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Japan untersucht Apples Druck gegen Spieleplattform von Yahoo

Die japanische Handelsbehörde hat ein Verfahren gegen Apple eröffnet. Dabei geht es um einen Verstoß gegen das Kartellrecht: Das kalifornische Unternehmen soll Publisher unter Druck gesetzt haben, sich von der Spieleplattform Game Plus des japanischen Yahoo-Ablegers zurückzuziehen. Diverse Spieleverleger und Studios wendeten sich daraufhin von dem Angebot ab, lautet der Vorwurf. Yahoo Japan rückte in der Folge von dem Projekt ab.


Apple soll Spiele ohne App als Gefahr angesehen haben
Game Plus war der Versuch von Yahoo Japan, eine webbasierte Gaming-Plattform auf dem Markt zu etablieren. Sein Geschäftsmodell bestand darin, Spiele ohne Apps ins Netz zu stellen und dabei die Daten der Nutzer zu Geld zu machen. Mehr als 50 Unternehmen sollen zugestimmt haben, mitzumachen. Doch im Herbst vergangenen Jahres, so klagt Yahoo Japan, habe dann Apple begonnen, die Partner unter Druck zu setzen. Der Betreiber des App Stores befürchtete anscheinend, Game Plus füge seiner Verkaufsplattform Schaden zu. Viele der Spiele-Publisher hätten sich daraufhin von dem Projekt zurückgezogen, einschließlich der Marktgröße Square Enix. Yahoo Japan kürzte daraufhin das Budget des Projektes und stoppte in weiten Teilen die Vermarktung. Nun ermittelt die japanische Regierungsbehörde.


Die Game-Plus-Plattform besteht nur in Japan.

Sonderfall Japan
Yahoo Japan spielt eine Sonderrolle innerhalb der Yahoo-Familie. Der japanische Ableger wurde 1996 als Teil eines Joint Ventures zwischen Yahoo und dem japanischen Konzern Softbank gegründet. Als Verizon 2016 die Mehrheit an Yahoo kaufte, gliederte man alle weiterhin eigenständigen Teile in das Unternehmen Altaba aus. Die japanische Dependance verwendet den Namen Yahoo als Teil einer Lizenzvereinbarung weiter. Erst kürzlich stockte die Softbank-Gruppe ihren Anteil an Yahoo Japan auf 48,17 Prozent auf. In dem Kartellverfahren vermittelt der japanische Technolgiekonzern nun zwischen der zuständigen Handelsbehörde und Apple. Softbank unterhält als Eigner des amerikanischen Mobilfunkanbieters Sprint bereits Geschäftsbeziehungen zu dem kalifornischen Unternehmen. Wie auch immer der Streit ausgeht, die japanische Regulierungsbehörde ist mit wenig Macht ausgestattet, um gegen ausländische Unternehmen vorzugehen. Dessen ungeachtet geht sie in letzter Zeit verstärkt gegen amerikanische Technologieriesen vor.

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