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Forum>Apple>Der Apple-Aktien-Thread [Oktober 2023]

Der Apple-Aktien-Thread [Oktober 2023]

M.Z.01.10.2308:49
Das 4. Quartal 2023 ist gestartet. Das müsste wiedermal das beste des Jahres werden.
+2

Kommentare

MKL
MKL22.10.2309:25
Weia
vielen Dank (wie immer) für Deine Analysen und Einschätzungen.
Dann steige ich wohl aus.

Bei mir handelt es sich auch „nur“ um 3-4% mehr oder weniger Gewinn der angelegten Summe, wobei man davon halt auch mal einen schön Kurzurlaub machen kann …
+1
adiga
adiga22.10.2315:52
@weia
Vielen Dank für Deine Analysen. Ich lese sie immer gerne. Eigentlich scheint alles klar zu sein, trotzdem frage ich mich, ob ich mich jetzt von AAPL trennen soll und ein bisschen von der Seitenlinie zusehen sollte, bis sich wieder ein Kaufzeitpunkt einstellt. Wenn es um das eigene Geld geht, wird man leider manchmal ein bisschen unschlüssig. Ist es die Gier, welche auf (momentan wohl eher unrealistische) Kursanstiege hofft? Ich weiss es nicht. Der Kopf sagt "Verkaufen", das Herz "Halten". Sch...., wieso bin ich so unschlüssig?
+3
Weia
Weia22.10.2316:56
adiga
Der Kopf sagt "Verkaufen", das Herz "Halten". Sch...., wieso bin ich so unschlüssig?
Da bist Du nicht allein, das ist ganz typisch. Nicht ohne Grund gibt es den Börsenspruch Hoffnung [das was Du Herz nennst] ist das todbringendste Gift an der Börse.

Typischerweise gliedert sich ein Kurstrend an der Börse in drei Abschnitte, die den drei Aufwärtsschüben des Strukturmodells entsprechen (das ja ein Modell der massenpsychologischen Vorgänge an der Börse ist). Am Beispiel eines Aufwärtstrends:
  • Phase 1: Die vorausgegangene Abwärtsbewegung geht nicht mehr so recht weiter, es mehren sich die Zeichen einer Bodenbildung, aber es lässt sich noch nicht sicher sagen, ob erste Aufwärtstage der Beginn eines neuen Trends oder nur eine Aufwärtskorrektur bzw. statistisches Rauschen sind, bevor es weiter nach unten geht.
  • Phase 2: Der Aufwärtstrend hat sich klar etabliert, nach und nach wird das immer mehr Marktteilnehmern klar, die Stimmung ist aber noch nicht euphorisch, es gibt noch genügend Zweifler, deren zukünftiger Schwenk nach oben den Kurs weiter nach oben treiben kann. Das ist der stabilste und „sicherste“ Teil eines Trends, weshalb der zweite Schub im Strukturmodell meist der ausgeprägteste ist.
  • Phase 3: Der Trend wird wackliger, die Stimmung wird euphorisch (was bedeutet, jeder ist bereits investiert) und erste Anzeichen eines Tops treten auf. Da massenpsychologische Stimmungen in beide Richtungen zu Extremen neigen, kann es dennoch noch weiter nach oben gehen, muss aber nicht mehr.

Es dürfte klar sein, dass das Risiko in Phase 1 (insbesondere an deren Anfang) und Phase 3 (je länger sie dauert, umso mehr) weit höher ist als in Phase 2. Eine rationale Anlagestrategie würde also versuchen, die 2. Phasen zu „erwischen“, weil da das Chance-/Risiko-Verhältnis deutlich besser ist als in Phase 1 und 3 (und das Chance-/Risiko-Verhältnis ist immer der zentrale Aspekt bei Handelsentscheidungen).

Doch an dieser Stelle kommen uns meist unsere Emotionen in die Quere. Das Problem ist, dass man Wahrscheinlichkeiten und Risiken nicht wahrnehmen kann, solange sie sich nicht realisiert haben. Daher ist aus dieser emotionalen Sicht der Börsianer, der am Anfang von Phase 1 eingestiegen ist und am Ende von Phase 3 aussteigt, der bessere Börsianer als der, der nur Phase 2 mitgenommen hat. Doch das ist eben falsch, weil für eine korrekte Bewertung der „gezahlte Preis“ = das eingegangene Risiko mitbewertet werden müsste, aber eben unsichtbar bleibt. In dem einzelnen Fall, in dem es gut gegangen ist, das Risiko sich also nicht realisiert hat, scheint diese Aussage natürlich widersinnig. Aber Wahrscheinlichkeit hat es nie mit Einzelereignissen zu tun, sondern stets mit einer größeren Anzahl. Und da gilt dann: wer stets höhere Risiken eingeht, den wird es wahrscheinlich auch eher „erwischen“. Und da die wichtigste Maxime an der Börse immer sein sollte, Verluste zu vermeiden (ein 50%iger Verlust bedarf zur Kompensation eines 100%igen Gewinns), ist der vernünftigere und auf längere Sicht meist erfolgreichere Börsianer eben der, der primär die 2. Phasen mitzunehmen versucht.

Aber unsere Emotionen spielen da nicht mit. Fast jeder, der eine Position glattstellt, die danach noch viel weiter in den Gewinn läuft, wird sich fürchterlich ärgern und wenig Trost in der nüchternen Tatsache finden, dass er dafür ein Risiko vermieden hat – das sich in diesem Fall gar nicht realisiert hat. Und daher, um dieses Unlustgefühl zu vermeiden, ist der Sirenengesang der Hoffnung auf weitere Gewinne so groß.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+9
maka23.10.2311:20
Hallo zusammen,
gerade entdeckt Foxconn: Ermittlungen in China schicken Aktien ins Minus
0
torgem23.10.2313:16
Weia
adiga
Der Kopf sagt "Verkaufen", das Herz "Halten". Sch...., wieso bin ich so unschlüssig?
Da bist Du nicht allein, das ist ganz typisch. Nicht ohne Grund gibt es den Börsenspruch Hoffnung [das was Du Herz nennst] ist das todbringendste Gift an der Börse.

Typischerweise gliedert sich ein Kurstrend an der Börse in drei Abschnitte, die den drei Aufwärtsschüben des Strukturmodells entsprechen (das ja ein Modell der massenpsychologischen Vorgänge an der Börse ist). Am Beispiel eines Aufwärtstrends:
  • Phase 1: Die vorausgegangene Abwärtsbewegung geht nicht mehr so recht weiter, es mehren sich die Zeichen einer Bodenbildung, aber es lässt sich noch nicht sicher sagen, ob erste Aufwärtstage der Beginn eines neuen Trends oder nur eine Aufwärtskorrektur bzw. statistisches Rauschen sind, bevor es weiter nach unten geht.
  • Phase 2: Der Aufwärtstrend hat sich klar etabliert, nach und nach wird das immer mehr Marktteilnehmern klar, die Stimmung ist aber noch nicht euphorisch, es gibt noch genügend Zweifler, deren zukünftiger Schwenk nach oben den Kurs weiter nach oben treiben kann. Das ist der stabilste und „sicherste“ Teil eines Trends, weshalb der zweite Schub im Strukturmodell meist der ausgeprägteste ist.
  • Phase 3: Der Trend wird wackliger, die Stimmung wird euphorisch (was bedeutet, jeder ist bereits investiert) und erste Anzeichen eines Tops treten auf. Da massenpsychologische Stimmungen in beide Richtungen zu Extremen neigen, kann es dennoch noch weiter nach oben gehen, muss aber nicht mehr.

Es dürfte klar sein, dass das Risiko in Phase 1 (insbesondere an deren Anfang) und Phase 3 (je länger sie dauert, umso mehr) weit höher ist als in Phase 2. Eine rationale Anlagestrategie würde also versuchen, die 2. Phasen zu „erwischen“, weil da das Chance-/Risiko-Verhältnis deutlich besser ist als in Phase 1 und 3 (und das Chan
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
-4
Weia
Weia23.10.2314:36
torgem
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+3
aerdbaer
aerdbaer23.10.2315:33
Weia

Als Freund der Chartanalyse hab ich mir schon desöfteren die Frage gestellt, worauf dein Wissen basiert und welches Setup du so nutzt (Tools usw.).

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie wärs denn eigentlich, wenn du das in einem gesonderten Thread vielleicht mal erläuerst?
Oder wie wäre sogar eine kleine Weia Charttechnik Schulung?

Kann mir gut vorstellen, dass ich nicht der Einzige bin, den das interessieren würde.

Vielleicht hast du ja die Zeit und Lust dazu, würde mich freuen. Und hier sind ja doch einige Aktieninteressierte.
+2
torgem23.10.2316:19
Weia
torgem

oh, da hat hier irgendwas nicht so funktioniert, wie ich dachte. Ich schrieb sinngemäß: das ist einer der wichtigsten Beiträge für alle, die nicht über Jahrzehnte per buy and hold sehr langfristig im Markt investiert sind.
„AAPL: halten - reflect-ion.de“
+4
Weia
Weia23.10.2323:25
aerdbaer
Als Freund der Chartanalyse hab ich mir schon desöfteren die Frage gestellt, worauf dein Wissen basiert
39 Jahre im Markt und ein Soziologie- und Psychologiestudium im Hintergrund.

