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High-End Test: Vollverstärker T+A PA 2500 R – Zurück zu analog?

T+A PA 2500 R – Vorstellung

Kompakt
Marke T+A
Bezeichnung PA 2500 R
Art Vollverstärker
Empf. Preis (€) 7500
Verfügbarkeit sofort
Der Vollverstärker PA 2500 R ist Teil der berühmten R-Serie von T+A, die im Grunde genommen seit Anbeginn der Firmenhistorie existiert, in der Namensgebung aber erst seit 1992 konsequent als einheitliche Serie geführt wird. Auf jeden Fall hat die R-Serie einen erheblichen Anteil an der ausgezeichneten Reputation des deutschen Herstellers. Für mich schließt sich damit auch ein Kreis, denn ich hatte Ende der Achtziger schonmal eine Vor-/Endstufenkombi der Pulsar-Serie, die Teil der “Prä-R-Serie“ war.


Die R-Serie ist zweifellos absolutes High End, stellt aber aber noch nicht die technologische Spitze der Herforder dar. Diese wird von der HV-Serie besetzt, deren jüngster Zugang der Vollverstärker PA 3100 HV ist, der ebenfalls in mein Raster gepasst hätte, mit 16.000 Euro (UVP) aber den preislichen Rahmen sprengt.


In ihrer aktuellen Form existiert die R-Serie seit März 2015 und umfasst derzeit zwei analoge Vollverstärker (PA 2000 und 2500 R), einen Plattenspieler (G 2000 R) und einen Multi-Source-Player (MP 2000 R MK II). Das letztgenannte Gerät ist übrigens ein schöner Beleg für die starken Fluktuationen im Digitalsektor: Obwohl erst seit zwei Jahren am Markt, gibt es davon schon eine MK-II-Version.


Der PA 2500 R ist aktuell das einzige Gerät der R-Serie mit abweichender, größerer Bauhöhe, die mehr Verstärkerleistung ermöglichst und mehr Anschlüsse bietet. Alle R-Komponenten weichen mit 46 cm Gehäusebreite von dem sonst üblichen HiFi „Rastermaß“ von 43 cm ab. Der PA 2500 R mit seiner Höhe von 16,5 cm wirkt dadurch insgesamt ziemlich mächtig. Das zeitlose und zurückhaltende R-Serie-Design macht das jedoch wieder wett, sodass der große Amp nicht wie ein monolithischer Klotz in der Einrichtung stört. Im Gegenteil: Auch dank der Abwesenheit sichtbarer Kühlrippen und dem Verzicht auf Kühlschlitze (bis auf einen kleinen Bereich an der Rückseite) wirkt der 2500 R ausgesprochen elegant. Und der Vergleich mit den oben gezeigten Pulsar-Komponenten aus den Achtzigern zeigt, dass T+A sich in den Grundzügen Designtreue bewahrt hat. In dieser Konsequenz findet man nur wenige Hersteller, die ihren stilprägenden Wurzeln so treu bleiben.


Die Gehäusewände bestehen aus massiven, teilweise zentimeterdicken und aus dem Vollen gefrästen Aluminium-Elementen. Im Deckel ist ein rundes Fenster eingelassen, das einen Blick auf das hochwertige Innenleben erlaubt.

Nichtsdestotrotz sind die Maße des PA 2500 R erstmal ziemlich beeindruckend. Umso erstaunter ist man ob seines verhältnismäßig geringen Gewichts von 14,5 kg. Oftmals wiegen Verstärkerboliden dieser Größe und Klasse mehr als das Doppelte. Der Grund dafür liegt in der Verwendung von zwei selbst entwickelten, je 1.200 W starken Netzteilen, die erheblich kleiner und leichter sind, als herkömmliche Netzteile mit Ringkerntrafos. Es handelt sich dabei nicht um Schaltnetzteile (SNT) im herkömmlichen Sinn, sondern um einen mit 400 kHz arbeitenden Sinuskonverter, der im Gegensatz zu SNTs nicht hart an- und abschaltet aber genauso energieeffizient arbeitet. Die damit erzielbare Ausgangsleistung an 4 Ohm beträgt laut T+A 280 Watt pro Kanal. Die Kollegen der Stereoplay haben in ihrem Messlabor für den PA 2500 R sogar eine Sinusleistung von satten 341 W an 4 Ohm pro Kanal ermittelt.


