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Liquid Glass, Hardware-Design und mehr: Wie Android-Hersteller das iPhone kopieren

Hört man sich unter Android-Nutzern und Smartphone-Rezensenten um, ist die Kritik am iPhone zumeist harsch: Apple habe in vielerlei Hinsicht den Anschluss verloren, warte mit kaum bemerkenswerten KI-Features auf und sei Android-Geräten oftmals unterlegen. Das betreffe etwa die Möglichkeit des schnellen Ladens des Akkus und die Tatsache, dass 120-Hertz-Panels bis vor Kurzem ausschließlich den Pro-Geräten vorbehalten waren. Cupertino scheint allerdings durchaus noch Maßstäbe zu setzen: Einige Hersteller nehmen für die Benutzeroberfläche der Smartphones und deren Hardware-Design eindeutig Anleihen am iPhone.


Vivos neue Benutzeroberfläche erinnert stark an Liquid Glass
Liquid Glass sorgt nicht bei allen Nutzern für Wohlgefallen, dennoch scheint das mit iOS 26 eingeführte Design erste Nachahmer zu finden: Vivo stellte unlängst OriginOS 6 vor – dabei handelt es sich um das neue Update der Android-spezifischen Benutzeroberfläche für die hauseigenen Smartphones. Ein Video präsentiert die Aufmachung und die Ähnlichkeiten zu Liquid Glass sind kaum zu übersehen, wenngleich Vivo auf Wasser und nicht Glas als Orientierungspunkt verweist.


Auffällige Gemeinsamkeiten sind etwa beim Sperrbildschirm, Kontrollzentrum, den Benachrichtigungen und den abgerundeten Bedienelementen zu verzeichnen. Vivo betont zudem, wie butterweich die Animationen und das Scrollen sind.

Das ist nicht das Kontrollzentrum von iOS 26, sondern OriginOS 6
Quelle: YouTube

Oft kopiert und doch nie erreicht?
Das iOS-Interface scheint ohnehin einigen Smartphone-Herstellern als Inspirationsquelle zu dienen: Samsung nahm in der Vergangenheit immer wieder Anleihen am iPhone-Betriebssystem, wie sich etwa bei One UI 5 und One UI 7 zeigt.

Übrigens setzt Apple auch beim Hardware-Design nach wie vor Maßstäbe: So erinnert etwa das Google Pixel an die Bauform des iPhone 12 und neuer. Xiaomi tritt mit den aktuellen Modellen vor allem gegen das iPhone an – wie allein die Namensgebung unter Beweis stellt: Die Top-Modelle heißen Xiaomi 17 Pro und 17 Pro Max, eine mit „16“ benannte Modellreihe übersprang das Unternehmen.


Das Design weist Ähnlichkeiten mit dem iPhone auf, wenngleich das iPhone 17 Pro (Max) wieder einen etwas anderen Weg einschlägt – und mit Sicherheit bald ebenfalls Nachahmer findet.

Kommentare

don.redhorse10.10.25 12:07
Also gerade Xiaomi ist doch ein Copycat. Ganz übel fand ich auch immer HUAWEI , bevor sie zerlegt wurden, zumindest was den westlichen Markt angeht. Da sagten mir mehrere das sie sich ein iPhone kaufen wollten, wegen Design und Optik des UI, dann aber ein HUAWEI genommen haben. Die meisten sind aber wieder zurückgewechselt und viele schon nach recht kurzer Zeit.

Steve Jobs „Thermonuklearer“ Krieg war sichtlich nicht die klügste Idee, aber das solch offene Design Kopien erlaubt sind…
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cejay10.10.25 12:07
Ich kann beim Vivo weder einen Glas- noch Wassereffekt erkennen. Das einzige was an iOS 26 erinnert, ist die Form der Buttons. Hätte mich auch gewundert, wenn sich die Chinesen die Arbeit machen, den Glaseffekt mit viel Aufwand nachzuprogrammieren.
-8
evanbetter
evanbetter10.10.25 12:26
7 Sekunden von einem anderen Song im eigenen genutzt, und man bezahlt ein Leben lang Tantiemen, aber eine gesamte Bedienoberfläche praktisch 1:1 kopiert und das geht einfach...(das meine ich jetzt generell, nicht erst seit iOS 26) WFT?
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+6
holk10010.10.25 13:05
Sehe ich auch so. Ich meine aber, dass man zumindest bestimmte abgrenzbare Merkmale auch einer Bedienoberfläche schützen lassen kann.
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GeoM10.10.25 13:15
evanbetter
7 Sekunden von einem anderen Song im eigenen genutzt, und man bezahlt ein Leben lang Tantiemen
Kraftwerk schafft das "schneller":
Pelham hatte 1997 ein etwa eineinhalb Sekunden langes Rhythmusfragment aus dem Kraftwerk-Track für den Song "Nur mir" von Sabrina Setlur verwendet, ohne eine Lizenz einzuholen.

Der Streit zog sich über Jahrzehnte hinweg durch verschiedene Gerichtsinstanzen.

Gegenwärtig gilt:
2023 wurde zuletzt beschlossen Für die Zeit vor 2002 wurde die Nutzung des Samples als „freie Benutzung“ angesehen. Für den Zeitraum zwischen 2002 und 2021 wurde Schadensersatz für die Wiederholungsgefahr festgesetzt. Ab 2021 ist die Nutzung des Samples unter der Pastiche-Regelung zu bewerten, wobei die genaue Auslegung noch offen ist und die Revision zugelassen wurde.
Kraftwerk argumentieren, dass ihre Sounds ihr Eigentum seien und sie das alleinige Verfügungsrecht darüber beanspruche....

Vielleicht sehen die GUI-Copy-Cats das auch nur ironisch, bzw. als Parodie und berufen sich juristisch auf die Pastiche-Regelung
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Fleschmac10.10.25 15:17
GeoM
evanbetter

Pelham hatte 1997 ein etwa eineinhalb Sekunden langes Rhythmusfragment aus dem Kraftwerk-Track für den Song "Nur mir" von Sabrina Setlur verwendet, ohne eine Lizenz einzuholen.

Der Streit zog sich über Jahrzehnte hinweg durch verschiedene Gerichtsinstanzen.
Im Kern geht dieser Streit zwischen Kraftwerk und Moses P nicht um das Verwenden einer kurzen Loopsequenz, da hätte Kraftwerk gar nichts gemacht. Bei "Nur mir" wird aber das ganze Lied von dieser einen Loopsequenz getragen, es Besteht Quasi aus dieser einen Sequenz. Und da sagt Kraftwerk ganz zu Recht (wie ich finde), Moses hätte ja mal fragen können ob das OK ist. Kraftwerk bemängelt da eine fehlende kreative, musikalische Eigenleistung von Moses P. Und da wird es juristisch schwierig. Deswegen dauerte dieser Prozess auch so lange und endete mit einem zeitlichen Kompromiss.

Wie ist das jetzt bei Liquid Glas und Vivo OriginOS Water? Sieht ja erstmal sehr ähnlich aus, aber Buttons und Technologien unterscheiden sich schon. Oder kann ich mein iPhone und macOS Nahtlos mit OriginOS Devices synchronisieren oder mehr?
Bevor das Wahr würde, würde apple natürlich losklagen und wohl auch gewinnen.
Alles in Allem keine einfache Materie, eine schöne Spielwiese für Juristen mit viel Platz für Interpretationen.
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