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Grafikchips: Apples Trennung vom bisherigen Partner wird keine saubere Scheidung

Viele Jahre lang war Imagination Technologies Apples Zulieferer für Grafikchips in sämtlichen iOS-Geräten. Schon beim iPod setzte Cupertino auf die Technik aus dem Vereinigten Königreich und behielt sie auch für iPhone, iPad, Apple Watch und Apple TV bei. Nun steht diese lange Partnerschaft vor dem Aus und könnte noch für böses Blut sorgen.


Eigenproduktion statt Zulieferung
Für Apple geht es dabei wohl um Kosteneinsparung und geringere Abhängigkeit von Drittfirmen. Deswegen möchte der Konzern die Grafikchips künftig selbst bauen; ein Trend, den Apple auch bei anderen Komponenten gehen will oder schon gegangen ist. Erste Gerüchte darüber kamen schon vor vielen Monaten auf (vergleiche diese MTN-Meldung vom Dezember 2015: ), doch im April hatte Imagination dies indirekt selbst bestätigt. Binnen 15 bis 24 Monaten werde die Zusammenarbeit enden, hieß es damals.


Existenzgefährdung für Apple-Partner
Für Imagination ist Apple allerdings nicht irgendein Kunde. Allein die Nachricht des Auftragsendes aus Cupertino sorgte für einen Kurssturz der Imagination-Aktie um fast zwei Drittel. Die Verantwortlichen der britischen Firma beeilten sich, offiziell Apples Fähigkeit für die Produktion eigener Chips zu bezweifeln. Jedenfalls sei dies schwer möglich, ohne geltende Imagination-Patente zu verletzen.

Schlichtungsverfahren
Genau dies aber scheint Imagination nun zu argwöhnen und strebt deswegen ein Schlichtungsverfahren an. Rechtlich soll festgestellt werden, ob Apple auf geistiges Eigentum des bisherigen Partners zugegriffen hat. Außerdem sei man mit dem mächtigen Verhandlungspartner in der Frage der Lizenzzahlungen nicht übereingekommen. Gerade erst hatte Apple die fälligen Zahlungen von 30 US-Dollar-Cent pro verkauftem Gerät auf 10 Cent drastisch reduziert (MTN berichtete: ).

Um dem drohenden finanziellen Fiasko zu entgehen, setzt Imagination neben dem juristischen Weg auch auf den Verkauf einiger Sparten. So soll sowohl das Geschäft um die Prozessortechnologie MIPS als auch die Tochterfirma für digitale Signalprozessoren Ensigma veräußert werden.

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Kommentare

teorema67
teorema6704.05.17 19:38
Sog. Apple Dumping
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
-1
mac-g4
mac-g404.05.17 20:47
Und wenn die Firma am Boden ist Kauf Apple die und hat keine Probleme mehr wegen Patente
http://www.csmusiksysteme.net
0
teorema67
teorema6704.05.17 21:16
mac-g4
Und wenn die Firma am Boden ist Kauf Apple die und hat keine Probleme mehr wegen Patente
Genau. Das ist Gang und Gäbe in der feinen Wirtschaftsgesellschaft und nennt sich "feindliche Übernahme"
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+2
torfdin04.05.17 22:49
Ich finde es nur immer wieder schade, dass Unternehmen wider besseres Wissen auf einen (oder wenige) Kunden setzen, und dann mit schreckgeweiteten Augen in's offene Messer der Abhängigkeit rennen.
Persönlich wünsche ich mir mindestens das Überleben der MIPS-Sparte, weil das für mich technologisch eine Art heiliger Gral, ein feinstes Sahnestückchen an Hardware ist.
immer locker bleiben - sag' ich, immer locker bleiben [Fanta 4]
+8
tobias.reichert05.05.17 07:03
Ist halt blöd, wenn man nur einen Kunden hat. 🤷‍♂️
+1
teorema67
teorema6705.05.17 07:31
tobias.reichert
Ist halt blöd, wenn man nur einen Kunden hat. 🤷‍♂️
Außer wenn der anständig wäre, nicht so fies wie Apple
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
-3
maczock05.05.17 07:46
tobias.reichert
Ist halt blöd, wenn man nur einen Kunden hat. 🤷‍♂️

Seit wann haben die nur einen Kunden? Apple ist einfach ein gigantischer Kunde, soll man den etwa ablehnen?
+4
MacGay
MacGay05.05.17 08:06
maczock
tobias.reichert
Ist halt blöd, wenn man nur einen Kunden hat. 🤷‍♂️

Seit wann haben die nur einen Kunden? Apple ist einfach ein gigantischer Kunde, soll man den etwa ablehnen?

Jein / zumindest soweit denken das  sich plötzlich trennt ... ist ja nicht zum 1. mal ...
nicht jede Firma nimmt alles an Aufträgen an, auch wenn etwas zu groß ist nicht unbedingt...
+3
john
john05.05.17 09:18
tobias.reichert
Ist halt blöd, wenn man nur einen Kunden hat. 🤷‍♂️
apple macht 50% von deren auftragsvolumen aus. die haben noch viele andere kunden, die dann eben zusammen die anderen 50% bilden.
aber lass mal 50% auf einen schlag wegbrechen. das rüttelt schon an den grundfesten eines unternehmen.
biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.
+4
pcbastler05.05.17 10:14
john
aber lass mal 50% auf einen schlag wegbrechen. das rüttelt schon an den grundfesten eines unternehmen.

Naja, von "auf einen Schlag" kann wohl nicht die Rede sein... schließlich hätte die Firma 24 Monate für entsprechende Restrukturierungsmaßnahmen Zeit gehabt, Diese aber wohl nicht genutzt.
+1
teorema67
teorema6705.05.17 10:17
john
... aber lass mal 50% auf einen schlag wegbrechen ...
Das ist es doch, was den Argwohn schürt, Apple könnte über böswillige Beeinflussung des Kurses den Verein günstig kaufen wollen.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
0
Deichkind05.05.17 19:08
Mal abgesehen davon, dass auch Zulieferer der deutschen Automobilindustrie das Phänomen einseitig festgelegter Preise kennen, wer sagte denn, dass Apple einseitig die Lizenzzahlungen an Imagination gekürzt habe? Imagination selbst war das jedenfalls nicht. Und ich innere mich, dass bei der Diskussion von Röntgenaufnahmen des Prozessors A9 gerätselt wurde, welcher Teil des Designs denn von Imagination beigesteuert worden sei? Da habe Apple selbst wohl schon das Design des Grafikprozessors optimiert.
+1

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