, konsumieren sie lediglich, nur ¼ ist aktiv involviert.
Aber nur knapp 30 % derjenigen, denen visuelle Inhalte viel bedeuten, konsumieren lediglich, über 70 % sind aktiv involviert.
Die Situation ist also fast spiegelbildlich. Ich hatte etwas in dieser Richtung vermutet, aber nicht unbedingt in diesem Ausmaß. Das gibt ein verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung ab, mir ging es aber um etwas anderes, was in einem Beitrag, der hoffentlich noch dieses Wochenende erscheint, deutlich werden wird.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
+4
Kommentare
1
2
>|
Embrace
16.08.25
15:09
Weia
Leider haben bei Bild 35 Leute weniger abgestimmt als bei Musik. Es ist unklar, ob das als Bildliche Inhalte spielen keine größere Rolle in meinem Leben zu werten ist oder als kontingent.
Wäre sinnvoller, wenn auch unübersichtlicher, gewesen, alle Optionen in einer Umfrage abzufragen. So hätte es keine Unklarheit der Gruppen gegeben und man hätte zusätzlichen den Zusammenhang zwischen Musik und Bildern gehabt.
Weia
Ich hatte etwas in dieser Richtung vermutet, aber nicht unbedingt in diesem Ausmaß. Das gibt ein verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung ab
Verstehe nicht, was daran verheerend sein soll. Von denen, die es lieben, früh Nachrichten zu konsumieren wird auch nur ein Bruchteil aktiv Artikel schreiben. Von denen, die gerne haufenweise Bücher lesen schreibt auch nur ein kleiner Teil selbst.
Bin aber auf den Beitrag gespannt.
PS: @MTN Ich finde, ihr solltet die Farben für den Dark Mode anpassen. Das Blau liest sich ziemlich schlecht (auch WCAG AA Fail):
Hilfreich?
+4
Weia
16.08.25
15:25
Embrace
Wäre sinnvoller, wenn auch unübersichtlicher, gewesen, alle Optionen in einer Umfrage abzufragen.
Das hätte halt 16 Optionen ergeben und die Erfahrung zeigt, dass bei so vielen Optionen die Fehlerrate enorm ansteigt. Da sind die 35 Stimmen Differenz unkritischer, zumal es mir um die Gruppe der Nichtinteressierten gerade nicht geht.
Weia
Ich hatte etwas in dieser Richtung vermutet, aber nicht unbedingt in diesem Ausmaß. Das gibt ein verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung ab
Verstehe nicht, was daran verheerend sein soll. Von denen, die es lieben, früh Nachrichten zu konsumieren wird auch nur ein Bruchteil aktiv Artikel schreiben. Von denen, die gerne haufenweise Bücher lesen schreibt auch nur ein kleiner Teil selbst.
Wenn Du davon (ich vermute, fälschlicherweise) ausgehst, dann wäre erklärungsbedürftig, warum das ausgerechnet bei visuellen Medien anders ist.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-2
Embrace
16.08.25
15:37
Die Diskussion spare ich mir an der Stelle, da es schon zu oft zu Missverständnissen gekommen ist. Ich verstehe wie gesagt nicht, was daran verheerend sein soll oder die musikalische Schulbildung versagt haben soll. Ich hoffe, das wird dann in deinem Beitrag klar.
Bis dahin ein schönes Wochenende.
Hilfreich?
+8
Weia
16.08.25
16:03
Embrace
Die Diskussion spare ich mir an der Stelle, da es schon zu oft zu Missverständnissen gekommen ist. Ich verstehe wie gesagt nicht, was daran verheerend sein soll oder die musikalische Schulbildung versagt haben soll. Ich hoffe, das wird dann in deinem Beitrag klar.
Nein, wird es nicht, denn das war ja gerade nicht der Grund für meine Umfrage, sondern nur ein weiteres Ergebnis, um das es mir jetzt aber gar nicht geht. Ich habe das nur als Randbemerkung erwähnt, hielt das aber auch für völlig unkontrovers, was es aus mir unklaren Gründen nicht zu sein scheint.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-2
Embrace
16.08.25
16:16
Was war denn deine Erwartung? Das Ergebnis von 25 % deckt sich in etwa mit meinem Bekanntenkreis. Könntest du deine Randbemerkung näher erklären? Was sollte der Musikunterricht anderes machen? Denkst du, dass bspw. mindestens die Hälfte irgendwie Musik machen sollte, aber durch die Schule die Lust daran verliert oder daran gehindert wird? Letztendlich verstehe ich dein „verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung“ nicht.
Hilfreich?
+6
ttwm
16.08.25
16:44
Hast Du auf einer Computer-Webseite, auf der sich die Teilnehmer in der Vergangenheit nach eigenen Aussagen viel mit Fotografie und/oder DTP beschäftigen, wirklich erwartet, dass ein anderes Ergebnis herauskommt?
Hilfreich?
+5
ttwm
16.08.25
17:02
Weia
Embrace
Die Diskussion spare ich mir an der Stelle, da es schon zu oft zu Missverständnissen gekommen ist. Ich verstehe wie gesagt nicht, was daran verheerend sein soll oder die musikalische Schulbildung versagt haben soll. Ich hoffe, das wird dann in deinem Beitrag klar.
Nein, wird es nicht, denn das war ja gerade nicht der Grund für meine Umfrage, sondern nur ein weiteres Ergebnis…
Das ist doch kein Ergebnis, sondern eine eigene Interpretation der Antworten von Dir.
Hilfreich?
+9
pogo3
16.08.25
17:15
Ich finde dass die Befragung schon durch das MTN Forum und seine Teilnehmer an sich korrumpiert ist, und daher die Aussage der Befragung äußerst zweifelhaft ist. Es läßt sich lediglich eine Aussage zur Gewichtig innerhalb einer eher technisch aufgestellten, selektierten Teilnehmerschaft mit sehr schmalem Umfang machen, die noch dazu zumeist beruflich etc., und auch durch das Forum selbst beeinflußt ist. Zudem haben die beiden Medien völlig unterschiedliche Zutrittshürden, und eine massive unterschiedliche Gewichtung hier im Forum. Daraus die Folgerung:
Das gibt ein verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung ab,
abzuleiten finde ich nicht sehr seriös.
Ohne eine Statistik zu bemühen: Ja, die musikalische, oder generell, musische Schulbildung ist desaströs, und eines der grössten und dümmsten Verfehlungen der Gegenwart. Genauso wie Kinder schreiben, lesen, rechnen etc. erlernen müssen, sollten, nein - müssen - sie auch die Musik, das Theater, die Gesänge, den Tanz, das Musizieren etc. erlernen, und als selbstverständlichen Teil des Lebens begreifen. Das ist Kultur, dass ist das Leben. Das würde viele elendige Vorurteile abbauen, und ich bin mir sicher, den jungen Menschen einen viel größeren Raum zu den Empfindungen öffnen. Könnte ich, ich würde einen ganzen Tag der Woche als Tag der Kunst- und Kulturbildung einführen, inkl. Minimum 2 Stunden Sport- u. Bewegungstherapie.
„Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.“
Hilfreich?
+5
Weia
16.08.25
18:35
Embrace
Was war denn deine Erwartung?
Das, was auch herauskam.
Könntest du deine Randbemerkung näher erklären? Was sollte der Musikunterricht anderes machen?
Dasselbe wie Deutsch- und Kunstunterricht:
Jeder Schüler lernt im Kunstunterricht zu malen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, ein Instrument zu spielen.
Jeder Schüler lernt im Deutschunterricht, ihm zuvor nicht bekannte Texte vorzulesen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, vom Blatt zu spielen.
Wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten und finden das auch noch normal.
Denkst du, dass bspw. mindestens die Hälfte irgendwie Musik machen sollte
Nein. Aber die nötigen Basisfähigkeiten dazu erworben haben,
falls
man es will. Wie in praktisch allen anderen Schulfächern auch.
Letztendlich verstehe ich dein „verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung“ nicht.
Die implizite, hier nicht belegte Annahme ist, dass der Prozentsatz derer, die in einem Medium, das sie schätzen, auch selbst würden aktiv werden wollen, wenn sie könnten, bei Musik und visuellen Medien nicht vollkommen unterschiedlich ist. De facto ist der Prozentsatz bei visuellen Medien aber viel höher. Das ist meines Erachtens zu einem nicht unwesentlichen Teil auf das Versagen musikalischer Schulbildung zurückzuführen.
Aber nochmals: Darum ging es mir bei dieser Umfrage überhaupt nicht.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
Weia
16.08.25
18:41
ttwm
Hast Du auf einer Computer-Webseite, auf der sich die Teilnehmer in der Vergangenheit nach eigenen Aussagen viel mit Fotografie und/oder DTP beschäftigen, wirklich erwartet, dass ein anderes Ergebnis herauskommt?
Nein.
ttwm
Weia
Embrace
Ich verstehe wie gesagt nicht, was daran verheerend sein soll oder die musikalische Schulbildung versagt haben soll. Ich hoffe, das wird dann in deinem Beitrag klar.
Nein, wird es nicht, denn das war ja gerade nicht der Grund für meine Umfrage, sondern nur ein weiteres Ergebnis…
Das ist doch kein Ergebnis, sondern eine eigene Interpretation der Antworten von Dir.
Ich bezog mich auf die 25% aktiv Musizierender, nicht auf meine Bemerkung mit der Schulbildung. Und diese 25%
sind
das Ergebnis der Umfrage. Mir ist ein Rätsel, welchen Knopf ich hier offenbar bei einigen drücke, wenn ich das zu einem großen Teil auf die Schulbildung zurückführe. Das liegt doch auf der Hand?
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-2
Weia
16.08.25
18:48
pogo3
Ich finde dass die Befragung schon durch das MTN Forum und seine Teilnehmer an sich korrumpiert ist, und daher die Aussage der Befragung äußerst zweifelhaft ist.