Die damit mögliche Ausgangsleistung ist aber gar nicht so entscheidend. Wichtig für den guten Klang ist, wie stabil (hart) das Netzteil ist, damit die Versorgungsspannung auch bei größten Impulsen nicht zusammenbricht. Die beiden geregelten Hochfrequenz-Sinus-Netzteile mit groß dimensionierter Siebung sollen beste Voraussetzungen dafür bieten. Bis ca. 10 W arbeitet der PA 2500 R im reinen Class A, danach im Class AB-Betrieb. Der Energieverbrauch im Leerlauf beträgt dabei um 70 W. Zum Vergleich: Der PA 3100 HV, welcher bis ca. 40 W rein Class A läuft und mit einem riesigen Ringkerntrafo arbeitet, saugt im Leerlauf über 200 W aus der Steckdose. Dementsprechend viel Abwärme wird produziert, die über große, außenliegende Kühlrippen abgeführt werden muss. Der PA 2500 R (genau wie sein kleiner Bruder PA 2000 R) kommt ohne diese riesigen Kühlkörper aus.

Sehr schön ist, dass der PA 2500 R einen echten Standby-Modus mit einem Verbrauch nach EU-Richtlinien von deutlich unter 1 W bietet. In diesem „Eco Standby“ leuchten keinerlei LEDs am Gerät. Optional kann man über das Menü einen „Komfort Standby“ aktivieren, bei dem die Power-Taste während der Bereitschaft schwach beleuchtet bleibt und ein etwas höherer Energieverbrauch von ein paar Watt herrscht. Im Komfort Standby kann der Verstärker beispielsweise im Verbund mit einer über den LAN-Port angeschlossenen Heimsteuerungsanlage ferneingeschaltet werden. Es gibt auch eine Funktion zur automatischen Abschaltung nach 90 Minuten ohne Signal oder Bedienvorgang, was aber nur im Eco-Standby funktioniert. Die Dauer bis zum Abschalten kann man derzeit aber nicht frei konfigurieren.


Bevor ich weiter auf die Bedienung eingehe, noch ein paar Worte zur Technik. Die T+A Ingenieure haben dem PA 2500 R neben einem zur HV-Serie weitgehend identischen Schaltungsaufbau auch deren Trick mit der Hochspannung beigebracht (HV = High Voltage). Beim PA 2500 R wird zwar nicht mit ganz so hohen Spannungen gearbeitet wie in der HV-Serie (180V statt 350V), aber das Prinzip ist dasselbe. Durch eine deutlich höhere Betriebsspannung können die Bauteile, vereinfacht gesagt, mit einer sanfter verlaufenden, weil in die Länge gezogenen Kennlinie arbeiten, was dem Klang einen röhrenähnlicheren Charakter bei zugleich verbessertem Dynamikumfang verleiht. Der Grund, warum nicht alle Transistor-Verstärker so arbeiten, liegt in den damit einhergehenden Bauteilekosten. Diese müssen natürlich für die hohen Spannungen ausgelegt sein, was den Preis deutlich in die Höhe treibt.

Auch sonst kommen im PA 2500 R nur allerfeinste, durchgehend nicht magnetisierbare und selektierte Bauteile zum Einsatz, wie gasdichte Goldkontaktrelais, Glimmerkondensatoren mit Silberelektroden oder eine ganze Armada von hochpräzisen, antimagnetischen Metallfilmwiderständen von Vishay für die Lautstärkeregelung, die mehrere Euro pro Stück kosten. Das garantiert nicht nur besten Klang, sondern auch maximale Langlebigkeit.


Kommentare

Hot Mac
Hot Mac11.03.17 10:14
Herzlichen Dank für den Artikel!
So kann man in den Samstag starten.