An Literatur gab es kaum Ernstzunehmendes, als ich anfing, und was es gab, kam aus den USA und war ohne Internet wiederum kaum erreichbar. Insofern ist das im Wesentlichen alles selbst erarbeitet, inspiriert von Schlagworten, die ich irgendwo aufgeschnappt hatte, etwa im Wall Street Journal, das damals ganz neu an Bahnhofskiosken erhältlich war.
und welches Setup du so nutzt (Tools usw.).
Was meinst Du denn mit Tools? Das Chartprogramm, das ich zur Zeit benutze (auch für die Charts hier), ist von TDAmeritrade und schrecklich, aber die anderen sind noch schrecklicher. Wenn man Chartanalyse wirklich ernst nimmt, dann merkt man, dass diese Programme alle nicht präzise genug arbeiten; das ist zum Verrücktwerden. Aber ein eigenes, macOS-optimiertes Chartprogramm zu schreiben, habe ich zeitlich nie geschafft. Ich habe mehrfach versucht, Synium zu becircen, sowas zusammen mit mir zu entwickeln (technisch gesehen ist ein Chartprogramm eine eher simple Vektorgrafik-App und das ist ja eine Kern-Expertise von Synium), aber leider vergeblich. Dabei wäre ich mir sicher, dass das eine Riesen-Marktchance wäre.

Von dem Chartprogramm abgesehen verwende ich als „Tool“ nur noch meinen Kopf.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wie wärs denn eigentlich, wenn du das in einem gesonderten Thread vielleicht mal erläuerst?
Oder wie wäre sogar eine kleine Weia Charttechnik Schulung?
Frei nach dem Motto Wer sich viel Arbeit macht, braucht für die Mehrarbeit nicht zu sorgen?

Erläuterungen und lange „Schulungs-Beiträge“ finden sich alle in den langen letzten 8 Jahre dieses Threads verstreut. Oder besser: sie finden sich nicht, man müsste sie suchen und das geht natürlich nicht vernünftig; die sind irgendwo in den Tiefen der Vergangenheit vergraben und wohl verloren.
Kann mir gut vorstellen, dass ich nicht der Einzige bin, den das interessieren würde.
Schon möglich, obwohl viele hier der technischen Analyse sehr kritisch gegenüber stehen und es soo viele ernsthaft Interessierte wohl nicht gab und gibt. In jedem Fall habe ich in diesen Thread schon weit mehr unentgeltliche Arbeit gesteckt, als sich rational irgendwie rechtfertigen ließe. Daraus jetzt noch einen Einführungstext und Online-Schulungen zu machen, kann ich unmöglich auch noch als Community-Beitrag leisten.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+5
Weia
Weia23.10.2323:34
Weia
Typischerweise gliedert sich ein Kurstrend an der Börse in drei Abschnitte, die den drei Aufwärtsschüben des Strukturmodells entsprechen (das ja ein Modell der massenpsychologischen Vorgänge an der Börse ist).
Nur der Klarheit aber: Das muss natürlich neutral Kursschüben heißen, denn es gilt ja für beide Richtungen, jeweils in Richtung des übergeordneten Trends.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
aerdbaer
aerdbaer24.10.2307:58
Weia

Danke für deine Antwort auf meine (An-)Frage.
Ist natürlich verständlich!
+1
cheesus1
cheesus124.10.2310:30
Weil
Schon möglich, obwohl viele hier der technischen Analyse sehr kritisch gegenüber stehen und es soo viele ernsthaft Interessierte wohl nicht gab und gibt. In jedem Fall habe ich in diesen Thread schon weit mehr unentgeltliche Arbeit gesteckt, als sich rational irgendwie rechtfertigen ließe. Daraus jetzt noch einen Einführungstext und Online-Schulungen zu machen, kann ich unmöglich auch noch als Community-Beitrag leisten.
Das mag vielleicht daran liegen, dass viele (und da schließe ich mich selbst ein) Deine Ausführungen einfach nicht zu 100% nachvollziehen können. Für mich persönlich liegt das an drei Dingen:

1. Die Ausführungen sind relativ komplex und müssen anhand des Schaubildes erst mal nachvollzogen werden. Du machst das mit den Farben hervorragend, daran besteht kein Zweifel. Trotzdem ist es für den Leser natürlich mühsam, zwischen Text und Schaubild hin und her zu wechseln, um Deine Gedankengänge nachzuvollziehen. Klar kann man nun sagen, "ohne Fleiß kein Preis", aber vielleicht ist die Textform nun mal doch nicht die richtige Darreichungsmethode für dieses Thema.

2. Du gibst immer Wahrscheinlichkeiten an, ob ein Ereignis eintritt oder nicht. Das ist sehr zu loben und spricht für die Seriosität Deiner Aussagen. Trotzdem kommt bei vielen dadurch nur das Wetter-Hahn-Echo an: der Kurs steigt, fällt, oder bleibt wie er ist. Wir haben das Thema hier im Forum schon oft durchgekaut und ich denke letzten Endes ist das ein Problem des Lesers, nicht des Autors.

3. Du sprichst oft davon, dass AAPL auf unglaublich tiefe Kurse fallen könnte, wenn X oder Y eintritt. Das ist bislang noch nie eingetreten (Cola Wette, erinnert sich jemand?) und klingt für manche (zumindest für mich) einfach nicht glaubwürdig. Oder sagen wir besser: ich kann mir so etwas einfach nicht vorstellen. Dadurch wohnt Deinen Analysen immer so etwas scharlatanhaftes bei.
Versteh mich nicht falsch: ich schätze Deine Analysen sehr und halte Dich für alles andere als einen Schwätzer. Aber gerade dieser Punkt lässt mich dann immer etwas an den Analysen zweifeln, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Also wieder ein Problem des Lesers, nicht des Autors.

Und um diese Punkte auszuräumen kommt das ins Spiel, was ich schon vor ein paar Jahren mal vorgeschlagen habe: Warum machst Du nicht einen YouTube Kanal auf und erklärst die Analysen direkt am Schaubild?
Das hätte mehrere Vorteile:
a.) Die Ausführungen wären leichter verständlich und einprägsamer.
b.) Komplexe Sachverhalte könnten besser und noch ausführlicher dargestellt werden.
c.) Du könntest Dein Wissen monetarisieren und müsstest Deine Arbeit nicht mehr aus reiner Philanthropie tun.

Ich bin mir sicher, dass so ein YT Kanal eine Menge Follower haben würde. Denn das Thema Geld zieht immer.
+8
marm24.10.2310:49
Weia
Schon möglich, obwohl viele hier der technischen Analyse sehr kritisch gegenüber stehen und es soo viele ernsthaft Interessierte wohl nicht gab und gibt.
In meinen Fall liegt die Skepsis gegenüber der technischen Analyse daran, dass diese an anderer Stelle eher wie Wahrsagerei auf Basis teils zufällig wirkender Daten erscheint.
Ich habe im Rahmen meiner Tätigkeit bei einer Aktie konkret verfolgen können, wie durch unsere Aktivitäten ein Aktienkurs massiv beeinflusst wurde (über mehr als ein Jahr). Die Chart-Analyse der Aktie in der Zeitung erschien mir daraufhin unfreiwillig komisch.

Die Analysen von Weia unterscheiden sich von dieser Kaffeesatz-Leserei:
  • Die Anlysen basieren auf Daten, die weit zurückreichen.
  • S&P500 und Apple sind Werte, die nicht wie oben geschildert, beeinflussbar sind.
  • Weia betont, dass er hier Wahrscheinlichkeiten ermittelt und das zieht sich durch seinen Text. Er ermittelt aus den Daten Indikatoren, wie sich die Marktpsychologie auf den Kurs auswirkt. Das ist für mich nachvollziehbar.
+4
pünktchen
pünktchen24.10.2310:55
Kann mich da marm anschliessen.
+1
Weia
Weia24.10.2315:07
cheesus1
Das mag vielleicht daran liegen, dass viele (und da schließe ich mich selbst ein) Deine Ausführungen einfach nicht zu 100% nachvollziehen können. Für mich persönlich liegt das an drei Dingen:
Mir scheint ein vierter Grund ausschlaggebend, der auf die Anregung von aerdbaer verweist: Natürlich muss man die Grundzüge der angewandten Methodik kennen, um sie zu 100% nachvollziehen zu können. Daher habe ich diese Grundzüge auch stets erläutert, wenn ich eine neue Methode eingeführt habe. Aber das war natürlich irgendwann und viele werden das zwischenzeitlich nicht mehr erinnern oder waren damals noch gar nicht dabei.

Umgekehrt kann ich unmöglich bei jeder einzelnen Analyse jedes Mal die ganzen Grundlagen wiederholen, dann wird das Ganze uferlos, von meinem Zeitaufwand mal ganz abgesehen. Ich versuche ja schon immer, bei den nicht ganz trivialen Sachen Stichwörter zum Erinnern zu liefern so wie bei den 3 Kursschüben, in die sich eine Bewegung untergliedert.

