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"Übertriebenes Profitstreben": Apple & Pegatron wegen Arbeitsbedingungen weiterhin in der Kritik

In einem neuen Bericht hat China Labor Watch die Arbeitsbedingungen bei Apples Zulieferer Pegatron untersucht. Das Unternehmen fertigt laut Bericht in Shanghai das kommende iPhone 7. Der Bericht stützt sich auf Untersuchungsergebnisse der zurückliegenden zwölf Monate. Hierbei werden Pegatron unter anderem Rechtsverstöße, unzureichender Schutz von Arbeitern sowie Lohnsenkungen vorgeworfen.


Lohnsenkung
So hatte Pegatron im April die behördlichen Vorgaben für das höhere Mindesteinkommen genutzt, den Netto-Lohn der Arbeiter zu senken, indem Inklusivleistung seitdem kostenpflichtig wurden. Dadurch sank der effektive Stundenlohn von 12,3 Yuan (1,85 US-Dollar) auf 10,6 Yuan (1,60 US-Dollar). Dies habe dazu geführt, dass ausnahmslos alle Arbeiter zu den eigentlich freiwilligen Überstunden gezwungen sind, um die höheren Kosten ausgleichen zu können.

Rechtsverstöße
Gerade bei der Berechnung der Kosten für die Altersvorsorge werden von Pegatron rechtlich unzulässig hohe Abschläge vorgenommen. Zudem würden auch studierende Praktikanten zu Überstunden angehalten, was ebenfalls nach geltendem chinesischen Recht verboten ist. Das System zur Arbeitszeiterfassung nimmt zwar alle Überstunden auf, Konsequenzen bei Überschreitung der gesetzlichen bzw. von Apple aufgestellten Höchstgrenzen gäbe es nicht.

Mangel beim Arbeitsschutz
Der Schutz der Arbeiter ist laut dem Bericht außerdem mangelhaft. So gäbe es weder ausreichenden Schutz vor den Lasern noch vor der Lautstärke, womit Verletzungen der Arbeiter begünstigt werden. Dies sei insbesondere auch deswegen problematisch, weil Arbeiter den Arbeitsplatz selten zur Regelzeit verlassen können, womit die Gefahr von Ermüdungserscheinungen und Fehlern steigt.

Apple in der Pflicht
China Labor Watch sieht nicht nur Pegatron sondern auch Apple in der Verantwortung. Apples übermäßiges Streben nach Profit begünstige die Arbeitsbedingungen bei Zulieferern. Laut den Kalkulationen der Aktivisten würde sich bei einer Lohnverdoppelung um 6,2 Milliarden US-Dollar aller 1,6 Millionen chinesischen Arbeiter Apples Gewinn in China in Höhe von 13,4 Milliarden US-Dollar gerade einmal halbieren.

Kommentare

rafi26.08.16 17:02
Ich möchte hier mal lesen, dass die Länder die Gesetze machen und sich Unternehmen nicht in die Politik einzumischen haben.
Danke.

Wie kann man solche Länder, die solche Bedinungen zulassen, auch noch in Schutz nehmen, und dämlich den Finger auf Apple zeigen?
Die sind einfach Mediengeil.
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BarbedAndTanged26.08.16 17:07
Das Unternehmen fertigt laut dem in Shanghai das kommende iPhone 7. Der Bericht stützt sich auf Untersuchungsergebnisse der zurückliegenden zwölf Monate.

Korrekturlesen soll bei solchem Wortsalat gut helfen.
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BarbedAndTanged26.08.16 17:13
rafi
Ich möchte hier mal lesen, dass die Länder die Gesetze machen und sich Unternehmen nicht in die Politik einzumischen haben.
Danke.

Wie kann man solche Länder, die solche Bedinungen zulassen, auch noch in Schutz nehmen, und dämlich den Finger auf Apple zeigen?
Die sind einfach Mediengeil.
Sind nicht letztendlich die Verbraucher in der Pflicht, Herstellern durch ihr Kaufverhalten klar zu machen, dass sie solch unethischesVerhalten nicht weiter hinnehmen?
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sierkb26.08.16 17:13
rafi
Wie kann man solche Länder, die solche Bedinungen zulassen, auch noch in Schutz nehmen, und dämlich den Finger auf Apple zeigen?
Die sind einfach Mediengeil.