Ich hatte T+A auch auf meiner Liste, allerdings eine Kombination aus Vor- und Endstufe(n). Weiß nicht mehr genau ...
Da ich ja „der Mann der unüberlegt schnellen Entscheidungen“ bin, habe ich mich anders entschieden.
0
Kamicat11.03.17 10:49
Die Fernbedienung ist ein Witz. Der Produktmanager sollte sich lieber gleich erschiessen...
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dam_j
dam_j11.03.17 11:18
Kein USB-DAC ? Und das ist kein Minus-Punkt ?
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+3
Frost11.03.17 11:20
Kamicat
Die Fernbedienung ist ein Witz.
LOL, bei einem 7500 Euro Teil solch einen 5 Euro
Plastebomber beizulegen, ist schon mehr als dreist.
Zumal ich in dieser abgehobenen Preisklasse ganz
sicher alles aber keine Fernbedienung die IR verwendet
erwarten wuerde.

Aber mangels RS232 Schnittstelle ist dann hoffentlich
das integrierte LAN Interface REST Faehig, ansonsten
gibt es doch schnell eine ganz schoene Frikelei wenn man
das Teil an die Haussteuerung anbinden moechte.
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Borbarad11.03.17 11:49
Danke für den Test. T-A scheint echt sich gut nach oben gearbeitet zu haben mit der neuen Serie.

Mich würde noch interessieren welche bei dir in der engeren Auswahl waren und wie ein Vergleich mit den Preislich ähnlich gelagerten Geräten von Accuphase und McIntosh war/wäre.


B
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Canadian Apple11.03.17 12:17
Mich würde mal ein Test von wirklich hochwertigen Produkten interessieren. Nehmt doch mal Audionet unter die Lupe!
+1
pünktchen
pünktchen11.03.17 13:09
Haha, Hifi-Fetischismus! Ähnlich albern wie Weine die angeblich nach Leder schmecken und Küchenmesser die kostbar genug für eine eigene Vitrine sind.
-2
midi11.03.17 14:31
Sicher ein tolles Gerät, aber ich finde nicht unbedingt, dass solche Geräte in Zukunft noch die große Daseinsberechtigung haben werden (auch wenn die analoge Technik gerade die übliche, reflexartige Retroauferstehung feiert, wie das auch bei anderen Techniksprüngen immer der Fall ist). Deshalb ist mir der leichte Abgesang auf den Devialet auch etwas zu hoch gegriffen. Ich vermisse nichts wirklich an einem Devialet, der auch optisch deutlich zurückhaltender daher kommt, als die Hifi-Brocken im Design, der 80er. Auch das Argument mit der DAC-Entwicklung ist zwar im Ansatz richtig, doch bietet Devialet mit dem Update-Programm da viel Sicherheit (erst zuletzt wieder). Zudem hat Devialet andere Features, die man bei anderen Herstellern komplett vermisst. Ich möchte auch nicht 5 Geräte und Kästchen rumstehen haben, mit all den Kabeln etc. Auch das ist mE ein großer Vorteil der Pizzaschachtel aus Frankreich.
0
sonorman
sonorman11.03.17 15:28
midi

Ich hatte ja im Text beschrieben, warum das für mein Anforderungsprofil die richtige Lösung ist. Natürlich haben vollintegrierte Geräte mit DAC und allem drum und dran genauso ihre Berechtigung. Von "Abgesang" kann da keine Rede sein.
0
pit1958ffm
pit1958ffm11.03.17 16:50
So ein teures Gerät mit Soft- und Firmware wäre mir grundsätzlich suspekt, denn wie lange wird es supportet...?

Da lobe ich mir meinen 30 Jahre alten Luxman Verstärker, vor zwei Jahren überholt.
Das digitale Geraffel habe ich an Aux angeschlossen und wenn digital nicht mehr geht, kann ich noch immer auf Vinyl zurück greifen... und wenn sich beim Digitalen neue Welten auftun, schließe ich halt was neues an Aux an...

Ach ja, MQA ist doch auch nur eine neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird, um den Leuten ihre alten Platten mal wieder in einer neuen Darreichungsform nochmal zu verkaufen...
+4
teorema67
teorema6711.03.17 17:01
sonorman
Die Oper ist erst vorbei, wenn die dicke Frau singt.
Mal abgesehen davon, dass viele eben nicht dick sind, dürfte die Cabaletta am Ende bestimmter Opern wie Bellinis Sonnambula oder Rossinis Cenerentola gemeint sein. Beide lösen, entsprechende Sängerin vorausgesetzt (z. B. Cecilia Bartoli in der Elbphilharmonie), kreischendes Publikum aus und sind Herausforderungen für das vorgestellte Gerät