Was man aus meiner Sicht idealerweise also bräuchte, wären ganz entgegen Deinem Wunsch nicht nur 2, sondern horribile dictu sogar 3 offene Fenster nebeneinander auf dem Bildschirm, zwischen denen der Blick hin- und herschweift: der Analysetext, das Chartbild und ein Kompendium der Methoden, in dem man sich die in der Analyse gerade benutzte Methode vergegenwärtigen kann.
3. Du sprichst oft davon, dass AAPL auf unglaublich tiefe Kurse fallen könnte, wenn X oder Y eintritt. Das ist bislang noch nie eingetreten (Cola Wette, erinnert sich jemand?) und klingt für manche (zumindest für mich) einfach nicht glaubwürdig. Oder sagen wir besser: ich kann mir so etwas einfach nicht vorstellen. Dadurch wohnt Deinen Analysen immer so etwas scharlatanhaftes bei.
Naja, bei der Cola-Wette lag ich schlicht falsch. Mit Extremwerten hatte das weniger zu tun (soweit ich mich erinnere, ging es um sowas wie +20% (macbeutling) versus -20% (ich), das ist ja beides unbestreitbar gut möglich.

Mit den Extremwerten ist es eine andere Sache. Wo finge das bei Dir denn an? Bei den genannten 100$ oder 35$? Die Zahlen habe ich mir ja nicht aus den Fingern gesogen und auch nicht aus irgendeiner Analyse, sondern das waren zwei reale Kursrückgänge von AAPL (umgerechnet auf heutige Kurse), die seit Beginn der riesigen Aufwärtsbewegung 1997 stattgefunden haben. Warum sollte das nicht erneut passieren können?

Auch fundamental wäre das nicht unplausibel. Ich verstehe selbst nur wenig davon, nehme aber einfach mal zur Kenntnis, dass ein Analyst einer renommierten Investmentbank meinte, bei den jetzigen Zinssätzen wäre ein KGV über 15 auch bei Technologieaktien nicht zu rechtfertigen. AAPL hat im Moment ein KGV von 29 (lange Jahre, bis in 2019 hinein, hatte es trotz niedrigerer Zinsen ein KGV von 15 oder weniger). Das heißt, nur eine Normalisierung des KGV auf historisch typische Werte ergäbe allein schon einen Aktienkurs von 90$. Und jetzt nimm an, irgendetwas geht bei Apple nicht mehr so gut – die unmäßig überzogene Preispolitik lässt sich nicht mehr durchsetzen, das iPhone verliert seinen Nimbus, die Vision Pro floppt, China erschwert Produktion und/oder Verkauf. Das alles sind doch keine völlig unrealistischen Szenarien. Bei einem Gewinneinbruch wäre aber ein Rückgang der Aktienkurses um 50% nicht ungewöhnlich. Dann wären wir schon bei 45$. So extrem ist das also alles gar nicht. Das kommt einem nur so vor, wenn man 20 Jahre auf einer Insel der Seligen gelebt hat. IBM, die bei Technologieaktien dereinst einen ähnlichen Nimbus der Unbesiegbarkeit hatten wie Apple heute, haben sich von 1987 bis 1993 geviertelt, während der Gesamtmarkt in dieser Zeitspanne stieg. Das gibt es alles.

Die Aussage, AAPL würde auf ewig weiter so steigen, ist mit Sicherheit eher Scharlatanerie.
Und um diese Punkte auszuräumen kommt das ins Spiel, was ich schon vor ein paar Jahren mal vorgeschlagen habe: Warum machst Du nicht einen YouTube Kanal auf und erklärst die Analysen direkt am Schaubild?
Da kann ich mich leider nur wiederholen: Video ist einfach nicht mein (didaktisches) Medium. Ich kann nicht nachvollziehen (und das meine ich jetzt nicht naserümpfend, sondern ganz neutral beschreibend), was daran leichter sein soll, jemandem zuzuhören, der die Geschwindigkeit vorgibt, als einen Text in der einem selbst angemessenen Geschwindigkeit zu rezipieren. Schon als Student habe ich keinerlei Sinn in Vorlesungen gesehen; ich muss einen Text vor mir haben und in Ruhe studieren können, um irgendetwas zu begreifen. Umgekehrt verstehe ich nicht, wo das Problem sein soll, den Blick zwischen einem Text und einem Bild hin und herzuwenden. Das alles soll überhaupt nicht heißen, dass ich Dir abspreche, dass für Dich Videos total hilfreich sind; es ist nur eben nicht mein Medium, und etwas, was einen selbst nur nervt, das kann man auch nicht gut produzieren.

Zudem verstehe ich nicht wirklich, wie ein Video die obigen Probleme lösen würde: Das Kompendium mit den Erklärungen der Grundlagen würde da doch ebenso sehr fehlen.
c.) Du könntest Dein Wissen monetarisieren und müsstest Deine Arbeit nicht mehr aus reiner Philanthropie tun.
Das verstehe ich auch nicht. Woher sollte da Geld kommen? Dazu müsste ich Werbung zulassen, und das würde ich niemals tun. Dann schon eher sowas wie Patreon.
Ich bin mir sicher, dass so ein YT Kanal eine Menge Follower haben würde. Denn das Thema Geld zieht immer.
Ich glaube, Du unterschätzt den Aufwand für einen YT-Kanal drastisch. Wenn man das gut machen will, ist das vermutlich ein Vollzeitjob und damit etwas vollkommen anderes als das, was ich hier mache, bei allem Aufwand, den ich hier treibe. Ein Vollzeitjob muss sich natürlich finanziell tragen und nach allem, was ich so mitbekomme, bräuchtest Du dazu viele 100.000 Follower im Gegensatz zu 15 oder so hier.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+6
marm24.10.2315:57
Weia
..., nehme aber einfach mal zur Kenntnis, dass ein Analyst einer renommierten Investmentbank meinte, bei den jetzigen Zinssätzen wäre ein KGV über 15 auch bei Technologieaktien nicht zu rechtfertigen. AAPL hat im Moment ein KGV von 29 (lange Jahre, bis in 2019 hinein, hatte es trotz niedrigerer Zinsen ein KGV von 15 oder weniger). Das heißt, nur eine Normalisierung des KGV auf historisch typische Werte ergäbe allein schon einen Aktienkurs von 90$.
Da gibt es eine Faustformel. Bei einer Unternehmensbewertung ist heutzutage die DCF-Methode Standard. Bei dieser Methode werden die künftigen jährlichen Gewinne diskontiert und summiert. Bei einem Unternehmensgewinn von 100 in zwei Jahren wird bei einem Zinssatz von 10 % heute nur ca. 82 berücksichtigt (Gewinn x (1+p^2)). Dieser Zinssatz ist ein Markzins korrigiert mit Risikoaufschlägen (WACC). Bei einem Zinssatz von 10 % und 100 Gewinn ist der Unternehmenswert demnach 1000. Der KGV ist 10, also bei einem Zinssatz von 10 % der Kehrwert. Steigen die Markzinsen und die Risiken, sinkt entsprechend der KGV und die Kurse steigen weniger im Vergleich zum alten Zinsniveau.
Die Faustformel funktioniert nur bei stabilen Gewinnen. Gewinnwachstum ist bei Apple ohnehin nicht mehr so viel zu erwarten. Ein KGV von 15 wäre also durchaus angemessen. Theoretisch. Die Berechnung ist übrigens normalisiert (ohne Inflation).
+2
pünktchen
pünktchen24.10.2316:47
Entschuldige meine laienhafte Berechnung, aber wenn ich für die USA 5.5% Zins nehme, 3.5% Inflation abziehe und dann 50% Risikoaufschlag nehme, was doch für Apple eigentlich ausreichen sollte, komm ich auf 3% Zins = ein KGV von 33. Ein KGV von 15 wäre dann ein Risikoaufschlag von über 200%. Ist Apple denn so eine hochspekulative Anlage?
+1
marm24.10.2316:55
pünktchen
... komm ich auf 3% Zins = ein KGV von 33. Ein KGV von 15 wäre dann ein Risikoaufschlag von über 200%.
Der Diskontierungsfaktor basiert auf der Überlegung, was ein alternatives Investment erbringen würde. Das muss mindestens verdient werden plus die zusätzlichen Risiken. Hier der Wikipedia-Artikel . Jedenfalls wirst Du bei einer Bewertung kaum einen Diskontierungszins unter 8 % sehen, eher über 10 %.
Aber wenn Du meinst Apple sei ohne Risiko und wächst weiter, dann kommst du auf einen KGV von 33. Wie offenbar auch die Anleger ... Es gibt derzeit einfach einen Mangel an sicheren Häfen für die Aktionäre, was sie in solche Aktien-Schwergewichte treibt. Weia hat auch schon davon berichtet.
+1
pünktchen
pünktchen24.10.2317:15
Wo soll ich denn ein alternatives Investment mit 8-10% oder mehr Zins herbekommen? Ich denke, die risikoarme Alternative wären doch amerikanische Staatsanleihen, und die bringen über 10 Jahre gerade 5.5%. Ein Risikoaufschlag von 50% hab ich schon berücksichtigt. Apple ist halt relativ risikoarm. Ganz ohne Risiko käme ich auf ein KGV von 50!
0
marm24.10.2317:18
pünktchen
Entschuldige meine laienhafte Berechnung, aber wenn ich für die USA 5.5% Zins nehme, 3.5% Inflation abziehe und dann 50% Risikoaufschlag nehme, was doch für Apple eigentlich ausreichen sollte, komm ich auf 3% Zins
8 % (normalisiert) ist schon ein Wert für sehr risikoarme Projekte (z.B. garantierte Einnahmen in einem Windparkprojekt). Du siehst aber anhand dieser Überlegung, wie sehr steigende Zinsen die Aktienbewertung nach unten drücken.
0
pünktchen
pünktchen24.10.2318:01
Gerade Windparkprojekte waren in der Vergangenheit ja oft nicht gerade risikoarm. Es reicht ja nicht, dass der Preis garantiert ist, wenn dafür an anderer Stelle zu rosig kalkuliert wird. Ich sag nur Prokon.
+2
marm24.10.2318:08
pünktchen
Gerade Windparkprojekte waren in der Vergangenheit ja oft nicht gerade risikoarm. Es reicht ja nicht, dass der Preis garantiert ist, wenn dafür an anderer Stelle zu rosig kalkuliert wird. Ich sag nur Prokon.
Siehst Du, selbst da hätte man konservativer rechnen können. Ich meine, dass der Wind in den letzten Jahren geringer war als die Schätzungen auf Basis alter Werte.
Ich meinte aber eigentlich die Bewertung der Projektgesellschaften mit dem Wert 8 %, nicht den Projektentwickler. Projektgesellschaften werden in der Regel nach Fertigstellung an Investoren weiter verkauft.
+1
pünktchen
pünktchen24.10.2318:42
Mein Punkt ist: du kannst nicht eine risikobehaftete Investition wie einen Windpark als Basisannahme für ein alternatives Investment nehmen und dann noch einen zusätzliche Risikoaufschlag drauf packen. Das hypothetische alternative Investment muss risikoarm sein, also AAA+ Staatsanleihen. Sonst willst du ja für das Geschäftsrisiko von Apple und für das Geschäftsrisiko eines neuen Windparks entschädigt werden.
+1
cheesus1
cheesus126.10.2300:17
Weia
Da kann ich mich leider nur wiederholen: Video ist einfach nicht mein (didaktisches) Medium. Ich kann nicht nachvollziehen (und das meine ich jetzt nicht naserümpfend, sondern ganz neutral beschreibend), was daran leichter sein soll, jemandem zuzuhören, der die Geschwindigkeit vorgibt, als einen Text in der einem selbst angemessenen Geschwindigkeit zu rezipieren. Schon als Student habe ich keinerlei Sinn in Vorlesungen gesehen; ich muss einen Text vor mir haben und in Ruhe studieren können, um irgendetwas zu begreifen.
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen: Eine Vorlesung kannst Du nicht anhalten oder zurückspulen. Ein Video hingegen schon. Das kann ich ganz nach meinem persönlichen Lerntempo konsumieren. Zudem schließt Du von Dir auf andere. Die Welt hat sich jedoch seit Deiner Studentenzeit weiter entwickelt und YouTube ist heutzutage ein sehr beliebtes Lern-Medium. Ich persönlich konsumiere z.B. ständig Inhalte jedweder Art, um mich in allen möglichen Bereichen weiter zu bilden.