Die Aussage der Befragung ist, wieviel Prozent der aktiven MacTechNews-Leserschaft Erfahrungen mit der Kreation von Musik und visuellen Medien haben, die sich für den jeweiligen Bereich interessieren. Was ist daran
korrumpiert
oder
zweifelhaft
?
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-3
Embrace
16.08.25
20:03
Weia
Nein. Aber die nötigen Basisfähigkeiten dazu erworben haben,
falls
man es will. Wie in praktisch allen anderen Schulfächern auch.
Das geht aus deiner Umfrage aber nicht hervor. „Musik Hören ist mir sehr wichtig (aber ich mache keine)“ bedeutet keineswegs, dass man keine Fähigkeiten dazu erworben hat.
Hilfreich?
+7
gacki
16.08.25
20:25
Weia
Wenn Du davon (ich vermute, fälschlicherweise) ausgehst, dann wäre erklärungsbedürftig, warum das ausgerechnet bei visuellen Medien anders ist.
[/quote]
Das ist aus meiner Sicht relativ einfach: "Musik machen" bzw. "Erschaffen von Musik" ist immer noch zu einem großen Teil eine Frage der feinmotorischen Fähigkeiten in Echtzeit. Das ist bei visuellen Medien (nach
meinem
Dafürhalten!) nicht in gleichem Maße der Fall.
Die feinmotorischen Fähigkeiten lassen sich aber nur über einen langen Zeitraum und mit beständigem Üben erreichen. Das Schulfach Musik kann das überhaupt nicht leisten (und muss es nach meinem Dafürhalten auch nicht).
Hilfreich?
+6
gacki
16.08.25
20:37
Weia
Dasselbe wie Deutsch- und Kunstunterricht:
Jeder Schüler lernt im Kunstunterricht zu malen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, ein Instrument zu spielen.
Jeder Schüler lernt im Deutschunterricht, ihm zuvor nicht bekannte Texte vorzulesen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, vom Blatt zu spielen.
Wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten und finden das auch noch normal.
Mir fehlen hier etwas die Worte, weil ich erstaunt bin, dass Du solche (nicht mal) halbgedachten Dinge absonderst.
Hilfreich?
+5
pogo3
16.08.25
22:58
Was ist daran korrumpiert oder zweifelhaft?
Zweifelhaft ist was du daraus schließt:
Die Situation ist also fast spiegelbildlich. Ich hatte etwas in dieser Richtung vermutet, aber nicht unbedingt in diesem Ausmaß.
Das gibt ein verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung ab, mir ging es aber um etwas anderes, was in einem Beitrag, der hoffentlich noch dieses Wochenende erscheint, deutlich werden wird.
Du leitest aus einer mickrigen Befragung hier drin mit 241 bzw. 201 Nennungen eine allgemeine These ab, die niemals durch diese Forum wirklich bestätigt ist. Was soll da wo erscheinen ? Eine Statistik in einem öffentlichen Journal oder Webauftritt ? Oder hier drin ? Dieses Forum ist extrem selektiert, wo und wie soll da ein seriöser Allgemeinanspruch abgleitet werden? Was soll dadurch bestätigt sein ? Und wenn, für welche Reaktion, Forderung, Anspruch soll das gelten ?
Dasselbe wie Deutsch- und Kunstunterricht:
Jeder Schüler lernt im Kunstunterricht zu malen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, ein Instrument zu spielen.
Jeder Schüler lernt im Deutschunterricht, ihm zuvor nicht bekannte Texte vorzulesen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, vom Blatt zu spielen.
Wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten und finden das auch noch normal.
Aber aus deiner Umfrage kann dieses Thema doch niemals abgebildet oder dann in irgendeine Ableitung oder Konsequenz geführt werden. Und Weia, diese Erkenntnis ist noch nicht mal neu. Stimmig ist deine Ansage auch nicht, was hat das lernen zu Malen mit dem nicht lernen des Spielens eines Instrumentes zu tun ? Beides braucht doch auch etwas unterschiedliches Talent, oder ? Aber, ich mach jetzt hier auch Schluß.
„Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.“
Hilfreich?
+3
Weia
16.08.25
22:59
Embrace
Weia
Nein. Aber die nötigen Basisfähigkeiten dazu erworben haben,
falls
man es will. Wie in praktisch allen anderen Schulfächern auch.
Das geht aus deiner Umfrage aber nicht hervor.
Nein, aber wozu auch? Die Umfrage dreht sich nicht darum.
Nochmal: Du beißt Dich an einer
Randbemerkung
von mir fest, die weder etwas mit der Umfrage noch damit zu tun hat, worum es mir geht. Kannst Du mir helfen zu verstehen, warum Dir dieser Punkt so wichtig ist?
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-2
Weia
16.08.25
23:19
gacki
Weia
"Musik machen" bzw. "Erschaffen von Musik" ist immer noch zu einem großen Teil eine Frage der feinmotorischen Fähigkeiten in Echtzeit. Das ist bei visuellen Medien (nach
meinem
Dafürhalten!) nicht in gleichem Maße der Fall.
Die feinmotorischen Fähigkeiten lassen sich aber nur über einen langen Zeitraum und mit beständigem Üben erreichen.
Genau wie das Erlernen von Handschrift und Texteingabe über eine Computer-Tastatur …
Das Schulfach Musik kann das überhaupt nicht leisten
Wieso, wenn das Schulfach
Lesen und Schreiben
das doch auch kann?
(und muss es nach meinem Dafürhalten auch nicht).
Da bin ich eben vollkommen anderer Ansicht.
gacki
Weia
Dasselbe wie Deutsch- und Kunstunterricht:
Jeder Schüler lernt im Kunstunterricht zu malen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, ein Instrument zu spielen.
Jeder Schüler lernt im Deutschunterricht, ihm zuvor nicht bekannte Texte vorzulesen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, vom Blatt zu spielen.
Wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten und finden das auch noch normal.
Mir fehlen hier etwas die Worte, weil ich erstaunt bin, dass Du solche (nicht mal) halbgedachten Dinge absonderst.
Wenn Du mangels Worten keine Gegenargumente formulieren kannst, dann schweige doch lieber einfach, statt despektierlich zu werden – das bringt eine Diskussion in keiner Weise voran.
Die
(nicht mal) halbgedachten Dinge
sind übrigens fast wörtlich von Anne-Sophie Mutter übernommene Gedanken. Aber wenn Du meinst …
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-3
Weia
16.08.25
23:48
pogo3
Weia
Was ist daran korrumpiert oder zweifelhaft?
Zweifelhaft ist was du daraus schließt:
Die Situation ist also fast spiegelbildlich. Ich hatte etwas in dieser Richtung vermutet, aber nicht unbedingt in diesem Ausmaß.
Das gibt ein verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung ab, mir ging es aber um etwas anderes
Jetzt fängst Du auch noch damit an!
Bin ich hier in den Kongress der beleidigten Schulmusiker geraten? 🤪
Du kannst Dich mit Deinem Verdikt ja wohl nur auf den Teil
Das gibt ein verheerendes Urteil über musikalische Schuldbildung ab
beziehen, weder auf den Teil davor noch den danach. Und dieser Teil war – zum x-ten Mal – eine
Randbemerkung
, um die es mir überhaupt nicht ging – was direkt danach auch explizit dasteht! 🙄
Du leitest aus einer mickrigen Befragung hier drin mit 241 bzw. 201 Nennungen eine allgemeine These ab
Nein, das tue ich nicht. Ich habe mit dem Ergebnis der Befragung einfach ein Urteil assoziiert, das ich für eine Platitüde hielt – ich persönlich kenne in meinem Umfeld niemanden, der mit der Schulmusik in Deutschland zufrieden wäre. Und, wenn Du genau liest: Ich habe aus dem Ergebnis der Umfrage mitnichten
abgeleitet
, wie es um die Schulmusik bestellt ist, sondern gesagt, dass das Ergebnis ein entsprechendes
Urteil abgibt
– das ist nicht dasselbe wie eine wissenschaftliche Schlussfolgerung.
Aber auch an Dich die Frage: das war eine kurze
Randbemerkung
– wieso hängt Ihr euch denn alle an der auf? Ich verstehe das überhaupt nicht.
Dieses Forum ist extrem selektiert, wo und wie soll da ein seriöser Allgemeinanspruch abgleitet werden?
Das soll er doch nicht. Die Umfrage sollte ausschließlich die Verhältnisse in diesem Forum beleuchten. Der Grund dafür folgt wie gesagt später.
Aber aus deiner Umfrage kann dieses Thema doch niemals abgebildet oder dann in irgendeine Ableitung oder Konsequenz geführt werden.
Natürlich nicht, aber dazu war sie auch nicht gedacht.
Und Weia, diese Erkenntnis ist noch nicht mal neu.
Ja, eben! Warum regt Ihr euch dann alle so darüber auf?
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
Weia
16.08.25
23:51
Oooops – Zitatebenenchaos. Sorry! Korrekte Version:
gacki
"Musik machen" bzw. "Erschaffen von Musik" ist immer noch zu einem großen Teil eine Frage der feinmotorischen Fähigkeiten in Echtzeit. Das ist bei visuellen Medien (nach
meinem
Dafürhalten!) nicht in gleichem Maße der Fall.
Die feinmotorischen Fähigkeiten lassen sich aber nur über einen langen Zeitraum und mit beständigem Üben erreichen.
Genau wie das Erlernen von Handschrift und Texteingabe über eine Computer-Tastatur …
Das Schulfach Musik kann das überhaupt nicht leisten
Wieso, wenn das Schulfach
Lesen und Schreiben
das doch auch kann?
(und muss es nach meinem Dafürhalten auch nicht).
Da bin ich eben vollkommen anderer Ansicht.
gacki
Weia
Dasselbe wie Deutsch- und Kunstunterricht:
Jeder Schüler lernt im Kunstunterricht zu malen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, ein Instrument zu spielen.
Jeder Schüler lernt im Deutschunterricht, ihm zuvor nicht bekannte Texte vorzulesen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, vom Blatt zu spielen.
Wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten und finden das auch noch normal.
