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Steve Jobs im virtuellen Interview: KI erweckt Stimme des Apple-Gründers zum Leben

Lassen sich Filmschauspieler dank Künstlicher Intelligenz (KI) schon bald durch lebensechte Avatare ersetzen? Können Hollywoodstars ihre Karrieren nach dem Tod fortsetzen, indem sie die Rechte an Aussehen, Gestik und Stimme verkaufen? Diese Fragen stehen bereits seit einiger Zeit im Raum. Befeuert wurden die Diskussionen jüngst dadurch, dass der bekannte Darsteller James Earl Jones auch in Zukunft in neuen Filmen und Serien die Rolle von Darth Vader spricht – allerdings nicht persönlich, sondern als virtuelle Stimme, welche auf der Basis von Archiven durch eine KI generiert wird.


KI erzeugt Stimmen, Fragen und Antworten
Ein soeben veröffentlichtes Interview zwischen Steve Jobs und dem bekannten Podcaster Joe Rogan demonstriert jetzt, wie weit die entsprechende Technik fortgeschritten ist. Die Stimmen der beiden Gesprächsteilnehmer erzeugte nämlich eine Künstliche Intelligenz, die zuvor gezielt trainiert wurde. Besonderheit dabei: Sowohl die Fragen als auch die Antworten des bereits 2011 verstorbenen Apple-Gründers wurden ebenfalls von einem Computer erstellt. Die Entwickler von Play.ht, welche das Gespräch generierten, griffen hierfür nach eigenen Angaben auf biografische Daten und alle verfügbaren Audio-Aufzeichnungen von Steve Jobs zurück.

Interview mit Steve Jobs zeigt Grenzen der Technik auf
Das knapp 20-minütige Gespräch, das als erster Beitrag einer neuen Reihe namens Podcast.ai erschienen ist, zeigt gleichermaßen die beeindruckenden Möglichkeiten und die noch bestehenden Grenzen der Technik. Teile des Interviews klingen sehr natürlich, viele Partien weisen allerdings eine deutlich roboterhafte Anmutung auf. Defizite gibt es auch im Hinblick auf die Betonung, diese passt nicht immer gut zu den Inhalten. Insgesamt wirkt das Gespräch dadurch ein wenig monoton und lässt die für Menschen typische emotionale Intonation vermissen. Steve Jobs‘ Antworten wirken zuweilen, als seien sie einfach aus Audio-Schnipseln zusammengesetzt und nicht als Reaktion auf die Frage erzeugt worden.

Auftakt für eine virtuelle Podcast-Reihe
Akustisch hingegen kann das Interview durchaus überzeugen. Die Künstliche Intelligenz hat das charakteristische Timbre der Stimmen von Steve Jobs und Joe Rogan ziemlich gut getroffen. Play.ht will in Zukunft regelmäßig rein virtuelle Gespräche produzieren und in der Reihe Podcast.ai veröffentlichen. Vorschläge zu Themen und Gesprächspartnern kann jedermann auf einer eigens hierfür erstellten Webseite einreichen. Unter den bereits vorhandenen und nicht immer ganz ernst gemeinten Ideen finden sich derzeit unter anderem die Themen „Trump interviewt sich selbst“, „Leonardo da Vinci diskutiert mit van Gogh“ und „Elon Musk spricht mit Nikola Tesla“.

Kommentare

eiq
eiq12.10.22 08:38
Ich weiß noch nicht, ob mir diese Entwicklung wirklich gefällt. Fake News sind jetzt schon ein immer größeres Problem - ganz ohne solche Möglichkeiten.
+14
Legoman
Legoman12.10.22 08:40
sehr gruselig
+9
Semmelrocc
Semmelrocc12.10.22 08:42
Das ist schräg!
+4
PorterWagoner
PorterWagoner12.10.22 08:46
Gebt dem noch wenige Jahre und solche Interviews werden von KI so überzeugend gemacht, dass wir es ganz sicher nicht mehr merken. Gibt es nicht Überlegungen, dass so Inhalte markiert werden müssen, wenn es KI-erzeugt ist? Natürlich ist das nur für ehrliche Produzenten dann der Weg. Wer Fake News streuen und betrügen will, würde sicher nicht markieren. Gespenstisch ist es.
+6
TiBooX
TiBooX12.10.22 08:47
Das kommt dabei, raus wenn vermeintliche künstliche "Intelligenz" von tumben Dummies zum Geld 'machen' vernutzt wird.
Mit Intelligenz hat das weniger zu tun als Kuh und Rauchen.

Kann man auf der anderen Seite das dann 'billige' Ausschlachten der eigenen Mimik, Stimme und Persönlichkeit nach dem Ableben Verhindern?
Ich bin da eher pessimistisch.
Sequels (und Prequels) sind ja jetzt schon die Pest der Kreativität.
People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
-14
PorterWagoner
PorterWagoner12.10.22 08:50
TiBooX Deine Postings sind oft so wirr und reflexartig, kommen sofort bei neuen News und sind wiederholend (diesmal hast du dein tolles Quod erat expectandum vergessen), dass ich ernsthafte Zweifel habe, ob du nicht ein KI-Bot bist. Allerdings kein guter.
+21
Tirabo12.10.22 08:51
Welche positive Bedeutung außer Betrug und im Erzeugen von Falschinformationen hat diese KI-Deepfake-Entwicklung eigentlich?