Und danke für die tolle und lehrreiche (das meine ich ernst) Rezension
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+2
sonorman
sonorman11.03.17 17:14
pit1958ffm
So ein teures Gerät mit Soft- und Firmware wäre mir grundsätzlich suspekt, denn wie lange wird es supportet...?
Das ist kein Computer oder Smartphone, auf dem irgendein komplexes Betriebssystem läuft. Es besteht keine Gefahr, dass irgendwann eine Softwareversion kommt, die von der Hardware nicht unterstützt wird, so wie beim iPhone.
+1
Plebejer
Plebejer11.03.17 17:19
Kamicat

"Die Oberseite besteht aus 3 mm starkem Aluminium." Wer sollte sich noch gleich erschießen?
-1
Frost11.03.17 18:00
Plebejer
Kamicat"Die Oberseite besteht aus 3 mm starkem Aluminium.
Das macht es aber auch nicht besser, das Teil sieht
dennoch aus als waere es einem 15 Euro Sat Receiver
vom Grabbeltisch beigelegt.

Da haette sich T+A bei der Konstruktion mal besser
von Bang & Olufsen oder Revox inspirieren lassen.
0
Krispo9911.03.17 18:01
sonorman
midi

Ich hatte ja im Text beschrieben, warum das für mein Anforderungsprofil die richtige Lösung ist. Natürlich haben vollintegrierte Geräte mit DAC und allem drum und dran genauso ihre Berechtigung. Von "Abgesang" kann da keine Rede sein.

Du hast aber nicht allen Ernstes den 250 verkauft? Der Pro Upgrade macht mir täglich Spaß und lässt die Investition immer wieder rechtfertigen.
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sffan11.03.17 18:21
Borbarad
Mich würde noch interessieren welche bei dir in der engeren Auswahl waren und wie ein Vergleich mit den Preislich ähnlich gelagerten Geräten von Accuphase und McIntosh war/wäre.
Die Frage ist schwierig zu beantworten und hängt auch von den pers. Vorlieben/Anforderungen ab. ZB. welche Boxen man ansteuert.
Nur wenige können die "vergleichend" ausprobieren. Da muss der Händler "mitspielen" und die auch in der Vorführung haben.
Ich bin seit gut zehn Jahren mit meinem Accuphase E530 mehr als glücklich.
Nur für Boxen mit sehr schlechtem Wirkungsgrad würde ich den (oder die ClassA Nachfolger) nicht empfehlen.. Da wäre zb ein aktueller E470 besser geeignet.
Oder gleich ne Vor/Endstufe
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midi11.03.17 21:30
Sonorman

Ich lese bei Dir:

So werden beispielsweise alle Eingangssignale am Devialet digital behandelt, auch die analogen. Das macht ihn als Referenzverstärker für DACs mit analogem Ausgang unbrauchbar, weil sich seine interne Digital- und Vorstufensektion nicht umgehen lässt. Diese und andere Einschränkungen – auch im Support-Bereich von Devialet in Deutschland

Da lese ich raus, dass Dich stört, dass der DAC nicht umgangen werden kann (was zumindest bei aktiven Subs mit DACs am Devialet wohl doch möglich ist). Da meine ich, ist das Update Programm von Devialet die Lösung - siehe das neueste Update. Wer bietet so etwas ? ME geht es bei den DACs in der Regel nur um Klangnuancen (wofür man auch mal Goldohren braucht und wohl zukünftig zunehmend, um überhaupt noch Unterschiede ausmachen zu können). Das viel größere Problem und Ärgernis ist doch die Software beim Streamen, wo doch weiter jeder sein eigenes Süppchen kocht - man kann nur hoffen, dass sich eine einheitliche Plattform wie ROON durchsetzt. Und gestreamtes Material wird früher oder später die alleinige Quelle sein, so das dieses Thema weiter in den Vordergrund tritt.

Was meinst Du mit "anderen Einschränkungen" ? Der Phono-Eingang/Pre-Out (bzw. Kopfhörerausgang) ist ja auch vorhanden.