Mir fehlen hier etwas die Worte, weil ich erstaunt bin, dass Du solche (nicht mal) halbgedachten Dinge absonderst.
Wenn Du mangels Worten keine Gegenargumente formulieren kannst, dann schweige doch lieber einfach, statt despektierlich zu werden – das bringt eine Diskussion in keiner Weise voran.
Die
(nicht mal) halbgedachten Dinge
sind übrigens fast wörtlich von Anne-Sophie Mutter übernommene Gedanken. Aber wenn Du meinst …
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
gacki
17.08.25
00:34
OK, Du hast es so gewollt.
Genau wie das Erlernen von Handschrift und Texteingabe über eine Computer-Tastatur …
Das ist eben nicht Feinmotorik in Echtzeit. Ob ich das "D" auf der Computertastatur 50ms später drücke oder nicht, hat keinerlei Auswirkungen, so lange ich die Tasten in der richtigen Reihenfolge drücke. Das klassische "Zweifingersuchsystem" funktioniert zum Schreiben eines Textes ganz hervorragend. Einen "Rhythmus" im klassischen Sinne brauche ich dafür nicht - für Handschrift übrigens ebensowenig. Spiele mal Musik auf diese Weise - viel Vergnügen.
Wieso, wenn das Schulfach Lesen und Schreiben das doch auch kann?
"Lesen und Schreiben" entspricht in etwa den Tönen der C-Dur-Tonleiter auf der Blockflöte. Wenn das der Maßstab ist - bitte schön. Dann können also in Zukunft alle Schüler ab der 5. Klasse die C-Dur-Tonleiter auf der Blockflöte spielen. Das macht nach meiner Erfahrung
aber auch keinen großen Unterschied.
Jeder Schüler lernt im Kunstunterricht zu malen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, ein Instrument zu spielen.
Nein, es lernt eben nicht jeder Schüler im Kunstunterricht zu malen. Man versucht vielleicht, es allen beizubringen - aber nur von einer Minderheit kann man behaupten, dass sie es tatsächlich lernen. Ich hatte durchaus nach meinem Verständnis gute Kunstlehrerinnen - genutzt hat das alles nichts (nicht nur bei mir nicht, sondern auch bei den meisten meiner Mitschüler/-innen nicht. Da kommt dann doch wieder die Frage des Talents ins Spiel.).
Jeder Schüler lernt im Deutschunterricht, ihm zuvor nicht bekannte Texte vorzulesen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, vom Blatt zu spielen.
"vom Blatt zu spielen"? Dir sollte bekannt und bewusst sein, dass es genügend professionelle Musiker und Sänger gibt (auch im klassischen Bereich!), die nicht vom Blatt spielen/singen können. Dass das Vorlesen nicht bekannter Texte in keiner Weise mit prima-vista-Spiel vergleichbar ist, dürfte jedem klar sein, der mal ein wenig über die gedanklichen und mechanischen Prozesse dabei nachgedacht hat (und ja, da sind wir bei den nicht mal halbgedachten Dingen).
Blattspiel z.B. beim Klavier und das Vorlesen eines unbekannten Textes wären in etwa dann vergleichbar, wenn Du zehn Münder koordinieren müsstest, und zwar in allen möglichen beliebigen Kombinationen, und wenn der unbekannte Text in lauter unterschiedlichen Fonts gedruckt wäre und einzelne Buchstaben immer mal unterschiedliche Größen hätten.
Wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten und finden das auch noch normal.
Dann sind wir auch eine Gesellschaft von filmischen Analphabeten, weil fast niemand von uns in der Lage wäre, vor oder hinter der Kamera leidlich zu bestehen. Und eine Gesellschaft von architektonischen Analphabeten. Und eine Gesellschaft von Design-Analphabeten. Und so weiter.
(Über die verschiedenen Ausprägungen des Analphabetismus und den grundsätzlich hinkenden Vergleich will ich mich hier gar nicht auslassen. Vielleicht nur das: Um musikalische Motive zu erkennen und einzuordnen, muss ich nicht unbedingt ein Instrument spielen können.)
Nach Deinen sonstigen Beiträgen würde ich eigentlich davon ausgehen, dass Du alle diese Dinge auch weißt oder wissen müsstest.
Hilfreich?
+5
hypophora
17.08.25
02:07
Ich nehme zur Kenntnis:
- es kann ein verheerendes Urteil gefällt werden über die musikalische Schulbildung, zumindest anhand der Umfrage
- wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten, weil vom Blatt spielen nicht im Musikunterricht gelehrt wird
- Fähigkeit zu lesen bedeutet literarische Qualitäten zu erlangen
- im Kunstunterricht lernt man malen
- wer knipst, mag sich zurecht als visual artist or creator bezeichnen
Und, nicht so gesagt aber naheliegend:
- musikalischer Analphabetismus ist die Unfähigkeit, vom Blatt zu spielen. (da sag ich jetzt mal nix zu, kenn zu viele Analphabeten diesbezüglich, brillante Virtuosen, Tänzer, Sänger, weltweit... kenn aber auch viel brillante Legastheniker in Deutschland)
Ja gut, es mag eine unbedachte, spontane Randbemerkung gewesen sein. Die dann aufgebauscht wurde... Schwamm drüber. Bin gespannt über weitere Erkenntnisse 😁
Hilfreich?
+4
Weia
17.08.25
09:19
gacki
OK, Du hast es so gewollt.
Stimmt. 🤓
Genau wie das Erlernen von Handschrift und Texteingabe über eine Computer-Tastatur …
Das ist eben nicht Feinmotorik in Echtzeit.
Zumindest bei der Handschrift schon. Klar, es muss kein Rhythmus eingehalten werden, aber für ein fließendes Schriftbild musst du schnell und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit schreiben; wenn du stockst, sieht man das im Ergebnis.
„Automatisierte“ Fähigkeiten wie eine Treppe zu steigen, mit der Hand zu schreiben oder Klavier zu spielen müssen über entsprechende Lernvorgänge im prozeduralen Gedächtnis verankert werden. Solche prozeduralen Abläufe haben immer auch eine Timing-Komponente, ob das nun ein Rhythmus im musikalischen Sinne ist oder nicht, ist unerheblich. Ohne korrektes Timing der einzelnen Bewegungsphasen würdest du auch beim Treppensteigen die Treppe herunterfallen. Wenn Kinder schreiben lernen, sieht man den Eingang ins prozedurale Gedächtnis, wenn sie aufhören, Buchstabe für Buchstabe zu „malen“; erst dann entsteht ein flüssiges Schriftbild.
Bei der Tastatureingabe hast Du natürlich Recht mit dem 2-Finger-Suchsystem; ich dachte da eher an die virtuose Sekretärin von ehedem und habe das vor allem wegen des
Keyboards
in beiden Fällen erwähnt.
Wieso, wenn das Schulfach Lesen und Schreiben das doch auch kann?
"Lesen und Schreiben" entspricht in etwa den Tönen der C-Dur-Tonleiter auf der Blockflöte.
Na, das ist nun überspitzt. Man muss als Schüler ja nicht Chopin vom Blatt spielen können, genauso wenig, wie man Nachrichtensprecher-Level beim Vorlesen erreichen muss, aber
Hänschen klein
vom Blatt sollte es schon sein.
Jeder Schüler lernt im Kunstunterricht zu malen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, ein Instrument zu spielen.
Nein, es lernt eben nicht jeder Schüler im Kunstunterricht zu malen.
In dem Sinne, um den es mir geht, schon. Man hat die grundlegenden Bestandteile der Aufgabe kennengelernt und sich daran ausprobiert; man weiß, wie es „im Prinzip“ geht. Ob man das dann souverän beherrschen lernt, ist eine ganz andere, individuelle Frage. Das ist aber in allen Schulfächern so; mit Schulmathematik kann man auch nicht die Schrödinger-Gleichung für alle möglichen Randbedingungen lösen, aber man hat zumindest mal eine Differentialgleichung gelöst und weiß „im Prinzip“, wie das geht (auch, wenn man es später wieder vergisst …).
In allen Fächern
probiert
man das exemplarisch, nur in Musik nicht. Warum?
Jeder Schüler lernt im Deutschunterricht, ihm zuvor nicht bekannte Texte vorzulesen, aber nicht jeder Schüler lernt im Musikunterricht, vom Blatt zu spielen.
"vom Blatt zu spielen"? Dir sollte bekannt und bewusst sein, dass es genügend professionelle Musiker und Sänger gibt (auch im klassischen Bereich!), die nicht vom Blatt spielen/singen können.
Das unterstützt doch eher meine Klage?
Blattspiel z.B. beim Klavier und das Vorlesen eines unbekannten Textes wären in etwa dann vergleichbar, wenn Du zehn Münder koordinieren müsstest, und zwar in allen möglichen beliebigen Kombinationen, und wenn der unbekannte Text in lauter unterschiedlichen Fonts gedruckt wäre und einzelne Buchstaben immer mal unterschiedliche Größen hätten.
Jetzt übertreibst Du die Komplexität des Vom-Blatt-Spielens. Bei Texten hast Du umgekehrt weit mehr Zeichen (insbesondere bei Silbenschriften wie dem Chinesischen); im Prinzip ist es jedenfalls dieselbe Art von Lernvorgang. Meinetwegen beschränke Dich auf ein monophones Instrument, dann sind die Lernvorgänge ziemlich vergleichbar: das Zerlegen in typische Zeichengruppen, das vorausschauende Lesen, …
Wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten und finden das auch noch normal.
Dann sind wir auch eine Gesellschaft von filmischen Analphabeten, weil fast niemand von uns in der Lage wäre, vor oder hinter der Kamera leidlich zu bestehen.
