Das Weltraumabenteuer geht weiter

Und schon wieder befinde ich mit in den unendlichen Weiten des Universums: Dieses Mal nicht mit "StarWars - Knights Of The Old Republic", sondern mit HOMEWORLD2, ein Spiel aus dem Hause Relic Entertainment/Sierra, resp. Aspyr (in Deutschland vertrieben von Application Systems Heidelberg).
Das Spiel ist - wie der Name schon sagt - das Zweite seiner Serie. Hatte man den Vorgänger gesehen, so musste man automatisch die Messlatte für die Grafik des neuen Spieles sehr hochlegen, um die des Vorgängers zu toppen und dies ist den Entwicklern des Spieles auch gelungen. Zwar habe ich leider sehr wenig in dem Modus gespielt, in dem man auch die Grafik genießen kann (es gibt zwei Spielperspektiven, eine große, ganz nah am Geschehen dran, das heißt man sieht alle Details, kann die Kamera drehen und zoomen, wie man will, und einer Zweiten (bei anderen Spielen würde ich die "Vogelperspektive" nennen, jedoch ist das wegen den physikalisch und biologischen Gegebenheiten unmöglich...), bei der man das ganze Geschehen im Überblick hat und natürlich auch drehen und zoomen kann), jedoch wenn sich die Gelegenheit für diese Perspektive ergeben hat, war es ein wahrer Augenschmaus: realistische Nebel im Hintergrund, herumfliegende Trümmer, da eine Sonne und dann noch die eigenen Schiffe, die zwischen all dem Hinundherwuseln ...

Das Spielprinzip von HOMEWORLD2 ist sehr einfach: Die Missionen sind im einfachen "zerstöre, rette, beschütze-Prinzip" aufgebaut, eine zusammenhängende Story wird jedoch trotz dieser Tatsache erzählt, auch wenn diese an manchen Stellen sehr an den Haaren herbeigezogen ist. Auch musste ich manchmal über Sachen lachen, die unweigerlich etwas albern wirken (zum Beispiel der Name "Superschlachtschiff", was sich, meiner Meinung nach, anhört wie eine billige Werbung von gewissen Handelsketten mit A. Auf was ich während dgesamten Spieles gewartet habe, war das Auftauchen eines Megaschlachtschiffes...). Jedoch muss ich sagen, dass trotz dieser Kritikpunkte das Spiel unweigerlich Spass macht. Mit jedem neuen Level stellte sich die Herausforderung, möglichst schnell an Rohstoffe zu kommen, um im Falle eines Konfliktes, seine Flotte möglichst schnell wieder herstellen zu können.

Was man auch positiv bewerten kann ist die Steuerung: Ich hatte nie das Gefühl, trotz dem Bedarf an schnellen und komplexen Reaktionen und Handlungsschritten, überfordert zu sein. Zwar braucht man einige Zeit, um fehlerfrei das Spielgeschehen steuern zu können, jedoch erledigt das Tutorial gut seinen Dienst und man kann schnell in das Spiel einsteigen. Auch zu erwähnen ist, dass es eine Vielzahl an Einzelerspielmissionen gibt, sowie die Möglichkeit über Internet/Netzwerk zu spielen.

Dass das Spiel für Strategen die reinste Wohltat seien, wie so oft von den jeweiligen Firmen behauptet, kann ich nicht bestätigen.
- Okay... Man kann Schiffe über einen Umweg zum Feind schicken, jedoch bin ich mit meiner "Alle-Schiffe-nehmen-und-drauf"-Methode meist schneller und - vor allem - mit weniger Verlusten ans Ziel gekommen.
Als passionierter Siedler2-Spieler war hier - abgesehen vom Beschaffen von Rohstoffen - keine große Herausforderung an strategischem Können zu verspüren.

Zu den Systemanforderungen kann man sagen, dass diese zwar sehr hoch sind, jedoch ist das mit der guten Grafik zu rechtfertigen. Es lief mit einer hohen Auflösung auf meinem eMac mit 1000 MHz, einer Radeon 9200 und 768 MB RAM sehr flüssig.

Fazit: Wer den ersten Teil von HOMEWORLD gerne gespielt hat, wird auch an diesem Teil seine Freude haben, wer den ersten Teil nicht gespielt hat und Spass an tollen Grafiken, Effekten und leichteren ’Strategie’spielen hat, dem wird es auch gefallen. Wer auf Strategie fixiert ist, sollte es lieber nicht anrühren, oder nur, wenn es einem nichts ausmacht, dass es im Extremfall langweilig wird.

Anforderungen:
• Mac mit Mac OS X 10.2.6 oder neuer
• G4 oder G5 mit mind. 800 MHz
• 256 MB freies RAM
• 1,6 GB freier Festplattenspeicher
• 3D-Grafikkarte mit mind. 32 MB VRAM (ATI Radeon 7500 bzw. GeForce 2 oder besser)