Und was meinst Du mit Support-Bereich in D ? Ich benötige seit Jahren keinen Support - wofür ? Das einzige Problem der Devialets ist mE die bisher nicht fehlerfreie Air-Funktion - und da gebe ich Dir Recht - ist die Kundenkommunikation der Franzosen dürftig.

Natürlich bin auch ich immer wieder auf der Suche nach Argumenten, warum man einen Devialet austauschen sollte - ich finde aber derzeit keines.
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nornje
nornje12.03.17 08:10
Schwerhörig darf man da aber leider nicht sein
Time Flies Like an Arrow; Fruit Flies Like a Banana (Groucho Marx)
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sonorman
sonorman12.03.17 11:31
midi

Da lese ich raus, dass Dich stört, dass der DAC nicht umgangen werden kann (was zumindest bei aktiven Subs mit DACs am Devialet wohl doch möglich ist). Da meine ich, ist das Update Programm von Devialet die Lösung - siehe das neueste Update. Wer bietet so etwas ?

Den Digital-Part des Devialet kann man auch mit dem neuesten Update nicht umgehen. Wenn ich DACs, Streamer oder Kopfhörerverstärker mit Vorstufenfunktion für Rewind teste, kann ich den Devialet nicht als reine Endstufe nutzen. Ich würde immer den DAC des Devialet hören und kann so den Klang der angeschlossenen DAC/Vorstufe nicht beurteilen.

ME geht es bei den DACs in der Regel nur um Klangnuancen (wofür man auch mal Goldohren braucht und wohl zukünftig zunehmend, um überhaupt noch Unterschiede ausmachen zu können).

Das sehe ich anders. Manchmal sind es tatsächlich nur Nuancen, aber es gibt zum Teil recht bedeutsame Unterschiede im Klang zwischen verschiedenen DACs. Das mag auch daran liegen, weil ein DAC immer auch aus einem analogen Teil (der Ausgangsstufe) besteht, der einen erheblichen Klanganteil hat.

Das viel größere Problem und Ärgernis ist doch die Software beim Streamen, wo doch weiter jeder sein eigenes Süppchen kocht - man kann nur hoffen, dass sich eine einheitliche Plattform wie ROON durchsetzt. Und gestreamtes Material wird früher oder später die alleinige Quelle sein, so das dieses Thema weiter in den Vordergrund tritt.

Auch das ist einer der Gründe, warum ich auf einen rein analogen Verstärker setze. Wie im Text beschrieben, bin ich damit in der Wahl des digitalen Front-Ends (wozu letztlich auch Streaming-Apps gehören) vollkommen frei. So kann ich per Mac Audirvana nutzen, oder Streamingplayer mit Roon, oder Bluesound, oder LightningDS, oder, oder, oder… Heute ist die Eine Lösung en vogue, morgen eine andere. Der analoge Amp jedoch kann bleiben.

Devialet wird ja irgend wann mal (wie viele Jahre warte ich jetzt darauf?) eine eigene Streaming-Lösung für den Expert bringen, wofür das angekündigte "DevialetOS" die Grundlage bildet. Aber das steht noch in den Sternen und kann möglicherweise mit Lösungen wie Roon nicht mithalten. (Die Streaming-App für den Phantom (Spark) ist ja nicht gerade auf Roon-Niveau.) Mit einem analogen Amp muss ich mich diesbezüglich nicht binden.

Was meinst Du mit "anderen Einschränkungen" ? Der Phono-Eingang/Pre-Out (bzw. Kopfhörerausgang) ist ja auch vorhanden.

Siehe meine Liste der Anforderungen auf Seite 2. Der Devialet hat beispielsweise keine zwei Paar Lautsprecherausgänge, er hat keine symmetrischen Ein- und Ausgänge, keinen analogen Throughput, keinen Kopfhörerverstärker (man kann zwar Kopfhörer per Adapter an Cinch betreiben, aber das habe ich probiert und des klingt nicht gut und hat andere Nachteile) u.s.w. Zwar kann man am Devialet einiges konfigurieren, aber das erforderte bisher immer den sehr umständlichen Weg über das Web-Interface und eine SD-Karte, was im Testalltag total lästig ist. Am T+A habe ich genügend direkte Anschlüsse (In und Out), die ich nicht umständlich konfigurieren muss.

Und was meinst Du mit Support-Bereich in D ?