Gegenfrage: wie kann man in Ländern, die solche Gesetze haben und machen, überhaupt produzieren? Warum produziert man stattdessen nicht zu Hause unter eigenen und diesbzgl. schärferen Gesetzen? Warum produziert Apple nicht in den USA? Oder wenigstens in Europa? Weil hier die Gesetze strenger sind und auch die Löhne und Steuern höher. Sprich: man geht ganz bewusst in Länder, wo eben auf bestimmte Rechte und Gesetze geschissen wird und die Kontrollen dort lax oder gar nicht existent sind. Genau deshalb lässt man dort produzieren. Sonst könnte man es ja auch zu Hause tun. Da sind die Auflagen und Kontrollen aber größer, man muss sich mehr dran halten und bekommt empfindlich auf die Finger, wenn man sich nicht dran hält. Also wird ausgebüxt.

BarbedAndTanged:

+1
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sierkb26.08.16 17:31
Ähnlichkeiten sind natürlich rein zufällig:

Welt Online (24.08.2016): VW hat nichts gelernt und will auch nicht lernen
Der Hintergrund des Zuliefererstreiks gegen Wolfsburg ist tragischer und schmutziger, als man denkt. Der geradezu selbstmörderische Akt der kleinen Firmen traf einen moralisch angeschlagenen Riesen.

Giga.de (22.08.2016): iPhone 7: Apple hat Preis-Schmerzgrenze bei Zulieferern überschritten
Apple mag Anteile auf dem Smartphone-Weltmarkt verlieren. Dennoch macht das Unternehmen viel mehr Gewinn als alle anderen Hersteller zusammen. Allerdings hat das Unternehmen Probleme, seine Kosten für das iPhone 7 noch weiter zu drücken.

DigiTimes (19.08.2016): Commentary: Taiwan makers reluctant to yield to Apple requests to lower quotes

Wall Street Journal (21.08.2016): Deaths of Foxconn Employees Highlight Pressures Faced by China’s Factory Workers
Incidents at iPhone production site reflect precarious existences of migrant workers
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iGod26.08.16 17:48
BarbedAndTanged
Sind nicht letztendlich die Verbraucher in der Pflicht, Herstellern durch ihr Kaufverhalten klar zu machen, dass sie solch unethischesVerhalten nicht weiter hinnehmen?

hahahahahahaha
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sierkb26.08.16 17:55
iGod:
Was gibt es denn da dran zu lachen? Das hat schon so manchen Riesen, von dem man dachte (vor allem er selbst in maßloser Selbstüberschätzung), den stoße so leicht nichts um, zum kleinlauten Umdenken und Einlenken bewegt. Wenn auf einmal die Umsätze wegbrechen, die Waren nicht mehr so gekauft werden und das Image angekratzt ist und die Sympathien flöten gegangen sind, wird da so mancher handzahm und überdenkt sein Tun und Handeln, und es sind auf einmal Dinge möglich und werden gemacht, die zuvor als sakrosant galten. Diesbzgl. Beispiele gäbe es zur Genüge. Microsoft wäre z.B. so ein Beispiel, das wegen sowas ins Umdenken und Umsteuern gebracht worden ist. Oder auch andere große Unternehmen aus anderen Wirtschaftszweigen. VW kämpft grad' auch was das angeht (Ansehen, Sympathie und Reputation bei der Käuferschicht).
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gast200026.08.16 18:18
Hier wird mächtig Ursache und Wirkung durcheinander gewürfelt.
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Grolox26.08.16 19:30
BabedAndTanged....
si....äh lieber nicht ?

glaubt ihr wirklich wenn wir alle Firmen wie zB. Apple
wieder in den USA produzieren lassen , ändert sich
was dort . Mir fällt da nur eins ein das die armen Menschen
dort warscheinlich verhungern weil es nix zu fressen gibt
und sie wegen fehlendem Arbeitsplatz nicht kaufen können.

China ist gerade in dem Prozess den wir vor 30 Jahren in
Deutschland begonnen haben . Nur sind die Chinesen
gleich ein eckchen schlauer wie wir deutschen und holen
sich Afrika als Billiglohnland ins Boot.
Ergo nix gewonnen durch aufregen über die Zustände
am Arbeitsplatz .....
Das ist ein Prozess den wir auch nicht von heute auf morgen
erlernt haben und der uns durch bürokratische Ausuferung
noch viel Probleme in der Zukunft bringen wird.
Spätestens ab 2025 sind wir da wo Griechenland und Portugal
schon sind dann wrrden in Deutschland einige froh sein noch einen
gutbezahlten Arbeitsplatz zu haben.

Das ständige mit dem Finger zeigen ist einfach nur dumm.
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Stereotype
Stereotype26.08.16 21:32
sierkb
VW kämpft grad' auch was das angeht (Ansehen, Sympathie und Reputation bei der Käuferschicht).

