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Sammelklage: Apple soll iPhone-Nutzerdaten widerrechtlich tracken

Apple sieht sich mit einer Sammelklage konfrontiert. Der Kläger Elliot Libman wirft dem Unternehmen widerrechtliche Erhebung von Nutzerdaten und -aktivitäten vor. Während Apple iPhone-Nutzer im Glauben lasse, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu behalten, sehe es in Wirklichkeit anders aus. Selbst das Deaktivieren entsprechender Analyse-, Tracking- und Telemetriedaten in iOS bewirke keinen nennenswerten Stopp von Apples eigener Datenerfassung. Das Unternehmen bereichere sich so unrechtmäßig, dringe in die Privatsphäre ein und verstoße gegen geltendes Recht.


"Apple analysiert Nutzerdaten widerrechtlich und macht sie zu Geld"
"Apple trackt Nutzer-Analysedaten – wie Browser-History und Aktivitätsinformationen – und macht sie zu Geld", so Elliot Libman, der seine Vorwürfe in der Klageschrift zum Ausdruck bringt. Er besitzt privat ein iPhone 13. Alles geschehe trotz Apples Versprechen, den Anwendern Privatsphäre zuzusichern und volle Kontrolle über das Tracking ihrer Daten zu geben. Selbst wenn Kunden Apples Vorgaben zum Abschalten entsprechender Tracking-Funktionen in den iOS-Einstellungen befolgen, werte das Unternehmen weiter fleißig Nutzeraktivitäten aus. Dazu gehöre beispielsweise das Anwenderverhalten in Apple-Apps wie Apple Music, TV, Bücher, Aktien und zudem der App Store.

"Privatsphäre-Einstellungen bewirken praktisch nichts"
Libman zitiert einen Bericht von letzter Woche, um seine Argumente zu untermauern. Die Sicherheitsexperten Tommy Mysk und Talal Haj Bakry fanden demnach eigenen Angaben zufolge Hinweise darauf, wie Anti-Tracking-Einstellungen keine nennenswerten Auswirkungen auf Apples eigene iOS-Apps haben. Dank programmübergreifender User ID könne Apple zudem das Nutzerverhalten via Drittanbieter-App tracken.


Die App Store-App etwa sei ein gutes Beispiel für Apples Tracking-Praxis. Das Unternehmen zeichne alle Nutzeraktivitäten innerhalb der App auf – dazu zählen jeder Fingertipp innerhalb der Anwendung, Eingaben im App-Suchfeld, welche Werbung eingeblendet war und wie lange Kunden die Software verwendeten. Der Umfang der erhobenen Daten – selbst bei abgeschalteten Analysedaten – sei schockierend, so Mysk.

"Apple weiß privateste Details der Nutzer"
Libman zieht in der Klageschrift – wenig überraschend – ein vernichtendes Fazit über Apples mutmaßliche Datenanalyse-Praktiken: "Wegen des tiefgreifenden und widerrechtlichen Daten-Trackings und dahinterstehenden Geschäftsmodells weiß Apple selbst die privatesten (und potenziell peinlichen) Aspekte der Software-Suche jedes Anwenders im App Store – egal, ob Nutzer sich in den iOS-Einstellungen für oder gegen Datenerhebung entscheiden." Apple äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen.