Ein Video hat mehrere Vorteile:

1. Wort und Bild werden synchron präsentiert und müssen nicht erst mühsam vom Leser zusammengefügt werden. "Punkt 3 im 2. Aufwärtsschub, wo ist der noch mal? Ach da. Und was hat er mit lila Trendlinie gemeint? Woher kommt die noch mal?..." usw. Durch die Synchronisierung von Sprache und Bild entsteht eine zusätzliche Erfassungsebene, die den Lerneffekt positiv begünstigt.

2. Beim einem Video kannst Du mit wenigen Worten durch sprachliche Betonungen viel mehr Fokus auf bestimmte Dinge legen, die wichtig sind. Hierzu ist weitaus weniger Aufwand nötig, als einen Text auszuformulieren,

3. Der Aufwand für ein kurzes Video ist vermutlich geringer, als einen komplett durchstrukturierten Text zu verfassen, bei dem alle Punkte und Linien im Text farbig markiert sind. Wir reden hier nicht von Videos mit professionellen Schnitten und Effekten, sondern von reinen Erklärbär-Videos, die der Fortbildung dienen. Wie lange sitzt Du denn an einem längeren Beitrag? Das dürfte auch nicht unter einer Stunde zu machen sein. Einen Screencast hast Du in derselben Zeit gedreht.

4. In einem Video kannst Du in kurzer Zeit mehr Infos unterbringen, als in einem Text. So könntest Du z.B. schnell mal noch ein, zwei Zusatzinfos in einem Nebensatz hinzufügen, wie z.B. ein Verweis auf die von Dir angesprochenen Methodik und die Grundlagen (als kurze Zusammenfassung oder als Verweis auf ein anderes Video).

Weia
Umgekehrt verstehe ich nicht, wo das Problem sein soll, den Blick zwischen einem Text und einem Bild hin und herzuwenden. Das alles soll überhaupt nicht heißen, dass ich Dir abspreche, dass für Dich Videos total hilfreich sind; es ist nur eben nicht mein Medium, und etwas, was einen selbst nur nervt, das kann man auch nicht gut produzieren.
Zwischen Bild und Text hin und her zu springen mag bei einem ausgedruckten Sachbuch noch vertretbar sein, denn da kann ich mit dem Finger auf der Stelle bleiben, an der ich aufgehört habe zu lesen. Auf einem Computer ist das allerdings nicht praktikabel. Das Auge braucht nach dem Wechsel auf das Schaubild viel zu lang, um die letzte Stelle zu finden. Das stört den Lese- und Lernfluss. Noch schlimmer wird's auf einem Laptop mit kleinem Bildschirm. Daher bleibe ich dabei: Ein Video ist hierfür viel besser geeignet.

Nur weil es bisher nicht Dein Medium war muss ja nicht heißen, dass es nicht Dein Medium werden kann. Vielleicht hilft diese Analogie: Wenn ich Dir gegenüber sitzen würde, dann würdest Du mir doch auch anhand des Schaubildes mit dem Finger erklären, wie alles zusammenhängt, anstatt mir das Schaubild in die Hand zu drücken, und mich selbst die Punkte suchen lassen, von denen Du gerade sprichst. Und nichts anderes würdest Du mit einem Video machen: zeigen, wovon Du sprichst.


Weia
Das verstehe ich auch nicht. Woher sollte da Geld kommen? Dazu müsste ich Werbung zulassen, und das würde ich niemals tun. Dann schon eher sowas wie Patreon.

Ich glaube, Du unterschätzt den Aufwand für einen YT-Kanal drastisch. Wenn man das gut machen will, ist das vermutlich ein Vollzeitjob und damit etwas vollkommen anderes als das, was ich hier mache, bei allem Aufwand, den ich hier treibe. Ein Vollzeitjob muss sich natürlich finanziell tragen und nach allem, was ich so mitbekomme, bräuchtest Du dazu viele 100.000 Follower im Gegensatz zu 15 oder so hier.
Noch mal: wir sprechen hier nicht von aufwändigen Schnitten, sondern von einem einfachen Schaubild, das besprochen wird. Der Aufwand hierfür ist ähnlich wie der, den Du jetzt schon hast.

Werbung ist überhaupt nichts verwerfliches (höchstens etwas nerviges). Aber letzten Endes profitieren alle von Werbung: der Content-Ersteller hat Einnahmen, der Werbetreibende hat Reichweite und der Konsument hat kostenlose Inhalte. Daher verstehe ich Deine Abneigung gegen Werbung überhaupt nicht.
Wenn's Dich stört kannst Du ja Patreon verwenden, aber ich glaube nicht, dass Du damit annähernd so viel Geld verdienen würdest, wie mit Werbung. Und daran ist wie gesagt nichts verwerfliches.

Ich glaube Du unterschätzt, wie viele Follower ein solcher Kanal generieren könnte. Denn Du sprichst ja nicht nur über AAPL sondern auch über die Stimmung im gesamten Markt. Was glaubst Du, wie viele Aktionäre froh wären, so einen Kanal abonnieren zu können um etwas mehr Sicherheit für ihr Investment zu bekommen!? Das dürften viele Tausend sein. Glaub bloss nicht, dass die 20, 30 "Hanseln" hier im Forum (ich schließe mich ein) das Ende der Fahnenstange wären. Die anderen Aktionäre wissen nur nichts von unserem "geheimen" Treffen.

Also lieber Weia, überleg es Dir bitte noch mal. Ich denke, die Vorteile würden bei Videos überwiegen, nicht nur für uns, sondern auch für Dich. Wirf Deine Vorurteile mal über Bord und versuch's doch testweise einfach mal. Dann können wir ja abstimmen, was uns besser gefällt. Und vielleicht kommst Du ja auf den Geschmack...
-3
Weia
Weia26.10.2303:53
cheesus1
Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen: Eine Vorlesung kannst Du nicht anhalten oder zurückspulen. Ein Video hingegen schon.
Das stimmt. Aber während ich bei einem Text einfach durch leichte Änderung des Blickwinkels an eine andere Stelle springen kann bzw. erforderlichenfalls gezielt zu einer Textstelle scrollen kann (mit dem Text im ständigen Blick) oder die Textsuche nutzen, bin ich bei einem Video auf Raterei angewiesen, denn ich habe ja keine Sekundenangaben für die Textstelle und kann auch nicht danach suchen. Aus meiner Sicht ist das eine elende und vor allem zeitraubende Fummelei.