Devialet hat in Deutschland zur Zeit keinen Vertrieb (AC macht das nicht mehr) und vertritt sich hier nur durch einen französischen Mitarbeiter, der durchs Land reist. Mehrere Devialet-Händler, mit denen ich gesprochen habe, sind über die derzeitige Situation nicht sehr erfreut.

Natürlich bin auch ich immer wieder auf der Suche nach Argumenten, warum man einen Devialet austauschen sollte - ich finde aber derzeit keines.

Nun hast Du Argumente. Zumindest solche, die für mich und meine Anforderungen relevant sind. Ob sie für Dich oder andere Anwender mit weniger Fluktuation in der Kette von Bedeutung sind, steht auf einem anderen Blatt.

Ich habe durchaus überlegt, das Update auf den Expert Pro zu machen. Aber das wäre auch eine Menge Geld gewesen, mit dem Ergebnis, dass sich an der oben beschriebenen Gesamtsituation nicht viel geändert hätte.

Wie gesagt. Ich war mit dem Devialet grundsätzlich sehr zufrieden, aber der T+A erfüllt meine Anforderungen, die sich im Laufe der Zeit geändert haben, heute optimaler und klingt nebenbei auch (noch) besser. Habe ihn natürlich ausgiebig mit dem Devialet verglichen.
+1
midi12.03.17 14:13
sonorman

Ja, für Deine Testzwecke sind das sicher Argumente.

Danke für den Hinweis mit dem Vertrieb. Das da was im Argen liegt, habe ich gehört, das hatte ich aber nicht dem "Support" zugeordnet. Das dürfte aber letztlich für den Endkunden nicht so spürbar sein, wie für einen Tester.

Das Du frei bist mit Streaming Apps sehe ich nicht ganz. Man unterliegt immer den Einschränkungen der DAC-Streamer Hersteller. Siehe zB die ROON Endpoint Integration, die einfach Hardwareseitig da sein muss (oder man nutzt eben nur die App des Herstellers, siehe Autalic, Bluenote etc.).
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Hot Mac
Hot Mac12.03.17 14:38
OT: Weil es erwähnt wurde ...
Ich überlege gerade, mir Audirvana Plus zu kaufen.
Ich verwende seit Jahren Decibel.
Lohnt sich der Umstieg für mich?
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sonorman
sonorman12.03.17 14:52
midi
Das Du frei bist mit Streaming Apps sehe ich nicht ganz. Man unterliegt immer den Einschränkungen der DAC-Streamer Hersteller. …
Ja, aber genau damit hat der PA 2500 R als rein analoger Verstärker nichts zu tun. DAC oder Streamer vor dem Verstärker kann man bei Bedarf leicht ersetzen, ohne gleich dem Amp mit austauschen zu müssen. Hast Du aber ein voll integriertes Gerä wie den Devialet, kannst Du nicht einfach sagen, ich hole mir jetzt mal einen neuen DAC, weil ich DSD512 haben, oder weil ich eine andere App nutzen will, die mit dem Devialet nicht läuft.

Hot Mac
OT: Weil es erwähnt wurde ...
Ich überlege gerade, mir Audirvana Plus zu kaufen.
Ich verwende seit Jahren Decibel.
Lohnt sich der Umstieg für mich?

Ob es sich für Dich lohnt, dürfte von Dritten schwer zu beurteilen sein. Ich habe mir kürzlich eine Audirvana-Lizenz gekauft, weil es klanglich und was die Unterstützung verschiedener Formate angeht wirklich sehr gut ist. Im Gegensatz zu roon ist es auch deutlich günstiger, in Sachen Bedienung und Funktionsumfang aber eher "klassisch", was ich persönlich nicht als Nachteil empfinde. Und in Kürze kommt ja auch das große Update auf Version 3 mit vielen Verbesserungen und MQA-Unterstützung.
(Wobei MQA wieder ein seeehr kontroverses Thema ist. War ich zunächst ein klarer Befürworter von MQA, kommen inzwischen Zweifel auf. Aber das ist auch sehr Off Topic. Eventuell werde ich zu MQA demnächst einen kleinen Artikel veröffentlichen, wenn ich genug Fakten zusammengetragen habe.)
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Hot Mac
Hot Mac12.03.17 15:20
Ich muss mich da wohl erst mal einlesen ...

