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Zuckerberg: Facebook folgte Apple beim Bann des Demagogen Alex Jones

Mark Zuckerberg erklärte in einem Interview, dass Facebook den rechten Propagandisten Alex Jones in letzter Instanz wegen Apple von der Plattform ausgeschlossen hat. Der Social-Media-Riese hatte den Demagogen zuvor befristet verbannt. Doch sowohl diese als auch andere Maßnahmen hielten den Macher von "Infowars" nicht ab, weiter zu hetzen. Nachdem Apple die Podcasts des rechten Leitmediums auf seinen Plattformen sperrte, rang sich auch Facebook durch. Das erzählte Mark Zuckerberg dem Magazin "The New Yorker", das ein großes Interview mit ihm auf seinem Anwesen führte.


Umfangreiches Portrait gibt einige Einblicke
Der Journalist Evan Osnos besuchte Zuckerberg in Palo Alto und beschreibt in seinem Artikel das Umfeld bevor er sich lange mit ihm unterhält. Darin erzählt Zuckerberg einige Anekdoten, von seiner Freundschaft zu anderen CEOs und diversen Entscheidungen. Osnos würzt die Aussagen mit einigen Fakten über den 34-jährigen Multimilliardär und "sein" Social-Media-Imperium. Er schreibt beispielsweise, Facebook habe in etwa so viele Anhänger wie das Christentum.

Schwierigkeiten mit Meinung contra Hetze
Schließlich geht es um den Fall "Alex Jones". Alexander Emerick Jones ist ein rechter Demagoge, der allerlei Verschwörungstheorien vertritt. Darunter fällt die Behauptung, der Amoklauf an der Sandy-Hook-Schule habe nicht stattgefunden und die betroffenen Eltern seien von der Anti-Waffen-Lobby bezahlte Schauspieler. Zwei Eltern eines getöteten Kindes, die seit massiven Drohungen versteckt leben müssen, wandten sich Ende Juli in einem offenen Brief an Zuckerberg. Darin berichten sie von den Morddrohungen und Facebooks Weigerung, ihnen den "grundlegensten Schutz" zu gewähren. Die Kernthese lautet, das Leben der Eltern sei anscheinend "weniger wichtig als die Bereitstellung eines sicheren Hafens für Hass". Facebook nahm daraufhin vier Videos von der Plattform und sperrte Jones für vier Wochen.

Apple zieht klare Konsequenzen
Jones' Hetzmedium Infowars veröffentlichte ebenfalls Podcasts – auch über Apples Plattform. Das Unternehmen zog Anfang August die Konsequenzen und löschte fünf Folgen. Mit der Begründung, man dulde keine Hassreden, sperrte Apple Alex Jones und sein Medium komplett aus. Kurz darauf kündigte Facebook ebenfalls an, Jones dauerhaft zu verbannen. Zuckerberg gab nun zu, dass die Entscheidung von Apple beeinflusst wurde. Er berichtete von der entsprechenden Sitzung mit anderen Facebook-Verantwortlichen: "Als sie (Apple) sich bewegten, war es sozusagen ok. Wir sollten nicht nur auf diesen Inhalten und den Vollstreckungsentscheidungen sitzen. Wir sollten uns damit befassen, von dem wir wissen, dass es gegen unsere Politik verstößt. Wir müssen jetzt eine Entscheidung treffen."

Falschinformationen und Gewaltaufrufe
Zuckerberg erklärte sein Zögern mit: "Ich glaube nicht, dass es das Richtige ist, eine Person zu verbannen, weil sie etwas sagt, das sachlich falsch ist." Auf die Anmerkung, Jones scheine mehr zu tun, als sachlich falsche Informationen zu verbreiten, meinte Zuckerberg, es sei zunächst um Fehlinformationen gegangen. Nur aufgrund dieser sperre Facebook keine Menschen, sondern ausschließlich, wenn sie direkt Gewalt schürten. Erst als man Jones Einfluss reduziert habe und dennoch immer mehr Beschwerden eingetroffen wären, sei man auf ältere Beiträge aufmerksam geworden und habe genereller diskutiert, was zu tun sei.