Total krank ist das alles mittlerweile.
+12
Sascha77
Sascha7712.10.22 09:33
Ich hoffe sehr, dass man für so etwas zukünftig die Einwilligung der Personen oder Erben braucht. Un eine Kennzeichnungspflicht.
+5
darkdickfire
darkdickfire12.10.22 09:38
Gepaart mit Deepfake-Videos können Autokraten und Diktatoren so endlich ewig leben
+1
Mac-Trek
Mac-Trek12.10.22 10:54
Ich finde diese Entwicklung auch mehr als bedenklich; vor allem aus beruflichen Gründen, da ich mit meiner Stimme Geld verdiene.
Aber es liegt wohl in der Natur des Menschen, die Grenzen des machbar möglichen immer weiter zu verschieben.

Gruselig finde ich einmal mehr, dass in der ScienceFiction diese Entwicklung vorweg genommen hat und das moralische Dilemma angedeutet wurde. Spontan fällt mir dazu eine Folge aus Star Trek The Next Generation ein, in der Reginald Barclay auf dem Holodeck eigenwillige Verkörperungen seiner Schiffskollegen erschaffen hat und das Thema moralisch zumindest angesprochen wurde.
Von der lebensechten und berührbaren Erschaffung von Hologrammen sind wir zwar noch Lichtjahre entfernt, aber alleine Deepfakes und die Stimm-KI zeigen wohin es geht. Umso wichtiger die Themen jetzt schon ethisch und moralisch anzugehen und Grenzen zu definieren, bevor der Geist in der Flasche vollends befreit ist.
Live long and *apple* . Mögliche Rechtschreibfehler und grammatikalische Entgleisungen sind Gratisgeschenke. Jegliches Nörgeln ist Energieverschwendung >:-]...
+8
LoCal
LoCal12.10.22 11:13
Sascha77
Ich hoffe sehr, dass man für so etwas zukünftig die Einwilligung der Personen oder Erben braucht. Un eine Kennzeichnungspflicht.

Wie willst Du das denn (weltweit) hinbekommen? Wenn das in einem Land kennzeichnungsfrei bleibt, dann ziehen die ganzen Anbieter da hin und sind fein raus.

Ich sehe das alles auch sehr kritisch, glaube aber, dass da nichts mehr aufzuhalten ist.
Das ist der Fluch unserer vernetzten und, global gesehen, unregulierten Welt.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+1
Kiddo
Kiddo12.10.22 12:59
Es wird nur noch wahr sein, was man live erleben kann. Holy shit. Ich glaube unsere Gesellschaft ist für das Tempo dieses technologischen Fortschritts nicht bereit.
Never underestimate the lifetime of a quick fix.
+5
LoCal
LoCal12.10.22 13:07
Kiddo
Es wird nur noch wahr sein, was man live erleben kann.

Wahrscheinlich nicht mal das …
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
Gu Wen Lang12.10.22 13:36
Wie wohl ein künstlich erzeugtes Publikum reagieren würde…?
0
IceHouse
IceHouse12.10.22 14:45
Das Beste, kommt (wie fast immer) zum Schluss:

Isaac Asimov - Geschichten aus der Zukunft

Grossartige Doku passend zum Thema. Geht einen Schritt weiter.
Ich fotografiere, um herauszufinden, wie etwas aussieht, wenn es fotografiert wurde. - Gary Winogrand
+1
bernddasbrot
bernddasbrot12.10.22 21:31
Habe mir ein paar Ausschnitte angehört und muss sagen, dass sie für mich wenig authentisch klingen. Dieser KI-SJ hat einen viel stärkeren Akzent und klingt für mich viel zu aufgedreht.
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Perry Goldsmith
Perry Goldsmith12.10.22 21:51
Ich finde es klingt schon recht echt, aber der Inhalt ist völliger Schwachsinn und passt nicht zusammen.
0
LoCal
LoCal12.10.22 22:12
LoCal
Kiddo
Es wird nur noch wahr sein, was man live erleben kann.

Wahrscheinlich nicht mal das …

Oh, mir fällt da noch eine kleine Anekdote ein.
Ist jetzt bestimmt schon über 10 Jahre oder so her. Ich war damals mit anderen Entwicklern bei Apple in München eingeladen. Holger Niederländer war damals der Leiter von Apple Deutschland und führte uns ein wenig rum. Wir kamen dann zu einem Mac Pro auf dem Logic lief und er erzählte uns dann ganz stolz, dass sie das neulich auf einem sehr großem Konzert eingesetzt hatten … und das wurde unter anderem dafür eingesetzt, um "verspieler" des Gitarristen auszubügeln.

Soviel zum Thema … wahr ist nur was man auch live erlebt.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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MacStudio13.10.22 07:23
Bruce Willis hat die Rechte an seinem digitalen Gesicht verkauft.
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LoCal
LoCal13.10.22 09:46
MacStudio
Bruce Willis hat die Rechte an seinem digitalen Gesicht verkauft.

Hat er nicht
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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