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Die Geschichte der Mac-Einstellungen – vom Kontrollfeld bis Settings.app

Eine grafische Bedienschnittstelle (GUI) passt sich im besten Fall an Wünsche und Bedürfnisse der Anwender an. Für den Macintosh war von Beginn an vorgesehen, dass die Nutzer entscheiden, wie sich der Rechner verhielt und wie er aussah. In seiner kurzen Geschichte der Systemeinstellungen zeichnet Howard Oakley die Entwicklung der Einstellungsdialoge im Zeitverlauf nach.


Bereits der erste Mac hatte ein eigenständiges Programm namens „Control Panel“. Das erste Mac-System bot es über das Apple-Menü an. Es vereinigte Datum & Uhrzeit, Bildschirmhintergrund, Maus-, Tastatureinstellungen sowie Einstellungen in einem ultrakompakten schwarz-weißen Dialog. Die Möglichkeiten waren begrenzt; Anwender konnten sich aber bereits in einem acht mal acht Pixel großen Feld ein Hintergrundmuster zusammenklicken.

Die Systemeinstellungen des ersten Macintosh-Rechners passten in ein einziges Kontrollfeld. (Quelle: Infinite Mac)

Über die Jahre wuchs mit den Darstellungsmöglichkeiten auch die Komplexität der Einstellungen. Das Kontrollfeld teilte sich auf in mehrere, ihre Zahl wuchs an auf 32 in Mac OS 9 – Kontrollfelder von Drittanbietern nicht mitgerechnet. Es gab sogar ein Kontrollfeld, um Kontrollfelder (unter anderem) zu verwalten.

Kontrollfelder im „klassischen“ MacOS standen für sich; ihre Zahl wuchs über die Jahre immer weiter an. Die Einstellungen zum Erscheinungsbild in OS 9 umfassten zahlreiche Themes.

OS X: Vereint als System Prefs
Bei der Vorstellung von Mac OS X war die vereinheitlichte Systemeinstellungen-App ein Punkt, den Apple besonders hervorhob. Fortan versammelten sich Darstellungs-, Netzwerk- und alle weiteren Konfigurationsmöglichkeiten in einer einheitlichen App. Die Übersicht versammelte die einzelnen Unterdialoge, welche teilweise in Reiter unterteilt waren. Die Breite des Fensters blieb stets dieselbe. Anstatt eigenständiger Programme verwendet Mac OS X Bundles für die separaten Einstellungsdialoge. Dies sei bis heute noch der Fall, hebt Oakley hervor.
Das Booklet von Mac OS X präsentiert die Systemeinstellungen-App: Anwender konnten ihre Favoriten in die Titelleiste ziehen.

Mac OS X 10.4: Metal anstatt Aqua
Mit Einführung von Mac OS X 10.4 (Tiger) bekamen die Systemeinstellungen ein neues Design; zudem verschwand die Favoritenleiste zugunsten einer universellen Werkzeugleiste – inklusive Suchfeld. Dieses sollte vorwiegend „Switchern“, also Umsteigern von Windows, das Leben erleichtern: Gab ein Nutzer den Namen eines Windows-Einstellungsdialogs ein, wurde das Mac-Äquivalent hervorgehoben.

Mac OS X 10.4 (Tiger) brachte eine grafisch und funktional überarbeitete Systemeinstellungen-App.

Keine fundamentale Änderung bis macOS 12
Über viele Jahre blieben Systemeinstellungen bei der gewohnten Aufteilung mit einem zentralen Icon-Raster, bei dem ein Klick auf das jeweilige Symbol die Einstellungen des jeweiligen Programms anzeigte. Einige Dialoge wiesen erstaunliche Komplexität auf; Oakley verweist dabei auf die Dialoge zur Gesteneinstellung von Trackpad und Maus, welche Beispielvideos integrierten und deshalb beinahe 100 MByte auf dem Festspeicher belegten.