Nein, das stimmt nicht. Du verwendest Analphabetismus nur als Metapher für
mangelnde Fähigkeiten
allgemein, aber das war von Anne-Sophie Mutter (von der zumindest ich den Ausdruck kenne und übernommen habe) ganz konkret gemeint: Als mangelnde Fähigkeit,
eine Zeichensprache in Echtzeit zu dechiffrieren
. Das ist die
Voraussetzung
dafür, bestimmte Tätigkeiten erlernen zu können. Der scheiternde Filmregisseur scheitert doch nicht daran, dass er Drehbuch und Bedienungsanleitung der Kamera nicht lesen kann. Der scheiternde Musiker mag an mangelnder Sensibilität oder Virtuosität scheitern, aber er sollte nicht daran scheitern, dass er nicht gelernt hat, Noten zu lesen.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
haschuk
17.08.25
12:30
Die aus dieser Umfrage gewonnen Erkenntnissen finde ich spannend und zeigt mal wieder dass bereits die Ausgangsfragen das gewünschte Ergebnis erzeugen.
„Ich mache selbst Musik“ vs. „Ich erstelle selbst bildliche Inhalte.“ Vor 25 Jahren wären die Ergebnisse wahrscheinlich noch gleichgewesen. Nur was bedeutet „ich erstelle selbst bildliche Inhalte“. Tatsächlich heute im jetzt bereits jeglicher Food- oder anderer Social Media Porn. Mit der Undifferenziertheit der Ausgangsfragen lässt das nur eine Interpretation zu. Die ungleiche Präsentierbreite der sozialen Netzwerke für bildliche Inhalte vs. Musikinhalte führt genau zu diesen Ungleichgewicht.
Und dann noch nebenbei. Der Einstieg in Erstellung bildlicher Inhalte ist heute ein Alltagstool namens Smartphone. Kamera-App, Auslöser, Filter-App. Bildlicher Inhalt erstellt und „optimiert“ in 15 Sekunden. Ohne jegliche Kenntnis. Nicht vergleichbar mit Musikmachen.
Hilfreich?
+3
Weia
17.08.25
13:22
haschuk
Die aus dieser Umfrage gewonnen Erkenntnissen finde ich spannend und zeigt mal wieder dass bereits die Ausgangsfragen das gewünschte Ergebnis erzeugen.
Inwiefern war das Ergebnis Deiner Auffassung nach
gewünscht
?
„Ich mache selbst Musik“ vs. „Ich erstelle selbst bildliche Inhalte.“ Vor 25 Jahren wären die Ergebnisse wahrscheinlich noch gleichgewesen. Nur was bedeutet „ich erstelle selbst bildliche Inhalte“. Tatsächlich heute im jetzt bereits jeglicher Food- oder anderer Social Media Porn. Mit der Undifferenziertheit der Ausgangsfragen lässt das nur eine Interpretation zu. Die ungleiche Präsentierbreite der sozialen Netzwerke für bildliche Inhalte vs. Musikinhalte führt genau zu diesen Ungleichgewicht.
Kann es sein, dass Du die Flut von selbstproduzierter Musik auf sozialen Netzwerken wie SoundCloud nicht wirklich mitbekommen hast? Ich bin mir nicht sicher, was von der technischen Entwicklung der letzten 25 Jahre mehr profitiert hat, eigene Musikproduktion oder Bildproduktion.
Und dann noch nebenbei. Der Einstieg in Erstellung bildlicher Inhalte ist heute ein Alltagstool namens Smartphone. Kamera-App, Auslöser, Filter-App. Bildlicher Inhalt erstellt und „optimiert“ in 15 Sekunden. Ohne jegliche Kenntnis. Nicht vergleichbar mit Musikmachen.
Sehr wohl vergleichbar mit Musikmachen. Wenn du ein Smartphone-Foto als bildlichen Inhalt gelten lässt, dann musst du auch einen in
GarageBand
/iPhone aus ein paar Loops zusammengeklickten Song gelten lassen.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
pogo3
17.08.25
13:37
Die (nicht mal) halbgedachten Dinge sind übrigens fast wörtlich von Anne-Sophie Mutter übernommene Gedanken. Aber wenn Du meinst …
Es bräuchte dazu bitte einen Quellennachweis. Wer Anne-Sophie Mutter "fast wörtlich" und in "übernommenen Gedanken" zur Beweisführung einer (seiner ?) Thesen einführt, lehnt sich enorm aus dem Fenster. Wir müssten die Lady befragen wie oder was sie genau gemeint hat, und ob es ihr den Recht wäre in diesem Kontext als Mutter aller Beweise angeführt zu werden. Mir ist auch bekannt dass sie sich zur "Musikalischen Bildung" schon öfters geäußert hat, hab jetzt, auf die Schnelle, aber nur das hier gefunden:
oder
ab 5:26 oder
vom Start weg.
Mehr Zeit will will ich jetzt nicht mehr dafür verwenden. Mein lieber Scholle
Weia, du gehst da schon einen grenzwertigen Weg, wie ich finde.
„Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.“
Hilfreich?
+2
haschuk
17.08.25
13:57
Weia
Garageband. Da dauert die Festlegung von Tonart, Takt und Auswahl des ersten Loops schon länger. 🙃
Soundcloud. SC hat bisher ungefähr 50 Millionen aktive Creator. Bei Instagram geht von von 1 Milliarden Bildcreator aus. Da haben wir noch nicht Tiktok, Facebook und die Messenger dabei. Dass es eine Explosion publizierter Musik in den letzten 25 Jahren gab, will ich gar nicht in Abrede erstellen, nur im Vergleich dazu liegen bildliche Inhalte eher beim Faktor 100.000.
Hilfreich?
+5
haschuk
17.08.25
14:38
Weia
Weiter im Text. Die musikalische Erziehung ist in der Schule von Grund auf limitiert und hat sich seit meiner Schulzeit auch nicht wirklich verändert. Instrumentenausstattungen kosten Schotter, Lernen einen Instruments erfordert eine individuelle Betreuung, die schon viel früher erforderlich ist, als zB einen sportlichen Schüler zu einem Leichtathleten zu machen.
Das Lernen von Instrumenten erfordert Zeit, Geld und va Platz zum Üben. Ein Saxofon übt man kaum in der Wohnung. Es erfordert je nach Wohnort Organisation der Famile.
Und dann kommt noch etwas dazu, was ich soziales Eltern-ADHS nenne. Das zwanghafte Ermöglichen von Sport, Tanz, Musik, Theater. Alles am besten an 4 Nachmittagen in der Woche. Interference mit Social Medias, etc. Häufig fällt dann das hinten runter was am Teuersten oder am Aufwendigsten ist. Zu 90% dann Musik.
Hilfreich?
+6
gacki
17.08.25
16:18
Weia
Genau wie das Erlernen von Handschrift und Texteingabe über eine Computer-Tastatur …
Das ist eben nicht Feinmotorik in Echtzeit.
Zumindest bei der Handschrift schon. Klar, es muss kein Rhythmus eingehalten werden,
Ach? Ach was?
aber für ein fließendes Schriftbild musst du schnell und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit schreiben; wenn du stockst, sieht man das im Ergebnis.
Nicht wirklich. Ab einem bestimmten Alter erfolgt bei vielen Kindern/Schülern der Übergang von "Schreibschrift" zu "geschriebener Druckschrift". Bei letzterer sind die Auswirkungen viel geringer.
„Automatisierte“ Fähigkeiten wie eine Treppe zu steigen, mit der Hand zu schreiben oder Klavier zu spielen müssen über entsprechende Lernvorgänge im prozeduralen Gedächtnis verankert werden. Solche prozeduralen Abläufe haben immer auch eine Timing-Komponente, ob das nun ein Rhythmus im musikalischen Sinne ist oder nicht, ist unerheblich. Ohne korrektes Timing der einzelnen Bewegungsphasen würdest du auch beim Treppensteigen die Treppe herunterfallen. Wenn Kinder schreiben lernen, sieht man den Eingang ins prozedurale Gedächtnis, wenn sie aufhören, Buchstabe für Buchstabe zu „malen“; erst dann entsteht ein flüssiges Schriftbild.
Alle diese Dinge sind nicht vergleichbar mit der Feinmotorik, die zum Erlernen eines Instruments erforderlich ist.
Bei der Tastatureingabe hast Du natürlich Recht mit dem 2-Finger-Suchsystem; ich dachte da eher an die virtuose Sekretärin von ehedem und habe das vor allem wegen des
Keyboards
in beiden Fällen erwähnt.
Du kannst aber eben am Ergebnis nicht erkennen, ob das von der virtuosen Sekretärin stammt oder von einem Grobmotoriker.
Wieso, wenn das Schulfach Lesen und Schreiben das doch auch kann?
"Lesen und Schreiben" entspricht in etwa den Tönen der C-Dur-Tonleiter auf der Blockflöte.
Na, das ist nun überspitzt.
Nein. Quelle: eigene Erfahrung.
Man muss als Schüler ja nicht Chopin vom Blatt spielen können, genauso wenig, wie man Nachrichtensprecher-Level beim Vorlesen erreichen muss, aber
Hänschen klein
vom Blatt sollte es schon sein.
Um
Hänschen klein
vom Blatt zu spielen, muss man erst gelernt haben, wie "vom Blatt spielen" funktioniert; also muss man sich dazu erst mal durch deutlich einfacheres Material "durchgewühlt" haben.
Nein, es lernt eben nicht jeder Schüler im Kunstunterricht zu malen.
In dem Sinne, um den es mir geht, schon. Man hat die grundlegenden Bestandteile der Aufgabe kennengelernt und sich daran ausprobiert; man weiß, wie es „im Prinzip“ geht.
Ich weiß auch, wie man "im Prinzip" freihändig eine gerade Linie oder einen Kreis zeichnet - aber ich kann es überhaupt nicht. Ich habe es ausprobiert und gemerkt, dass ich es nicht kann. Ist einfach so.
In allen Fächern
probiert
man das exemplarisch, nur in Musik nicht. Warum?
Kann es sein, dass Du sehr wenig Berührungspunkte mit tatsächlichem Musikunterricht hattest oder hast?
Natürlich probiert man das exemplarisch aus, nämlich mit dem Instrument, das uns allen naturgegeben zur Verfügung steht - der Stimme (und zusätzlich noch Klatschen, Bodypercussion usw.). Damit wird erst einmal angefangen.
