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Werbe-Tracking: Bundesgerichtshof prüft Apples Marktmacht

Gelten im offiziellen iOS App Store gleiche Regeln für alle, oder räumt Apple seinen eigenen Angeboten zusätzliche Rechte ein? Diese Frage beschäftigt das Bundeskartellamt seit spätestens 2022. Im April 2023 konstatierte es Apple eine „herausragende marktübergreifende Stellung“, wogegen Apple eine Beschwerde vor dem Bundesgerichtshof einreichte. Am 28. Januar fand eine dreistündige Verhandlung statt, in deren Anschluss der vorsitzende Richter Wolfgang Kirchhoff zu verstehen gab, er sei geneigt, dem Bundeskartellamt zuzustimmen.


Eine Entscheidung im Sinne des Bundeskartellamts würde intensivere Kontrollen von Apples Gebaren im iOS App Store nach sich ziehen. Wettbewerbswächter müssten im Detail prüfen, ob Apple allen Anbietern gleiche Rechte einräumt. Insbesondere steht die Frage im Raum, ob hauseigene Apps einen Vorteil eingeräumt bekommen, während für alle anderen Anbieter ein strenges Regelwerk gilt. Apples Rechtsvertreter baten das Gericht, europäische Wettbewerbsbehörden zu konsultieren, da Kartellwächter auf EU-Ebene eventuell anders entscheiden könnten. Dafür sahen die Richter allerdings keinen Anlass gegeben. Eine endgültige Entscheidung will der Bundesgerichtshof allerdings erst nach weiteren Verhandlungen treffen.

Ursprung in „App Tracking Transparency“
Die kartellrechtliche Untersuchung geht auf Apples Einführung von „App Tracking Transparency“ (ATT) zurück. Dieses Feature hatte Apple im Mai 2021 mit iOS 14.5 freigeschaltet. Das Regelwerk setzt voraus, dass iOS-Apps eine explizite Erlaubnis für die Datenerfassung zu Werbezwecken (Tracking) vom Anwender einfordern muss. Wenn Nutzer keine Erlaubnis erteilen, soll die App trotzdem nutzbar sein, so Apples Regel. Die meisten Anwender entschieden sich bei dieser Frage gegen ein Tracking, was Apps wie Facebook erhebliche Umsatzeinbußen bescherte.

Gilt Tracking-Regel für alle außer Apple?
Am Beschränken von Anwender-Tracking an sich hat das Kartellamt nichts auszusetzen, sondern begrüßt explizit sogar „datenschonende Geschäftsmodelle“. Vielmehr vermuten Wettbewerbsrechtler und Verbraucherschützer, dass Apple dem eigenen Angebot großzügige Ausnahmen einräumt. So zeichnet beispielsweise der App Store selbst umfassend Nutzeraktivitäten auf und verwendet diese für das eigene Werbenetzwerk. Aus diesem Grund entschloss sich die deutsche Wettbewerbsaufsicht im Jahr 2022, den Konzern näher unter die Lupe zu nehmen.

Kommentare

Nebula
Nebula29.01.25 15:31
Bin gespannt wie das ausgeht. Das Apple sogar die Systemeinstellungen regelmäßig für Werbung zu eigenen Diensten nutzt, nervt echt. Jedes Update muss ich da beispielsweise die Siri-Werbung beseitigen.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
-4
rudluc29.01.25 15:54
Ich glaube, die Lobbyisten wollen in Wirklichkeit, dass Apple ihnen mehr Werbeflächen zugesteht, so wie es derzeit in Windows und Android der Fall ist.
Was eine angeblich lästige Werbung durch Apple in Apple-Produkten betrifft: nun, mit Apple habe ich ja eine Geschäftsbeziehung, mit x-beliebigen Firmen, die Werbung schalten wollen, jedoch nicht. Die können mir gerne fernbleiben. Und die Werbung für Dinge von Apple in Apple-Produkten finde ich alles andere als lästig, sondern komplett unaufdringlich.
+9
rudluc29.01.25 16:00
Nebula
Das Apple sogar die Systemeinstellungen regelmäßig für Werbung zu eigenen Diensten nutzt, nervt echt. Jedes Update muss ich da beispielsweise die Siri-Werbung beseitigen.