Mit Beispielvideos führten Systemeinstellungen vor, wie Trackpad-Gesten umgesetzt wurden.

macOS 13: Settings
Mit der Einführung von macOS Ventura im Jahr 2022 verabschiedete Apple sich von gewohnten Layout der Systemeinstellungen. Für das Redesign diente die Einstellungen-App des iPads als Vorbild. Die Aufgabe des zentralen Icon-Rasters übernimmt eine scrollbare Spalte auf der linken Seite. Viele Einstellungen wurden dabei neu arrangiert. Howard Oakley kritisiert den inflationären Gebrauch modaler Dialoge und weist auf die Schwierigkeit für erfahrene Anwender hin, sich in der neuen Einstellungen-App zurechtzufinden.

Die Einstellungen-App unter macOS 15 ersetzt Beispielvideos durch abstrakte Animationen.

Kommentare

Radiodelta
Radiodelta14.03.25 13:51
Oh those days.... unter System 6.0.4 konnte ich den Inhalt des Systemordners noch auswendig.
+11
Rob
Rob14.03.25 14:11
Ja, die neuen Systemeinstellungen halte auch für einen Rückschritt. Für das iPhone passt das, aber auf dem Mac bin ich nur noch am suchen. Diese Aufteilung in die Hauptliste und die "Allgemein"-Liste ist einfach nicht intuitiv und nicht nachvollziehbar.
+27
Nebula
Nebula14.03.25 14:55
Ein verschachtelter Baum zum Aufklappen in Mail oder Notizen würde beim Aufrufen vergrabener Einstellung gut helfen.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
+1
Bitsurfer14.03.25 15:32
Ich finde mich nach wie vor schlecht zurecht in den Einstellungen seit Ventura. Bis ich letzthin die Einstellung gefunden hab wie man die Sekundenanzeige in der Menuleiste aktiviert, bin ich fast verzweifelt. Es ist einfach nicht da wo man es erwartet. "Datum und Uhrzeit" sondern im Kontrollzentrum unter Uhr "Uhroptionen". Windows hat ja schon dass man mit jedem Systemupdate nix mehr findet. Aber man muss ja nicht jeden Quatsch mitmachen
+9
Electric Dave14.03.25 15:46
Ich habe die Kontrollfelder geliebt - vor allem Erweiterungen wie After Dark und Aaron!
+7
Jadekaiser
Jadekaiser14.03.25 16:22
… warum z.B. nicht einfach mit Rechstklick auf die Uhr, direkt in die Systemeinstellung der Uhr hüpfen – das wäre doch mal intuitiv.
Und ohne die Suche in den Systemeinstellungen wäre ich lost.
+9
esc
esc14.03.25 17:04
Wenn die Suche in den Einstellungen wenigstens richtig funktionieren würde.
+4
macgaragist14.03.25 17:35
Wenn man Einstellungen wenigsten nach seinem Gusto anordnen dürfte.
+5
Fischmuetze14.03.25 18:42
Die jetzigen Systemeinstellungen sind einfach nur schrecklich. Schon die linke Seite mit der Micro-Schrift. Und immer muss man raten, wo sich was verstecken könnte. In den alten Einstellungen bis macOS 12 habe ich die Suche nie gebraucht, jetzt dafür ständig
+8
AppleUser2013
AppleUser201314.03.25 18:52
Die neuen Einstellungen sind wirklich ein Rückschriit zu den alten... bis Monterey....

Gut; Macos wird in vielen Bereichen immer komplexer, aber dennoch hätte man das besser lösen können...
+4
MikeMuc14.03.25 19:18
Ich warte ja nur darauf, das sich jemand bequemt und eine App schreibt, die die alte Darstellung der Systemeinstellungen zurück bringt. Denn auch ich finde nix mehr! Manchmal wurde es umbenannt aber fast immer muß ich die Suche bemühen. Das kann doch nicht warmsein, Apple war mal dafür bekannt, das alles intuitiv zu bedienen war.
+6
Dunnikin
Dunnikin14.03.25 22:04
Das Suchfeld ist dein Freund. Ich suche die Einstellungen direkt, bevor ich mich kreuz und quer da durchklicke.

Das Problem ist, daß das alles etwas unstrukturiert und ohne System ist.
+2

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