Sorry, auch das stimmt mal wieder nicht.
Ich weiß nicht, warum du solche Aussagen konstruierst, aber VW verkauft genauso soviele Autos wie vor dem "Betrug".
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Dibbuk26.08.16 22:06
Stereotype

Soweit ich weiß verkauft VW als Konzern nach wie vor gut, aber die Marke VW bekommt die Skepsis der Verbraucher zu spüren.
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Lerchenzunge26.08.16 23:54
Schon lustig: und auch China Labour Watch meldet sich passend zum iPhone 7. Auch sie gieren nach Aufmerksamkeit.

Eigentlich eine gute Sache. Eigentlich.

Ich frage mich nur, warum sie so wenig über chinesische Hersteller berichten - Xiaomi, Huawei, ZTE, Oppo - da wird geschwiegen bis zur Auffälligkeit. Apple und Samsung werden alle paar Monate 'geprüft'.

Hier sehe ich z.B., dass eine Suche auf der Seite gleich neun Apple und sechs Samsung Reporte anzeigt.

Xiaomi: Null
Huawei: Null
Oppo: Null
ZTE: Null

Und ich habe den Eindruck, dass diese chinesischen Unternehmen ebenfalls in China produzieren (u.a. bei Foxconn und Pegatron), und China Labour Watch scheint bei diesen Konzernen, die in China mittlerweile große Marktanteile am Smartphone Markt halten, keinerlei Pflicht zu erkennen, dass diese sich für bessere Arbeitsbedingungen von chinesischen Arbeitnehmern einsetzen.

Im Gegenteil. Sie schweigen, und schauen nur auf ausländische Konzerne. Warum das so ist? Die Medien interessieren sich dafür nicht, sie veröffentlichen lieber ohne eigene Recherche deren 'Report'.

Als chinesische Unternehmen, die insbesondere im niedrig- bis mittelpreisigen Segment ihre Umsätze generieren, würde ich bei Xiaomi, Oppo, Huawei und ZTE keine allzu hohen Gehälter auf der Produktionsseite erwarten.

Dazu muss ich nicht schlau sein, um diesen Gedanken zu haben. Und ebenfalls auch nicht, um sich die Frage zu stellen, ob bei Foxconn / Pegatron explizit schlechtere Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer gelten, die iPhones und Galaxys herstellen?

Anzahl Reporte über chinesische Smartphone Hersteller - Null. (Soweit ich sie erkennen kann)

Das könnte man duchaus als Heuchelei bezeichnen. Mindestens aber skeptisch sein, ob es ihnen wirklich 'nur' um bessere Arbeitsbedingungen handelt.

Wäre dem so, würden sie bei chinesischen Smartphone Herstellern keine Scheuklappen anlegen.

PS: Ganz offensichtlich haben sie als dritten ausländischen 'Feind' des chinesischen Arbeitnehmers 'Disney' (sechs Reporte) erkannt. Die werden auch wiederholt mit Reporten beackert.

Man sollte sich die Reports Seite wirklich anschauen - danach sieht man CLW vielleicht mit anderen Augen.
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sierkb27.08.16 00:53
Lerchenzunge:

Schwimmen die von Dir Genannten auch alle so dermaßen in Geld, dass sie zuviel davon haben und nicht wissen wohin damit am Besten? So dermaßen herausragend auf der Welt wie Apple? Auf wem liegen da wohl allein schon deshalb weltweit die Augen als Erstem? Erst recht, wenn bekannt ist, zu welchem Preis und auf wessen Rücken dieser Konzern seinen Reichtum erwirbt? Von wem erwartet man da wohl zurecht, wo er seinen Reichtum, von dem er nicht weiß, wohin damit, als Erstes und vorrangig einsetzt, um die Bedingungen massiv zu verbessern statt weiterhin durch eigene Forderungen und eigenes Zutun an der Schraube zu drehen und sich da sogar an der Spitze derer zu befinden die da die Schrauben besonders eng anziehen und dadurch das Ganze vor Ort mit verursacht und schön weiter am Leben erhält? Irgendwann geht die Schraube nicht mehr enger zu schrauben des maximalen Profits und der maximalen Rendite wegen. Und an dem Punkt ist man langsam angelangt. Mit Folgen.
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Warp27.08.16 01:52
Stereotype
Die Nummer die da VW abgezogen hat war nicht "Betrug", das ist BETRUG! auch dann wenn du und andere das nicht wahr haben wollen. Komm mir bitte nicht mit Arbeitsplätzen usw. Das ist ein Thema der überversorgten Entscheidungsträger und deren Vasallen aber nicht derjenigen die diese Scheisse ausbaden müssen.