Das ist keine Werbung, sondern die Einstellmöglichkeit für einen in macOS integrierten Dienst, den man zu- oder abschalten kann, so wie man will.
+6
Nebula
Nebula29.01.25 16:11
Doch, das ist aufdringliche Werbung, die auch immer ein rotes Kennzeichen am Symbol mit sich bringt. Das sollte Updates und wichtigen Hinweisen vorbehalten sein, statt auf eine Funktion hinzuweisen, die ich schon mehrfach abgelehnt habe. Da die Einstellmöglichkeit auch ohne diesen Hinweis existiert, was soll das anderes sein, als Werbung für die Funktion? Ich gelange auch nicht zur Einstellungsseite, sondern sehe einen eigens verfassten Text. Apple scheint sehr wichtig zu sein, dass ich von der Funktion weiß – und das mit jedem Update. Auf andere neue Funktionen werde ich ja nicht explizit hingewiesen, etwa, dass heimlich eine Funktion als Opt-Out hinzugefügt wurde, die meine Spotlight-Suchen an Apple übermittelt.

Ich könnte ja verstehen, wenn Apple an der Stelle generell auf neue Features hinweist. Das tun sie aber nicht, es wird selektiv das beworben, was Apple für wichtig hält. Apple will natürlich dass die Leute Siri statt Alexa & Co. nutzen, im aktuellen Zustand ist der Hinweis auf Siri aber fast schon imageschädigend.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
+3
Hotzenplotz2
Hotzenplotz229.01.25 17:44
Siri-Werbung hatte ich noch nicht, was meinst du damit? Ich hab nur einen roten Punkt für Fitness+ aber ich weiß nicht was das ist. Ist das wie Freundschaft+? 😈
Früher gab es die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, heute ist es umgekehrt.
+2
Skywalker0429.01.25 19:43
Nebula

Ich respektiere deine Meinung. Man kann aber auch die Fakten um die Meinung bilden statt andersrum. Ich drehe deine Argumentation von der Gegenseite als Nutz um: Essentielle Gerätefunktionen, die einem Menschen vielleicht sogar einen Mehrwert liefern, bewusst nicht anzubieten und jahrelang unentdeckt ungenutzt gelassen zu haben kann das gleiche Ärgernis bewirken wie für dich der Hinweis auf eine zentrale, täglich milliardenfach genutzte Funktion (nach Siri-Anfragen pro Tag).

Sieh es weiter als Werbung, aber ich sehe es als zentralen Bestandteil eines Gerätes auf das man hinweisen können darf.
+3
Nebula
Nebula30.01.25 00:03
Die Siri-Werbung kommt nur, wenn man Siri ausgeschaltet hat und dann bei jedem Punkt-Update. Klar ist die Funktion für Apple essenziell. Es dürfte aber niemanden geben, der sie noch nicht kennt. Sie ist ja auch in Film und Kultur vertreten. Zudem wird bei der Ersteinrichtung eines Geräts bereits groß darauf hingewiesen und auch, wie man sie beim Überspringen später noch aktiviert. Das sollte doch echt reichen. Das ist ja nicht mal der einzige Ort. Die Musik-App will mir auch immer wieder mal Apple Music andrehen, obwohl ich das deaktiviert habe und in der App nur lokale Musik nutzen will.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
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rudluc30.01.25 20:52
Nebula
Die Siri-Werbung kommt nur, wenn man Siri ausgeschaltet hat und dann bei jedem Punkt-Update. Klar ist die Funktion für Apple essenziell.

Die Funktion ist für jeden essentiell, der das iPhone mit Sprachfunktionen bedienen will. Wieso soll die Funktion für Apple essentiell sein? Was soll Apple davon haben? Mit "Alexa" kannst du auch ein paar Dinge sprachsteuern, wenn du die Alexa.app installiert hast, aber bei Weitem nicht so systemimmanente wie bei Siri. Siri dient auch zur Steuerung der Kurzbefehle.
Im Übrigen ist Werbung etwas völlig anderes. Werbung soll zum Kauf von Produkten animieren, Und wenn dich Siri stört, dann schalte die Funktion doch einfach wieder aus. Aber du solltest dich vielleicht doch lieber mal damit beschäftigen.
Die Musik-App will mir auch immer wieder mal Apple Music andrehen, obwohl ich das deaktiviert habe und in der App nur lokale Musik nutzen will.