Kommentare

Dunkelbier16.11.22 12:18
Gibt es noch mehr Belege, als die Store-App? Die halte ich nämlich gerade für ein eher schlechtes Beispiel.
0
eastmac
eastmac16.11.22 12:54
Wäre schon schön blöd von Apple.
+2
darkov
darkov16.11.22 13:37
Waas Apple trackt?!
+1
evanbetter
evanbetter16.11.22 13:41
Wenn das stimmt, dann sollte Apple dazu verdonnert werden, sämtliche Einnahmen aus diesen Daten mal 5 zzgl. aller Verfahrenskosten und 100$ an jeden Obdachlosen in den USA und pro Waisenheim und Kinderkrankenheim eine 6stellige Summe als Strafe zu bezahlen – das müsste so richtig weh tun, damit es ihnen vergeht, so einen Schei** mit ihren Kunden zu machen UND dann noch damit zu werben, dass sie genau dieses eben nicht tun. Und noch ein public shaming, wo sich Cook vor den Medien bei Apples Kunden entschuldigt und danach zurücktritt. Es wird Zeit, dass Leute, die unverschämt viel Geld verdienen, mehr in die Verantwortung genommen werden.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+7
lautsprecher16.11.22 13:59
Es fällt mir schwer, das zu glauben. Apple hat Privatsphäre in ihrem Geschäftsmodell verankert. So dumm können die nicht sein.
+1
uLtRaFoX!
uLtRaFoX!16.11.22 14:06
lautsprecher
Es fällt mir schwer, das zu glauben. Apple hat Privatsphäre in ihrem Geschäftsmodell verankert. So dumm können die nicht sein.

Stimmt, Großkonzerne lügen ja auch nie, nicht wahr?
+7
Mr.Bue
Mr.Bue16.11.22 14:15
lautsprecher
Es fällt mir schwer, das zu glauben. Apple hat Privatsphäre in ihrem Geschäftsmodell verankert. So dumm können die nicht sein.
Mittlerweile glaube ich schon, dass auch Apple so dumm ist. Leider!
+5
Pixelmeister16.11.22 14:17
Das Nutzer-Tracking innerhalb eines Online-Dienstes, wie dem App Store (und der zugehörigen App), kann mich nicht verwundern. Das machen quasi alle Websites mit Google-Analytics-Unterstützung auch. Das kann meines Erachtens keine Aussage darüber machen, was das potentielle Tracking von Nutzer-Aktionen auf dem Gerät angeht. Der Kläger bauscht da recht stark auf, was natürlich in seinem Sinn ist.

Wie gesagt, wenn ich in einer App wissentlich online gehe, gehe ich davon aus, dass mein Verhalten von irgendwem protokolliert wird. Und sei es zur Verbesserung des Dienstes. Was ich nicht will, ist, dass meine lokal gespeicherten Informationen (z.B. Gesundheitsdaten) ins Netz posaunt werden. Und ich denke schon, dass Apple da gewissenhaft und Gesetzes-konform vorgeht.

Falls nicht, müssen sie natürlich einen auf den Deckel bekommen.
0
sYn16.11.22 14:45
Pixelmeister
Das Nutzer-Tracking innerhalb eines Online-Dienstes, wie dem App Store (und der zugehörigen App), kann mich nicht verwundern. Das machen quasi alle Websites mit Google-Analytics-Unterstützung auch.
Wenn dir die Firma die diesen Onlinedienst bertreibt verspricht KEIN Nutzer-Tracking zu betreiben wenn du dies nicht möchtest, es aber dann trotzdem macht, findest du es ok?

Klar, wenn man online geht kann man davon ausgehen dass das auch irgendwer protokoliert. Da bin ich ganz bei dir. Aber die meisten Onlinedienste und Online-Apps machen es einfach OHNE dir vorher zu erzählen dass es bei ihnen keinerlei Tracking gibt wenn du nicht getracked werden möchtest.

Apple sagt:
"Kein Tracking wenn du es nicht wünscht"

Apple sagt nicht:
"Kein Tracking wenn du es nicht wünscht, ausser in Apps, Angeboten und Diensten die direkt von uns kommen, da wird immer getracked"
+7
Frost16.11.22 20:52
Pixelmeister
Wie gesagt, wenn ich in einer App wissentlich online gehe, gehe ich davon aus, dass mein Verhalten von irgendwem protokolliert wird.

Also ich gehe davon nicht aus, zumindest wenn die App von einem Hersteller kommt der bei jeder seiner Keynotes einen minutenlagen Abschnitt extra diesem Thema widmet und jedesmal herausstellt, dass er dies gerade nicht macht, da fuer ihn in seinem Handeln die Datensouveraenitaet seiner Kunden den hoechsten Stellenwert einnimmt.
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