Zufälligerweise hatte ich es just gestern mit einem Erklärvideo zu tun wegen eines Inhalts, den es nur als Video gab. Das hat mich schier rasend gemacht. Ich saß die ganze Zeit nur da und dachte, Warum hat der Typ nicht einfach einen Text geschrieben?, habe meine Zähne in der Tischplatte verbissen und wollte am liebsten den Mac aus dem Fenster werden. Niemand kann so präzise und kondensiert reden, wie man schreiben kann. Ich würde daher auch niemals einen nichttrivialen Text in den Computer diktieren, sondern immer tippen. Neben all den anderen Nachteilen sind Videos aus meiner Sicht daher auch immer redundant und geschwätzig.
Zudem schließt Du von Dir auf andere.
Da hast Du mich falsch verstanden. Anderen mag das anders gehen als mir, das ist nicht mein Punkt. Mein Punkt ist: Wie soll ich ein gutes Video erstellen, wenn ich nicht mal verstehe, was das sein soll, ein gutes Video? Diese Aufforderung ist ein bisschen so, wie einem hervorragenden klassischen Komponisten zu sagen, er solle mal einen tollen Hip-Hop-Song schreiben. Anhören, um seinen musikalischen Horizont zu erweitern, ja, aber doch nicht selbst einen schreiben und auch noch erwarten, dass der gut wird.
Die Welt hat sich jedoch seit Deiner Studentenzeit weiter entwickelt und YouTube ist heutzutage ein sehr beliebtes Lern-Medium
Beliebt: ja.
Ob das auch gut ist, wage ich zu bezweifeln. Für die anschauliche Visualisierung bestimmter Sachverhalte ist das sicher äußerst nützlich, aber ansonsten bleibt nach meiner Erfahrung eine audiovisuelle Vermittlung von Inhalten tendenziell immer an der atmosphärisch-assoziativen Oberfläche.
Ein Video hat mehrere Vorteile:

1. Wort und Bild werden synchron präsentiert und müssen nicht erst mühsam vom Leser zusammengefügt werden.
Ich kann da eben keine Mühe erkennen. Genau umgekehrt:
"Punkt 3 im 2. Aufwärtsschub, wo ist der noch mal? Ach da. Und was hat er mit lila Trendlinie gemeint? Woher kommt die noch mal?..." usw. Durch die Synchronisierung von Sprache und Bild entsteht eine zusätzliche Erfassungsebene, die den Lerneffekt positiv begünstigt.
Ich vermute das Gegenteil: Wenn Du einmal selbst Punkt 3 identifizieren musstest, bleibt das meiner Erfahrung nach eher hängen, als wenn Dir das von jemand anderem gezeigt wird.

Das wäre eher wieder was für eine Chartsoftware: dass man Analysen von anderen sozusagen abonnieren und dann in der Chartsoftware selbst sehen könnte. Aber die will ja keiner schreiben.
2. Beim einem Video kannst Du mit wenigen Worten durch sprachliche Betonungen viel mehr Fokus auf bestimmte Dinge legen, die wichtig sind. Hierzu ist weitaus weniger Aufwand nötig, als einen Text auszuformulieren,
Auch hier wäre bei mir das Gegenteil der Fall. Abgesehen davon, dass ich denke, dass ich mittels Farben und Formatierungen sehr wohl auch in Schriftform betone, ist jeder längere Text von mir vielfach redigiert, umgestellt, verbessert, gekürzt, bevor ich auf Absenden klicke. Auf ein Video bezogen hieße das, dass ich vermutlich 10-20 Versionen aufnehmen müsste, aus denen ich dann mühevoll die besten Stellen zusammenschneiden müsste. Das wäre eine elende Arbeit, eben weil Video ein lineares Medium ist und das Springen zu einer bestimmten Textstelle weit aufwendiger als in einem Text.

Ein Lieblingszitat von mir, das von Pascal stammt, oft aber fälschlich Goethe zugeschrieben wird, lautet:
Dieser Brief ist so lang geworden, da ich keine Zeit hatte, ihn zu kürzen.

Das bringt meine Vorbehalte gegen geschwätzige Videos gut auf den Punkt.

Und ehe Du fragst: Ja, ich habe sogar selbst Vorlesungen gehalten und Studenten haben mir gesagt, dass man mir sehr gut zuhören kann, was u.a. vermutlich daran lag, dass ich nicht gelesen habe, sondern grundsätzlich frei gesprochen. Aber einmal hat eine Studentin eine gesamte Vorlesung auf Kassette aufgenommen und auf hunderten von Seiten verschriftet. Die Arme wollte dann, dass ich ihr die Erlaubnis zur Veröffentlichung gebe, aber das habe ich abgelehnt, denn freie Sprache und Schriftsprache sind eben zwei völlig verschiedene Dinge.
3. Der Aufwand für ein kurzes Video ist vermutlich geringer, als einen komplett durchstrukturierten Text zu verfassen, bei dem alle Punkte und Linien im Text farbig markiert sind. Wir reden hier nicht von Videos mit professionellen Schnitten und Effekten, sondern von reinen Erklärbär-Videos, die der Fortbildung dienen. Wie lange sitzt Du denn an einem längeren Beitrag? Das dürfte auch nicht unter einer Stunde zu machen sein. Einen Screencast hast Du in derselben Zeit gedreht.
Ganz sicher nicht. Für eine Analyse brauche ich je nach Länge zwischen 3 und 5 Stunden. Für ein Video würde ich Tage brauchen (das ist für etwas zeitkritisch Aktuelles wie eine Börsenanalyse schon deshalb völlig untauglich). Ich musste einmal ein viertelstündiges Video zur Erläuterung einer Software machen. Das hat mich eineinhalb Tage gekostet.
4. In einem Video kannst Du in kurzer Zeit mehr Infos unterbringen, als in einem Text. So könntest Du z.B. schnell mal noch ein, zwei Zusatzinfos in einem Nebensatz hinzufügen, wie z.B. ein Verweis auf die von Dir angesprochenen Methodik und die Grundlagen (als kurze Zusammenfassung oder als Verweis auf ein anderes Video).
Auch da sehe ich das genaue Gegenteil. Ein knapper Nebensatz ist in einem schriftlichen Text möglich. In freier Rede würden da fast immer 1, 2 Hauptsätze daraus.

Und was machst Du mit dem anderen Video, auf das verwiesen wird? Einen Text kannst Du dir danebenlegen und hin- und herspringen. Aber zwei Videos gleichzeitig ansehen geht nicht.
Zwischen Bild und Text hin und her zu springen mag bei einem ausgedruckten Sachbuch noch vertretbar sein, denn da kann ich mit dem Finger auf der Stelle bleiben, an der ich aufgehört habe zu lesen. Auf einem Computer ist das allerdings nicht praktikabel. Das Auge braucht nach dem Wechsel auf das Schaubild viel zu lang, um die letzte Stelle zu finden.
Wie gesagt, das kann ich einfach nicht nachvollziehen, sorry. Vielleicht habe ich ein besseres spatiales Kurzzeitgedächtnis als Du. Ich würde nie einen Finger auf eine Textstelle legen, ich finde die „blind“ wieder, wenn ich zwischenzeitlich woanders hingesehen habe.
Noch schlimmer wird's auf einem Laptop mit kleinem Bildschirm.
Da gebe ich Dir recht. Deshalb würde ich nie an einem Laptop arbeiten.
Nur weil es bisher nicht Dein Medium war muss ja nicht heißen, dass es nicht Dein Medium werden kann. Vielleicht hilft diese Analogie: Wenn ich Dir gegenüber sitzen würde, dann würdest Du mir doch auch anhand des Schaubildes mit dem Finger erklären, wie alles zusammenhängt, anstatt mir das Schaubild in die Hand zu drücken, und mich selbst die Punkte suchen lassen, von denen Du gerade sprichst.
Doch, genau Letzteres würde ich aus didaktischer Überzeugung tun.
Und nichts anderes würdest Du mit einem Video machen: zeigen, wovon Du sprichst.
Wie stellst Du Dir das eigentlich konkret bildlich vor? Ich stehe vor einem gigantischen Chart wie der Wettermann vor der Wetterkarte und deute mit dem Finger auf Linien? Oder man sieht nur einen Chart und es bewegt sich eine Art Zeiger wie von Geisterhand im Bild? Was soll dann zu sehen sein, wenn es gerade um Inhalte geht, für die es keine Bilder gibt?
Werbung ist überhaupt nichts verwerfliches (höchstens etwas nerviges).
Ich finde es verwerflich, meine Mitmenschen zu nerven [höhnisches Gelächter aus einer Ecke von MacTechNews 🤣], daher würde ich das nie machen.
Wenn's Dich stört kannst Du ja Patreon verwenden, aber ich glaube nicht, dass Du damit annähernd so viel Geld verdienen würdest, wie mit Werbung.
Ich auch nicht.
Die anderen Aktionäre wissen nur nichts von unserem "geheimen" Treffen.
Das ist noch ein anderes Problem. Sobald ich sowas öffentlich mache, hätte das diverse rechtliche und finanzielle Konsequenzen für mich (ich müsste beispielsweise ein Vielfaches an Gebühren für Real-Time-Kurse bezahlen).
Also lieber Weia, überleg es Dir bitte noch mal. Ich denke, die Vorteile würden bei Videos überwiegen, nicht nur für uns, sondern auch für Dich. Wirf Deine Vorurteile mal über Bord und versuch's doch testweise einfach mal. Dann können wir ja abstimmen, was uns besser gefällt.
Das einzige, was ich mir irgendwie vorstellen könnte, wären Online-Video-Konferenzen im kleinen Kreis mit Screensharing auf einen Chart. Um z.B. Verständnisfragen anhand konkreter Beispiele zu erklären, oder eine Echtzeit-Analyse während der Handelszeiten, in der Hoffnung, dass da gerade etwas Analysierbares passiert. Aber eigentlich ist das auch schon wieder zu viel Aufwand, um das auch noch einfach so zu machen, und es müsste mehr als zwei oder drei Leute interessieren.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
cheesus1
cheesus126.10.2308:48
Nun gut... Alle Argumente sind ausgetauscht. Ich hab's wenigstens versucht, Dich zu überzeugen (Hmm, warum wusste ich eigentlich schon vorher, dass mir das nicht gelingen würde...?).