sierkb
Wie soll denn das nun in deinem Gerechtigkeitsdenken ausschauen? Bei diesen Zulieferern wird ja nicht nur für Apple produziert.
Sollen diese Personen, die Apple Produkte herstellen mehr bekommen als die Leute die für andere Firmen deren Produkte produzieren? Was glaubst du was da dann los wäre.
Soll Apple hergehen und insgesamt für alle, auch diejenigen welche nicht Apple Produkte herstellen den Lohn anheben? Die Konkurenz würde dieses Geschenk mit Handkuss annehmen und ihre Produkte in Zukunft noch billiger anbieten auf Grund ihres Sponsors.
Mach doch mal einen konstruktiven! Vorschlag wie dieses Dilemma gelöst werden könnte und unterlass dabei dieses neidgenöle.
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Lerchenzunge27.08.16 02:26
Es geht nicht darum, ob Apple mehr Geld hat, sondern darum, dass China Labor Watch bei chinesischen Herstellern offensichtlich nicht nachforscht, und diese an den Pranger stellt - obwohl diese ebenfalls bei Pegatron/Foxconn produzieren.

Wenn es ihnen um bessere Arbeitsbedingungen ginge, müssten sie das tun.

Es geht um Heuchelei.

Bei der Preisgestaltung gibt es feste Preise, egal, ob Du viel oder wenig besitzt. Zumindest werde ich bei Aldi nicht gefragt, ob ich als Gutverdiener nicht mehr zahlen sollte.

In meinem Universum ist das so. Im Apple-bashing Universum ist das vielleicht anders, da muss ich passen. Das weißt Du vielleicht besser.

Du kannst gerne ab heute bei Aldi 40% mehr zahlen, weil Dein Gehalt 40% oberhalb Hartz IV ist, das steht Dir frei.
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JanoschR
JanoschR27.08.16 07:25
sierkb
Lerchenzunge:

Schwimmen die von Dir Genannten auch alle so dermaßen in Geld, dass sie zuviel davon haben und nicht wissen wohin damit am Besten? So dermaßen herausragend auf der Welt wie Apple? Auf wem liegen da wohl allein schon deshalb weltweit die Augen als Erstem? Erst recht, wenn bekannt ist, zu welchem Preis und auf wessen Rücken dieser Konzern seinen Reichtum erwirbt? Von wem erwartet man da wohl zurecht, wo er seinen Reichtum, von dem er nicht weiß, wohin damit, als Erstes und vorrangig einsetzt, um die Bedingungen massiv zu verbessern statt weiterhin durch eigene Forderungen und eigenes Zutun an der Schraube zu drehen und sich da sogar an der Spitze derer zu befinden die da die Schrauben besonders eng anziehen und dadurch das Ganze vor Ort mit verursacht und schön weiter am Leben erhält? Irgendwann geht die Schraube nicht mehr enger zu schrauben des maximalen Profits und der maximalen Rendite wegen. Und an dem Punkt ist man langsam angelangt. Mit Folgen.

Andersrum ist es also nicht so wichtig, wie Unternehmen mit weniger Gewinn / Marge ihre Mitarbeiter behandeln?
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Plebejer
Plebejer27.08.16 08:32
Wenn ich das immer lese.
Seit jeder von uns auf der Welt ist, verhungern tagtäglich tausende Kinder in Afrika. Das Problem ist nur, dass man mit einem toten Kind kein Geld verdient. Dass wir manipuliert werden, ist an dem Beispiel nicht mehr von der Hand zu weisen. Wir verdrängen jeden Tag Dinge für die wir uns schämen müssten.
Ja, ja, ich weiß, Thema verfehlt und überhaupt. Es kotzt mich an. Vergesst nicht das Totschlagargument: Was tust du denn dagegen, Plebejer?
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jensche27.08.16 09:51
Die sollten mal die Kleiderindustrie anschauen.
Dann gehört Apple indirekt (pegatron u d foxxconn gehört ja nicht zu Apple) zu den besten arbeitsgebern was Arbeitsbedingungen betrifft.


Aber das motzen wird ja in den nächsten Jahren vorbei sein... wenn Hunderttausende Arbeiter gar keinen Job mehr haben weil alles Roboter übernehmen.

Ich kann mich an ein Interview erinnern über foxconn Mitarbeiter welche nicht zufrieden waren mit dem einmischen vom Westen. Dort meinten diese Arbeiter dass sie möglichst viel geld in kurzer Zeit verdienen möchten. Für Studium und Familie.

In vorgeschrieben zwangspausen verdienen sie nichts. Asien hat eine komplett andere arbeitsmoral als wir im westen.

