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Apple Lossless wirklich verlustfrei?

fluppy
fluppy06.10.1204:59
Hi,

ich speichere immer mal wieder Audio-Dateien im Apple-Lossless-Format, die ich ab und zu bearbeite und wieder als Apple Lossless speichere.

Frage: Geht auch bei vielfachem speichern als Apple Lossless keine Dateninformation verloren, ist Apple Lossless 100% verlustfrei, so wie Wav oder z.B. gezipptes Wav?
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Kommentare

LordLasch08.10.1221:41
sonorman
Dann hast Du noch keinen entsprechenden Vergleich auf einer guten Anlage vorgenommen – oder ein eingeschränktes Hörvermögen.

mein Hörvermögen dürfte so im Durchschnitt liegen - ich höre!

Und ich finde das jetzt auch echt spannend! Ich habe noch von keinem dokumentierten Fall in kontrollierter Umgebung gelesen, dass das jemand unterscheiden konnte. Es gibt natürlich immer Probleme wenn man versucht sich die Realität ins Labor zu holen, aber es gibt genug Leute die sagen das 'es' da ist - aber wir können es nicht messen - warum?

Das Blindtests nicht aussagekräftig sind, weil das menschliche Gehör sich täuschen lässt ist in meinen Augen auch kein sonderlich glückliches Argument - mit anderen Worten, nur 'offene Augen Tests' geben richtige Resultate? Warum? Hören wir mit den Augen? Oder unserem Wissen oder Erwartung? Hast du Vorschläge wie man das sonst zuverlässig testen könnte, wer ein eingeschränktes und wer ein gutes Hörvermögen hat?

Wie gesagt sind akustische Täuschungen zweifelsfrei Teil unserer auditorischen Verarbeitung ABER wir reden hier über Teile (Frequenzen) die außerhalb unserer Wahrnehmung liegen: wir sehen keine Strahlung/Licht mit Frequenzen außerhalb der Fähigkeiten unseres Auges, und so ist das auch beim Hören.

Denn mit z.B. 44.1 kHz lassen sich zwar theoretisch maximal 22.05 kHz darstellen, wobei man aber mit 2 Punkten pro Wellenzyklus kaum eine differenzierte Welle darstellen kann.

Das ist natürlich korrekt. Aber Lautsprecher arbeiten nicht so linear wie das digitale Signal es vorgibt - der Magnet und die Membran sind träge und somit wird die grade Linie zwischen zwei Punkten ein wenig gebogen und 'natürlicher'. Außerdem haben wir auch noch keine resonanzfreien Lautsprecher. Wenn wir dort also ne Frequenz anlegen, schwingen auf der Membran automatisch die Obertöne mit - auch wenn wir sie nicht im Signal haben, werden sie vom Lautsprecher mit erzeugt.

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Also: kann uns jemand das Audiomaterial von einem solchen Vergleich zur Verfügung stellen?
Gibts hier Leute die diesen Unterschied einwandfrei wahrnehmen? [gibt ja allerlei Leute mit hochspezialisierten Talenten] - dann tragt euch mal in nen Probandenpool ein und bringt die Wissenschaft voran (und das meine ich nicht als Witz!)
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sonorman
sonorman08.10.1222:30
LordLasch
ABER wir reden hier über Teile (Frequenzen) die außerhalb unserer Wahrnehmung liegen:

Genau da liegt das Problem Deiner Argumentation. Wie die Leute damals in den Achtzigern, die behauptet haben, die CD wäre perfekt, gehst Du von falschen Annahmen aus, weil Dir nicht alle Fakten bekannt sind..

Dass der Frequenzbereich bei höheren Samplingraten weit über 20 kHz angehoben wird, ist mehr oder weniger nur ein Nebeneffekt. Es geht dabei nicht darum, ob Menschen Frequenzen über 20 kHz hören können, oder nicht, sondern darum, dass sich durch die Erweiterung des oberen Frequenzspektrums im hörbaren Bereich Veränderungen einstellen.
So erhöht sich beispielsweise durch eine höhere Abtastfrequenz der Rauschabstand, weil das Quantisierungsrauschen sich auf ein grösseres Spektrum verteilt.