Ich bleibe trotzdem bei meiner Meinung, dass ein Video hier das effizientere Medium wäre und für ALLE nur Vorteile hätte, auch für Dich! Ich will diesen Thread aber nicht weiter verwässern. Also zurück zum Thema!
+3
pünktchen
pünktchen26.10.2309:46
Bin da ganz bei Weia. Videos sind extrem ineffizient, wenn es nicht gerade um die Visualisierung mit bewegten Bildern geht. Schwafelvideos (& Podcasts) sind eine Seuche. Ich hab da auch nicht die Geduld, ewig zuzuhören, bis vielleicht irgendwann mal die Information kommt, die mich interessiert.
+7
aerdbaer
aerdbaer26.10.2310:33
Ich hab ja jetzt ein etwas schlechtes Gewissen, wollte da gar nicht so eine Diskussion lostreten.
+1
rosss26.10.2310:36
Sorry, aber ich habe noch etwas Senf übrig:

Wenn es so einfach wäre gute Videos zu machen, wären gute Videos nicht so verdammt selten. „Mach doch mal ein Video“ ist nicht zielführend. Wer das kann und will, kommt selber darauf. Wie wäre es stattdessen mit: „Ich habe ein super Konzept, Know-How, Zeit und Lust, alles was du uns seit Jahren hier schreibst als informative Grundlagen Videos aufzubereiten. Ich habe dazu ein Demo erstellt und würde mich freuen, wenn du es dir gelegentlich anschaust – falls du begeistert bist, würde ich mich freuen daraus eine Serie mit dir als Supervisor zu machen.“
+6
rosss26.10.2311:03
pünktchen
… Apple ist halt relativ risikoarm. Ganz ohne Risiko käme ich auf ein KGV von 50!

Tesla hat momentan ein KGV von 68, Amazon von 96, Google 24, Microsoft 33, Apple 28, Meta 35.

Demnach hätten AMZN und TSLA sogar ein negatives Risiko? Ich fürchte, das Jahrzehnt des „Geld drucken und in den Markt pumpen“ ist beendet.

Allein die Krisen durch die eskalierende Erderhitzung werden exponentiell zunehmen und allen Märkten global extrem zusetzen. Das ist noch nicht ansatzweise eingepreist. Es wird keine weltweite Klima-Notbremse geben, im Gegenteil werden die Regierungen anfangen zu eskalieren und alles zu verfeuern um die eigene Haut zu „retten“. Niemand kann exakt vorhersagen, was wann geschieht – aber darum geht es auch gar nicht, sondern um das gesamte Szenario. Europa hätte zB sehr viel weniger Flüchtlinge zu erwarten, wenn der Golfstrom durch die Polareisschmelze zusammenbricht – das wäre dann aber auch kein hilfreiches Ereignis.

Dennoch wird sich kaum jemand vorausschauend aus den Aktien verabschieden, so ticken die Menschen nicht. Würden alle rational handeln, hätten wir keine Klimakrise, keine Kriege, keine Reichtumsschere…
+2
pünktchen
pünktchen26.10.2311:08
Negativ würde heissen, ein niedrigeres Risiko als US-Schatzbriefe. Was realistischer ist: es werden noch deutlich steigende Gewinne erwartet.

Und ich befürchte, der Kapitalismus schafft es auch noch aus dem Zusammenbruch der Zivilisation Profite zu erwirtschaften.
+2
marm26.10.2311:22
pünktchen
Mein Punkt ist: du kannst nicht eine risikobehaftete Investition wie einen Windpark als Basisannahme für ein alternatives Investment nehmen und dann noch einen zusätzliche Risikoaufschlag drauf packen. Das hypothetische alternative Investment muss risikoarm sein, also AAA+ Staatsanleihen. Sonst willst du ja für das Geschäftsrisiko von Apple und für das Geschäftsrisiko eines neuen Windparks entschädigt werden.
pünktchen
Negativ würde heissen, ein niedrigeres Risiko als US-Schatzbriefe. Was realistischer ist: es werden noch deutlich steigende Gewinne erwartet.
Als Basis für die Berechnung des Diskontierungszinssatzes werden tatsächlich meist US-Staatsanleihen genommen. In den Zinssatz fließen zusätzlich Risikoaufschläge für die Aktie und das Land. Zudem erhöht auch der beta-Faktor als Maß für die Schwankungen des Marktes diesen fiktiven Zinssatz. So kommst Du auf Diskontierungszinssätze für die Unternehmensbewertung von mindestens 8 %, aber auch mehr (aber niemals 3 %).
Hohe KGVs sind also nur begründbar, wenn von deutlich steigenden Gewinnen ausgegangen wird. Nur wohin sollen die eigentlich noch steigen bei Apple?
Fundamental sind viele Aktien massiv überbewertet. Ich sage daraus jetzt aber keine kommenden Kurseinbrüche vorher. Das wäre ein Mißverständnis.
+1
Weia
Weia26.10.2314:24
aerdbaer
Ich hab ja jetzt ein etwas schlechtes Gewissen, wollte da gar nicht so eine Diskussion lostreten.
Quatsch, das ist völlig unbegründet. Ganz im Gegenteil, ich finde es gut, dass Du das angesprochen und auf die Probleme hingewiesen hast, die frisch Hinzugekommene haben. Da viele von uns schon so lange dabei sind, fällt es leicht zu vergessen, dass das nicht für jeden gilt.

Das Problem ist dadurch noch nicht gelöst, aber wenigstens schon mal benannt.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-1
aerdbaer
aerdbaer26.10.2314:29
Weia

Puh, freut mich, dass du das so locker siehst.

Ich weiß ja nicht, inwieweit man hier auf konkrete Beiträge im Forum verlinken kann.
Aber vielleicht könnte man „Grundlagenbeiträge“ von dir, sofern es die gibt, verlinken und in einem extra Thread mal sammeln / anpinnen.

Das hilft zumindest „Neuankömmlingen“.
Ich bin glücklicherweise schon lange als stiller Leser dabei und beschäftige mich auch selber mit dem Thema, sodass ich dir zumindest in den meisten Fällen folgen kann - im Zweifel beim zweiten Mal lesen

Wobei das auch in Arbeit ausufern würde.
+1
Weia
Weia26.10.2314:53
aerdbaer
Ich weiß ja nicht, inwieweit man hier auf konkrete Beiträge im Forum verlinken kann.
Kann man theoretisch, den Link bekommt man, wenn man rechts oben auf die rote Angabe von Datum und Uhrzeit eines Beitrags klickt.

Leider gibt es einen bösen Bug, der das Ganze weitgehend nutzlos macht. Man kann in den MacTechNews-Einstellungen wählen, ob nach 20, 50 oder 100 Beiträgen eine neue Seite begonnen werden soll, und die Seitenzahl ist in dem Link enthalten. Sprich, ab dem 21. Beitrag funktioniert eine solcher Link nur noch für diejenigen, die dieselbe Einstellung haben.
Aber vielleicht könnte man „Grundlagenbeiträge“ von dir, sofern es die gibt, verlinken und in einem extra Thread mal sammeln / anpinnen.
Es gibt in MacTechNews die Journal-Rubrik, die ihrerseits wenig Beachtung findet, aber für längerfristig nutzbare Beiträge gedacht ist.
Wobei das auch in Arbeit ausufern würde.
Im Augenblick habe ich weder Zeit noch eine Einschätzung, wie lange ich benötigen würde, solche Beitrage (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) von mir zu aufzufinden, doch vielleicht wäre das prinzipiell machbar. Aber dann wäre da noch das Problem des Übertrags in ein Journal, denn nach 3 Monaten lässt sich auf Beiträge nicht mehr antworten und folglich kommt man auch an deren Quelltext nicht mehr heran.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+3
Weia
Weia26.10.2317:32
AAPL ist nur noch 1$ von seinem ersten Kursziel, dem Aufwärtstrend 2003 – 2019 bei 166$, entfernt.

