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Ein erster Blick auf das neue MacBook

Erstmals in Alu - wie schlägt sich Apples Verkaufsschlager?

Nachdem Apple uns ein Testgerät eines neuen MacBooks mit 2,4 GHz und 2 GB RAM zur Verfügung stellte, können wir unsere ersten Eindrucke schildern. Interessant ist dabei vor allem der Vergleich mit dem ersten MacBook.

Gleich beim Auspacken fällt der weitaus höhere Qualitätseindruck auf. Anstatt des Kunststoffgehäuses, das gerne einmal Geräusche von sich gab, wenn man das Material etwas belastete, wirkt das Aluminium sehr hochwertig und stabil. Nirgends lassen sich störende Spalten oder mangelnde Verarbeitung feststellen, was auch damit zusammenhängt, dass die Fertigung nun aus einem Stück Aluminium geschieht und nicht mehr viele Teile beim Gehäuse kombiniert werden müssen.

Zahlreiche Benutzer der ersten MacBooks beschwerten sich darüber, dass Bruchstellen am Gehäuse auftauchen konnte. Selbst bei nagelneuen Geräten war häufig schon zu sehen, wo es potenziell zu abgesplittertem Kunststoffteilen kommen konnte. Die unfreiwilligen "Lüftungslöcher" zwischen oberem Teil des Gehäuses und Seitenteilen gehören damit definitiv der Vergangenheit an.

Einen guten Eindruck macht auch der Mechanismus zum Aufklappen. Die Ladestandsanzeige des Akkus befindet sich nicht mehr an der Unterseite sondern links. Die winzig kleinen LEDs zeigen, wie filigran Fertigung von Gehäusen möglich ist.

Die Tastatur bietet einen etwas festeren Druckpunkt als beim alten MacBook, ansonsten gibt es bis auf die zusätzlichen Funktionstasten samt Aufdruck für Exposé oder iTunes-Steuerung keine Unterschiede.

Trackpad:

Zu den weiteren wesentlichen Änderungen zählt das neue Trackpad. Konnte man bereits bei den älteren Trackpads mit einem oder mit zwei Fingern Links- und Rechtsklicks ausführen, so wurden nun die Buttons am unteren Ende entfernt. Geklickt wird mit dem ganzen Trackpad, wenngleich auch weiterhin Rechtsklicks mit zwei Fingern eingestellt werden können. Doch auch Drei- und Vierfingersteuerungen sind jetzt möglich, was auf der einen Seite die Möglichkeiten erweitert, am Anfang aber zu allerlei ungewollten Eingaben führt. Berührt der Daumen zum Beispiel ungewollt ebenfalls das Trackpad, können allerlei merkwürdige Dinge geschehen. Dies dürfte aber nach einiger Eingewöhnung nicht mehr passieren. Praktisch ist es, mit vier Fingern Exposé zu steuern.

Sehr zu begrüßen ist die Vergrößerung des Trackpads, was durch die Mehrfingersteuerung auch notwendig wurde.

Bildschirm:

Das Kernstück vieler Diskussionen ist der Bildschirm. Ganz neu ist das Phänomen "glossy" nicht mehr, schon beim ersten MacBook empörten sich viele lautstark darüber, keine matten Displays mehr angeboten zu bekommen. Doch ebenso wie beim ersten MacBook lässt sich auch jetzt sagen, dass die satten Farben und die hohe Helligkeit für die Spiegelung entschädigen. Selbst bei hellem Licht im Hintergrund lässt sich das Bild so noch betrachten, während bei matten Bildschirmen kaum noch etwas zu sehen ist. Das Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung ist bei maximaler Einstellung derart hell, dass man es im dunklen Raum nach unten korrigieren muss. Bei einem Fenster im Rücken, durch das sogar die Sonne in den Raum strahlt, ist die Betrachtung des Bildes so gut möglich.

Ebenfalls Gewöhnungssache ist es, die Spiegelung nicht mehr wahrzunehmen. Anfangs fokussiert man unwillkürlich das Spiegelbild, dies tritt aber nach einiger Zeit nicht mehr auf.

Einen großen Kritikpunkt hat das Display allerdings, wenngleich weniger das Panel, als die Umrandung dafür sorgt: Die gesamte Bildschirmoberfläche ist aus Glas gefertigt, sodass sich Fingerabdrücke auch ganz am Rand noch zeigen. Beim Aufklappen berührt man diese Flächen derart leicht, dass dauerverschmierte Displays kaum zu vermeiden sind. Allen im Büro fiel dieser Umstand direkt ins Auge. Ein Poliertuch ist also am besten immer mitzuführen ...

Wärmeentwicklung:

Sowohl MacBook Pro als auch MacBook waren unter Last kaum als Lap-tops zu bezeichnnen, da sie den Oberschenkel durch starke Wärmeentwicklung rot einfärbten. In den bisherigen Tests, auch während Spielen oder Cinema 4D, wurde das neue MacBook nicht mehr so heiß und verrichtet seinen Dienst weitaus kühler. Leider konnten wir die Wärmeentwicklung noch nicht mit dem neuen MacBook Pro vergleichen, da Apple dieses erst später an uns liefert.

