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Deutschland will Zugriff von Apple und Co. auf Finanzdaten von EU-Kunden verhindern

Financial Data Access, kurz "FiDA", ist ein Gesetzesvorhaben innerhalb der Europäischen Union. Als Ziel gilt die Schaffung eines einheitlichen Rahmens, damit Kunden (Privatpersonen und Unternehmen) ihre Finanzdaten sicher und standardisiert mit Dritten teilen können – wobei Datenweitergabe nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt ist. Nutzer sollen explizit die volle Kontrolle über ihre Daten behalten und darüber hinaus stets die Möglichkeit haben, den Anbieter samt aller Informationen zu wechseln. Damit sind neben klassischen Bankinformationen unter anderem Anlage-, Kredit-, Versicherungs- und Rentendaten gemeint.

Ein "Wenn Sie zur Konkurrenz wollen, müssen Sie aber alles erneut anlegen" als Kündigungs-Abschreckung will man verhindern. Förderung von Innovationen, beispielsweise neue Finanz-Apps, Beratung, Multibanking, mehr Wettbewerb und bessere Vergleichbarkeit für Verbraucher, sowie effizienterer Zugang für Unternehmen zu Finanzdienstleistungen sind dabei weitere langfristige Motivationen hinter den Regelungen und Schaffung der Plattform.


Big Tech soll nicht partizipieren – fordert vor allem Deutschland
Der Financial Times zufolge ist das System aber wohl nicht vollständig offen. Um dem Protektionismus von Wirtschaftsräumen wie den Vereinigten Staaten sowie deren Dominanz im Finanzsektor etwas entgegenzusetzen, will man US-Anbietern wie Apple und Co. den Zugriff auf die Daten verwehren. Vor allem Deutschland fordert demnach, Kundendaten von Nutzern innerhalb der EU auch genau dort zu lassen und Big Tech eben keine Schnittstelle zu geben, sich ebenfalls anschließen zu können. Die "digitale Souveränität" der EU-Bürger sei zu schützen und auszubauen, heißt es demnach.

Wenig Chancen für US-Konzerne – trotz Trump-Drohungen
In den kommenden Wochen sollen die abschließenden Beschlüsse gefällt werden – und laut Financial Times ist es weitgehend sicher, dass Big Tech sich nicht durchsetzen kann. Zwar argumentieren die US-Konzerne, dass Banken die Gatekeeper darstellen und man selbst für Wettbewerb stehe, doch dürften jene Ausführungen angesichts bisheriger Erfahrungen kaum auf offene Ohren stoßen. Damit ergibt sich jedoch ein weiterer Konflikt: Trump drohte bereits mit weiteren Strafzöllen, sollten in der EU irgendwelche Einschränkungen oder Abgaben für (digitale) Dienstleistungen von US-Konzernen kommen. Dass man gegenüber ausländischen Unternehmen allerdings in gleichem Maße verfährt, ist dabei offensichtlich kein Widerspruch.

Kommentare

Holly
Holly23.09.25 20:15
Umgekehrt will die EU Zugriff auf unsere Chats:
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Deppomat23.09.25 20:25
Gut so. Dann noch Wero statt Paypal und Apple Pay. Und so weiter. Qwant statt Google, Nextcloud statt Dropbox... Wird Zeit die Tür zuzumachen, bei dem was da abgeht. Unsere Verwaltungen müssen noch dringend Windows loswerden.
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massi
massi23.09.25 21:00
Und Fratzenbuch, WhatsApp, Apple, ChatGPT, X, Öl, Gas usw.
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UBahn
UBahn24.09.25 09:45
Deppomat
Gut so. Dann noch Wero statt Paypal und Apple Pay. Und so weiter. ...

Zustimmung. Die Wero-Idee finde ich definitiv gut. Neulich im Taxi ging nur Bar-Zahlung. Vermutlich der Kosten wegen, habe nicht gefragt.
Wero positioniert sich günstiger und, vor allem, kein US-Vermittler dazwischen. Würde mich freuen, wenn sich das durchsetzt und nicht wg. Bequemlichkeit ("Paypal, Visa ... funktioniert doch") durchsetzt.
Allerdings zieren sich da einzelne europäische Länder noch (in der neuen Brand Eins war da ein Artikel dazu): Die haben dann eigene Lösungen und warum die aufgeben. Da haben wirs wieder, woran es in Europa oft scheitert. Warum gemeinsam, wenns mit Insellösungen geht 😭

PS: Ja, ich nutze Apple Pay mit Visa und finde das bequem. Aber nach den Eskapaden in den USA schaue ich nicht mehr mit Freude, sondern mit Bedenken auf meine Apple Geräte zu Hause nebst selbst geschaffener Abhängigkeit
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Deppomat24.09.25 11:23
UBahn
PS: Ja, ich nutze Apple Pay mit Visa und finde das bequem. Aber nach den Eskapaden in den USA schaue ich nicht mehr mit Freude, sondern mit Bedenken auf meine Apple Geräte zu Hause nebst selbst geschaffener Abhängigkeit
Ja, aber ich finde, in vielen Fällen spricht man von leichten Komforteinbußen. Wenn man sich nochmal vergegenwärtigt, daß das alles Technologien sind, die man früher gar nicht hatte - was sind da ein paar Prozent weniger Komfort. Ein Click mehr, ein etwas hakeligerer Browser, paar Suchergebnisse weniger. Who cares. Es gibt ganz andere Lebensumstände.
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caba
caba24.09.25 13:57
Deppomat
Gut so. Dann noch Wero statt Paypal und Apple Pay. Und so weiter. Qwant statt Google, Nextcloud statt Dropbox... Wird Zeit die Tür zuzumachen, bei dem was da abgeht. Unsere Verwaltungen müssen noch dringend Windows loswerden.
Du kannst ja gerne den ganzen drittklassigen, dilettantischen Mist aus Deutschland/EU nehmen, aber ich hätte lieber die Wahl.
Meinungen sind keine Ideen, Meinungen sind nicht so wichtig wie Ideen, Meinungen sind nur Meinungen. (J. Ive)
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Sonnenallee03026.09.25 15:53
Und gleichzeitig will die EU chatkontrolle. Ganz ehrlich, ich gebe lieber Apple meine Finanzdaten als dass die EU bei all meinen Chats mitliest
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