Der Punkt ist, das in solchen Diskussionen nur allzu oft falsche Annahmen herangezogen werden, um "Beweise" zu konstruieren, die keine sind.
Annahme: Hohe Samplingraten erweitern das Frequenzspektrum über 20 kHz.
Schlussfolgerung: Weil Menschen gar nicht über 20 kHz hören können, bringt das nichts.

Und ein anderes Problem ist, dass viele Leute nicht wirklich HÖREN, ob etwas einen Unterschied macht oder nicht. Viele haben auch gar keine Gelegenheit für adäquate Hörvergleiche, weil sie keine ausreichend hochwertigen und sorgfältig installierten Audiosysteme im Zugriff haben. Oder weil die meisten Menschen einfach zu faul dazu sind, sich stundenlang ein und den selben Song anzuhören, um den Unterschieden von Samplingraten oder auch Kabeln auf die Spur zu kommen. Da ist es einfacher zu behaupten, dass es keine Unterschiede gibt und die Messtechnik das belegen würde (auch wenn das nicht zutrifft).

Es gibt definitiv Bereiche, die ins esoterische Abdriften, aber dass heute bei der Aufzeichnung wie bei der Wiedergabe Digitalsysteme mit hoher Auflösung und Samplingrate eingesetzt werden, geschieht nicht deshalb, weil die Technik es einfach hergibt, sondern weil es handfeste klangliche Vorteile bringt. Sonst hätten die Tonstudios noch heute die Wandler aus den frühen achtziger Jahren im Einsatz und CD-Player oder auch Streamer würden nicht mit so hohen Auflösungen arbeiten. Und es gibt noch viele andere Bereiche, in dem die digitale Audiowiedergabe enorme Fortschritte gemacht hat. Da kann ich nur sagen: Gut, dass wir nicht auf die Schlaumeier gehört haben, die uns einreden wollten, die CD wäre perfekt, sondern auf unsere Ohren Vertraut haben und den Ursachen für den schlechten Klang auf den Grund gegangen sind.
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LordLasch08.10.1223:24
mir sind diese Fakten bekannt, denn genau das(!) hab ich in meinem vorletzten Beitrag auch geschrieben: höhere Samplingrate bringt besseren Signal-Rauschabstand und in Tonstudios hat die Verarbeitung(!) in höherer Qualität eindeutig hörbare(!) Vorteile. Das Endprodukt kann aber (mit absolutem Qualitätsgewinn) ohne wahrnehmbare Verluste in 44,1kHz umgewandelt werden.
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aquacosxx
aquacosxx09.10.1200:32
"es ist so, weil ich das höre aber nachvollziehbar testen/ beweisen kann man das nicht, weil man nicht alle fakten kennt" ist eine interessante konstruktion. man findet diese art des argumentierens z.b. ähnlich auch bei esoterischen ansätzen im bereich alternativer medizin/ therapien. das macht eine aussage absolut wasserdicht und nicht falsifizierbar. ein erkenntnisfortschritt ist auf diese weise allerdings nicht möglich (s. popper).

für heute erstmal gute nacht
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fluppy
fluppy09.10.1201:10
Gut. Spaßeshalber habe ich einmal einen Sound mit starken, modulierten Höhenanteil gesampelt. Also aus einem Korg M3 über 48kHz Digital-Schnittstelle aufgenommen. Dann im Soundeditor auf 44.1kHz umgerechnet.

Ich bilde mir ein (nur mit Studiokopfhörer), dass das 48kHz-Original in den Höhen seidiger und weniger verzerrt/harsch klingt. Wäre ja auch logisch.

48 kHz
44,1 kHz

Könnte aber natürlich sowohl der Resampling-Algorithmus des Soundeditors als auch der meines Audio-Interfaces billig sein.

Es könnte ja mal jemand den 48kHz-Sample mit Sinc256-Oversampling resampeln nach 44,1kHz. (z.B.mit Renoise - ich habe keine Funktion dafür auf die schnelle gefunden...)

Am besten auch im Soundeditor anhören, denke ich. iTunes oder andere Player sind dafür nicht geeignet.
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fluppy
fluppy09.10.1201:18
Hier noch mal als ZIP:
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Krypton09.10.1205:33
fluppy
Ich bilde mir ein (nur mit Studiokopfhörer), dass das 48kHz-Original in den Höhen seidiger und weniger verzerrt/harsch klingt. Wäre ja auch logisch.