Das ganz ist wieder ein typischer fall von falsche massstäbe sm falschen ort.
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sierkb27.08.16 10:01
Warp:

Wie das Aussehen soll? Apple steht deshalb an herausgehobener Position noch vor allen anderen Unternehmen nicht nur deshalb, weil sie das Elend und die Bedingungen, die da existieren, nicht nur schamlos ausnutzen und von allen hier in Rede stehenden davon am meisten profitieren und am meisten Gewinn und Rendite ziehen (worüber sich die Aktionäre auch hier natürlich nur freuen), sondern sie befeuern es auch noch mehr als andere durch ihre harten Verträge und Bedingungen, die sie diktieren und ihre harten Qualitätsmaßstäbe bei gleichzeitig harten Zeitvorgaben.

Apple hat an den Stellen Verträge, gönnt sich möglichst Exklusivverträge, die andere Mitbewerber nicht haben, die andere Mitbewerber sogar in die Warteschlange stellen - Apple soll endlich mal aufhören, seinen Optimierungswahn, sein Ausquetschen und seinen Kontrollwahn nur des maximalen Profits wegen bis zur letzten Schraube auch dort auszuleben.

Diese harten Bandagen, die Apple da härter anlegt als andere Unternehmen und die so engen Verträge, die Apple da hart diktiert, worüber sich einige hier immer wieder freuen, wenn sie über andere lästern, sind es, die die Menschen, die das produzieren sollen, zur Verzweiflung bringen. Wenn man sich sogar stolz brüstet, wie toll und genial es doch sei, dass wenn einem Steve Jobs oder Jony Ive die Farbe von irgendwas nicht gefalle, und man dann solange rummosere, bis es endlich den Vorstellungen entspreche oder über Nacht dann eine Änderung erfolge, die in Cupertino in göttlicher Eingebung erfolge, und die am anderen Ende der Welt müssen dann dafür sofort springen, werden dafür teilweise aus dem Bett geholt, müssen sofort ran. Hier brüstet man sich drüber, wie toll man das dort in der Hand habe und wie die da alle nach Apples Nase tanzen, ist stolz drauf. Gleichzeitig macht man sich aber gar nicht klar, was das wirklich für diese Menschen in der Umsetzung bedeutet. Apple schnippt mit dem Finger, und die Menschen dort hüpfen dann nach ihrer Pfeife. Müssen. Weil die Verträge so sind. Und weil Apple jemand ist, den man braucht, auf den man nicht verzichten kann. Und Apple nutzt es schamlos aus, treibt es sogar auf die Spitze. Und wird reicher und reicher und reicher. Weicht von seinen diktierten Bedingungen nicht ab. Weicht von seinen 40 Prozent Gewinnmarge, die kein anderer Mitbewerber sich gönnt, nicht ab. Wo landen denn diese 40% Gewinn? Bei denen, wo sie grad' eingespart worden sind? Bestimmt nicht. Erfahren de dafür irgendwelche Entlastungen? Offenbar nein. Es geht weiter wie bisher.

Und Apple kümmert sich erst seitdem um die Bedingungen (zumindest tut Apple so und das wird dann wieder zelebriert und gesagt "Schaut her, wir tun was"), seitdem sie regelmäßig mit der Nase drauf gestoßen werden. Von alleine tut Apple da nichts. Und kaum schaut man wieder weg und ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit weg, geht's offenbar weiter wie bisher. Bis mal wieder draufgeschaut wird.

Ist Apple genauso hart und unnachgiebig bzgl. des Einhaltens von Pausen, der Höhe von gezahlten Löhnen und vor sallem auch des rechtzeitigen Zahlens an den Zulieferer wie sie die Supply-Chain, die Produkt-Qualität und den größtmöglichen finanziellen Gewinn im Blick haben?

Während die Shareholder hier jubeln, ächzen die Menschen dort am anderen Ende, die das alles, worüber die Shareholder hier jubeln, hart und unter diesem ganzen Druck, den Apple in dem Bereich, in dem sie auftreten, ganz entscheidend mit aufbaut und mitprägt und sich da an die Spitze gesetzt hat, erarbeiten. Das ist der Preis dafür.

Und Apple tut nur soviel zur Entlastung, wie sie unbedingt müssen - wenn man ihnen zufällig auf die Finger schaut udn das dann öffentlich macht. Schaut man weg, feiert die Misere dort offenbar fröhliche Urstände. Und Apples Verträge und damit verknüpfte Bedingungen, welche die Arbeitsbedingungen ganz entscheidend mitdiktieren und mitprägen, laufen weiter, genauso streng und hart wie vorher auch.