Kommentare

r.breiner
r.breiner11.09.18 11:10
Übertreibst Du es nicht etwas mit der gender-Neutralität, rs?
Evan Osnos ist ein Mann.
0
MikeMuc11.09.18 11:13
Zuckerberg erklärte sein Zögern mit: "Ich glaube nicht, dass es das Richtige ist, eine Person zu verbannen, weil sie etwas sagt, das sachlich falsch ist."
Dann sollte FB bzw. der liebe Herr Zuckerberg wohl mal seinen eigenen Standpunkt überdenken. Wenn Zeitungen eine Falschmeldung bringen nennt sich das Ente und wird meist zeitnah aufgeklärt. Analog dazu könnte FB dann eine "Gegendarstellung" bei offensichtlich falschen Tatsachenbehauptungen bringen und so positionieren das sie immer gut erkenn und sichtbar sind.
Einfach "was machen" weil Apple das so gemacht hat heißt doch im Klartext: Apple hat die Eixx und FB nicht
+4
MikeMuc11.09.18 11:14
r.breiner
Übertreibst Du es nicht etwas mit der gender-Neutralität, rs?
Evan Osnos ist ein Mann.

Mist, jetzt verbreitet man in einem Artikel über Fakenews selber welche
+1
rs
rs11.09.18 11:35
r.breiner
Übertreibst Du es nicht etwas mit der gender-Neutralität, rs?
Evan Osnos ist ein Mann.
Huch… Tatsache… Hmm, da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken… Oder es waren die blumigen Beschreibungen von Zuckerbergs Anwesen …

… So jetzt ist's wieder schön
details are the most important
+1
Jeronimo
Jeronimo11.09.18 11:51
r.breiner
Übertreibst Du es nicht etwas mit der gender-Neutralität, rs?
Evan Osnos ist ein Mann.

Ich finde, in diesen Zeiten sollte man Evan am besten direkt fragen, als was er/sie/es sich sieht. Einfach nur aufgrund des Vornamens eine auf Basis des eigenen begrenzten Horizonts bestimmte Geschlechtsidentität überstülpen zu wollen, finde ich extrem übergriffig und sexistisch und außerdem doof.
-4
Jeronimo
Jeronimo11.09.18 11:53
rs
… So jetzt ist's wieder schön

Ach, schön, ja? Vorher war's nicht schön, hm? Es ist also schöner, wenn Evan ein Mann ist? Frauen sind also schlechter als Männer??!? Soso! Hashtag! Und so!
-4
iBert11.09.18 14:39
Wer ist Evan Osnos und wen interessiert es, ob nun er/sie oder oder es?
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
+3
el_duderino
el_duderino11.09.18 15:17
"Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst." (Voltaire)
sticks and stones may break my bones, but words will never harm me
0
fleissbildchen11.09.18 22:41
el_duderino
"Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst." (Voltaire)

Eine Meinung äußern und Lügen erzählen sind zwei verschiedene Dinge. Voltaire wollte mit Sicherheit sein Leben nicht dafür einsetzen, dass jedermann Lügen verbreiten darf.
+1
dan@mac
dan@mac11.09.18 23:01
Passend dazu heute in der ARD die sehr gute Dokumentation: The Cleaners:
0
flippidu11.09.18 23:38
Wurden irgendwann eigentlich schon mal linke Demagogen / Propagandisten gesperrt? Irgendwo?
0
KoGro11.09.18 23:57
flippidu
Wurden irgendwann eigentlich schon mal linke Demagogen / Propagandisten gesperrt? Irgendwo?

linksunten.indymedia.org z.B. hier in Deutschland...
+1
Jeronimo
Jeronimo12.09.18 07:14
fleissbildchen
Voltaire wollte mit Sicherheit sein Leben nicht dafür einsetzen, dass jedermann Lügen verbreiten darf.