"vom Blatt zu spielen"? Dir sollte bekannt und bewusst sein, dass es genügend professionelle Musiker und Sänger gibt (auch im klassischen Bereich!), die nicht vom Blatt spielen/singen können.
Das unterstützt doch eher meine Klage?
Nein, im Gegenteil. Es zeigt, dass Dein Maßstab falsch ist. Blattspiel ist eben eine Facette des Musizierens; es geht aber auch komplett ohne Blattspiel (und Notenkenntnisse, dazu weiter unten mehr). Ich kenne hervorragende Musiker, die ganz schlecht oder gar nicht vom Blatt spielen/singen; und ich hatte mal einen Studenten, der zwar ein beeindruckender Blattspieler war, aber ein ziemlich schlechter Musiker.
Blattspiel z.B. beim Klavier und das Vorlesen eines unbekannten Textes wären in etwa dann vergleichbar, wenn Du zehn Münder koordinieren müsstest, und zwar in allen möglichen beliebigen Kombinationen, und wenn der unbekannte Text in lauter unterschiedlichen Fonts gedruckt wäre und einzelne Buchstaben immer mal unterschiedliche Größen hätten.
Jetzt übertreibst Du die Komplexität des Vom-Blatt-Spielens.
Ich habe ca. 25 Jahre u.a. als Korrepetitor gearbeitet und finde meine Einschätzung zutreffend. Es gibt Korrepetitoren, die sich vom Blatt durch hochkomplexes Material durcharbeiten; und es gibt welche, die einen längeren Vorlauf brauchen. Das läuft für mich mehr oder weniger unter "nice to have", hat aber darüber hinaus so gut wie keine Relevanz.
Wir sind eine Gesellschaft von musikalischen Analphabeten und finden das auch noch normal.
Dann sind wir auch eine Gesellschaft von filmischen Analphabeten, weil fast niemand von uns in der Lage wäre, vor oder hinter der Kamera leidlich zu bestehen.
Nein, das stimmt nicht. Du verwendest Analphabetismus nur als Metapher für
mangelnde Fähigkeiten
allgemein, aber das war von Anne-Sophie Mutter (von der zumindest ich den Ausdruck kenne und übernommen habe) ganz konkret gemeint: Als mangelnde Fähigkeit,
eine Zeichensprache in Echtzeit zu dechiffrieren
.
Wozu? Musik ist doch nicht an die "Zeichensprache" gebunden (Texte übrigens auch nicht). Keine Ahnung, ob Anne-Sophie Mutter das tatsächlich so gesagt hat oder ob Du das womöglich falsch verstanden hast.
Der Analphabetismus liegt für mich in der Tat allgemeiner: in der mangelnden Fähigkeit, ein musikalisches Ereignis
auditiv
zu "dechiffrieren". Motive, Themen, Formen und so weiter. Ich beobachte es immer wieder, dass Musik mehr als eine Art Kontinuum wahrgenommen wird; und interessanterweise hört das nicht unbedingt auf, wenn man ein Instrument spielt.
Das ist die
Voraussetzung
dafür, bestimmte Tätigkeiten erlernen zu können. Der scheiternde Filmregisseur scheitert doch nicht daran, dass er Drehbuch und Bedienungsanleitung der Kamera nicht lesen kann. Der scheiternde Musiker mag an mangelnder Sensibilität oder Virtuosität scheitern, aber er sollte nicht daran scheitern, dass er nicht gelernt hat, Noten zu lesen.
Ich habe zusammen mit einem Komponisten, der keine Noten beherrscht, Werke für Chor und Orchester auf die Bühne gebracht. Notation ist gut und wichtig (ich arbeite praktisch täglich mit Sibelius), aber eben keine zwangsläufige Voraussetzung dafür, Musik zu machen und zu verstehen. Und Blattspiel schon gleich gar nicht.
Hilfreich?
+5
Weia
17.08.25
19:30
pogo3
Die (nicht mal) halbgedachten Dinge sind übrigens fast wörtlich von Anne-Sophie Mutter übernommene Gedanken. Aber wenn Du meinst …
Es bräuchte dazu bitte einen Quellennachweis. Wer Anne-Sophie Mutter "fast wörtlich" und in "übernommenen Gedanken" zur Beweisführung einer (seiner ?) Thesen einführt, lehnt sich enorm aus dem Fenster.
Das Ganze wird langsam absurd, findest Du nicht? Ich
lehne mich aus dem Fenster
, weil ich Anne-Sophie Mutter zitiere? Ich mache eine – wie nun mehrfach erklärt – Randbemerkung, die mit dem eigentlichen Thread-Thema nichts zu tun hat, Ihr stürzt euch auf diesen Punkt, nach wie vor ohne einen Grund dafür zu nennen, warum Euch das dermaßen anfasst, und jetzt wird aus meiner Bemerkung gar die
Beweisführung
für eine
These
, die nach einem
Quellennachweis
verlangt.
Ich kenne die Formulierung „musikalischer Analphabetismus“ aus persönlichen Gesprächen mit ihr, aber sie verwendet diesen Begriff wohl regelmäßig im Zusammenhang mit dem Thema
musikalische Bildung
, das ihr bekanntlich sehr am Herzen liegt.
Aus einem
Interview
in der
Welt
aus dem Jahre 2005 zum Thema musikalische Früherziehung, dem ich voll und ganz zustimme und das gut illustriert, was ich im Hinterkopf habe, wenn ich von einem
verheerenden Urteil über musikalische Schulbildung
spreche:
Anne-Sophie Mutter, Hervorhebung von mir
[…] es ist ein vernünftiges Papier geworden, das beinhaltet,
Kinder schon im Kindergarten mit Instrumenten in Berührung zu bringen
. Junge Musikschüler, Teenager, besuchen dafür regelmäßig Kindergärten. Auch
die Notenschrift wird ansatzweise gelernt und das Gehör geschult
. Gerade habe ich eine neue Studie gelesen, derzufolge man in Japan belegt hat: Jedes Kind wird mit absolutem Gehör geboren. Es ist wie bei der Sprachentwicklung, wenn Sie die ersten zwei Jahre mit einem Kind nicht sprechen, wird es die Sprache nie erlernen können. Da können Sie so viele Therapien anschließen wie Sie wollen […], diese Bewusstseinsfenster schließen sich irgendwann. Natürlich braucht man kein absolutes Gehör. Aber es zeigt doch, dass wir die musikalische Erziehung nicht nur in den Gymnasien und höheren Schulen durchführen dürfen, sondern da ansetzen müssen, wo sie neurologisch Sinn macht. Man verpasst sonst die Gelegenheit dieser Bewusstseinsfenster, in dem das Erlernen eines Instruments so leicht ist, […] mit drei oder vier. Dann ist die ideale Zeit für Kinder, mit Musik in Berührung zu kommen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. […] Meine Tochter geht in die 8. Klasse, und ich staune immer wieder, was man da an gymnasialen Lehrplänen sieht. Ich hab mir das alles angeschaut, um zu sehen: Von wo stinkt der Fisch am meisten? Und er stinkt vom Kopf her! Das ist in dem Fall im Kindergarten. Die Papiere fürs Gymnasium sind ja großartig. Wenn das umgesetzt würde, hätten wir eine wunderbare Basis. Aber leider fehlen die Anfangskenntnisse. Es sind teilweise immer noch
musikalische Analphabeten
, wie die durchkommen im Musikunterricht, ist mir schleierhaft. Das hält dann die ganze Klasse auf.
Ich verstehe auch überhaupt nicht, was an diesem Begriff kontrovers ist und solch einen Aufruhr erzeugt.
Analphabetismus
in Bezug auf ein bestimmtes Zeichensystem ist einfach die Unfähigkeit, diese Zeichen flüssig zu dechiffrieren. Vermutlich die allermeisten von uns sind Analphabeten, was Chinesisch betrifft. Und wer keine Noten lesen kann, ist eben musikalischer Analphabet. Da gibt es doch überhaupt nichts zu diskutieren? Das ist einfach die Bedeutung dieses Begriffs.
Mein lieber Scholle
Weia, du gehst da schon einen grenzwertigen Weg, wie ich finde.
Weil ich Anne-Sophie Mutter zitiere
? Komm mal wieder runter.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-2
Weia
17.08.25
19:39
haschuk
Die musikalische Erziehung ist in der Schule von Grund auf limitiert […]
Ja. Genau das beklage ich doch?
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
TMS
17.08.25
20:01
Für mich ist die Schlussfolgerung von Weia nicht nachvollziehbar und im Kern schlicht falsch.
MTN ist zieht eine ganz besondere Gruppe Menschen an. Diese tendieren gerade zu irgendeiner Art Umgang mit Fläche bzw. Grafik. Das hat mit der Geschichte des Mac zu tun und mit der Bevorzugung via DTP etc.
Mit anderen Worten: Die Stichprobe ist sowas von verzerrt, dass man daraus absolut keine Schlussfolgerung auf Unterschiede zwischen Musik und Grafischem ziehen kann. Überhaupt gar keinen. Völlig kategorial nicht.
Und wenn diese Überlegung stichhaltig ist, verbietet sich jede weitergehende Interpretation. Die Umfrage war von Anfang an für die Beantwortung solcher Fragen ungeeignet. Und eigentlich hätte Weia das wissen müssen.
Weil das so ist, sage ich nichts zu diesen Fragen, sondern wundere mich nur, was das sollte, und warum es so gemacht wurde, wie es gemacht wurde, und warum trotz der offensichtlich untauglichen Datenbasis so vergleichend interpretiert wird.
Hilfreich?
