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Vor 25 Jahren: "System 7"-Ära endet – und die Jobs-Ära bricht an

Zehn Jahre ist es nun schon wieder her, dass Apple beim Mac auf einen Jahrestakt umschwenkte und jeden Herbst eine neue Systemversion präsentierte. Auch zuvor ließ es Apple eher zügig angehen, denn alle 18 bis 24 Monate konnte man zu einem weiteren "Major Release" greifen. Noch ganz anders sah es in den 90er Jahren aus. Distribution von Updates gestaltete sich sehr viel schwieriger, denn dazu bedurfte es vieler Disketten anstatt simpler Downloads. System 7 blieb beispielsweise mehr als sechs Jahre lang aktuell, wenngleich Apple in dieser Zeit mehrere .x-Updates verteilt hatte und alles andere als tatenlos gewesen war.


Die neue Systemversion 7 war 1991 ein großer Schritt
Als System 7 im Mai 1991 auf den Markt kam, handelte es sich um einen wichtigen Meilenstein. Beispielsweise ließen sich ohne den speziellen "MultiFinder"-Modus aus System 6 mehrere Programme gleichzeitig ausführen. Nutzer konnten via AppleTalk Dateien untereinander austauschen und Ordner über das Netzwerk freigeben. Als 32-Bit-System fiel die bisherige Grenze von maximal 8 MB Arbeitsspeicher, darüber hinaus stand virtueller Speicher zur Verfügung. Noch im selben Jahr präsentierte Apple auch die erste Version von QuickTime. In vielerlei Hinsicht markierte System 7 den Einstieg in eine neue Ära. Es hatte sich nicht nur softwaretechnisch enorm viel getan, gleichzeitig war es das erste System für die 1991 eingeführten PowerBooks und somit Apples Einstieg in den Notebook-Markt.


Mac OS 7.6.1 – das Ende einer langen Ära

April 1997: Die "System 7"-Ära endet mit dem letzten Update
Vor 25 Jahren, also im April des Jahres 1997, veröffentlichte Apple das letzte Update für System 7. Dieses trug den Namen Mac OS 7.6.1 und stellte die allererste Aktualisierung für "Mac OS" dar – denn diesen Namen hatte Apple erst im Januar 1997 eingeführt. Zur Installation von Mac OS 7.6 hatte man übrigens die Wahl, entweder 15 Disketten oder eine CD zu bestellen. Dies kostete 69 Dollar, außer man wollte von einem System älter als 7.5 aktualisieren, dann wären es sogar 129 Dollar gewesen. Mac OS 7.6.1 brachte nur kleine Bugfixes mit, das nächste maßgebliche Update stand aber schon bevor: Im Juli 1997 kam Mac OS 8 auf den Markt und beendete noch eine weitere Ära, nämlich die der "Clones". Wer sich noch einmal in System 7 umschauen möchte, dem sei dieser, kürzlich erschienene Artikel empfohlen (), der sich mit der Emulation von System 7.5.3 im Browser befasst.

Kommentare

w.b07.04.22 14:42
Hallo.

Ich habe im Herbst 1991 meinen ersten Mac gekauft. Mit System 7.0.1, wenn ich mich recht entsinne. Damals eine Offenbarung, wenn man vorher mit DOS und ein wenig mit frühen Windows-Versionen hantiert hat.

Gruß Wolfgang
+8
Pixelmeister07.04.22 14:50
Nutzer konnten via AppleTalk Dateien untereinander austauschen und Ordner über das Netzwerk freigeben.
(Artikel)

AppleTalk wurde schon 1985, also kurz nach Release des Macs, veröffentlicht. Und ich meine, dass Filesharing von Anfang an mit an Bord war.
+2
SYS64738
SYS6473807.04.22 14:51
... ich kam 1996 vom Amiga mit Flickerfixer und NEC-Monitor (9Zoll?) zum Performa 5200 mit 7.5.x - letzteren fand ich, abgesehen von der Fernsehkarte inkl. Fernbedienung und Sprachbedienung des Performa erstmal ziemlich ernüchternd.
Mit 8.5 wurde es dann optisch schöner aber die Lags beim Programmwechsel (wechselt es oder ist er abgestürzt?) waren für mich damals verstörend...