In der Tat. Zu Zeiten Voltaires galten Lügen aber auch noch als schändlich, unehrenhaft, quasi als "no go". Und wer der Lüge überführt wurde, hatte sowohl seinen Ruf verloren als auch weitere Konsequenzen zu erwarten. Voltaire ging also vermutlich davon aus, dass sein Kommentar nur in bezug auf wahre Worte verstanden werden würde.

Vergleichen wir das mal mit heute, wo die Lüge von gestern heute schon vergessen ist und wirkliche Konsequenzen eher rar gesät sind.
0
el_duderino
el_duderino12.09.18 11:36
fleissbildchen
Eine Meinung äußern und Lügen erzählen sind zwei verschiedene Dinge. Voltaire wollte mit Sicherheit sein Leben nicht dafür einsetzen, dass jedermann Lügen verbreiten darf.

was voltaire wollte und was nicht, entzieht sich meiner kenntnis.

ich weiss auch nicht, ob dieser alex jones oder wie er heisst, meinungen äußert oder lügt. der spezielle typ und was er zu sagen hat interessiert mich nicht.

aber ich möchte ganz grundsätzlich nicht, dass computerunternehmen (oder sonst wer) ungefragt (und offensichtlich völlig willkürlich) für mich vorsortieren, was meinung und was lüge ist und ich entsprechend lesen/sehen/hören darf und was nicht.
sticks and stones may break my bones, but words will never harm me
+1
KoGro12.09.18 13:02
el_duderino
fleissbildchen
Eine Meinung äußern und Lügen erzählen sind zwei verschiedene Dinge. Voltaire wollte mit Sicherheit sein Leben nicht dafür einsetzen, dass jedermann Lügen verbreiten darf.

was voltaire wollte und was nicht, entzieht sich meiner kenntnis.

ich weiss auch nicht, ob dieser alex jones oder wie er heisst, meinungen äußert oder lügt. der spezielle typ und was er zu sagen hat interessiert mich nicht.

aber ich möchte ganz grundsätzlich nicht, dass computerunternehmen (oder sonst wer) ungefragt (und offensichtlich völlig willkürlich) für mich vorsortieren, was meinung und was lüge ist und ich entsprechend lesen/sehen/hören darf und was nicht.

Keiner wird gezwungen facebook (oder ein anderes “Computerunternehmen”) zu nutzen. Abonnier einfach eine Zeitung (oder was auch immer), wo Du das geliefert bekommst, was Du lesen willst. Und falls nicht, hättest Du dort als zahlender Kunde auch das Recht, Dich zu beschweren...
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Jeronimo
Jeronimo12.09.18 17:15
el_duderino
aber ich möchte ganz grundsätzlich nicht, dass computerunternehmen (oder sonst wer) ungefragt (und offensichtlich völlig willkürlich) für mich vorsortieren, was meinung und was lüge ist und ich entsprechend lesen/sehen/hören darf und was nicht.

Sorry, aber das ist Quatsch.

Jede Publikation hat die Pflicht, ihre Inhalte auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen, bzw. darauf, ob sie verleumderisch, hetzerisch und/oder menschenverachtend sind. Im übertragenen Sinne ist der App Store (und Plattformen wie FB und Twitter sowieso) in der Rolle der Publikation, die nicht einfach alles unbewertet der Verbreitung überlassen darf.

el_duderino
ich weiss auch nicht, ob dieser alex jones oder wie er heisst, meinungen äußert oder lügt. der spezielle typ und was er zu sagen hat interessiert mich nicht.

In diesem speziellen Fall hätte es durchaus geholfen, wenn Du Dich vorher informiert hättest. Was ich oben schrieb, "verleumderisch, hetzerisch und/oder menschenverachtend", trifft bei dem Typen aber sowas von ins Schwarze.
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