Dann schalte es halt aus. Es bleibt auch aus, wenn du Apple Music deaktiviert hast. Das lokale Abspielen von Musik ist doch gar kein Problem!
Aber da Musikstreaming von der überwiegenden Mehrheit verwendet wird, wäre es vielleicht auch hier mal überlegenswert, es auszuprobieren.
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rudluc30.01.25 20:55
rudluc
Nebula
Die Siri-Werbung kommt nur, wenn man Siri ausgeschaltet hat und dann bei jedem Punkt-Update. Klar ist die Funktion für Apple essenziell.

Die Funktion ist für jeden essentiell, der das iPhone mit Sprachfunktionen bedienen will. Wieso soll die Funktion für Apple essentiell sein? Was soll Apple davon haben? Mit "Alexa" kannst du auch ein paar Dinge sprachsteuern, wenn du die Alexa.app installiert hast, aber bei Weitem nicht so systemimmanente wie bei Siri. Siri dient auch zur Steuerung der Kurzbefehle.
Im Übrigen ist Werbung etwas völlig anderes. Werbung soll zum Kauf von Produkten animieren, Und wenn dich Siri stört, dann schalte die Funktion doch einfach wieder aus. Aber du solltest dich vielleicht doch lieber mal damit beschäftigen.
Die Musik-App will mir auch immer wieder mal Apple Music andrehen, obwohl ich das deaktiviert habe und in der App nur lokale Musik nutzen will.

Dann schalte es halt aus. Und wenn du nicht weißt, wie das geht, dann frage um Hilfe. Es bleibt übrigens auch aus, wenn du Apple Music deaktiviert hast. Das lokale Abspielen von Musik ist doch gar kein Problem!
Aber da Musikstreaming von der überwiegenden Mehrheit verwendet wird, wäre es vielleicht auch hier mal überlegenswert, es auszuprobieren. Und wenn nicht von Apple, dann von einem anderen Streaminganbieter.
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Nebula
Nebula31.01.25 00:13
Ich schalte die Funktionen ja aus, möchte das aber nicht alle paar Wochen machen müssen, weil Apple sie mir mit jedem Update erneut vorschlägt und auch aktiviert. Natürlich kann ich auch problemlos Musik hören, aber die Nutzung der App spült mir gelegentlich Werbung für Apple Music rein. In deiner engen Definition ist das dann auch tatsächlich Werbung, weil Apple natürlich den Dienst verkaufen will. Ich fasse Werbung aber weiter, und zähle dazu eben aber Wahlwerbung oder Hinweise auf Freeware. Da wird auch nichts verkauft.

Nochmal: Ich installiere ein Update und der Assistent bietet mir Siri an. Ich entferne den Haken und fahre fort. Danach bekommen die Systemeinstellungen ein rotes Kennzeichen. Die öffne ich dann und sehe dort dieses Banner für Siri. Da muss ich dann erneut sagen, dass ich Siri nicht will, um Banner und Kennzeichen loszuwerden. Da ich Betatester bin, kommt das auch häufiger als bei Normaluser, und das bei mehreren Geräte. Gemeldet habe ich das übrigens.

Und natürlich habe ich mich mit Siri beschäftigt. Das tue ich regelmäßig, um es dann entnervt wieder als zu erratisch abzulehnen. Vor kurzem wollte ich einen Freund anrufen, und habe das mit dem Vornamen versucht. Auf dem Bildschirm erschien der richtige volle Name und er wurde korrekt angesagt. Angerufen wurde aber jemand anderes mit dem Vornamen. Ich konnte das auch nicht korrigieren. Es wer nicht mal eine Beta. Auf solche Bugs habe ich keinen Bock. Das spart keine Zeit, wenn ich das kontrollieren muss. Am Mac kann ich mir Siri nichts anfangen, da ich schneller tippe als spreche. Außerdem stört das andere im Raum.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
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