Recycling-Betrug: Apple zieht Millionen‑Klage wegen Recycling-Betrug überraschend zurück


Apple hat in einem überraschenden Schritt eine 23‑Millionen‑Dollar‑Klage gegen den Recycling-Dienstleister Geep Canada fallengelassen. Interne Prüfungen hatten
bereits vor einigen Jahren Unregelmäßigkeiten beim Umgang mit rund 100.000 Geräten – darunter iPhones, iPads und Apple Watches – zutage gefördert. Im Jahr 2017 fiel Apple in einem internen Audit auf, dass diese Geräte nicht ordnungsgemäß vernichtet wurden. Stattdessen zeigte der Abgleich der Seriennummern mit aktivierten Geräten in China, dass ein Großteil offenbar wiederverkauft wurde.
Hintergrund und AblaufIm regulären Ablauf werden ausgemusterte iPhones in einem kontrollierten Kreislauf zerlegt, um wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen und eine umweltfreundliche Entsorgung sicherzustellen. Geep Canada geriet infolge der Vorwürfe ins Kreuzfeuer, wobei das Unternehmen die Verantwortung teilweise auf „illoyale Mitarbeiter“ schob und selbst rechtliche Schritte gegen diese einleitete. Dennoch blieb der Fall über Jahre in der Schwebe. Laut
Bloomberg reichte Apple den Antrag auf gerichtliche Entlassung einen Tag vor Ablauf der fünfjährigen Frist ein, nach der kanadisches Recht die Klage automatisch abweisen würde. Es bleibt unklar, warum Apple die Einstellung des Verfahrens beantragt hat, anstatt einfach nur die Frist ablaufen zu lassen. Warum Apple den Fall nicht weiter verfolgt hat, rührt angeblich auch daher, um eigenes
widersprüchliches Verhalten nicht zu thematisieren.
Mögliche GründeZumindest kündigte Apple an, die Zusammenarbeit mit seinen Partnern künftig noch strenger zu überwachen und regelmäßige Audits durchzuführen, um derartige Verstöße frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Ein Branchenkenner deutet an, dass die Klage wohl auch ein deutliches Signal an die gesamte Recyclingbranche war. Apples Schritt könnte demnach weniger auf einen juristischen Sieg, sondern vielmehr auf eine strategische Botschaft abgezielt haben. Dabei unterstreicht Apple die eigenen Recyclinginitiativen und das ständige Bestreben, die Umweltbilanz zu verbessern. „Unser Unternehmen brach zusammen, als diese Apple-Sache passierte“, erklärt ein ehemaliger Geep-Manager. „Stellen Sie sich vor, Sie sind HP und arbeiten mit Geep zusammen. Da muss man sich doch fragen: Wenn die Apple so behandeln, was tun sie uns dann erst an?‘“