+3
Weia
17.08.25
20:10
gacki
Weia
„Automatisierte“ Fähigkeiten wie eine Treppe zu steigen, mit der Hand zu schreiben oder Klavier zu spielen müssen über entsprechende Lernvorgänge im prozeduralen Gedächtnis verankert werden. Solche prozeduralen Abläufe haben immer auch eine Timing-Komponente, ob das nun ein Rhythmus im musikalischen Sinne ist oder nicht, ist unerheblich. Ohne korrektes Timing der einzelnen Bewegungsphasen würdest du auch beim Treppensteigen die Treppe herunterfallen. Wenn Kinder schreiben lernen, sieht man den Eingang ins prozedurale Gedächtnis, wenn sie aufhören, Buchstabe für Buchstabe zu „malen“; erst dann entsteht ein flüssiges Schriftbild.
Alle diese Dinge sind nicht vergleichbar mit der Feinmotorik, die zum Erlernen eines Instruments erforderlich ist.
Ich weiß nicht, wie Du zu dieser apodiktischen Aussage kommst, aber meines Wissens ist das neurobiologisch schlicht falsch. Doch ich bin kein Experte in Fragen der Neurobiologie und ich vermute, Du auch nicht.
Man muss als Schüler ja nicht Chopin vom Blatt spielen können, genauso wenig, wie man Nachrichtensprecher-Level beim Vorlesen erreichen muss, aber
Hänschen klein
vom Blatt sollte es schon sein.
Um
Hänschen klein
vom Blatt zu spielen, muss man erst gelernt haben, wie "vom Blatt spielen" funktioniert;
Ja, genau darum geht es mir doch.
also muss man sich dazu erst mal durch deutlich einfacheres Material "durchgewühlt" haben.
Deutlich einfacher als
Hänschen klein
? Was soll das denn sein?
Hänschen klein
war stellvertretend für etwas ganz Einfaches gemeint.
In allen Fächern
probiert
man das exemplarisch, nur in Musik nicht. Warum?
Kann es sein, dass Du sehr wenig Berührungspunkte mit tatsächlichem Musikunterricht hattest oder hast?
Natürlich probiert man das exemplarisch aus, nämlich mit dem Instrument, das uns allen naturgegeben zur Verfügung steht - der Stimme
Das ist extrem zweischneidig. Ja, jeder hat eine Stimme, aber deshalb kann er noch nicht zwingend Töne treffen und vor allem exponiert ihn die Stimme mehr, als er vielleicht will. Die C-Taste auf einem Klavier zu drücken ist weit weniger problematisch als ein C zu singen. Ich meine, ein Instrument kann hier nicht durch die Stimme ersetzt werden.
"vom Blatt zu spielen"? Dir sollte bekannt und bewusst sein, dass es genügend professionelle Musiker und Sänger gibt (auch im klassischen Bereich!), die nicht vom Blatt spielen/singen können.
Das unterstützt doch eher meine Klage?
Nein, im Gegenteil. Es zeigt, dass Dein Maßstab falsch ist. Blattspiel ist eben eine Facette des Musizierens; es geht aber auch komplett ohne Blattspiel (und Notenkenntnisse, dazu weiter unten mehr).
Dass etwas
auch ohne geht
, heißt doch nicht, dass das ein erstrebenswerter Zustand ist. Ich kann auch Gedichte (auswendig) rezitieren, ohne lesen zu können; es wäre aber definitiv besser, lesen zu können, wenn mir Gedichte wichtig sind.
Der Analphabetismus liegt für mich in der Tat allgemeiner: in der mangelnden Fähigkeit, ein musikalisches Ereignis auditiv zu "dechiffrieren".
Dann verwendest Du den Begriff einfach nur in einem übertragenen Sinne, hier war er aber wörtlich gemeint. Musikalischer Analphabetismus heißt, keine Noten lesen zu können. Niemand behauptet, dass Musikalität sich in dieser Fähigkeit erschöpft oder sie zwingend erfordert; sie ist aber zweifelsohne hilfreich, wenn man mit Musik zu tun hat, und es wäre kein großes Ding, dass jeder würde Noten lesen können, wenn, ja wenn das Bildungssystem darauf eingerichtet wäre (siehe oben den Interviewausschnitt mit Anne-Sophie Mutter). Dass es das nicht ist, finde ich eben
verheerend
.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
Weia
17.08.25
20:23
TMS
Für mich ist die Schlussfolgerung von Weia nicht nachvollziehbar und im Kern schlicht falsch.
Welche Schlussfolgerung?
MTN ist zieht eine ganz besondere Gruppe Menschen an. Diese tendieren gerade zu irgendeiner Art Umgang mit Fläche bzw. Grafik. Das hat mit der Geschichte des Mac zu tun und mit der Bevorzugung via DTP etc.
Mit anderen Worten: Die Stichprobe ist sowas von verzerrt, dass man daraus absolut keine Schlussfolgerung auf Unterschiede zwischen Musik und Grafischem ziehen kann. Überhaupt gar keinen. Völlig kategorial nicht.
Wo habe ich denn etwas über die Unterschiede von Musik und Grafik gefolgert?
Ich wollte herausbekommen, wieviele Mitglieder der MacTechNews-Community (und
nur
dieser!) sich konsumtiv oder kreativ mit Musik beschäftigen und konsumtiv oder kreativ mit Grafik. Bist Du der Auffassung, die Umfrage liefert darauf eine verzerrte Antwort? Falls ja, warum?
Und wenn diese Überlegung stichhaltig ist, verbietet sich jede weitergehende Interpretation. Die Umfrage war von Anfang an für die Beantwortung solcher Fragen ungeeignet.
Sie war doch aber auch gar nicht für
die Beantwortung solcher Fragen
gedacht?
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
Weia
17.08.25
20:28
PS: Nachdem Ihr mich hier so in Beschlag nehmt mit der Debatte über eine Randbemerkung von mir, wird es mit dem Beitrag, für den ich diese Umfrage gemacht habe, dieses Wochenende nix mehr.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-1
haschuk
17.08.25
21:37
Weia
haschuk
Die musikalische Erziehung ist in der Schule von Grund auf limitiert […]
Ja. Genau das beklage ich doch?
Ich präzisiere. Sowohl die musikalische, bildgebende als auch sportliche Erziehung sind per se in der Schule limitiert. Alles erfordert abseits der Schule weiteren Unterricht. Sport geht nahezu überall. Ausgeprägtes Vereinswesen. Bild. Benötigt wenig Platz. Kein Lärm. Musik. Egal für welche Art von Musik. Finde mal Platz zum Üben. Ich hatte vor 15 Jahren in meinem Landkreis eine Initiative gestartet. Öffnet die Keller für Musik. Absagequote 99,5% bei 200 Anfragen. Im gleichen Zeitraum nur bei Betrieben im ländlichen Gemeindeumkreis angefragt. 15 Übungsräume in 9 Betrieben. Kostenlos mit Stromzuschuss von uns. Und dann musste erstmal Lehrpersonal finden. 4x45 min, 75 € pro Nase im Monat. Normaler Tarif.
Und dann steht dagegen eine Frage „ich erstelle selbst bildliche Inhalte“…
Hilfreich?
+3
haschuk
17.08.25
21:55
Und dann noch etwas aus dem realen Leben junger Musiker. Ein Dorfverein um die Ecke hat zum 125. groß aufgefahren und ne bekannte (saugute) Coverband engagiert. Und wollte, dass das Vorprogramm durch die lokale Schülerband bestritten wird.
Forderung des Managements der „Stars“. Mischer und PA 500 Flocken. Setlist. Alles was die „Stars“ spielen, wird gestrichen. Wären hier 6 von 14 Songs gewesen. Anruf ans Management. Lalala. Reden wird noch weiter, lehnen wir die Vorband ab. Gut. Man kennt sich, 2 Kettenglieder weiter, Gitarrist der Band am Fon. Ähm. Ups. Hat uns keiner gesagt, dass das ne Kiddieband ist. Vergiss es. In 5 min bekommst nen Anruf, wo alles geklärt ist. 2 min später, Anruf des angepissten M. Ok. Nur 100 Flocken und nur 3 gestrichene Songs. >> Müssen wir jetzt wirklich ne 3er Konferenz machen, in der Dir Dein Arbeitgeber die Zahlen Null und Null erklärt?
Und das sind keine wenigen Erfahrungen, die va junge Musiker machen, und dann auch mal ganz schnell das Instrument in die Ecke werfen.
Hilfreich?
+3
Nebula
17.08.25
22:52
Das es einen Unterschied zwischen Audio und Visuellem gibt, verwundert nicht. Töne erreichen das Gehirn ohne große Umwege, die Wahrnehmung der Augen geht weitere Wege mit viel Interpretation und Aussortieren. Währen Töne unmittelbar Gefühle auslösen können, ist das bei Bildern eher selten der Fall, da spielt viel mehr Kontext und Prägung mit.
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
Hilfreich?
+1
haschuk
17.08.25
23:20
Nebula
Das es einen Unterschied zwischen Audio und Visuellem gibt, verwundert nicht. Töne erreichen das Gehirn ohne große Umwege, die Wahrnehmung der Augen geht weitere Wege mit viel Interpretation und Aussortieren. Währen Töne unmittelbar Gefühle auslösen können, ist das bei Bildern eher selten der Fall, da spielt viel mehr Kontext und Prägung mit.
Was letztendlich für die Antworten auf die jeweiligen Fragen 1 und 2 ein Punkt ist.
Hilfreich?
+2
Weia
18.08.25
04:42
haschuk
Weia
haschuk
Die musikalische Erziehung ist in der Schule von Grund auf limitiert […]
Ja. Genau das beklage ich doch?
Ich präzisiere. Sowohl die musikalische, bildgebende als auch sportliche Erziehung sind per se in der Schule limitiert. Alles erfordert abseits der Schule weiteren Unterricht. […]
Ich bekomme das Gefühl, wir reden komplett aneinander vorbei. Du beschreibst vielfältige Probleme, mit denen sich Menschen, die Musik machen wollen, konfrontiert sehen, und das ist auch sicherlich alles richtig. Aber was hat das mit der Umfrage zu tun? In der geht es erstens nur um MacTechNews-Mitglieder und zweitens nur darum,
wie viele
davon sich passiv oder aktiv mit Musik oder bildlichen Inhalten beschäftigen,
nicht
,
warum
das so ist.