Decibel wirkt langsam ein wenig angestaubt.
Im Moment steuere ich meinen Netzwerkplayer via Linn Kazoo (Server).
Funktioniert ganz gut mit TIDAL und iTunes.

MQA interessiert mich auch!
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barabas12.03.17 18:05
sonorman
Und in Kürze kommt ja auch das große Update auf Version 3 mit vielen Verbesserungen und MQA-Unterstützung.

Hot Mac

MQA interessiert mich auch!

Das Update auf Version 3 gibt es seit ein paar Tagen offiziell auf der Audirvana WebSide.
..und es beinhaltet auch die Unterstützung von MQA. Als Update verlangt Audirvana 40 EUR, beinhaltet aber auch ein kostenloses dreimonatiges Probeabo bei TIDAL welches ansonsten 20 EUR pro Monat kostet. Hier kann man auch die Qualität von MQA mit Ruhe testen, von denen der Streamingdienst so einige Alben anbietet.
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sonorman
sonorman12.03.17 18:54
barabas
Das Update auf Version 3 gibt es seit ein paar Tagen offiziell auf der Audirvana WebSide.
Oha! Donnerstag oder Freitag hatte ich nachgesehen, da war noch nix.
Na denn!
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barabas12.03.17 19:18
sonorman
barabas
Das Update auf Version 3 gibt es seit ein paar Tagen offiziell auf der Audirvana WebSide.
Oha! Donnerstag oder Freitag hatte ich nachgesehen, da war noch nix.
Na denn!

Am späteren Freitag hab ich es entdeckt und gestern gab es bereits das erste Update 3.0 > 3.01.
Geändert hat sich auch die Art der Lizensierung, diese erfolgt nun wie bei vielen anderen Apps, per Eingabe eines Codes denn man per E-Mail erhält. Etwas seltsames ist hierbei heute passiert, - ich habe wie die Vorgängerversion auch, das Programm auf drei Rechnern installiert, schon des testens wegen. Heute ließ sich plötzlich keine der drei installierten Apps mehr öffnen mit dem Hinweis das es auch zu vielen Rechnern installiert sei.
Hier musste ich nun zunächst eine Probelinzens "erwerben" um danach wieder meine richtige Lizenz eingegeben zu können. Danach wollte ich "Diesen Computer deautorizieren" , - da ich die App nun eigentlich nicht auf jeden Rechner brauche, - klappte aber nicht, die Lizenzen blieben drinnen...

Mal sehen was nun in den nächsten Tagen passiert, denn Support habe ich deshalb schon mal angeschrieben.

Wie das mit TIDAL und MQA funktioniert steht im folgenden Bericht (weiter unten)

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midi12.03.17 20:47
Sonorman

Soll keine Kritik sein, aber ein Gerät, dass vornehmlich zu Testzwecken besser für diese speziellen Zwecke geeignet ist, sollte nicht unbedingt ausschlaggebendes Kriterium für einen Test sein. Das wollte ich zum Ausdruck bringen. Höreindrücke schon und da hast Du Dich ja auch positioniert.

Ich benutze ROON auch ohne Probleme mit meinem Mac per Ethernet und dem Devialet. Daneben die Phantoms mit einem Rasperry PI als Endpoint. So richtig eingeschränkt fühle ich mich da nicht. Zudem kann ich noch die Spark App und demnächst noch eine einheitliche Lösung für die Devialet Geräte (man wird sehen, was das gibt, im Zweifel bleibt man bei ROON).

Die Devialet Geräte musste ich für den Einsatz von ROON nicht wirklich ersetzen. Den Auralic Mini, den ich auch schon hatte, aber zB (damals) schon...

Ich bleibe dabei, dass Hauptproblem ist nicht der Verstärker und damit auch nicht der Devialet, sondern die jeweilige Streaming Lösung und da hilft Dir eben der T&A alleine auch nichts.

Ich bin fest davon überzeugt, dass solche analoge Lösungen in ein paar Jahren (außer für die ewigen Nostalgiker) ausgedient haben - aber nur meine Meinung.

Den Meridian habe ich auch, aber außer für Kopfhöersessions vermisse ich den nicht, verstaubt so ein bisschen...
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