Sam Altman: KI auf der Schwelle zur "Singularität" – dem Menschen überlegen


In seinem Blog hat sich OpenAI-Chef Sam Altman über ein Thema geäußert, welches durchaus etwas unheimlich klingen kann. Die Rede ist von der sogenannten "Singularität" – damit wird der Zeitpunkt bezeichnet, an dem künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz übertrifft und sich theoretisch selbstständig weiterentwickelt. Was bislang als hypothetisches Konzept galt, das Stoff für (dystopische) SciFi-Filme bietet, ist
laut Altman in Reichweite: Die Menschheit nähere sich der digitalen Superintelligenz. Kürzlich erschaffene Systeme wie GPT-4 sind bereits in verschiedenen Disziplinen schlauer als Menschen und man habe technische Probleme gelöst, die lange Zeit als nicht überwindbar galten. Der schwierigste Teil liegt bereits hinter uns, zeigt sich Altman überzeugt.
2027: Roboter übernehmen AlltagsaufgabenAltman: In gewisser Weise leiste ChatGPT jetzt schon mehr als jeder Mensch, der jemals lebte. Hunderte Millionen Menschen setzen für immer kompliziertere Anforderungen auf das System. Dies versetze eine große Anzahl an Nutzern in die Lage, Software zu erstellen oder Kunst zu erschaffen – solche, die vorher keinerlei Möglichkeiten dazu hatten. Der Stand des Jahres 2025 sei, per KI kognitive Arbeit zu leisten. 2026 werden neuartige Erkenntnisse durch KI-Einsatz ermöglicht – und 2027 Roboter dazu in die Lage versetzt, Aufgaben in der realen Welt auszuführen.
"Aus Wundern wird Normalität"Die erwähnte Singularität ereigne sich Bit für Bit, Wunder werden zu Routine. Die Produktivität steige enorm, wenn leistungsfähige Systeme Forscher bei der Arbeit unterstützen, Dinge auswerten oder in zukünftigen Systemen eigene Ideen beisteuern. Der Energiebedarf hierfür sei viel geringer, als man es denken könnte – eine durchschnittliche Query verbrauche so viel wie ein Backofen in einer Sekunde. Altman geht keinesfalls davon aus, dass Menschen überflüssig werden oder Maschinen die Macht übernehmen. Stattdessen zeichnet er paradiesische Zustände, in welchen sich die Menschheit in nie dagewesenem Tempo weiterentwickelt...
Realistische Einschätzung – oder was Investoren hören wollen?...und genau das ist ein Punkt, der ihm auch nach früheren Aufsätzen dieser Art oft vorgeworfen wurde. So hatte es im vergangenen Januar eine
Kontroverse gegeben, als Altman über Künstliche Superintelligenz sprach, die seiner Ansicht nach innerhalb von ein bis zwei Jahren zu erreichen sei. Die Kritik an seinen Angaben bezüglich Singularität lautet recht ähnlich: Man wisse nicht, ob es sich um realistische Einschätzungen des Potenzials handelt, die von einem Visionär vorgetragen werden – oder um reine Marketingaussagen, welche allein dem Zweck dienen, bestehende und zukünftige Investoren zu begeistern. Niemand zweifelt das Potenzial von KI-Unterstützung für komplexe Aufgaben an – doch die von Altman vorgetragene Zusammenarbeit zwischen Menschen und Computer hin zu einer Welt, in der es allen besser geht, das gilt selbst in der Branche den meisten als Träumerei.