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Hintergründe zu Apples Philosophie: Designer vs. Ingenieure, zu weit gehende Geheimhaltung und Jobs in Flaschen

Ein ehemaliger Apple-Ingenieur namens Bob Messerschmidt kommt in einem Interview von Fast Company ausführlich zu Wort und äußert sich zur Entwicklung der Apple Watch, aufgegebenen Plänen sowie zur Geheimhaltung von Projekten unter Steve Jobs und Tim Cook. Messerschmidt stieß im Jahr 2010 zum Unternehmen, nachdem sein Startup von Apple aufgekauft wurde. Dabei zählte er zu den ersten Mitarbeitern, die überhaupt vom Projekt Smartwatch-Entwicklung erfuhren. Ganz am Anfang konzentrierte sich die Arbeit an der Apple Watch allein darauf, wie die Uhr zu bedienen sei. Auf Grundlage der Erkenntnisse dieser Diskussionen begann dann überhaupt erst die Konzeption der Hardware.


Designer vs. Ingenieure
Messerschmidts Verantwortungsbereich wurden die Sensoren für Pulsschlag, angebracht an der Unterseite der Apple Watch. Messerschmidt hatte am Anfang allerdings vorgeschlagen, die Sensoren in die Armbänder zu integrieren, wurde vom Team aber überstimmt. Damit kommt die Sprache auf jene Smart Bands, die zwar durch die Gerüchteküche geisterten, jedoch niemals erschienen. Die Argumentation des Designteams lautete, es gehe nicht um aktuelle Modetrends aber und es müsse möglich sein, Armbänder zu wechseln. Damit Sensoren im Armband funktionieren, muss der Nutzer die Uhr zudem sehr fest an seinen Arm schnüren. "Das geht aber nicht", so das Design-Team, denn "Nutzer tragen ihre Uhren gerne etwas lockerer".


Jene Diskussion sei sehr typisch für Apple, so Messerschmidt. Die Ingenieure müssen auf das hören, was das Design-Team für wichtig erachte. Dies führe oft dazu, ganz neue Wege einzuschlagen und sich von bisherigen Konzepten zu lösen. Im Falle der Pulssensoren zeigte sich allerdings, dass Integration ins Gehäuse der beste Weg sei. Messerschmidt betont, sehr stolz auf die Arbeit seines Teams zu sein. Die Pulssensoren zählen zu den akkuratesten überhaupt - und anders als Fitbit müsse sich Apple nicht mit Verfahren wegen schlechter Präzision auseinandersetzen.


Bob Messerschmidt

Lernen, nein zu sagen
Apple ist anders als die meisten anderen Unternehmen im Silicon Valley, so Messerschmidt. In gewisser Weise frustrierend könne sein, wenn ein Ingenieur keine Möglichkeit bekomme, sich mit seinen Vorstellungen durchzusetzen. "Design" und "Produkt" gelten als die wichtigsten Schlagworte, "Eleganz" und "Schönheit" traditionell als zentrale Leitmotive. Die Quote jener guten Ideen, die auch ihren Weg in fertige Produkte finden, sei sehr niedrig. Steve Jobs hatte immer argumentiert, wie wichtig es sei, "Nein!" zu sagen. Wenn eine Idee oder eine Lösungen einen nicht total von den Socken haue, müsse man so lange bei diesem "Nein!" bleiben, bis alles perfekt funktioniere. In der Praxis sorge diese Arbeitsweise aber bei vielen Mitarbeitern für Frustration, da sie das Gefühl haben, mit ihren Einfällen und Konzepten nicht durchzudringen.


Kommentare

nacho
nacho16.08.16 10:27
Interessant wie wenig über Apple's Unternehmensstruktur bekannt ist. Mich würde es interessieren wie die im Detail aufgestellt sind, gibt es evtl. Abteilungen wo sich Leute um jeweils immer die gleichen Projekte kümmern oder wird immer neu organisiert.
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R-bert16.08.16 11:42
Ich bin nicht sicher, ob man das allgemein wirklich wissen will. Sonst müssten etliche Lehrbücher neu geschrieben werden und die typischen Beratungshäuser werden gefragt, warum sie in den letzten Jahrzehnten den gleichen Wein "verzapfen" 😉
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Siganomas
Siganomas16.08.16 12:48
They (the Industrial Design group) said very quickly that "that's not the design trend; that's not the fashion trend. We want to have interchangeable bands so we don't want to have any sensors in the band."

