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Kurz: Apple stellt 5-Watt-Lader ein +++ China will eigenes Betriebssystem ohne "US-Abhängigkeit"

Während es die ersten iPhone-Modelle nur auf Akkukapazitäten von 1200 bis 1400 mAh brachten, sind es bei einem iPhone 13 bis zu 4350 mAh. Entsprechend lange würde es dauern, müsste man die Geräte mit den schwachen Ladegeräten von damals mit Strom betanken. Trotz des Zuwachses hatte Apple aber viele Jahre lang nur einen 5-Watt-Lader mitgeliefert, über den die volle Ladung mehrere Stunden in Anspruch nahm. Für ein iPhone 3GS war das in Ordnung, für neuere Geräte zunehmend eine Geduldsprobe. Neue iPhones weisen zwar inzwischen kein mitgeliefertes Ladegerät mehr auf, den 5-Watt-Stecker konnte man aber immer noch zum Preis von 25 Euro bestellen. Damit ist jetzt allerdings Schluss, denn in zahlreichen Ländern versieht Apple das Zubehör seit dieser Woche mit dem Vermerk "ausverkauft". Sobald alle verbleibenden Restbestände an die Kunden gebracht wurden, verabschiedet sich der Stecker also.

Weiterhin verfügbar ist der "Apple 12W USB Power Adapter" – zum selben Preis von 25 Euro. Soll es noch schneller gehen, unterstützte Devices vorausgesetzt, steht außerdem eine 20-Watt-Version mit USB-C zur Verfügung. Die Kosten: Auch hier veranschlagt Apple 25 Euro.


Zu viel US-Abhängigkeit, China will eigenes Betriebssystem
In vielen Ländern gibt es die Diskussion, ob man sich nicht viel zu abhängig von China gemacht habe. Ein beträchtlicher Teil der weltweiten Produktion, gerade im Elektronikbereich, stammt tatsächlich aus chinesischen Werken. Die Debatten flammten erneut auf, als Chinas rigide Lockdown-Politik ganze Produktionsstandorte stilllegte und ohnehin schon angeschlagene Lieferketten zum Kollabieren brachte. Für Apple hatte dies im April/Mai bedeutet, fast keine Notebooks mehr fertigen zu können, die Bänder für das aktuelle MacBook Pro standen komplett still. Ironischerweise gibt es in China ganz konträre Diskussionen, dort macht man sich nämlich Sorgen vor zu viel US-Abhängigkeit.

Alle Betriebssysteme stammen aus den USA (Windows, macOS, Android, iOS), womit sich essenzielle Technologien in einem Land bündeln. Nachdem 2001 schon einmal ein chinesisches OS für Regierungs- und Militäranwendungen auf den Weg gebracht wurde ("Kylin"), soll nun der Mainstream-Markt folgen. Der South China Morning Post zufolge lautet das Ziel, aus Kylin ein quelloffenes System zu machen und Weiterentwicklung für normale Desktops und Notebooks anzustreben. Unbekannt ist aber, wie schnell Entwickler aufspringen und "openKylin" entsprechend anpassen.

Kommentare

Perlensucher
Perlensucher05.07.22 11:31
Der große Drache ist mit edlen Gedanken erwacht. Ich bezweifle jedoch, dass der modern denkende Chinese einem quelloffenen openKylin trauen wird. Wenn man die freie Wahl hat, was soll jemanden von macOS/Windows/Linux wegbewegen?
Das kann nur ein Weltwunder oder das Regime sein
+3
pünktchen
pünktchen05.07.22 11:35
openKylin ist doch ein Linux.
+2
Mecki
Mecki05.07.22 11:49
Linux stammt nicht aus den USA und wird von Entwicklern weltweit gepflegt. Und China hat doch schon zwei Linux Distributionen, die sich bei der chinesischen Bevölkerung sehr großer Beliebtheit erfreuen: Deepin und UOS. Und UOS, das auf Deepin basiert, wurde doch explizit mit dem Ziel geschaffen, Windows weitgehend zu ersetzen, was bis Ende 2022 der Fall sein sollte (das war mal der ursprüngliche Plan).
+7
Perlensucher
Perlensucher05.07.22 12:18
Das klingt interessant aber über welche Marktanteile (in China) sprechen wir?
0
LoCal
LoCal05.07.22 14:10
Perlensucher
Das klingt interessant aber über welche Marktanteile (in China) sprechen wir?