Gefühlt wurde es mit dem bondi-233 besser, aber vermutlich hatte ich mich nur dran gewöhnt... aber dann kam ja OSX 10.0 ....:-)
+2
tranquillity
tranquillity07.04.22 15:11
Wenn man vom Amiga kam war das Multitasking des MacOS eine ziemliche Enttäuschung.
+8
jan6807.04.22 15:15
Ich hab noch ein paar AppleTalk auf RJ11 Adapter rumliegen
0
gfhfkgfhfk07.04.22 15:17
Das Multitasking unter System 7 war fast nicht vorhanden. Insbesondere der Diskettenzugriff war absolut grauenhaft, der Mauszeiger hoppelte nur noch herum.
-1
JeDI07.04.22 15:21
SYS64738
Gefühlt wurde es mit dem bondi-233 besser, aber vermutlich hatte ich mich nur dran gewöhnt... aber dann kam ja OSX 10.0 ....:-)
Auf einem iMac G3 lief OS9 sehr flott, auch Programmwechsel soweit ich mich erinnere. Und es war auf jeden Fall deutlich schneller als OSX.

Ich habe hier in meiner Retro Ecke einen G4 Mini 1,5 GHz mit IDE SSD und 1 GB RAM und Dualboot mit OSX 10.5.9 und einem gepatchten OS9 stehen. OSX läuft darauf nicht wirklich langsam, aber OS9 ist deutlich snappier.
tranquillity
Wenn man vom Amiga kam war das Multitasking des MacOS eine ziemliche Enttäuschung.
Das stimmt natürlich.
+2
Metty
Metty07.04.22 16:04
jan68
Ich hab noch ein paar AppleTalk auf RJ11 Adapter rumliegen
Ich sage nur "PhoneNET". Damit konnte jeder zu Hause mit normalen Telefonkabeln ein Netzwerk aufmachen. Man hatte viel Komfort und musste viel Zeit mitbringen bis die Daten übertragen waren.
PhoneNet habe ich damals noch mit meinen PowerBook 170 genutzt. Der kam mit System 7.0.1.
Jetzt steht er hier in unserem Firmenmuseum.
+1
gfhfkgfhfk07.04.22 16:09
Metty
Ich sage nur "PhoneNET". Damit konnte jeder zu Hause mit normalen Telefonkabeln ein Netzwerk aufmachen. Man hatte viel Komfort und musste viel Zeit mitbringen bis die Daten übertragen waren.
Es gab von Apple Apple das später als LocalTalk bezeichnete Netzwerk, was andere Kabel verwendet und dann von Fremdfirmen das kompatibel PhoneNet mit RJ11 Stecker, was man an die Telefonverkabelung anschließen konnte. Da beide Netze per daisy chaining funktionierten mussten sich alle die Bandbreite teilen – 230kBits, und das mit dem AppleTalk Overhead.
0
SYS64738
SYS6473807.04.22 17:20
JeDI
Auf einem iMac G3 lief OS9 sehr flott, auch Programmwechsel soweit ich mich erinnere. Und es war auf jeden Fall deutlich schneller als OSX.

9.2 war klasse, das mit dem OSX 10.0 war ironisch gemeint, das war ja selbst auf einem iBook/500 (das erste weisse) zum Wegrennen…

wie lange das alles schon wieder her ist… 2000 wars, meine ich.
0
thomas b.
thomas b.07.04.22 17:47
Mac OS 7.5.1 - nur echt mit Fehler 2 oder 11

Das war mein erstes System auf meinen ersten Apple Computer, ein Performa 5200 - ständig bombige Totalabstürze bei Internetnutzung, erst mit 7.6 wurde es erträglicher. Lang ist's her...
+1
MacSquint
MacSquint07.04.22 17:55
7.6 war mein erstes Mac OS. Allerdings bin ich dann sofort zu 8 gewechselt, als es erschien. Was für eine andere Zeit, als man auf jede Erweiterung des OS händisch zugreifen, löschen oder deaktivieren konnte..
+2
SYS64738
SYS6473807.04.22 18:21
thomas b.
Mac OS 7.5.1 - nur echt mit Fehler 2 oder 11

Das war mein erstes System auf meinen ersten Apple Computer, ein Performa 5200 - ständig bombige Totalabstürze bei Internetnutzung, erst mit 7.6 wurde es erträglicher. Lang ist's her...

Internet mit dem 5200? mit 256kB Video-RAM? Das war klasse!
Ich hatte auch den typischen 5200er Fehler mit dem gelbstichigen Bildschirm - der wurde noch nach year2000 auf Apple-Kosten repariert. Zu der Zeit war der Performa für nichts außer TV fürs Schlafzimmer noch zu gebrauchen… aber er sah gut aus - und die Tastatur hätte ich heute gern wiedergehabt.
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Pixelmeister07.04.22 18:55
Pixelmeister
AppleTalk wurde schon 1985, also kurz nach Release des Macs, veröffentlicht. Und ich meine, dass Filesharing von Anfang an mit an Bord war.
Ich muss mich korrigieren. AppleShare kam erst 1987. Davor konnte AppleTalk wohl vor allem den LaserWriter als Netzwerkdrucker verwalten und mittels 3rd-Party-Software auch Filesharing. Trotzdem weit vor System 7.
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milk
milk08.04.22 09:11
SYS64738
die Tastatur hätte ich heute gern wiedergehabt.
Wenn Geld keine Rolle spielt, dann kannst du dir einen gebrauchten Griffin iMate kaufen. Das ist ein ADB-zu-USB-Adapter, der mit Gold aufgewogen wird und mit dem du deine alte Tastatur wieder verwenden kannst. Falls du keine ADB-Tastatur mehr hast, ich hätte hier noch eine Box voll.

