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Konkurrenz für Apples Satellitennotruf ist am Ende: Qualcomm und Iridium begraben eigene Pläne

Bei der Vorstellung des iPhone 14 wartete Apple mit einer bahnbrechenden Neuerung namens „Emergency SOS“ auf. Smartphones aus Cupertino sind seither in der Lage, Notrufe via Satellitenverbindung abzusetzen, wenn keine Mobilfunkverbindung zur Verfügung steht. Ermöglicht wird die in Extremfällen lebensrettende Funktion durch eine Kooperation mit Globalstar. Das Feature lässt sich bislang noch gratis nutzen, in nicht allzu ferner Zukunft wird allerdings ein kostenpflichtiges Abonnement erforderlich sein. Android-Smartphones mit der Fähigkeit zu Satellitennotrufen gibt es derzeit lediglich von Huawei, alle anderen Hersteller haben keine derartigen Geräte im Angebot.


„Snapdragon Satellite“ für Android-Smartphones
Qualcomm wollte das ändern und kündigt im Januar dieses Jahres ein eigenes System namens „Snapdragon Satellite“ an (siehe ). Der US-amerikanische Chiphersteller plante, die Notruffunktion in die hauseigene „Snapdragon 8 Gen 2“-Plattform zu integrieren. Smartphone-Anbieter sollten sie dann in ihren Geräten einsetzen. Diese wären dann im Unterschied zu den iPhones darüber hinaus in der Lage gewesen, kurze Text- oder auch Sprachnachrichten via Satellit zu übermitteln. Qualcomm rechnete damit, dass die ersten mit dem Feature ausgestatteten Devices spätestens Ende 2023 auf den Markt kommen würden.

Qualcomm beendet Kooperation mit Iridium
Aus den hochfliegenden Plänen wurde allerdings nichts. Die Funktion stieß bei den Herstellern von Android-Smartphones offenbar auf keinerlei Interesse, wie ein Blick in die Spezifikationen aktueller Modelle zeigt. Qualcomms Kooperationspartner, der Satellitenbetreiber Iridium, verkündete daher jetzt in einer Pressemitteilung das Aus. Die Zusammenarbeit sei zwar grundsätzlich erfolgreich gewesen und man habe die Technik erfolgreich testen können, heißt es darin. Wegen mangelnder wirtschaftlicher Erfolgsaussichten habe Qualcomm sie jedoch mit Wirkung vom 3. Dezember dieses Jahres gekündigt. Die gemeinsame Entwicklungsarbeit wird folglich eingestellt.

Smartphone-Hersteller wünschen sich globalen Standard
Iridium legt das Thema Satellitennotruf im Zusammenhang mit Smartphones allerdings nicht endgültig zu den Akten: Das Unternehmen will künftig direkt mit Geräteherstellern kooperieren. Letztere bevorzugen hingegen Qualcomm zufolge die Entwicklung eines weltweiten Standards für die Kommunikation von Mobiltelefonen und Satelliten. Der Chiphersteller wird nach eigenen Angaben solche Bemühungen künftig unterstützen.

Kommentare

Tellerrand14.11.23 18:45
Satellitenkommunikation für Smartphones (5G NTN) wird kommen, NTN-Modems erlauben die direkte Kommunikation zwischen Smartphones und Satelliten, hier wird bald sehr viel mehr möglich sein als die reine Satellitennotruf-Funktion - liebe Apple Entwickler, und wieder ist es das Modem
+4
Robby55514.11.23 19:20
Schade, Iridium ist das einzige bisher wirklich weltweit erreichbare Satellitennetz. Gerade für Notfälle auf hoher See oder in den Polarregionen gibt derzeit noch keine Alternative. 5G über Sat wird irgendwann kommen aber bis dahin wird es noch Jahre dauern.

Beim von Apple verwendeten Globalstar hat man sogar das Problem, dass das Land oder die Region freigeschaltet werden muss. In einem Land wo der Dienst nicht angeboten wird funktioniert es selbst im Notfall nicht.
+7
Termi
Termi14.11.23 19:30
NTN gibt es von MediaTek, verbaut im Caterpillar CAT S75 und Motorola Defy 2.
Alle Mobiltelefone mit Satellitennetzwerk (vollständig oder nur Notruf) findet ihr hier (im Bereich Netzwerk > Satellit auswählen).
+4
Deichkind14.11.23 20:16
Mediateks NTN-System bedient sich geostationärer Satelliten der Firma Inmarsat. Da braucht man in mittleren Breiten freie Sicht nach Süden, damit es funktioniert. Wie gut das dort im Wald funktioniert, weiß ich nicht. Ich kenne keine Berichte. Polargebiete sind hier sicherlich außen vor.

Samsungs NTN-System benötigt Satelliten, die mit 5G-Telefonen kommunizieren können. Die müssen erst noch konstruiert werden. Außerdem müssen die Lizenzen für den Gebrauch der 5G-Frequenzbänder überarbeitet werden. Aussendungen von Satelliten auf diesen Frequenzen sind dort bisher nicht zugelassen.
+3
Frost14.11.23 23:36
Ich gehe mal davon aus, die Resonanz auf den Chipsatz bei den Herstellern von Mobiles war auch deshalb so verhalten, da diese Technologie nur eine Uebergangstechnologie ist.

In Kuerze werden wir auch direkte 5G Basisstationen auf Satelliten mit gigantischen Antennen wie den BlueWalker 3 von AST SpaceMobile, verfuegbar haben und ich bin davon ueberzeugt Elon Musk steht auch bereits in den Startloechern um solch grosse Satelliten mit 5G Basisstationen in den Orbit zu bringen.

Damit reicht dann ein gewoehnliches 5G Mobile um auch in abgelegenen Gebieten Telefonie und Datenuebertragung verfuegbar zu haben.
Sprich, das was Iridium machen wollte, es war bereits von der Entwicklung ueberholt worden bevor sie es im Markt plazieren konnten.
+1
Termi
Termi14.11.23 23:50
Frost
In Kuerze werden wir auch direkte 5G Basisstationen auf Satelliten mit gigantischen Antennen wie den BlueWalker 3 von AST SpaceMobile, verfuegbar haben und ich bin davon ueberzeugt Elon Musk steht auch bereits in den Startloechern um solch grosse Satelliten mit 5G Basisstationen in den Orbit zu bringen.
Jein, er bietet das selbst an: Starlink Direct to Cell.
+1
Frost15.11.23 00:04
Termi
Jein, er bietet das selbst an: Starlink Direct to Cell.

Ja sicher, mit "in den Orbit zu bringen" meinte ich natuerlich auch seine eigenen Satelliten, Musk laesst ja im Bereich Satellitenkommunikation nichts aus.
Aber so einen Rissensatelliten wie den BlueWalker 3 hat auch SpaceX zur Zeit noch nicht im Portfolio und der wird aber fuer Sprach und Datenverbindungen ueber 5G benoetigt, dies wird sich aber sicher bald aendern.

SpaceX spricht ja selbst von 2025, wenn sie beginnen wollen Sprach- und Datenverbindungen anzubieten, allerdings reden sie zur Zeit noch von LTE Technologie, von 5G wie beim BlueWalker 3 ist bei SpaceX noch nicht die Rede, kann sich aber natuerlich bis 2025 noch aendern.
+2

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