Grafikleistung:

Von der persönlichen Leidensfähigkeit abhängig war es auch mit dem alten MacBook durchaus möglich, Spiele wie World of Warcraft auszuführen ... wenn man sich mit minimalen Einstellungen und weniger als 15 Frames begnügen konnte. Mit Nvidias neuer Chipsatzarchitektur und weitaus leistungsfähigem Grafichipsatz versprach Apple etwa 5x mehr Grafikleistung. Doch kann dieses Versprechen in der Praxis gehalten werden?

Von Intels GMA-Lösungen kaum verwöhnt bringt man mit Chipsatzgrafik kaum annehmbare Spielperformance in Verbindung. Doch was Nvidias neuer Grafikchip leistet, ist beeindruckend! Eine vom Mac Pro kopierte Version von World of Warcraft, dort überall mit maximalen Einstellungen versehen, startete auch mit dieser Konfiguration auf dem MacBook; um selbst in einer vollen Hauptstadt 20 Frames und mehr! Beinahe ungläubig überprüften wir die Einstellungen, doch es stimmt tatsächlich. Mit 4x Multisampling sinken die Frameraten in der Hauptstadt zwar auf unter 20, normalerweise sind aber konstante Werte von 25 und mehr zu erreichen. Verglichen mit einem Mac Pro mit 8x2,8 GHz und einer HD 2600 liegen die Bildraten bei gleichen Einstellungen 40-50 Prozent niedriger; dennoch reicht dies für ruckelfreie Wiedergabe. Wer nicht alle Einstellungen auf Maximum haben möchte, kann sogar noch bessere Performance erwarten. Ein Gamersystem ist das MacBook beileibe nicht; dennoch ist es beindruckend, was eine moderne Chipsatzgrafik zu leisten vermag. Am Ende des Artikels finden Sie noch einen Vergleich aus Cinebench, das die OpenGL-Leistung misst.

Gebrauchsspuren:

Das Kunststoffgehäuse des ersten MacBook zerkratzte sprichwörtlich schon vom Hinsehen, sodass sehr bald winzige Kratzer das Äußere zierten. Dieses Problem gibt es beim neuen MacBook nicht mehr. Lediglich an den Kanten bilden sich bald kleinere Gebrauchsspuren. Bei unserem Testgerät waren bereits leichte Einkerbungen an den Kanten zu sehen. Wie sehr die Kanten im Alltag leiden, muss sich in den nächsten Wochen erst noch zeigen.

Wechsel von Festplatte und Akku:

Ein dickes Lob gebührt Apple für den Austausch von Akku und Festplatte. Schon beim alten MacBook war das sehr gut gelöst, beim neuen MacBook hingegen ging Apple noch einen Schritt weiter. Mit einem Hebel an der Unterseite des Gerätes wird eine Verkleidung entfernt, der Akku lässt sich dann einfach herausnehmen, ohne weitere Schalter umzulegen. Auch die Festplatte ist ohne weiteres zu erreichen. Diese Einfachheit kann nur als vorbildlich bezeichnet werden, viel besser dürfte dies kein anderer Hersteller auf dem Markt lösen. Geschraubt werden muss hingegen, wenn der Arbeitsspeicher gewechselt wird. Hier gibt es leider nicht nur den sprichwörtlichen Nippel durch die Lasche zu ziehen, Werkzeug ist dafür notwendig.

Erstes Fazit:

Wirkte das "alte" MacBook, das sich als Einsteigermodell noch immer erwerben lässt, eindeutig wie ein Consumergerät, so macht das neue MacBook weitaus mehr her. Apple entschied sich dazu, das Design von MacBook und MacBook Pro sehr ähnlich zu gestalten, daher sieht das MacBook eher wie ein Pro-Gerät aus. Die gesamte Verarbeitung unterstreicht diesen Anspruch. Wer keinen FireWire-Anschluss, ExpressCard oder eine echte Grafikkarte benötigt, kann unserer Meinung nach mit dem MacBook ein hervorragendes und für die meisten Bereiche ausreichendes Gerät erwerben. Durch die enorm verbesserte Grafikleistung, was zuvor eines der Argumente für das MacBook Pro war, hat Apple das MacBook noch attraktiver ausgestattet. Bitter ist es hingegen für jene, die auf FireWire-Peripherie angewiesen sind, was mit dem alten MacBook ging, nun aber ein unerwartetes Problem auftaucht ... der Aufpreis für das MacBook Pro beträgt einige Hundert Euro, weswegen sich die Überlegung lohnt, ob für das Geld nicht neue USB-Peripherie angeschafft werden sollte, anstatt den Aufpreis für ein MacBook Pro zu bezahlen.

Cinebench 10:

Modell:

MacBook 2,4 GHz

Mac Pro 8x2,8 GHz

iMac 2,8 GHz

Grafik:

GeForce 9400M

ATI HD 2600

ATI HD 2600

Rendering (Eine CPU)

2575 CB-CPU

3209 CB-CPU

3061 CB-CPU

Rendering (Alle CPUs)

5150 CB-CPU

18771 CB-CPU

5795 CB-CPU

Shading

OpenGL

4065 CB-GFX

5987 CB-GFX

5404 CB-GFX


Fotos:

MacBook Pro 2006 vs. Macbook 2008 MacBook Pro 2006 vs. Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008 Macbook 2008