Ist das nicht genau anders herum als im Artikel?
Oder stehe ich gerade auf dem Schlauch??
Ich werde mich diesem verbrecherischen Missbrauch nicht beugen.
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dSquare
dSquare16.08.16 13:07
Danke Siganomas, habe heute morgen den Artikel bei Macrumors gelesen und dachte dann hier beim lesen auch nur "hä" 🤔
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mr.-antimagnetic16.08.16 14:36
nacho
Interessant wie wenig über Apple's Unternehmensstruktur bekannt ist. Mich würde es interessieren wie die im Detail aufgestellt sind, gibt es evtl. Abteilungen wo sich Leute um jeweils immer die gleichen Projekte kümmern oder wird immer neu organisiert.

Steve Jobs hat mal verlauten lassen das Apple wie ein Start Up Unternehmen arbeitet ,die Mitarbeiter haben keine festen Arbeitsplätze oder Aufgaben sondern werden quasi hin u. hergeschoben . Genau da liegt der Hase im Pfeffer , es gab und gibt sehr wenig Verlässlichkeit und Kontinuität bei Apple . Das ist mit einer der Gründe warum selbst offensichtliche Bugs nicht beseitigt oder Programme jahrelang brachliegen. Natürlich könnte man mehr Leute einstellen und feste Zuständigkeiten schaffen aber das ginge natürlich auf Kosten der Marge . Anyway ,man fragt sich aber doch was die vielen tausend Programmierer u. Spezialisten eigentlich tun
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nacho
nacho16.08.16 14:42
mr.-antimagnetic
nacho
Interessant wie wenig über Apple's Unternehmensstruktur bekannt ist. Mich würde es interessieren wie die im Detail aufgestellt sind, gibt es evtl. Abteilungen wo sich Leute um jeweils immer die gleichen Projekte kümmern oder wird immer neu organisiert.

Steve Jobs hat mal verlauten lassen das Apple wie ein Start Up Unternehmen arbeitet ,die Mitarbeiter haben keine festen Arbeitsplätze oder Aufgaben sondern werden quasi hin u. hergeschoben . Genau da liegt der Hase im Pfeffer , es gab und gibt sehr wenig Verlässlichkeit und Kontinuität bei Apple . Das ist mit einer der Gründe warum selbst offensichtliche Bugs nicht beseitigt oder Programme jahrelang brachliegen. Natürlich könnte man mehr Leute einstellen und feste Zuständigkeiten schaffen aber das ginge natürlich auf Kosten der Marge . Anyway ,man fragt sich aber doch was die vielen tausend Programmierer u. Spezialisten eigentlich tun

Das dachte ich mir auch, anscheinend ist niemand zuständig dafür das z.B. Pages neue Funktionen bekommt.

Bei Apple werden interessante Software Projekte vorgestellt und dann tut sich Jahre nichts mehr, ist etwas was ich nicht gut finde und zu so einem großen Unternehmen nicht passt.
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cab16.08.16 15:23
Es ist ja direkt ein Wunder, dass MacOS X noch Updates erhält mit dieser Strategie...
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michimaier16.08.16 20:53
"...- und anders als Fitbit müsse sich Apple nicht mit Verfahren wegen schlechter Präzision auseinandersetzen..."
Bitte?
Nike+ ?
Tim Cook?
Man google mal nach Nike+ Fuel Band Settlement...
Das hat Apple respektive Tim Cook schon Nike überlassen...
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mac minister18.08.16 10:02
mr.-antimagnetic
Anyway ,man fragt sich aber doch was die vielen tausend Programmierer u. Spezialisten eigentlich tun
Das frage ich mich wirklich auch. Vor allem, da sie so viel Geld wie nie zu vor zur Verfügung haben müssten.
Man kann es, glaubich, drehen und wenden wie man will. Ohne einen genialen Kopf funktioniert das eben nicht mit der Innovation in so einem Unternehmen. Und Cook ist nicht ein solcher. Geld ist dabei vllt sogar egal bis hinderlich.
Und für die Produktbetreuung muss man eben ein paar feste Leute daran setzen, die nicht überall hin und her schwirren. Dafür ist Geld natürlich sehr hilfreich.

Auch die Architektur des neuen UFOs spricht Bände, sieht gut aus, ist aber extrem unpraktisch. Wie lange dauert es wohl, um auf die andere Seite zu kommen? In einem highriser nimmt man den Aufzug und ist in 2min vom 1. im 40. Stockwerk.
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