Genau das ist eben nicht logisch. Eine 48 kHz Aufnahme kann technisch eine Frequenz von 24 kHz speichern und wiedergeben, eine 44 kHz Aufnahme jedoch nur 22 kHz. Die 48 kHz Aufnahme hat also mehr Höhenanteil.
Genau dieser Höhenanteil ist es jedoch, der Musik spitz und agressiv klingen lassen kann. Daher müsste eher die 44 kHz Aufnahme weicher klingen, da sie weniger Höhenanteil enthält.
fluppy
Am besten auch im Soundeditor anhören, denke ich. iTunes oder andere Player sind dafür nicht geeignet.

Warum sollen diese Player weniger geeignet sein, und welches Programm genau ist denn »Soundeditor«?


Ich habe mal beide Dateien in einen Sound-Editor (Amadeus Pro) geladen, den 44 kHz Track wieder auf 48 kHz umgesampelt und bei einem Track die Phase umgekehrt. Spielt man jetzt beide Tracks gleichzeitg ab, kann man die Differenz zwischen beiden Tracks hören – oder auch nicht. Bei normaler bis hoher Lautstärke ist das Differenzsignal nahezu nicht hörbar, erst wenn man den Mix aus beiden Spuren zusätzlich verstärkt, kann man etwas wahrnehmen. Ein Unterschied ist also durchaus vorhanden, dürfe aber unterhalb der Hörschwelle liegen. Mit einem besseren Resampler (mit Dithering) sollte auch dieser Unterschied verschwinden.

Um den Resample-Algorithmus aus dem Test auszuschließen, solltest du beide Aufnahmen jeweils nativ aufnehmen, also die 48 kHz Spur mit eingestellten 48 kHz im Audio-Interface und die 44 kHz Spur mit eingestellten 44 kHz. So zeigst du bisher nur den Klangunterschied, der durch das Resampling erzeugt wird.
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TorstenW09.10.1205:47
Meine persönliche Meinung ist, dass viel zuviele Effekte unterschätzt werden.
Primär raum- und psychoakustische.

Alleine was ich an Unterschieden wahrnehme, ob ich aufrecht oder angelehnt auf meinem Sofa sitze, oder der Unterschied wenn ich bei meinen Nahfeldmonitoren den Kopf auch nur 5cm in irgendeine Richtung bewege, schätze ich deutlich größer ein, als den Unterschied ob das nun mit 96 oder 192kHz gesamplet wurde.
Ebenso andere Effekte: frühmorgens nach dem Aufstehen höre ich deutlich klarer/anders, als Abends, einfach weil das Gehör morgens noch ausgeruht ist. Oder nach langem Autofahren klingt auch alles erstmal eine zeitlang etwas dumpf. Eben solch Gewöhnungseffekte, seien sie nun biologisch (oft abgefeuerte Sensorzellen), oder psychoakustisch begründet, dass man hört was man hören will. (eben noch nen lustigen Preview Spot gesehen für eine Sendung über Psychoakustik, zu diesem Effekt: http://www.hornoxe.com/mcgurk-effekt/ )
Ich denke, dass wir uns viel mehr einbilden zu hören, als wir zugeben wollen. (bzw wir hören es wirklich, aber es ist unser eigenes Gehirn, dass uns täuscht)
Mir stundenlang ein und denselben Track in 100 verschiedenen Qualitätsabstufungen anzuhören seh ich da irgendwie als wenig sinnvoll an, und bin mir sicher, dass ich da für mich nix verwertbares raus zieh..

Die zweite Sache, die mir persönlich immer aufstößt, ist, wenn von "besser" geredet wird.
fluppy spricht in seinem Beispiel davon, dass die Höhen "seidiger und nicht so harsch" sind, und sowas hört man oft gesagt im Sinne von "x ist besser als y". (bei fluppy jetzt nicht zwangsweise so gemeint).
Meiner Meinung nach kann man gar kein generelles "besser" benennen.
Nehmen wir mal drei fiktive Leute, die absolut dasselbe Empfinden für Sounds haben. Der eine hört ganz normal, Nummer 2 hört im Vergleich noch mehr Höhen, Nummer 3 hört im Vergleich zu #1 weniger Höhen (haben einfach unterschiedliche Ohren, sind unterschiedlich alt, oder der eine hat lange Haare oder was auch immer). Jetzt hören sie im selben Raum, auf demselben Platz und dieselbe Anlage, dieselbe Musik.
#1 ruft: "das ist perfekt so, die Anlage klingt wunderbar ausgewogen, die Höhen sind wunderbar seidig"
#2 sagt: "die Anlage ist in den Höhen zu harsch und überbetont"
#3 ist der Meinung: "das ist mir in den Höhen eher schon zu dumpf"...
wer hat nun recht?

