Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Wegen Map-Debakel: Waze feiert jährlichen Tim-Cook-Day

Waze-Chef Noam Bardin feiert mit seinen Angestellten jedes Jahr den Apple-CEO und im speziellen eine bestimmte Maßnahme Cooks im Jahr 2012. Das gab Bardin nun in einem Interview mit dem Magazin Business Insider zu. Cook freut die feierliche Erwähnung seines Namens vermutlich nicht, denn das damit zusammenhängende Kapitel ist für Apple eher unerfreulich, während es Waze einen ungeahnten Aufstieg bescherte.

Das Versagen von Apple Maps und der offene Brief
Kurz nachdem Apple stolz den neuen Kartendienst Apple Maps präsentierte, war der Unmut in der Community groß. Die App arbeitete nicht wie gewollt und war weit entfernt davon, Platzhirsch Google Maps das Wasser reichen zu können. Der Dienst war sogar so schlecht, dass sich Tim Cook dazu gemüßigt sah, sich öffentlich dafür zu entschuldigen. Daher verfasste der Apple-Chef am nächsten Tag einen offenen Brief. Darin stand unter anderem: "Uns tut die Frustration, die Apple Maps verursacht hat, extrem leid." Und weiter: "Während wir Maps verbessern, könnt ihr Alternativen ausprobieren, indem ihr Karten-Apps wie etwa Bing, MapQuest und Waze aus dem App Store herunterladet." Diesen Tag und diese Erwähnung feiern seitdem die Waze-Macher und ihr Team euphorisch. In der Folge des Map-Desasters trennte sich Apple von Manager Scott Forstall, der als Hauptverantwortlicher der missglückten Umsetzung galt.


Dem einem Leid ist des anderen Freud
Während der Tag eine Demütigung für den iPhone-Hersteller war – bis dahin bekannt für seine ausgefeilten und ausführlich getesteten Programme und Dienste – markierte er in einem Büro auf der anderen Seite des Globus den Beginn einer Erfolgsgeschichte sondergleichen. In Tel Aviv verzeichnete Waze Mobile umgehend steigende Downloadzahlen, durch den Brief und die damit verbundene Erwähnung in den Medien erhielt das Start-Up einen Bekanntheitsgrad, den es zuvor mit keiner Marketingmaßnahme erreichen konnte. In Testberichten über Maps-Alternativen durfte fortan der Dienst aus Israel nicht mehr fehlen. "Das war unser Coming-Out-Moment", gibt Bardin in dem Interview zu. "Von da an nahmen die Dinge Fahrt auf und endeten schließlich in der Übernahme im Jahr 2013."

Kaufpreis: Eine Milliarde US-Dollar
Die Akquisition von der Bardin spricht, markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des kleinen, community-basierten Kartendienstes. Der Suchmaschinen-Gigant Google kaufte das Unternehmen 2013 für den damals gigantischen Kaufpreis von einer Milliarde US-Dollar. Seinerzeit befürchtete die Basis, die das Geschäftsmodell von Waze sympathisch fand, Google werde den aufgekauften Konkurrenten alsbald schließen. Doch dem war nicht so. Google nahm zwar die Technologie mit, die es Waze-Usern ermöglichte, eine realitätsnahe Verkehrsprognose zu erhalten: Durch die anonyme Meldung aller Teilnehmerstandorte konnte der Dienst Verkehrsbehinderungen optimal vorhersagen. Ansonsten ließ Google aber den Dienst in seiner Form, sodass bis heute die Nutzer selbst die Karten verbessern und Gefahren sowie Staus den anderen Anwendern melden. Viele nutzen Waze nur dafür, Verkehrshinweise und Blitzer-Warnungen zu erhalten.

Kommentare

Ely
Ely20.12.18 09:34
Waze ist ein Teil von Google? Das wußte ich nicht. Irgendwie ist der halbe Planet "vergoogelt" oder wurde von Facebook gekapert. Pest oder Cholera. Es wird anstrengend, auf Unternehmen zu verzichten, die Bestandteil dieser Datenkraken sind.

Na ja, ich nutze Waze nicht, das Ding überzeugte mich nicht. Es wirkte wie eine Kinder-App und die Routen waren teils nicht nachvollziehbar. Stattdessen bin ich seit langer Zeit mit Magic Earth (und schon dessen Vorgänger, hieß anders, ich glaube Route 66) unterwegs. Es basiert auf OSM und berechnet einwandfreie Routen.
+1
motiongroup20.12.18 10:25
eine Monsterdatenschleuder .. mach dich mal auf die Suche was das alles kann und darf..
wer nen roten Daumen über hat.. darüber plaudern ist nicht so euer Ding gell
0
Ely
Ely20.12.18 10:34
Wenn du Magic Earth meinst, kann ich Entwarnung geben.



Grundsätzlich habe ich in den Datenschutz-Einstellungen von iOS alles unterbunden, was mit Werbung und Tracking zu tun hat.
0
motiongroup20.12.18 10:53
nein ich meinte Waze..

Magic Earth ist klasse..
wer nen roten Daumen über hat.. darüber plaudern ist nicht so euer Ding gell
0
redbear20.12.18 11:08
Natürlich eine Datenschleuder.... logisch... leider ist es mit Abstand die beste App um durch den chaotischen Pariser Verkehr zu lotsen... selbst erfahrene Taxifahrer staunen da manchmal.
0
doescher
doescher20.12.18 12:19
Magic Earth ist gratis, da bin ich immer skeptisch, mit was ich dann diesen Dienst bezahle. Wohl doch mit meinen Daten, oder?
0
jmh
jmh20.12.18 13:23
karten / car play hat mich im fast abgelaufenen jahr noch nicht im stich gelassen. erst kuerzlich wurde ich effektiv um einen baustellenstau auf der a3 (eine stunde plus) herumgeleitet – ich hatte nur wenige minuten verzoegerung im vergleich zur regulaeren fahrzeit. es hat sich eine menge getan seit apples einstieg in diesen bereich. die frage ist, ob das google-maps- oder waze-nutzern ueberhaupt bekannt ist, wie gut es mittlerweile funktioniert. mir fehlen nur noch die tempolimits – ansonsten funktioniert das nach meinen bisherigen erfahrungen einwandfrei.
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
+2
Ely
Ely20.12.18 16:36
doescher
Magic Earth ist gratis, da bin ich immer skeptisch, mit was ich dann diesen Dienst bezahle. Wohl doch mit meinen Daten, oder?

Es basiert auf OSM. Also sind die Karten schon mal gratis. Es gab auch mal eine Version vin ME, die was kostete und auf kommerziellem Kartenmaterial beruhte. Diese Version gibt es nicht mehr.

ME ist, was Datensparsamkeit angeht, sauber. Siehe Link in meinem vorangegangenen Beitrag.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.