Habe ich das alles mit meinem unbedacht als Randbemerkung eingefügten Stoßseufzer über musikalische Schulbildung ausgelöst?
Ich hätte im übrigen besser
Bildung
statt
Schulbildung
schreiben sollen, die so wichtige musikalische Früherziehung im Kindergarten ist ja genau genommen gerade nicht Teil des
Schul
systems. Aber das war schließlich nur eine Randbemerkung; eigentlich ging es ja in diesem Thread nur ganz nüchtern um eine rechnerische Anpassung der Umfrageergebnisse, die dadurch notwendig geworden war, dass sich an den beiden Teilumfragen unterschiedlich viele Leute beteiligt hatten.
Und dann steht dagegen eine Frage „ich erstelle selbst bildliche Inhalte“…
Wieso steht die
dagegen
und
gegen was
überhaupt?
Die gestelzte Formulierung „bildliche Inhalte“ ergibt sich einfach daraus, dass all diejenigen, die filmen, die fotografieren, die malen und das Ergebnis fotografisch dokumentieren wollen, die Grafiken am Computer erstellen, die mit der Druckvorstufe zu tun haben – dass die alle ihre Arbeit auf einem
Display
beurteilen (und diejenigen, die nur das Ergebnis solcher Arbeit betrachten, ebenfalls). Dafür gibt es halt keinen anderen Ausdruck als
bildliche Inhalte
, der all das umfasst. Bei Audio, für das man im Gegensatz dazu statt eines Displays
Lautsprecher
zur Beurteilung oder Konsumtion der erstellten Inhalte braucht, ist das viel einfacher, da geht es fast immer um Musik in irgendeiner Form (bei Sprache ist die technische Wiedergabequalität meist nicht sonderlich relevant). Und der unterschiedliche Umgang der MacTechNews-Community mit Displays und Lautsprechern ist der Hintergrund dieser Umfrage.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
Hilfreich?
-2
haschuk
18.08.25
10:06
Weia
Dein Problem ist, dass Du an der Lebensrealität anderer komplett vorbeiredest, daraus aber seltsame Interpretationen ziehst. Inkl. jetzt der Ausweitung auf den Kindergarten. Gegenfrage, wann warst Du das letzte Mal in einem Kindergarten und konntest Dir dort einen Eindruck musikalischer Bildung verschaffen?
Und was Du wirklich nicht verstehen willst. Die Schwelle für Erstellung bildlicher Inhalte ist Faktor 1000 niedriger als zu Musizieren. Das spiegelt sich in Deinem Umfrageergebnis wider. Dank Deiner mangelnden Differenzierung der Fragen.
Hilfreich?
+1
gacki
18.08.25
11:08
Weia
gacki
Alle diese Dinge sind nicht vergleichbar mit der Feinmotorik, die zum Erlernen eines Instruments erforderlich ist.
Ich weiß nicht, wie Du zu dieser apodiktischen Aussage kommst, aber meines Wissens ist das neurobiologisch schlicht falsch. Doch ich bin kein Experte in Fragen der Neurobiologie und ich vermute, Du auch nicht.
Es gibt kein Institut für Treppensteigmedizin, aber sehr wohl Institute für Musikermedizin.
Die Komplexität der Feinmotorik läst sich auch daran ablesen, dass es praktisch jeder schafft, eine Treppe zu steigen, aber es offensichtlich etliche Menschen gibt, die am Erlernen eines Instrumentes scheitern. Alleine die motorische Koordination, die z.B. für Schlagzeug notwendig ist, findet sich im Bereich der "normalen" Bewegungen eben nicht wieder.
Man muss als Schüler ja nicht Chopin vom Blatt spielen können, genauso wenig, wie man Nachrichtensprecher-Level beim Vorlesen erreichen muss, aber
Hänschen klein
vom Blatt sollte es schon sein.
Um
Hänschen klein
vom Blatt zu spielen, muss man erst gelernt haben, wie "vom Blatt spielen" funktioniert;
Ja, genau darum geht es mir doch.
also muss man sich dazu erst mal durch deutlich einfacheres Material "durchgewühlt" haben.
Deutlich einfacher als
Hänschen klein
? Was soll das denn sein?
Hänschen klein
war stellvertretend für etwas ganz Einfaches gemeint.
Oh bitte. Natürlich muss es einfacher sein. Keine Instrumentalschule fängt mit "Hänschen klein" an; das wäre für einen kompletten Anfänger immer noch deutlich zu komplex.
In allen Fächern
probiert
man das exemplarisch, nur in Musik nicht. Warum?
Kann es sein, dass Du sehr wenig Berührungspunkte mit tatsächlichem Musikunterricht hattest oder hast?
Natürlich probiert man das exemplarisch aus, nämlich mit dem Instrument, das uns allen naturgegeben zur Verfügung steht - der Stimme
Das ist extrem zweischneidig. Ja, jeder hat eine Stimme, aber deshalb kann er noch nicht zwingend Töne treffen und vor allem exponiert ihn die Stimme mehr, als er vielleicht will. Die C-Taste auf einem Klavier zu drücken ist weit weniger problematisch als ein C zu singen. Ich meine, ein Instrument kann hier nicht durch die Stimme ersetzt werden.
In anderen Kulturen geht das auch; und zur C-Taste auf dem Klavier schreibe ich später noch was.
Der Analphabetismus liegt für mich in der Tat allgemeiner: in der mangelnden Fähigkeit, ein musikalisches Ereignis auditiv zu "dechiffrieren".
Dann verwendest Du den Begriff einfach nur in einem übertragenen Sinne, hier war er aber wörtlich gemeint. Musikalischer Analphabetismus heißt, keine Noten lesen zu können.
Ich kann nicht erkennen, dass Anne-Sophie Mutter den Begriff dort wörtlich gemeint hat.
Niemand behauptet, dass Musikalität sich in dieser Fähigkeit erschöpft oder sie zwingend erfordert; sie ist aber zweifelsohne hilfreich, wenn man mit Musik zu tun hat, und es wäre kein großes Ding, dass jeder würde Noten lesen können, wenn, ja wenn das Bildungssystem darauf eingerichtet wäre (siehe oben den Interviewausschnitt mit Anne-Sophie Mutter). Dass es das nicht ist, finde ich eben
verheerend
.
Das Interview ist - vorsichtig gesagt - etwas oberflächlich. Dass es dort in erster Linie um musikalische Früherziehung im Kindergarten und nicht um Schule geht, hast Du ja inzwischen selbst gemerkt.
Die Idee, Vorschulkindern (Standard-)Notation beizubringen, ist nicht unumstritten. Es gibt gute Gründe, weshalb in Instrumentalschulen für Vorschulkinder die Notation erst recht spät eingeführt wird: ein System, das in seinem Kern auf Buchstaben beruht, ist schwer zu vermitteln, wenn die Kinder das Konzept "Buchstabe" noch gar nicht kennen. Natürlich kann man das dann mit Farben oder Gesichtern oder anderen Dingen ersetzen, was aber den Nachteil hat, dass die Kinder zuerst etwas lernen, was später überhaupt keine Relevanz mehr hat (denn Standardnotation macht so was nun mal nicht).
Was das Erlernen herkömmlicher Instrumente im Alter unter 6 Jahren angeht: Hier gibt es oft Probleme mit der Anatomie; Klavier ist das Paradebeispiel. Nicht nur der Abstände wegen, sondern auch von der Fingerkraft her. Fehler und schlechte Angewohnheiten, die sich zu dieser Zeit einschleichen, sind später schwer zu korrigieren.
Die Notwendigkeit, dort individuell zu reagieren und einzugreifen, sieht man auch daran, dass Instrumentalunterricht nach wie vor fast immer Einzel- und kein Gruppenunterricht ist. Das wiederum kollidiert mit den typischen Formen der Vorschul- und Schulerziehung. Selbst Instrumente wie Blockflöte oder Keyboard sind nicht unproblematisch (und können ziemlich nerven - 28 Blockflöten-Anfänger in einem Raum sind schon eine Hausnummer...). Und nach meinen Beobachtungen ist letztlich der Zuwachs an Musikalität überschaubar.
Hilfreich?
+3
Weia
18.08.25
12:09
haschuk
Und was Du wirklich nicht verstehen willst. Die Schwelle für Erstellung bildlicher Inhalte ist Faktor 1000 niedriger als zu Musizieren. Das spiegelt sich in Deinem Umfrageergebnis wider. Dank Deiner mangelnden Differenzierung der Fragen.
Was muss ich noch schreiben, um Dir begreiflich zu machen, dass es in dieser Umfrage schlicht
nicht
darum ging, herauszufinden,
warum
die Verteilung zwischen der Erstellung von Inhalten in den Bereichen
Musik
und
bildliche Inhalte
so ist, wie sie ist, sondern
nur
darum,
wie
die Verteilung
unter aktiven MacTechNews-Lesern
ist?
Und das leistet die Umfrage. Da ist meiner Überzeugung nach überhaupt nichts
mangelhaft differenziert
. Falls Du auch das bestreitest, sage mir, wie die Fragen Deiner Auffassung nach stattdessen hätten lauten müssen.
Ich habe ja schon in meiner letzten Antwort an Dich geschrieben, dass wir wohl völlig aneinander vorbeireden. Du bist, nach dem, was Du in manchen Deiner Beiträge beschreibst, nicht zuletzt aus biografischen Gründen emotional sehr affiziert bei Fragen des aktiven Musizierens und seiner Hindernisse. Aber das ist halt einfach nicht das Thema der Umfrage.
„„Meinung“ ist das Foren-Unwort des Jahrzehnts.“
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-1
Weia
18.08.25
13:41
gacki
Weia
gacki
Alle diese Dinge sind nicht vergleichbar mit der Feinmotorik, die zum Erlernen eines Instruments erforderlich ist.
Ich weiß nicht, wie Du zu dieser apodiktischen Aussage kommst, aber meines Wissens ist das neurobiologisch schlicht falsch. Doch ich bin kein Experte in Fragen der Neurobiologie und ich vermute, Du auch nicht.