Im größeren Zusammenhang kann man das auch schon als erreicht ansehen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
aerdbaer
aerdbaer26.10.2318:42
Mein Stop Loss bei Apple ist kurz davor ausgelöst zu werden und die Hälfte meiner Position wird verkauft.

Mal sehen, ob es einen Rebound am Widerstand gibt. Die 200 Tage Linie ist auch in der Nähe.
0
Weia
Weia26.10.2319:49
Tief bei AAPL war jetzt 165,67$, also bislang eine Bilderbuchlandung.
aerdbaer
Mal sehen, ob es einen Rebound am Widerstand gibt.
Davon würde ich ausgehen. Diese Linie ist massiv; die letzte Begegnung von AAPL mit dieser Linie war für einen fast ununterbrochenen 7-monatigen Kursanstieg um knapp 60% gut, da ist selbst für den Fall, dass AAPL am Ende durch diese Linie fällt, ein heftiger Kampf zu erwarten.

Insofern scheint mir ein Stop an genau dieser Linie eher suboptimal!?! Ich hoffe, Du hast noch ein wenig Spielraum.
Die 200 Tage Linie ist auch in der Nähe.
Die ist schon durchbrochen (heute 170,35$) und auch längst nicht so wichtig.

Wenn sich AAPL und der Markt heute gegen Ende eher erholen als weiter fallen, könnte das gut ein kurzfristiges Tief am Markt ergeben, auch wenn das von der Struktur her nicht so richtig passt (es sind seit dem Juli-Top im S&P 500 zwar 3 klare Abwärtsschübe zu erkennen, aber die überlappen sich, was sie nicht sollten). Andererseits war das Tief (bislang) exakt um 13:30 Uhr (New Yorker Zeit), was typisch wäre.

BTW, das Tief im S&P 500 war heute bislang bei 4127,90. Viel Spielraum zur entscheidenden Marke von 4100,51 bleibt da nicht mehr. Die Entscheidungssituation spitzt sich zu.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
aerdbaer
aerdbaer26.10.2320:01
Weia
[…]

Insofern scheint mir ein Stop an genau dieser Linie eher suboptimal!?! Ich hoffe, Du hast noch ein wenig Spielraum.

[…]

Ja, habe ich.
Das war von mir etwas unglücklich ausgedrückt.
0
Weia
Weia27.10.2322:00
Weia am 22.10.2023 um 04:42 Uhr
Nimm alleine die Tatsache, dass die Advance-Decline-Linie nahelegt, dass der S&P 500 unter 4103,98 fällt; bei < 4100,51 ist andererseits die strukturelle Bestätigung für den Bärenmarkt da. Wie wahrscheinlich ist es, dass der S&P 500 unter 4103,98 fällt, aber über 4100,51 bleibt?
S&P 500 Tief heute: 4103,78 Schluss heute: 4117,37
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
thomas b.
thomas b.28.10.2301:50
Weia
Weia am 22.10.2023 um 04:42 Uhr
Nimm alleine die Tatsache, dass die Advance-Decline-Linie nahelegt, dass der S&P 500 unter 4103,98 fällt; bei < 4100,51 ist andererseits die strukturelle Bestätigung für den Bärenmarkt da. Wie wahrscheinlich ist es, dass der S&P 500 unter 4103,98 fällt, aber über 4100,51 bleibt?
S&P 500 Tief heute: 4103,78 Schluss heute: 4117,37

Manchmal gewinnt auch das seeehr Unwahrscheinliche - siehe 6er im Lotto. 🤷‍♂️
+2
Weia
Weia28.10.2304:03
thomas b.
Manchmal gewinnt auch das seeehr Unwahrscheinliche - siehe 6er im Lotto. 🤷‍♂️
Naja, über den Berg ist der Aktienmarkt noch nicht, es kann ja nächste Woche weiter nach unten gehen. Dennoch fand ich den heutigen Tag für sich genommen faszinierend.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
MKL
MKL28.10.2319:44
Eigentlich müssten die Kurse jetzt wieder steigen, denn ich habe gestern abends fast alles verkauft - und mal wieder (da im Urlaub) nicht den früheren Ausstieg geschafft.
Meist ging es nach meinen Verkäufen dann hoch und beim Einstieg runter - mal schauen …
0
Weia
Weia28.10.2320:39
MKL
Eigentlich müssten die Kurse jetzt wieder steigen,
Das ist zumindest kurzfristig sehr gut möglich, nachdem AAPL sein (zumindest erstes) Kursziel punktgenau erreicht hat.
denn ich habe gestern abends fast alles verkauft
Gestern??? Du schriebst doch vor einer Woche:
MKL
Dann steige ich wohl aus.
Wenn man eine Entscheidung getroffen hat, dann darf man nie und nimmer eine ganze Woche mit der Umsetzung warten. In einer Woche kann der Markt 10% und mehr in die falsche Richtung laufen, wenn es hart auf hart kommt.

Es sei denn, die Entscheidung ist, bis zu einem Signal zu warten, in diesem Fall den Fall des S&P 500 unter 4100,51. Aber das hast Du ja auch nicht getan, sondern bist ausgerechnet ganz kurz vorher aus dem Markt. Das verstehe ich nicht, ich habe die Marke doch so oft genannt.
- und mal wieder (da im Urlaub) nicht den früheren Ausstieg geschafft.
So eine Situation darfst Du für kürzerfristige Engagements gar nicht erst aufkommen lasen. Entweder bist Du im Urlaub völlig aus dem Markt oder Du hast alles über Stops abgesichert.
Meist ging es nach meinen Verkäufen dann hoch und beim Einstieg runter - mal schauen …
Naja, logisch, wenn Du verkaufst, nachdem der Markt mehrere Tage hintereinander gefallen ist, ist das Risiko natürlich enorm, dass er erst mal wieder steigt. Der Markt ist keine Einbahnstraße.

So, wie Du das formulierst, scheinst Du grundsätzlich bei (schon mehreren Tagen) Stärke zu kaufen und bei (schon mehreren Tagen) Schwäche zu verkaufen. Das ist genau verkehrt herum. Wenn Du erst abwartest, ob der Markt tatsächlich das tust, was Du erwartest, dann verpasst Du das natürlich prinzipbedingt.

Das tut mir jetzt leid. 😳
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
MKL
MKL28.10.2323:01
Weia
Das tut mir jetzt leid. 😳

Danke Dir, aber für mein schlechtes Timing kannst Du ja nichts.
Gestern??? Du schriebst doch vor einer Woche:
MKL
Dann steige ich wohl aus.

Ja, das wollte ich, bin aber (dank Urlaub) nicht dazu gekommen, am Montag zu verkaufen. Dann lief der Dienstag so richtig gut, daher hatte ich die Entscheidung noch mal aufgeschoben.
Mittwoch passte es zeitlich nicht bzw hatte ich auf einen besseren Donnerstag gehofft. Und Do hatte ich dann endlich mal Zeit für Verkäufe und habe die Hälfte verkauft. Und Freitag fast den ganzen Rest - bis auf einen S&P ETF …
Es sei denn, die Entscheidung ist, bis zu einem Signal zu warten, in diesem Fall den Fall des S&P 500 unter 4100,51. Aber das hast Du ja auch nicht getan, sondern bist ausgerechnet ganz kurz vorher aus dem Markt. Das verstehe ich nicht, ich habe die Marke doch so oft genannt.

Auf die Marke habe ich geachtet, wollte aber vorher raus, um die „Reaktion danach“ nicht noch mitzuerleben, dh um weitere Verluste zu vermeiden.
Der Freitag ja auch in den Futures noch sehr stark aus …
So, wie Du das formulierst, scheinst Du grundsätzlich bei (schon mehreren Tagen) Stärke zu kaufen und bei (schon mehreren Tagen) Schwäche zu verkaufen. Das ist genau verkehrt herum.

Verstehe, aber wann steigt man dann genau ein? Den perfekten Zeitpunkt trifft man ja wohl eher nur zur Zufall.
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Weia
Weia29.10.2303:56
MKL
Es sei denn, die Entscheidung ist, bis zu einem Signal zu warten, in diesem Fall den Fall des S&P 500 unter 4100,51. Aber das hast Du ja auch nicht getan, sondern bist ausgerechnet ganz kurz vorher aus dem Markt. Das verstehe ich nicht, ich habe die Marke doch so oft genannt.
Auf die Marke habe ich geachtet, wollte aber vorher raus, um die „Reaktion danach“ nicht noch mitzuerleben, dh um weitere Verluste zu vermeiden.
In aller Regel werden wichtige technische Marken „umspielt“, der Markt verharrt eine zeitlang, versucht, in die eine oder andere Richtung durchzustarten, und irgendwann gelingt ihm das auch, aber vorher ist oft genug Zeit, um gut glattzustellen. Ein Beispiel sind die „Tests“ durchbrochener Trendlinien, von denen ich schon oft gesprochen habe, also z.B. Durchbruch nach unten, dann aber von unten an die Linie zurück, und erst, wenn die nicht „rückerobert“ werden kann, geht es erneut nach unten und dann aber richtig.