Und in der Realität ist es nunmal so, dass es nicht nur das Kriterium "Höhen" gibt, sondern zig Dutzend andere, und dass auch jeder Mensch eine eigene Wahrnehmung und Präferenz bestimmter Dinge hat. Es gibt einfach keinen Bewertungsstandard für Musik und Sound.
Es gibt auch keine Referenz wo man sagen könnte "dies ist ein ausgewogener Klang", weil es immer eigentlich ein "dies ist das, was ich persönlich, mit meinem Gehör und Geschmack, an diesem heutigen Tag, bei dieser Temperatur, an dieser Stelle dieses Raumes, etc pp, als ausgewogen wahrnehme". Und da kann man noch so lange sich mit Hören beschäftigen, man wird nie exakt aufdröseln können, welche Komponenten exakt welchen Einfluss haben, weil man immer einen Gesamteindruck hört. (was nicht heißen soll, dass man nicht durch Veränderung eines Parameters eine bestimmte Veränderung provozieren kann!)

Ansonsten mag ich gar nicht absprechen, dass es Leute gibt, die feinere Unterschiede wahrnehmen können als ich. (erinnert mich grad an diese Frau letztens, die mehr Farben sehen kann, als andere Menschen..)
Aber ich seh dadurch jetzt keinen Grund, dass nun alle Welt ihre Farbtabellen umstricken müsste, oder neue Computerbildschirme entwickeln, die diese Farben wiedergeben können.
Aber eben dieses Phänomen scheint es in der Audiowelt zu geben..
Geschätzte 95% der Leute haben weder Raum, noch Anlage, noch Gehör um solch subtile Unterschiede zu hören und machen trotzdem ein riesen Brimborium drumrum..

Alleine wieviele (man verzeihe mir das Wort) Idioten ich getroffen habe, die stundenlang über irgendwelche knackigen Bässe und tollen Höhen etc gequatscht haben, aber dann nichtmal gehört haben, wie sich die Musik überhaupt zusammensetzt.
Bestes Beispiel war ein Verkäufer in einem halbwegs renommierten HiFi-Laden (den Namen sag ich nicht), wo ich mir Lautsprecher angehört hab, die den tiefsten Ton eines Basslaufes einfach nicht wiedergeben konnten, und er mehr nachdem wir die Stelle zig mal gehört haben immer noch erzählen wollte, dass es den Ton gar nicht gibt, und die Lautsprecher voll super wären und nen riesen Frequenzbereich hätten.. (ich hab den Ton auf meiner alten Anlage auch nicht gehört, aber es war einfach logisch, dass er da hingehört, und (Überraschung) auf ner andern Anlage konnte man ihn dann auf einmal hören..
Jedenfalls, worauf ich noch hinauswollte: Ich höre primär Musik.. und nicht Audioqualität. Für mich muss ein gewisses Level gegeben sein, und dann geht es mir eigentlich nur um das, was musikalisch rüberkommt.
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teorema67
teorema6709.10.1206:33
teorema67
... Meine Kritik an den ungeeigneten Studiendesigns ...
sonorman
Ich habe meine Argumente schon weiter unten dediziert vorgebracht, angefangen mit der Erläuterung, warum Blindtests nicht funktionieren. Bitte einfach noch mal genau lesen.
Genau so ist es.
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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fluppy
fluppy09.10.1212:02
Also ich finde diese Diskussion wirklich sehr interessant.
Krypton
Genau das ist eben nicht logisch. Eine 48 kHz Aufnahme kann technisch eine Frequenz von 24 kHz speichern und wiedergeben, eine 44 kHz Aufnahme jedoch nur 22 kHz. Die 48 kHz Aufnahme hat also mehr Höhenanteil.
Genau dieser Höhenanteil ist es jedoch, der Musik spitz und agressiv klingen lassen kann. Daher müsste eher die 44 kHz Aufnahme weicher klingen, da sie weniger Höhenanteil enthält.
Das halte ich eben für einen Fehlschluss. Den einzigen Unterschied, den das Gehör im Höhenbereich zwischen 44,1 und 48kHz wahrnehmen kann, sind eben die Verzerrungen im Höhenbereich. 48kHz bildet den Klang etwas exakter ab, so wie es gemeint ist (Korg arbeitet intern immer mit 48kHz, wohl aus einem bestimmten Grund). 44,1kHz verzerrt nun die ultrahohen Frequenzen, weil die Auflösung nicht mehr reicht. Es entsteht Aliasing. Obwohl das Gehör nicht wahrnehmen kann, ob es bei 48kHz höhere Frequenzen gibt, nimmt es aber doch den 44,1kHz-Klang etwas schriller und schärfer wahr, also leicht angezerrt und dadurch subjektiv "höher". Soweit zu meiner theoretischen Erklärung.