Das Ziel der chinesischen Regierung dürfte bei 98% + X liegen.
Und weltweit könnte das ein Baustein sein, der wieder zu zwei großen Machblöcken führt. "Der Westen" auf der einen, China, Russland, Nordkorea, Vietnam, Indien, etc auf der anderen Seite.
Paradoxerweise befindet sich Europa in zwei Abhängigkeiten: China ist der ausgelagerte Produktionsstandort, die USA sind der Technologielieferant … beides mit möglicherweise unguten Folgen.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+6
ThorsProvoni
ThorsProvoni05.07.22 14:21
Perlensucher
Das klingt interessant aber über welche Marktanteile (in China) sprechen wir?

Der Marktanteil von Windows betrug in 2021 in China etwas über 84% und ist damit vergleichbar mit den weltweiten Zahlen (so um die 88%, je nachdem welcher Statistik man glaubt). Jedenfalls kann man davon ausgehen, dass der Anteil Stand heute schon recht signifikant ist.
https://gs.statcounter.com/os-market-share/desktop/china/2021
+4
stefanbayer
stefanbayer05.07.22 18:51
Schätze mal dass man ohne mindestens 1 Milliarde und absolute Experten bei einem absolut eigenem Betriebssystem gar nicht anfangen muss zu entwicklen.
Alleine ein eigenes App- und Programmökosystem das darauf aufbaut dürfte nochmal das 10-fache kosten.

Als Produkt kann man weiterhin nur Fuß fassen, wenn man der Erste ist der etwas anbietet oder der absolut Beste ist
Bei Ersterem hätte China bereits 1990 mitmischen müssen oder aber Sie werden die Besten, wobei diese dann gleichermaßen mit den Besten „Apple macOS und iOS“, „Microsoft Windows (weit entfernt)“ und „Google Android“ konkurrieren würden. Barvermögen haben die drei Unternehmen knapp 500 Milliarden 2021. Heißt es wird sehr schwer da irgendwas im privaten Sektor zu reisen und im den Behörden wäre es per Gesetz vielleicht möglich, jedoch muss das eigene Betriebssystem dort auch gut funktionieren und da liegt der Fehler bekanntlich im Detail.

Wenn dann hätte China eine Chance bei einem Betriebssystem für komplett neue Geräteklassen (Wearables und VR oder AR Headsets oder direkt etwas mit Brain-to-Machine-Interfaces), dafür braucht es dann aber auch eigne Hardware und da gibt es dann nochmals ganz neue Probleme.

Kurz- denke nicht, dass ein eigenes China oder EU-Betriebssystem auf kurz oder lang machbar ist. So etwas kann meiner Meinung nach nicht Top Down erzwungen werden…
-1
LoCal
LoCal06.07.22 00:29
stefanbayer
Schätze mal dass man ohne mindestens 1 Milliarde und absolute Experten bei einem absolut eigenem Betriebssystem gar nicht anfangen muss zu entwicklen.
Alleine ein eigenes App- und Programmökosystem das darauf aufbaut dürfte nochmal das 10-fache kosten.

Als Produkt kann man weiterhin nur Fuß fassen, wenn man der Erste ist der etwas anbietet oder der absolut Beste ist
Bei Ersterem hätte China bereits 1990 mitmischen müssen oder aber Sie werden die Besten, wobei diese dann gleichermaßen mit den Besten „Apple macOS und iOS“, „Microsoft Windows (weit entfernt)“ und „Google Android“ konkurrieren würden. Barvermögen haben die drei Unternehmen knapp 500 Milliarden 2021. Heißt es wird sehr schwer da irgendwas im privaten Sektor zu reisen und im den Behörden wäre es per Gesetz vielleicht möglich, jedoch muss das eigene Betriebssystem dort auch gut funktionieren und da liegt der Fehler bekanntlich im Detail.

Wenn dann hätte China eine Chance bei einem Betriebssystem für komplett neue Geräteklassen (Wearables und VR oder AR Headsets oder direkt etwas mit Brain-to-Machine-Interfaces), dafür braucht es dann aber auch eigne Hardware und da gibt es dann nochmals ganz neue Probleme.

Kurz- denke nicht, dass ein eigenes China oder EU-Betriebssystem auf kurz oder lang machbar ist. So etwas kann meiner Meinung nach nicht Top Down erzwungen werden…

Du hast da leider einen kleinen Denkfehler: China ist kein freies Land und hat keine freie Marktwirtschaft. Es kann dort also "von oben" durch gedrückt werden, dass auf PC nur noch das eigene Betriebssystem genutzt werden darf.
Genügen Expertise haben sie im Land. China ist technologisch alles andere als ein Entwicklungsland und da die ja keine Betriebsystem von Grund auf entwickeln, sondern Linux als Basis nehmen wollen, sind die Hürden auch bei weitem nicht so hoch.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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