Und es wird zur Entschuldigung von den Verteidigern von Apple dann stets gerne auf andere verwiesen. Die das angeblich ja genauso machen. Nein, sie machen es nur zum Teil genauso. Sie ziehen erstens nicht am meisten Gewinn aus dieser Schieflage, so wie Apple, keiner leistet sich da 40% Gewinnmarge. Und zweitens haben die alle nicht solche Verträge, die gewisse Rechte und Vorrechte und halbe Jahresproduktionen, die vertraglich allein Apple zugesichert werden noch vor allen anderen, wie Apple sie sich gönnt und man sich stolz damit brüstet.

Wieso setzt sich Apple an DER Front nicht mal an die Spitze und sorgt ganz massiv dafür, dass sich die Verhältnisse dort radikal ändern, warum werden sie da nicht mal langsam auch zum Spitzenreiter? Warum tun sie sich z.B. nicht mit Fairphone zusammen oder schmieden eine andere Initiative, um die Verhältnisse zu verbessern? An anderen, technologischen Stellen tun sie es doch auch.
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sierkb27.08.16 10:30
Es geht um Heuchelei.

Stimmt. Die bzgl. Apple leider besonders groß ist. Auf gleich mehreren Feldern. Bzgl. Fehlern und einer fehlenden Fehlerkultur ganz genauso. Schein und Sein sind bei Apple leider nicht deckungsgleich. Nach außen hui und innen oft sehr pfui - jedenfalls mehr pfui als an Erwartungen geschürt sind und glauben gemacht wird und nicht weniger pfui als bei der Konkurrenz. Bei der Technik, bei der Software, und bei diesem Thema, was die Arbeitsbedingungen angeht, die Apple durch seine Verträge eben leider ganz entscheidend mitprägt und mitgestalten kann, leider auch.
Apple ist deswegen keineswegs besser als andere. Bestenfalls gleich schlimm. Oder eben schlimmer (durch die Bedingungen, die sie diktieren und dem gegenüberstehenden Profit, den sie einstreichen).

Und ja, es verbessert sich was. Seit Tim Cook am Ruder ist. Und nein, das ist nicht genug. Und ja, das ist noch enorm Luft nach oben.

Und dank China Labor Watch und der öffetnlichen Aufmerksamkeit, die die Berichterstattung dadurch erzeugt, wird Apple da zum Jagen getragen, von alleine sind sie sicher nicht drauf gekommen, und offenbar muss Apple immer wieder dran erinnert werden und muss das Thema immer wieder getriggert werden, denn kaum ist die öffentliche Aufmerksamkeit weg, fällt es offenbar wieder in gewohnte Strukturen zurück, und alles geht seinen beklagenswerten Gang weiter, und die harten Verträge werden weiter stoisch erfüllt, die harten Bandagen nicht gelockert.

Wie bei Bugs in Apples Software: erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und Apple von außen drauf aufmerksam gemacht wird und nicht nur angestubst, sondern teilweise gedrängt werden muss, dann wird sich zu einem fehler bekannt und er gefixt. Vorher nicht. Von alleine tut Apple da nix. Muss da jedesmal zum Jagen getragen werden. Die haben ein eigenes Security Team. Entscheidende Fehler finden eigenartigerweise aber immer nur andere. Außenstehende. Aus sich selbst heraus, von sich aus, pro-aktiv, vorausschauend, um gewisse Dinge im Voraus zu erkennen und im Voraus zu verhindern und diesbzgl. Diletantismus an der Front in den eigenen Reihen (und solchen eigenen Diletantismus, der gute Ansätze leider nicht zu Ende denkt und führt und durch eigene Unfähigkeiten zerstört, gibt es bei Apple leider zuhauf) eliminieren: Fehlanzeige.
Bug-Bounty-Programm deshalb auch bei den Arbeitsbedingungen bitte! China Labor Watch sollte da erst der Anfang sein. Es ist sehr gut, dass es die gibt und dass sie den Finger in die Wunde legen, regelmäßig, wenigstens sie. Von alleine kommt Apple da offenbar nicht drauf (und ist damit nicht besser als genau jene, von denen man sich doch eigentlich positiv absetzen wollte und will, indem man es anders und besser macht, aber keineswegs schlimmer).
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Dekator
Dekator27.08.16 11:57
"Give me profit or give THEM death"... no so different after all.
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Black Mac
Black Mac27.08.16 12:54
rafi
Ich möchte hier mal lesen, dass die Länder die Gesetze machen und sich Unternehmen nicht in die Politik einzumischen haben.
Danke.

Wie kann man solche Länder, die solche Bedinungen zulassen, auch noch in Schutz nehmen, und dämlich den Finger auf Apple zeigen?
Die sind einfach Mediengeil.