Ob das jetzt nur am Umwandlungsalgorithmus liegt, kann ich nicht sagen. Aber hört ihr den Unterschied nicht? Bilde ich mir das ein? Mein Beispielklang ist vielleicht auch schlecht gewählt, zu viele Obertöne und Resonanzen.
Ich habe mal beide Dateien in einen Sound-Editor (Amadeus Pro) geladen, den 44 kHz Track wieder auf 48 kHz umgesampelt und bei einem Track die Phase umgekehrt.
Das ist interessant, könntest Du die Datei mal hochladen?
Um den Resample-Algorithmus aus dem Test auszuschließen, solltest du beide Aufnahmen jeweils nativ aufnehmen, also die 48 kHz Spur mit eingestellten 48 kHz im Audio-Interface und die 44 kHz Spur mit eingestellten 44 kHz. So zeigst du bisher nur den Klangunterschied, der durch das Resampling erzeugt wird.
Hm, Du meinst also, der Unterschied kommt nur durch das Resampling zustande? Kann Amadeus Pro nicht hochqualitativ (zB mit Sinc256) resampeln? Ich wollte bei der Aufnahme die ganzen Unsicherheitsfaktoren von DA- und folgender AD-Wandlung durch analoge Aufnahme ausschliessen. Digital kann ich nur in 48kHz aufnehmen, da kann auch mein Audiointerface nichts verfälschen.
TorstenW
Jedenfalls, worauf ich noch hinauswollte: Ich höre primär Musik.. und nicht Audioqualität. Für mich muss ein gewisses Level gegeben sein, und dann geht es mir eigentlich nur um das, was musikalisch rüberkommt.
Klar, das geht mir auch so. Den grössten Unterschied höre ich noch bei Lossless vs. Mp3/AAC.
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LordLasch09.10.1220:36
Krypton
Um den Resample-Algorithmus aus dem Test auszuschließen, solltest du beide Aufnahmen jeweils nativ aufnehmen, also die 48 kHz Spur mit eingestellten 48 kHz im Audio-Interface und die 44 kHz Spur mit eingestellten 44 kHz. So zeigst du bisher nur den Klangunterschied, der durch das Resampling erzeugt wird.

Sehe ich ähnlich! Beim Umwandeln von 48 in 44,1kHz geht auf jeden Fall einiges flöten, weil die Zeitpunkte an denen abgetastet wird zu sehr verschoben sind. Wenn dann sollte man ne Aufnahme in 192kHz machen damit man die Realität bestmöglich abbilden - und die dann jeweils runtersampeln in 44,1 - 48 - 88,2 - 96.

Und ich denke die ganze Zeit über ein Experimentaldesign nach was funktionieren könnte - angenommen Blindtests funktionieren wirklich nicht aus den genannten Grünen, und man muss Musik länger hören und sich darauf einlassen. Soll man sich dann 1x die Woche jemanden ins Labor holen der dann 5-10-20-30 Minuten Musik hört und danach auf nem Fragebogen beantwortet wie sein Höreindruck war?
Wenn man nen Blindtest durchführt sollte man vermutlich eh nicht bei 16/44,1 anfangen sondern auch schon unkomprimiert 8bit und 12/16/22kHz mit verwenden - da würde man ja ne klare Diskrimination zwischen den Stimuli erwarten - interessant wird halt wo diese Kurve tatsächlich abflacht und bei 50% Chance - also Zufall landet.
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Krypton09.10.1221:02
fluppy
Das halte ich eben für einen Fehlschluss. Den einzigen Unterschied, den das Gehör im Höhenbereich zwischen 44,1 und 48kHz wahrnehmen kann, sind eben die Verzerrungen im Höhenbereich.