Es gibt kein Institut für Treppensteigmedizin, aber sehr wohl Institute für Musikermedizin.
Das liegt aber nur daran, dass wir alle Treppen steigen und
Treppensteigmedizin
daher einfach
Medizin
genannt wird.
Die Komplexität der Feinmotorik läst sich auch daran ablesen, dass es praktisch jeder schafft, eine Treppe zu steigen, aber es offensichtlich etliche Menschen gibt, die am Erlernen eines Instrumentes scheitern.
Weil praktisch jeder mit 2 Jahren mit Treppen konfrontiert wird, aber nicht mit Instrumenten. Genau das ist ja das Problem.
Alleine die motorische Koordination, die z.B. für Schlagzeug notwendig ist, findet sich im Bereich der "normalen" Bewegungen eben nicht wieder.
Treppensteigen ist aber auch nur eine
„normale“ Bewegung
, wenn Du in einer Zivilisation aufwächst, in der es Treppen gibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die fürs Treppensteigen erforderliche motorische Koordination erheblich komplexer ist als die für Schlagzeugspielen, alleine schon, weil beim Schlagzeugspielen der ganze Aspekt des Gleichgewichthaltens entfällt.
Deutlich einfacher als
Hänschen klein
? Was soll das denn sein?
Hänschen klein
war stellvertretend für etwas ganz Einfaches gemeint.
Oh bitte. Natürlich muss es einfacher sein. Keine Instrumentalschule fängt mit "Hänschen klein" an; das wäre für einen kompletten Anfänger immer noch deutlich zu komplex.
Ägypten?
Das ist extrem zweischneidig. Ja, jeder hat eine Stimme, aber deshalb kann er noch nicht zwingend Töne treffen und vor allem exponiert ihn die Stimme mehr, als er vielleicht will. Die C-Taste auf einem Klavier zu drücken ist weit weniger problematisch als ein C zu singen. Ich meine, ein Instrument kann hier nicht durch die Stimme ersetzt werden.
In anderen Kulturen geht das auch
Welche soll das sein? Und lass uns doch erstmal bei unserer bleiben. Wer kaum ein Wort herausbekommt, wenn er vor der Klasse reden soll, wird sicher nicht frohgemut drauflos singen. Und mit wenig kannst Du dir so viel Hohn und Spott einfangen, wie wenn der Ton danebenliegt.
Der Analphabetismus liegt für mich in der Tat allgemeiner: in der mangelnden Fähigkeit, ein musikalisches Ereignis auditiv zu "dechiffrieren".
Dann verwendest Du den Begriff einfach nur in einem übertragenen Sinne, hier war er aber wörtlich gemeint. Musikalischer Analphabetismus heißt, keine Noten lesen zu können.
Ich kann nicht erkennen, dass Anne-Sophie Mutter den Begriff dort wörtlich gemeint hat.
Da der Normalfall ist, dass ein Begriff wörtlich verwendet wird, müsstest Du für diese Interpretation aber Indizien dafür finden, dass sie ihn
nicht
wörtlich gemeint hat; immerhin erwähnt sie ja das Notenlesen explizit. Ja, ausschließen kann man das in dem Interview nicht. Doch das würde lediglich bedeuten, dass nicht nur die spezifische Fähigkeit des Notenlesens, sondern auch ein allgemeineres Verständnis für Musik fehlen würde – das würde die Bankrotterklärung des musikalischen Bildungssystems ja nur noch schlimmer machen.
Das Interview ist - vorsichtig gesagt - etwas oberflächlich.
Es wurde ein Beleg für Anne-Sophie Mutters Verwendung des Begriffs
musikalischer Analphabetismus
gefordert, nicht für die Tiefgründigkeit ihrer Gedanken. 🤓
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-3
Hot Mac
18.08.25
13:45
Jammerschade, dass mir diese Umfrage durch die Lappen gegangen ist.
Na ja …
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+2
Nebula
18.08.25
14:41
Ich kenne einige Personen, die sich in der musikalischen Förderung engagieren. Teils im schulischen Kontext, teils auch ehrenamtlich, etwa im Jugendheim. Sie berichten mehr oder weniger unisono, dass das größte Problem ist, dass viel Zeit dafür draufgeht, soziale Probleme abzufangen, aufzuarbeiten etc. Es wird dabei nicht nur auf die Eltern geschimpft, sondern auch von Schulsystem bis zur leistungsorientierten Gesellschaft, die einige Probleme offenbar verstärkt.
Oft sind sie froh, mit den Kindern zumindest mal in Ruhe ihre Lieblingssongs hören und besprechen zu können. Instrumente werden oft gar nicht erst angefasst, Noten spielen auch kaum eine Rolle, sofern Kinder das nicht aktiv wollen. Der Zugang erfolgt oft eher über Apps und Spiele, weil die Kinder dabei mehr Selbstwirksamkeit erleben und generell aufmerksamer sind. Das ist immer noch besser als nichts und die wirklich Interessierten wollen dann auch irgendwann das nächste Level (sprich: Notation) spielen.
YouTube/TikToker spielen dabei als Vorbilder einer nicht unwesentliche Rolle. So sehr ich diese Plattformen und die seichten Inhaltsbrocken da verachte, muss ich doch anerkennen, dass viele Creator da einiges Bewirken und lostreten, was keine Schule vermag. Schon zu meiner Kindheit ging vieles über Vorbilder, das scheint sich intensiviert zu haben. Deshalb feiere ich es dann doch, wenn Menschen wie Marti Fischer ihre Arbeit mit viel Spaß bei der Sache zeigen und Leute inspirieren. Die guten Pädagogen nutzen das auch alles längst, teils heimlich, weil YouTube & Co. im Schulnetzwerk eigentlich gesperrt sind.
Ich wohne in der Nähe eines Kindergartens und ich habe schon mitbekommen wie eine Kindergruppe beim Heimweg lauthals Für Elise geträllert hat, sogar mit Call and Response. Es gibt also wohl Einrichtungen, die sich noch bemühen. Vielleicht war's aber auch nur ein TikTok-Trend. 🤷♂️
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Sebbo4Mac
18.08.25
15:53
Ich würde dem ganzen nicht zu viel Gewicht geben. Aktiv zu musizieren erfordert zumindest Basis-Fähigkeiten irgendeiner Art. Die Erstellung eines Bildes über eine KI hat fast jeder schon einmal über einen dahingewürfelten Prompt hinbekommen.
Jeder, der also schon einmal Chat-GPT mit der Erstellung eines Bildes beauftragt hat, kann hier ohne schlechtes Gewissen auf "Ich erstelle selbst bildliche inhalte" klicken.
Geht es hier um professionelle Bildbearbeitung a la Photoshop etc. sähen die Zahlen meines Erachtens auch schon wieder anders aus.
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0
ttwm
18.08.25
16:51
Sebbo4Mac
Jeder, der also schon einmal Chat-GPT mit der Erstellung eines Bildes beauftragt hat, kann hier ohne schlechtes Gewissen auf "Ich erstelle selbst bildliche inhalte" klicken.
Bei jemandem, der "schon einmal Chat-GPT mit der Erstellung eines Bildes beauftragt hat", würde ich aber davon ausgehen, dass er "Bildliche Inhalte spielen keine größere Rolle in meinem Leben" anklickt…
Wie dem auch sei, lassen wir Weia doch mal seine Ruhe und warten wir auf das, worauf er eigentlich hinaus wollte und das er jetzt hoffentlich verfasst.
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+3
haschuk
18.08.25
18:39
Weia
Sorry. DU interpretierst die Ergebnisse.
Die Situation ist also fast spiegelbildlich. Ich hatte etwas in dieser Richtung vermutet, aber nicht unbedingt in diesem Ausmaß.
Das
gibt ein verheerendes Urteil über musikalische Schulbildung ab.
Und diese Einschätzung kannst Du anhand Deiner Umfrage überhaupt nicht abgeben, da sie methodisch unzulänglich ist. Auch wenn Du danach einschränkst, dass es Dir um etwas anderes geht mit dieser Umfrage. Dann lasse diese Meinung, die eindeutig mit den Ergebnissen der Umfrage verknüpft ist, weg.
Welche anderen Fragen.
Musik. Du beziehst Dich auf die Gegenwart und lässt vollkommen den Teil außer Acht, der früher Musik gemacht hat, jetzt aber aus diversen Gründen nicht mehr. Dann einen Schwenk auf die generelle musikalische Bildung zu machen, gewagt. In meiner Verwandtschaft haben ca. 15 Personen eine musikalische Bildung. Inkl. mir machen aber jetzt nur 3 aktiv Musik. Der Rest konsumiert aktuell „nur“.
Bildliche Inhalte. Hier gehört, aus vorher genannten Gründen, differenziert zwischen Social Media Porn (Food, Selfie in der xten Bar, Selfie for Sightseeing,…) und der tatsächlich kreativen Beschäftigung mit Bildgebung.
Aber, ich warte gerne ab, was von Dir das eigentliche Ziel war.
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+2
haschuk
18.08.25
19:03
Ägypten?
Hier sieht man wieder den Unterschied zu Didaktikern.
Dat Ding erfordert an der Flöte die Kenntnis von 5 Noten, wie man sie greift, nach oben, nach unten, mit Sprüngen. Und wenn auch die Rhythmik auf dem ersten Blick nicht schwierig ist, trotzdem hast Du Wechsel von Vierteln im Takt plus 2x Viertel / 1x Halbe plus 1x Halbe / Ruhe. Dat dauert bei 25 Flöten im Raum…um Free Jazz in Hänschen Klein zu formen.
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+5
gacki
18.08.25
19:21
haschuk
Hier sieht man wieder den Unterschied zu Didaktikern.
Ich hatte an einer ähnlichen Antwort gearbeitet (u.a. mit Augenmerk auf Lagen- oder Saitenwechseln bei Gitarren), aber mich dann entschieden, dass ich wichtigere Dinge zu tun habe (z.B. Unterrichtsvorbereitung).
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