Um das auszunutzen, um gut glattzustellen, braucht man zwei Dinge: starke Nerven und einen rigorosen tieferen Stop in einigem Abstand, falls der Kurs doch direkt „durchrauscht“.

Bei strukturellen Marken ist es erst recht so, dass ihre Verletzung nicht zwingend eine sofortige Reaktion auslöst. Die Verletzung der 4100,51 sagt im Rahmen des Strukturmodells nur, dass der Markt neue Tiefs unter dem Oktober 2022 machen wird, aber nicht, ob unmittelbar oder nach einigem Hin und Her. Das hätte ich vielleicht deutlicher machen müssen.
So, wie Du das formulierst, scheinst Du grundsätzlich bei (schon mehreren Tagen) Stärke zu kaufen und bei (schon mehreren Tagen) Schwäche zu verkaufen. Das ist genau verkehrt herum.
Verstehe, aber wann steigt man dann genau ein? Den perfekten Zeitpunkt trifft man ja wohl eher nur zur Zufall.
Bei wichtigen Widerstands- oder Unterstützungslinien, von deren Bedeutung man überzeugt ist, kann es schon mal ganz gut funktionieren. Wer davon überzeugt war, dass bei AAPL der Aufwärtstrend 2003 – 2019 so bedeutsam ist, dass er nie und nimmer sofort durchbrochen wird, der hätte am Freitag eine Kauforder bei 166$ platzieren können und das hätte am Freitag perfekt funktioniert. Allerdings wissen wir noch nicht, was die nächste Woche bringen wird, und AAPL hätte andererseits auch schon bei 166,05$ nach oben drehen können. Im großen Maßstab ist mir das Anfang 2022 beim Jahrhunderttrendkanal passiert, dessen oberen Rand der S&P 500 um 2% verfehlt hat. 2% ist bei einem fast 100 Jahre alten Kanal statistisches Rauschen, aber dennoch bewirkte das, dass ich 4 Handelstage brauchte, um zu realisieren, dass das jetzt das Top war. Also ja, in der Praxis ist das selbst bei superstarken Trendlinien immer noch schwierig.

Und ohne solche Linien ist es natürlich noch schwieriger. Aber wenn man den Entschluss zu einer Aktion gefasst hat, dann darf man sich durch gegenläufige Tage nicht verunsichern lassen, sondern muss sie im Gegenteil als Glücksfall begreifen. Du hattest bereits am Montag beschlossen, zu verkaufen, aber
Dann lief der Dienstag so richtig gut, daher hatte ich die Entscheidung noch mal aufgeschoben.
Und genau dieses Aufschieben war der entscheidende Fehler. Statt Dich zu freuen, zu guten Kursen verkaufen zu können, schiebst Du die Entscheidung auf, bis Du fallenden Kursen hinterherrennen musst. Da ist Dir prompt wieder dieses verflixte Gefühl Hoffnung in die Quere gekommen, das wie gesagt pures Börsengift ist.

Steile und kurze Bear Market Rallies haben genau diese psychologische Funktion: Anleger, die eigentlich verkaufen wollten, wieder und wieder im Markt zu halten, bis sie dann (bevorzugt am Tief) das Handtuch werfen und doch verkaufen.

Das ist völlig verrückt: Schon Grundschüler, denen man sagt, sie sollten einen Börsenkursverlauf zeichnen, malen Zickzacklinien. Und dennoch drängt uns unser Gefühl immer zu einer linearen Verlängerung der gegenwärtigen Kursbewegung, d.h. emotional ist ein steigender Kurs ein Grund anzunehmen, dass er weiter steigt, obwohl spätestens nach ein paar Tagen das Gegenteil viel wahrscheinlicher ist.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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MKL
MKL29.10.2312:08
Weia
Wer davon überzeugt war, dass bei AAPL der Aufwärtstrend 2003 – 2019 so bedeutsam ist, dass er nie und nimmer sofort durchbrochen wird, der hätte am Freitag eine Kauforder bei 166$ platzieren können und das hätte am Freitag perfekt funktioniert. Allerdings wissen wir noch nicht, was die nächste Woche bringen wird, und AAPL hätte andererseits auch schon bei 166,05$ nach oben drehen können.

Setzt ein „nach oben drehen“ von AAPL nicht voraus, dass die 4.100 NICHT unterschritten werden?
Denn AAPL hoch und der rechtliche Markt/S&P runter, am dem AAPL doch 7% Anteil hat, geht doch nicht wirklich, oder?

Bzw anders gefragt: Ist dann aus Deiner Sicht jetzt AAPL bei 168,22 noch ein guter Einstieg? ist ja „nur“ 1,3% über 166 …
Und genau dieses Aufschieben war der entscheidende Fehler. Statt Dich zu freuen, zu guten Kursen verkaufen zu können, schiebst Du die Entscheidung auf, bis Du fallenden Kursen hinterherrennen musst.

Genau so ist es - insb. da die Verluste seit Montag den Urlaubsausgaben entsprechen.
Aber Geld ist ja zum Glück nicht Alles.
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Weia
Weia29.10.2317:50
MKL
Weia
Wer davon überzeugt war, dass bei AAPL der Aufwärtstrend 2003 – 2019 so bedeutsam ist, dass er nie und nimmer sofort durchbrochen wird, der hätte am Freitag eine Kauforder bei 166$ platzieren können und das hätte am Freitag perfekt funktioniert. Allerdings wissen wir noch nicht, was die nächste Woche bringen wird, und AAPL hätte andererseits auch schon bei 166,05$ nach oben drehen können.
Setzt ein „nach oben drehen“ von AAPL nicht voraus, dass die 4.100 NICHT unterschritten werden?
Denn AAPL hoch und der rechtliche Markt/S&P runter, am dem AAPL doch 7% Anteil hat, geht doch nicht wirklich, oder?
Letzteres ist sicher richtig. Aber:
  • Das ist ja noch gar nicht passiert und wir wissen nicht, ob es passieren wird.
  • Selbst wenn der S&P 500 unter 4100,51 fällt, heißt das wie gesagt (weil diese Marke sich der Strukturanalyse verdankt und nicht durchbrochenen Trendlinien) in keiner Weise, dass er sofort weiter fällt. Alles, was das sagt, ist, dass der S&P 500 auf neue Tiefs unter dem Oktober-Tief 2022 fallen wird, bevor der Bärenmarkt zu Ende ist. Das kann in einem dreiviertel Jahr sein und vorher kann es eine tolle Bear Market Rally geben.
Bzw anders gefragt: Ist dann aus Deiner Sicht jetzt AAPL bei 168,22 noch ein guter Einstieg? ist ja „nur“ 1,3% über 166 …
Ich denke, Du bist in Urlaub? Mache jetzt nicht auch noch den Fehler, emotional aufgewühlt den Schaden schnell „reparieren“ zu wollen, statt Dich erstmal zu beruhigen und zu akzeptieren, was geschehen ist, und es damit quasi emotional zu neutralisieren.

Von der Sache her: Nein, das ist kein guter Einstieg mehr, denn wir wissen eben nicht, welche der drei Möglichkeiten zum Tragen kommt:
  • 166$ war der Start einer starken Aufwärtsbewegung, möglicherweise sogar auf neue Hochs.
  • 166$ war der Start einer technischen Reaktion, die in einer Aufwärtskorrektur der jüngsten Abwärtsbewegung besteht (grob irgendwas zwischen 5$ und 10$)
  • 166$ war der Start einer technischen Reaktion, die in einer diffusen Seitwärtsbewegung um den Aufwärtstrend 2003 – 2019 herum besteht und deren obere Grenze möglicherweise bereits bei 169$ ist.
Solche Aktionen funktionieren nur punktgenau: Wer bei 166$ eingestiegen ist und einen knappen Stop von 1,50$ – 2,00$ darunter gesetzt hat, hat für ziemlich kurze Zeit schlimmstenfalls diesen Betrag riskiert, kann den Stop jetzt aber schon auf 166$ hochziehen. Damit kann er jetzt (das Problem des Gaps mal außen vor gelassen) in aller Ruhe warten, ob er ±0 ausgestoppt wird oder kleine oder große Gewinne macht. Bei 168$ passt das Chance-/Risiko-Verhältnis aber bereits nicht mehr, weil nur noch die erste Variante (starke Aufwärtsbewegung) Gewinn verspricht und die anderen beiden ±0 oder Verlust.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
aerdbaer
aerdbaer29.10.2318:31
Weia
Die von dir genannten Marken, sind die eigentlich auf Schlusskursbasis zu verstehen oder „zählen“ die auch, wenn sie „nur“ Intraday angelaufen werden?
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MKL
MKL29.10.2318:55
aerdbaer

Intraday reichen wohl bei solchen Schwellen. Auch nur minimal drunter.
Wenn ich es bei Weia richtig gelernt habe.
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