Laut des bisherigen Schulwissens kann das Gehör im bereich zwischen 44,1 kHz und 48 kHz eigentlich gar nichts wahrnehmen, da dieser Bereich Frequenzen zwischen 22 kHz und 24 kHz abbildet und hier der Mensch wohl nichts mehr hören (können) soll. Laut diversen Beschreibungen soll der Mensch nicht über 20 kHz hören (auch vom Aufbau des Gehörgangs nicht hören können) und selbst das nur im Kindesalter.

Du kannst gern selbst mal einen Hörtest machen und mit einem Frequenzgenerator die Frequenzen bis 20 kHz auf deiner Anlage mit deinen Kopfhörern in beliebiger Lautstärke abklopfen. Wenn du die 20 kHz nicht mehr hörst, sind zumindest die Unterschiede in den Dateien nicht auf die höhere Frequenz zu begründen.

Wie schon erwähnt, kann ein 44 kHz weniger Höhen darstellen, als ein 48 kHz Signal. Da ein spitzer und harscher Klang eigentlich immer von Obertönen kommt (vergleiche Dreieck und Sägezahn-Signal zum Sinus) kann ein 48 kHz Signal prinzipbedingt einen spitzeren Klang erzeugen.

Das kannst du auch leicht selbst testen. Nimm die Sound-Datei mit 48 kHz und sample sie mal auf 22, 11 oder 8 kHz herunter. Nach deiner Theorie müssten die Verzerrungen und der Spitze Klang umso stärker werden, je weiter du das Signal heruntersampelst, da durch die größere Sampeldifferenz eine größere Verzerrung entstehen müsste.

Es passiert aber genau das Gegenteil. Je weiter du das Signal heruntersampelst, desto dumper, weicher und Zahnloser wird das Signal, bis nur noch ein Brei aus Mitteltönen übrig bleibt.

fluppy
48kHz bildet den Klang etwas exakter ab, so wie es gemeint ist (Korg arbeitet intern immer mit 48kHz, wohl aus einem bestimmten Grund). 44,1kHz verzerrt nun die ultrahohen Frequenzen, weil die Auflösung nicht mehr reicht. Es entsteht Aliasing.

Wenn das Korg mit 48 kHz arbeitet und du digital aufnimmst, kannst nur nur ein reines 48 kHz Signal herausbekommen. Daher stellt sich die Frage, ob ein möglicher Klangunterschied tatsächlich von der niedrigern Frequenz oder eben von anderen Effekten kommt.
Obwohl das Gehör nicht wahrnehmen kann, ob es bei 48kHz höhere Frequenzen gibt, nimmt es aber doch den 44,1kHz-Klang etwas schriller und schärfer wahr, also leicht angezerrt und dadurch subjektiv "höher". Soweit zu meiner theoretischen Erklärung.

Richtig ist, dass das 44,1 kHz Signal die hohen Frequenzen ungenau darstellt und es so tatsächlich zu Aliasing-Effekten kommt. Diese sind jedoch (durch die ungenaue Abtastung dieser Frequenzen) nicht im ultra-hohen Bereich, da das 44,1 kHz in diesem Bereich nichts abbilden kann.

Die Aliasing Effekte sind jedoch deutlich im hörbaren bereich. Da dieser Effekt bekannt ist, muss man eigentlich ein Signal vor der Umwandlung in eine niedrigere Sampelrate um die nicht hörbaren Frequenzen beschneiden. Nur dann kann die Umwandlung sauber funktionieren.

Sehr schön wird das auf der bereits verlinkten Seite des Ogg Vorbis Entwicklers beschrieben. Hier gibt es auch Soundbeispiele von 96 und 192 kHz Dateien, welche auf Systemen, welche die Frequenz nicht abspielen können, mehr als deutlich hörbare Artefakte oder Alasing-Effekte erzeugt:


Diese Effekte entstehen jedoch nicht durch das unsaubere Umwandeln, sondern die hohe Frequenz kann einfach nicht mehr komplett abgebildet werden. Beim Digitalisieren werden jedoch die einzelne Teile der hohen Frequenz ab und zu mit digitalisier. Als Ergebnis entsteht jedoch eine viel niedrigere Frequenz, die dann deutlich im hörbaren Bereich liegt.

