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Jetzt erwischt es auch Google: Sammelklage geht gegen Umsatzbeteiligung vor

Apples Umsatzbeteiligung in Höhe von 30 Prozent, die Entwickler für ihre kostenpflichtigen Apps und In-App-Angebote an Cupertino entrichten müssen, finden breite mediale und juristische Beachtung. So ist vielen nicht entgangen, dass zuletzt Epic rechtliche Schritte gegen den US-Konzern ergriff – was dieser umgehend mit der Beauftragung einer renommierten Kanzlei beantwortete. Dass Epics Anwendung Fortnite, die gegen die Auflagen des App Stores verstoßen hatte und deren Bann Stein des Anstoßes der Klage gewesen war, auch aus Googles Play Store entfernt wurde, rückte dabei ein wenig in den Hintergrund. Dabei sind die Konditionen der App-Plattform von Google jener Apples nicht unähnlich: Auch Google beteiligt sich mit 30 Prozent an den Umsätzen einer Applikation. Nun greift eine US-Anwaltskanzlei diesen Umstand auf – und weitet eine Kartell- zur Sammelklage aus.


Google des unlauteren Wettbewerbs bezichtigt
Die Kanzlei Hagens Berman ist in der Technologie-Branche keine Unbekannte: Sie machte immer wieder auf sich aufmerksam, indem sie gegen Apple vorging: So versuchte sie, die von der iPhone-Drosselung Betroffenen zu ihrem Recht zu verhelfen und monierte die Lizenzgebühr, die registrierte Entwickler an Apple abführen müssen. Nun knüpft sich Hagens Berman Google vor und beantragt Geld- und Unterlassungsansprüche gegen den US-Konzern. Das Unternehmen Pure Sweat Basketball klagt gegen den Technologie-Riesen; die vollständige Klageschrift kann hier eingesehen werden. Hagens Berman verurteilen Googles Geschäftsgebaren aufs Schärfste: Der Konzern nutze seine überwältigende Marktmacht aus und erhöhe damit künstlich die Preise der im Play Store verkauften Produkte. Damit verhindere das Unternehmen mehr Wettbewerb auf dem Markt für Android-Apps. Außerdem kopple es den Play Store und hauseigene Apps an das Betriebssystem, sodass alternative Plattformen im Nachteil seien.

Kanzlei bereitet Sammelklage vor
Steve Berman, Mitbegründer der Kanzlei, findet überaus drastische Worte in dieser Sache: Google sei seit Jahren mit wettbewerbswidrigen Praktiken davongekommen, die App-Entwickler in Geiselhaft genommen und sie ihrer Gewinne beraubt hätten. Nun weitet sich die Causa aus: Die Kanzlei bittet App-Entwickler in den USA, die ihre Anwendungen im Play Store anbieten, sich an der Klage zu beteiligen. Das lässt sich US-typisch einfach bewerkstelligen: Hagens Berman stellen ein entsprechendes Formular zur Verfügung, finanzielle Risiken gehen die Entwickler nicht ein.

Kommentare

aMacUser
aMacUser19.08.20 15:00
Wie in unter dem dem Artikel zu der Apple-Klage geschrieben wurde, verlangen über 70% der App Store Betreiber diese 30% (Quelle ). Von unlauterem Wettbewerb kann da doch kaum gesprochen werden, oder? Vor allem mit der Tatsache, dass es unter Android keinen Play Store Zwang gibt.
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MKL
MKL19.08.20 15:17
Was mir immer bei der Diskussion vergessen wird: jeder Händler hat eine Marge, um nicht nur seine Kosten zu decken sondern auch noch Gewinn zu machen.
Beim Buchhandel sind es 20-40%.
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Dicone
Dicone19.08.20 16:43
Ich finde immer wieder das man die Größe der Stores nicht vernachlässigen darf. Es ist ein gewaltiger Unterschied ob ein Buchladen oder kleiner Store 50% Marge draufschlägt oder ein Monopolist wie Apple oder Google mit Hundertmillionen und viel mehr Nutzern. Das ganze Weltweit im IT Sektor verfügbare Geld wird zu großen Teilen in diese Kassen gespült. Ein geringerer Anteil entspräche einer gesünderen Umverteilung von Kapital.
+6
haschuk19.08.20 18:07
Dicone

Von Apple und Google zu Epic oder Adobe oder Affinity. Ja. Das macht die IT Welt gesünder.

Was passiert den dann. Der kleine Entwickler hat nicht die Zeit, sich um 21 AppStores zu kümmern. Er muss aber überall präsent sein. Also kommen dann Aggregatoren ins Spiel, die das übernehmen. Gegen Gebühr. Zusammen mit den dann aufkommenden unterschiedlichen Ausschüttungen bleiben dann 5-25% weniger beim Entwickler hängen als bisher. In Folge dessen werden Gratis-Apps weitestgehend verschwinden und die Preise synchron in allen AppStores um 30% erhöht.

Wo war jetzt nochmal der Vorteil für uns Kunden?
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PorterWagoner
PorterWagoner19.08.20 19:08
Hier bahnt sich ein Branchenbeben an, wie es das seit Beginn des App Stores nicht gab. Ich hoffe aber, dass wir nich 5 Jahre Prozesse vor uns haben sondern dass es bald geklärt wird.
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