Mit der Extended II gab es seinerzeit das Problem, dass wahlweise die "< >"-Taste oder die "^ °"-Taste nicht korrekt funktioniert haben, aber vielleicht wurde das ja in den vergangenen 20 Jahren mal behoben.
-1
gfhfkgfhfk08.04.22 11:54
milk
Mit der Extended II gab es seinerzeit das Problem, dass wahlweise die "< >"-Taste oder die "^ °"-Taste nicht korrekt funktioniert haben, aber vielleicht wurde das ja in den vergangenen 20 Jahren mal behoben.
Das Problem hatte man schon mit dem ADB-Tastaturen selbst, da die US-Version und die Internationale Version unterschiedlichen Codes für die [^]-Taste verwenden. Die Internationale Version hat mehr Tasten, und der rohe Tastencode für die [^]-Taste auf der US wird für die [<] der ISO-Version genutzt. Die ISO [^]-Taste hat einen neuen Code. Das gleiche Problem hat man mit PC-Tastaturen am Mac.
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Whizzbizz
Whizzbizz04.05.22 11:55
Ich hatte seit 1995 einen Performa 475 mit anfangs System 7.1 (später bis 7.5.5) und hatte nie Probleme bei Programmwechseln.

Vielleicht hattet ihr ja zu viele schlecht adaptierte Systemerweiterungen installiert.

Das war allerdings einerseits eine sehr gute Sache (einfach in den Systemerweiterungs-Ordner kopieren), konnte andererseits aber sehr schnell zu Abstürzen führen, wenn man die entsprechenden Erweiterungen (und "Kontrollfelder") entweder nicht im Griff hatte (Einstellungen, etc.) oder sie nicht umgehend wieder deinstallierte, was bei mir sehr oft passierte.

System 8 und 9 fand ich eher langweilig. Schwung kam erst wieder - wenn auch langsam - mit MacOS X in den Laden.

Vor Steve Jobs Wiederkehr fragte man sich tatsächlich, ob es nicht besser wäre, ein stabiles Windows als ein ständig abstürzendes Macintosh-System zu haben. Das hat sich ja dann gottseidank geändert.

Leider war ich nie Besitzer eines Atari. Da habe ich sicher was verpasst.
Reflect. Repent. Reboot. - Order Shall Return
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gfhfkgfhfk04.05.22 18:17
Whizzbizz
Vor Steve Jobs Wiederkehr fragte man sich tatsächlich, ob es nicht besser wäre, ein stabiles Windows als ein ständig abstürzendes Macintosh-System zu haben. Das hat sich ja dann gottseidank geändert.
Das hing sehr stark davon ab, welche Software man genutzt hat. Etliches lief sehr stabil, so dass Abstürze dann eher selten waren. Aber Apple hätte das Problem mit einem generellen Wechsel auf A/UX beim Switch auf PowerPC lösen können. Eine BSD Version von A/UX analog zu NeXTSTEP wäre billiger gewesen, als die System V basierenden Versionen die es zuvor gab. Leider wollte Apple damals die eierlegende Wollmilchsau (Copland und Gershwin) haben, und das ging halt schief.
Whizzbizz
Leider war ich nie Besitzer eines Atari. Da habe ich sicher was verpasst.
Ich kenne nur den ST nur von Freunden, aber da hat man nicht wirklich etwas verpasst, wenn man den Mac kennt. TOS hatte nahezu die gleichen Stärken und Schwächen wie MacOS. Bei Amiga war das anders, da gab es einen deutlich moderneres OS. Allerdings hatte das AmigaOS auf Grund seiner Entwicklungsgeschichte eine wesentliche Schwäche. Es gab zu Zeiten von Commodore keine Grafik- und Audio-Abstraktionseben im OS, so dass erst nach der Insolvenz von Commodore das ins OS eingebaut wurde (AmigaOS 3.5).

Ähnlich verhielt sich das bei TOS, da wurde Mulitasking auch erst nach dem Insolvenz von Atari eingebaut bzw. Atari war zum Zeitpunkt der Insolvenz dabei das einzubauen.
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