Man kann das mit dem Moiree-Effekt vergleichen (bei Vorängen oder wenn man zwei Siebe übereinander hält). Auch hier kann das Auge (oder die Digicam) die tatsächliche Auflösung nicht mehr erkennen, es wird jedoch ein Muster sichtbar, dessen Struktur um ein vielfaches gröber ist, als das tatsächlich vorhandene Muster.

Vor dem runtersampeln müssen also die Frequenzen, welche nicht erfasst werden können (alles über 22,05 kHz) via Low-Pass-Filter entfernt werden, siehe Downsampling bei Wikipedia
fluppy
Ob das jetzt nur am Umwandlungsalgorithmus liegt, kann ich nicht sagen. Aber hört ihr den Unterschied nicht? Bilde ich mir das ein? Mein Beispielklang ist vielleicht auch schlecht gewählt, zu viele Obertöne und Resonanzen.

Kann Einbildung oder der Effekt des Dithering/Downsampling (eher unwahrscheinlich) oder das Aliasing sein. Da ich Deine Beschreibung vorher gelesen habe, konnte ich beim Anhören auch etwas wahrnehmen. Nach einem Blindtest mit dem oben verlinkten ABX-Tool lag meine Wahrnehmung zwar über den kritischen 50% (Münze werfen), aber ganz sicher bin ich mir auch nicht. Es könnte daher ein leises Aliasing oder eben Einbildung sein. Vielleicht komme ich heute Abend nochmal zum testen

Da ich aber (wie auch schon oben erwähnt) selbst nicht mehr viel höher als 12 kHz höre, bin ich nicht unbedingt eine Referenz für solche Sachen. Auf der anderen Seite würde es aber auch bedeuten, dass der Wahrnehmbare Effekt unterhalb von 12 kHz liegt, was dann einerseits auf das Aliasing hindeutet, auf der anderen Seite aber den tatsächlichen unterschied von 44 zu 48 kHz ausschließt.
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Krypton09.10.1221:34
LordLasch
Und ich denke die ganze Zeit über ein Experimentaldesign nach was funktionieren könnte - angenommen Blindtests funktionieren wirklich nicht aus den genannten Grünen, und man muss Musik länger hören und sich darauf einlassen. Soll man sich dann 1x die Woche jemanden ins Labor holen der dann 5-10-20-30 Minuten Musik hört und danach auf nem Fragebogen beantwortet wie sein Höreindruck war?
Wenn man nen Blindtest durchführt sollte man vermutlich eh nicht bei 16/44,1 anfangen sondern auch schon unkomprimiert 8bit und 12/16/22kHz mit verwenden - da würde man ja ne klare Diskrimination zwischen den Stimuli erwarten - interessant wird halt wo diese Kurve tatsächlich abflacht und bei 50% Chance - also Zufall landet.

Das Thema ist allgemein sehr schwierig, ich denke jedoch nicht, dass Blindtests prinzipiell nicht funktionieren. Es gibt ja genügend Beispiele, in denen diese Tests funktionieren und es gibt auch genügend Beispiele, in denen Unterschied in der Akkustik gehört werden kann.

Nehmen wir mal zwei Lautsprecher-Paare von verschiedenen Herstellern in einem Test-Raum. Hier können die meisten Menschen einen klaren Unterschied hören und ein Blindtest (Lautsprecher hinterm Vorhang oder Menschen mit verdeckten Augen) wird ein Aussagekräftiges Ergebnis bringen.

Ich habe mir beispielsweise letztes Jahr neue Studio-Monitor gekauft und war beim Händler im Hörraum zum Probehören. Hier hatte nahezu jede Box einen anderen, eigentümlichen Klang. Ich hatte damals noch jemand dabei, der die Boxen unabhängig von mir beurteilt hat und hier gab es in unserer Wertung sehr viele Übereinstimmungen (klingt zu muffig, zu nasal, zu bassarm, zu spitz, neutral, bassbetont, höhenbetont, …) Das selbe Spiel lässt sich wohl mit Kopfhörern wiederholen.