Volle Zustimmung. Mehr gibt es IMHO eigentlich nicht zu sagen. 👍🏻
P.S.: Apple kann keine Dienste.
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Lerchenzunge27.08.16 13:05
@sierkb

Sorry, aber mehr als ein klein wenig Heuchelei klingt bei Dir dann auch durch. Weil auch Du den folgenden Schritt ganz einfach hättest machen können - ohne seitenlang Unsinn zu schreiben.

Dann wüsstest Du, warum Du Unsinn schreibst.

"Zurzeit sind u. a. folgende Unternehmen Großkunde bei Pegatron:

Acer (Taiwan)
Apple (USA)
Asus (Taiwan)
Dell (USA)
Fujitsu (Japan)
Hewlett-Packard (USA)
Intel (USA)
Lenovo (China)
Microsoft (USA)
Nokia (Finnland)
Panasonic (Japan)
Sony (Japan)
Toshiba (Japan)"

Das zeigt, wie groß die Heuchelei bei China Labour Watch dann letztendlich ist: mit Dreck geworfen wird nur auf Apple.

Nun alles klar? Heuchelei.
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sierkb27.08.16 13:06
Black Mac
rafi
Ich möchte hier mal lesen, dass die Länder die Gesetze machen und sich Unternehmen nicht in die Politik einzumischen haben.
Danke.

Wie kann man solche Länder, die solche Bedinungen zulassen, auch noch in Schutz nehmen, und dämlich den Finger auf Apple zeigen?
Die sind einfach Mediengeil.

Volle Zustimmung. Mehr gibt es IMHO eigentlich nicht zu sagen. 👍🏻

Warum lässt Apple überhaupt dort produzieren? Eben nicht trotz sondern wegen solcher Bedingungen, die dort vorherrschen. Billig, billig, billig. Auch und gerade Apple produziert dort, weil die Bedingungen dort so scheiße sind wie sie sind. Zu Hause, in den USA, in Europa, wäre es teurer, da gäbe es durchsetzungsstarke Gewerkschaften und einen Gesetzgeber, der stärker drauf achtet, man würde stärker kontrolliert, es würde sich mehr Widerstand regen. Man hätte deswegen weniger Profit bzw. müsste an seine in der Branche recht einzigartig hohe Gewinnmarge ran und die schmälern, weil das Produkt sonst zu teuer bei gleicher hoher Gewinnmarge. Apple ist da keineswegs besser als andere, hat sich da sogar an die Spitze gesetzt.

Wenn es um Steuererleichterungen und Standortvorteile geht, um den eigenen Profit zu vergrößern, da kann man sich auf einmal mit der Politik ins Benehmen setzen, da arbeitet man gerne eng mit der Politik zusammen, kriegt was auf die Beine. Aber an diesen Fronten irgendwie nicht, da hält man sich sehr vornehm zurück, macht nur das Nötigste, wozu man unter dem Druck der Berichterstattung grad' genötigt ist, damit mal wieder eine Weile Ruhe im Schiff ist.
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Moogulator
Moogulator27.08.16 13:08
"Ethisch komisch" sind auch die absurden Aufpreise für 1-2TB SSDs und RAM oder Adapter/Kabel, besonders im Vergleich mit fairen Angeboten.
Ich habe eine MACadresse!
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sierkb27.08.16 13:10
Lerchenzunge:

Weine hier nicht immer rum und zeige mit Mimimi hilflos auf die anderen! Apple soll vorangehen! Auch da! Statt das Ganze durch eigene gesetzte Bedingungen und Verträge auch noch anzuheizen. Beim Optimieren der Supply-Chain, Ausquetschen der Lieferkette bis zum Äußersten, Steuernvermeiden, Geldzählen, Patenteeinklagen gehen sie auch voran! Dann bitte auch dort, wo das alles zustandekommt und das alles überhaupt diese Riesengewinne ermöglicht. Die sind nämlich nur möglich, weil eben zu solchen Bedingungen produziert wird. Deshalb produziert Apple genau dort. Weil sie es woanders nicht können bzw. es ihnen nicht so einfach gestatt wird, ihre Bedingungen so durchzudrücken.
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Lerchenzunge27.08.16 13:15
China Labour Watch ist keine Regierungsorganisation - die chinesische Regierung hat gegen Apple in dieser Richtung nichts beanstandet. Wozu auch. Apple tut mehr für die chinesischen Arbeitnehmer, als all dietollen Wettbewerber wie Microsoft, Sony, etc - siehe z.B. die Liste bei Pegatron.

Entgegen dem Namen sitzt CLW in New York und ist keine chinesische Non Profit Organisation - sondern eine in den USA.

"Founded in 2000, China Labor Watch (CLW) is an independent not-for-profit 501(c)(3) organization."

"CLW’s New York office creates reports from these investigations, educates the international community on supply chain labor issues, and pressures corporations to improve conditions for workers."