Dort wo also ein tatsächlicher Unterschied wahrgenommen wird, kann der Mensch diesen sehr schnell wahrnehmen und einordnen.

Das Problem taucht erst auf, wenn der Unterschied zu marginal ist, dass er an oder unter der Wahrnehmungsgrenze liegt. Diese Grenze (Hörvermögen, Alter, Empfindlichkeit, Ohrmuschel, Training) ist von Mensch zu Mensch aber leicht verschiede, so dass nur schwer ein allgemeingültiger Satz getroffen werden kann.

Für die meisten Menschen dürfte aber zutreffen, dass ein Unterschied, der erst in Wochen oder Monaten und auch dann nur mit hauchfeiner Nuance auszumachen ist, schlicht egal ist.

Wenn ich mir einen Ledersessel kaufe, der furchbar bequem und an der Grenze zur Perfektion ist, dann kann ich vielleicht in wochenlangen Sitzungen irgendwann auch den Unterschied zwischen dem Rind aus Alaska und dem aus Argentinien im Sitzbezug feststellen. Ob ich aber tatsächlich noch herausfiltern kann, welches denn besser ist, bleibt fraglich.

Das selbe Bild hat sich ja bei diversen Tests mit komprimierter Musik dargestellt. Bis 128 kbps (bei MP 3) war der Unterschied von den meisten noch hörbar, bei 160 kbps nahm es schon deutlich ab, bei 192 kbps war es schon extrem schwer und bei 256 kbps konnten nur noch einige Probanden einen Unterschied feststellen, welche der Quellen jedoch besser (also das Original) klang, war eigenltlich nicht mehr zu benennen.

Ich selbst ziehe unkomprimierte Musik vor, da ich nur ungern einen Schritt zurück gehe (von der CD) und auch bei zukünftigen umcodierungen gerne die maximale Qualität erhalten möchte. Rein Klanglich kann ich aber bei 320 kbps MP3s oder den 256 kbps AACs aus dem iTMS kaum bis gar keinen Unterschied mehr hören.

Ebenso ziehe ich für Aufnahmen mit brauchbarem Equipment liebend gern den Spielraum einer 24 Bit Aufnahme heran, da dies einfach mehr Potential und Sicherheit bei der Aufnahme bietet. Bei der Wiedergabe kann ich die Unterschiede zwischen 24bit und 16 bit jedoch nicht wahrnehmen.

Auch wenn der Link am Ende eines so ungeliebt langen Posts vermutlich untergeht, poste ich ihn doch mal. Hier gibt es ein Video, in dem Ethan Winer über einige Audio Mythen aufklärt . Dort ist unter anderem auch ein Beispiel mit verschiedenen Bitraten zu hören. Ein Audio-Stück wird nach und nach in der Bitrate reduziert (von 24 bis 4 bit) und wie die meisten bisherigen Testhörer kann auch ich erst einen tatsächlichen Unterschied bei 10-8 Bit wahrnehmen. Die passenden WAV-Files gibt es dann noch hier zum Download: Nach dieser Erfahrung wäre es schon sehr vermessen zu behaupen, dass man den Unterschied zwischen 16 und 24 hören könnte, wenn ich noch nichtmal den zwischen 10 und 16 höre.
Die Sequenz kommt im Video bei 45:48, man kann sich aber auch gerne das ganze Stück ansehen.
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LordLasch09.10.1222:42
schöner Beitrag. Danke!
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teorema67
teorema6715.10.1204:26
kawi
Wenn man mal Beyerdynamic fragt wieviel Kopfhörer in der 1000 Euro Klasse sie verkaufen und das mit dem weltweiten Absatz *aller* mobile devices (und deren Preisklasse) vergleicht, sollte klar sein, warum 16,32 und 64 GB das meist verbreitete Speichervolumen bei den Geräten sind und das Apple hier unter Betracht von Preis/Nutzen/Anforderungen nichts falsch macht, sondern den größten Teil des Marktes bedient. ^^
Ja solange nie ein Modell mit mehr Speicher angeboten wurde und es von vorne herein (2007) kein Modell mit HDD gab … Es gibt mehr Leute, die ein Modell mit viel Speicher kaufen würden, als Apple denkt, es gibt auch mehr Leute, die ganz subjektiv ALAC oder FLAC oder WMA Lossless besser finden als 192er ACCs, als Apple denkt.
„Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)“
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