Gut möglich, dass sie Apple immer nur als Aufhänger für Aufmerksamkeit nutzen - aber dennoch würde es ihrer Sache dienlicher sein, wenn sie sich auch mal chinesischer Unternehmen annehmen würden - und nicht die Schuld an den Missständen nur bei zwei, drei Großunternehmen suchen würden.

So müssen sie sich dann durchaus fragen lassen, warum sie derart fokussiert auf Apple, Samsung und Disney sind.

Oder haben sie in 15 1/2 Jahren keine Zeit gefunden, um andere Unternehmen zu prüfen?

Ich bin normalerweise mit dem Begriff 'Heuchelei' vorsichtig, aber in diesem Fall sehe ich durchaus Anlass für die Verwendung dieses Wortes.



Black Mac
rafi
Ich möchte hier mal lesen, dass die Länder die Gesetze machen und sich Unternehmen nicht in die Politik einzumischen haben.
Danke.

Wie kann man solche Länder, die solche Bedinungen zulassen, auch noch in Schutz nehmen, und dämlich den Finger auf Apple zeigen?
Die sind einfach Mediengeil.

Volle Zustimmung. Mehr gibt es IMHO eigentlich nicht zu sagen. 👍🏻
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sierkb27.08.16 13:17
Lerchenzunge:

Es ist völlig wurscht und unerheblich, ob China Labor Watch eine Regierungsorganisation ist oder nicht. Sie legen den Finger in die offene klaffende Wunde. Und die ist bzgl. Apple halt leider am Augenfälligsten, weil es da die größte Distkrepanz gibt zwischen Schein und Sein und die größte Diskrepanz zwischen dem, wie der Konzern aufgestellt ist und dem, wie er produzieren lässt. Und das richtig, und das ist gut so, dass sie da den Finger in die Wunde legen. Sie legen ihn übrigens nicht nur bei Apple in die Wunde, das scheint Dir nur so. Aber bei Apple vorneweg, da sind die Diskrepanzen einfach am Größten, und Apple ist halt derjenige in der Branche, der da leider die härtesten Bedingungen diktiert bzgl. seiner Verträge. Da kann China Labor Watch doch nichts dazu, dass dem leider so ist.

Plärre und weine hier nicht rum udn zeige ständig mit dem Finger auf andere, China Labor Watch macht Richtiges und Notwendiges! Wenn nicht die oder ähnliche Organisationen, wer sonst? Wer macht's sonst? Kommt Apple alleine drauf? Macht Apple das von sich aus? Nein. Leider nicht.
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iGod27.08.16 13:18
Wir sind alles Bienen und die Asiaten sind die Arbeiter und wir die Königinnen. 🙃
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Lerchenzunge27.08.16 13:20
@sierkb

Der einzige, der hier herumweint, bist Du, mein Sohn.

Es wäre schön, würde man von Dir auch nur einmal etwas lesen, was Du nicht per copy & paste aus Deinen 'Anti-Apple-Vorlagen' herauskopieren würdest.

Ich meine: etwas, was einer echten Meinung ähnlicher aussehen würde.

Deswegen sitzen auch bei Dir die Scheuklappen sehr fest. Nein: wenn China Labour Watch an den Umständern etwas ändern will UND unabhängig sein will, dann sollen sie den Hintern bewegen und auch andere anprangern. DANN bewegt sich etwas.

Greenpeace ist nicht so weit gekommen, weil sie sich nur auf 'Shell' fokussiert haben, sie haben die Missstände insgesamt und anhand vieler Unternehmen angeprangert.

Und nun höre ich wieder auf meine Mama und rede nicht mehr mit dem Schmuddelkind. Ist eh vertane Zeit.

"Don't feed the Troll." Sagte meine Oma.

Beides schlaue und starke Frauen. Ich sollte mehr auf sie hören.


sierkb
Lerchenzunge:

Weine hier nicht immer rum und zeige mit Mimimi hilflos auf die anderen! Apple soll vorangehen! Auch da! Statt das Ganze durch eigene gesetzte Bedingungen und Verträge auch noch anzuheizen. Beim Optimieren der Supply-Chain, Ausquetschen der Lieferkette bis zum Äußersten, Steuernvermeiden, Geldzählen, Patenteeinklagen gehen sie auch voran! Dann bitte auch dort, wo das alles zustandekommt überhaupt diese Riesengewinne ermöglicht. Die sind nämlich nur möglich, weil eben zu solchen Bedingungen produziert wird. Deshalb produziert Apple genau dort. Weil sie es woanders nicht können bzw. es ihnen nicht so einfach gestatt wird, ihre Bedingungen so durchzudrücken.
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