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Bericht: Hacker erpressen Minderjährige mit von Apple preisgegebenen Kundendaten

Apple gibt niemals Kundendaten an Dritte heraus – es sei denn, das Unternehmen wird dazu durch eine richterliche Anordnung verpflichtet. Wenn Gefahr im Verzug und somit schnelles Handeln erforderlich ist, können Strafverfolger allerdings auch mithilfe sogenannter Notfallanfragen an entsprechende Informationen kommen. Dieses beschleunigte Verfahren machten sich jüngst Hacker zunutze: Sie gaben sich gegenüber dem kalifornischen Unternehmen als Ermittlungsbeamte aus und gelangten so an Anschriften, Telefonnummern und IP-Adressen einer nicht bekannten Zahl von Apple-Kunden (siehe ). Die fingierten Anfragen erfolgten mithilfe zuvor gehackter offizieller E-Mail-Accounts von Ermittlungsbehörden.


Hacker dringen in Konten der Opfer ein
Andere Tech-Konzerne wie Facebook und Google wurden von den Hackern ebenfalls getäuscht und übermittelten Nutzerdaten. Jetzt liegen erste Erkenntnisse darüber vor, für welche Zwecke die Kriminellen die erschlichenen Informationen einsetzen. Einem aktuellen Bericht von Bloomberg (Bezahlschranke) zufolge konnten die Angreifer sich zumindest in einigen Fällen in die Konten bei den betroffenen Unternehmen einloggen und diese übernehmen. Das verschaffte ihnen die Möglichkeit, an äußerst private Informationen zu gelangen, also beispielsweise E-Mails und Fotos. Darüber gelang es den Hackern, mit einigen Frauen und auch etlichen Minderjährigen Kontakt aufzunehmen und sich mit ihnen virtuell anzufreunden. Anschließend versuchten sie diese dazu zu bewegen, sexuell freizügige Fotos zu übermitteln, was offenbar sogar teilweise gelang.

Erpressung mit sexuell freizügigen Fotos
Das auf diese Art und Weise erbeutete anzügliche Material nutzten die Hacker laut Bloomberg dann, um ihre Opfer zu erpressen. Sie drohten damit, die Fotos an Freunde, Familienangehörige oder Schulleiter zu schicken, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. In einigen Fällen verlangten die Kriminellen, dass sich die von ihnen erpressten Minderjährigen die Namen der Angreifer in die Haut ritzen und anschließend Fotos davon übermitteln sollten. Bei einigen der Opfer handelte es sich dem Bericht zufolge sogar um Kinder. Die Hacker sind offenbar überwiegend Jugendliche, die aus den Vereinigten Staaten und anderen Ländern wie etwa dem Vereinigten Königreich stammen. Einige gehören angeblich dem Kollektiv Lapsus$ an.

Kommentare

Lamoras27.04.22 17:37
Das verstehe ich nicht so ganz. Ok, die haben Email Accounts von Behörden übernommen und damit Nutzerdaten abgerufen. Ok, soweit so peinlich, aber dann?

Wie kommt man davon in Accounts von Unternehmen? Und was hat das mit der Kontaktaufnahme zu Kindern zu tun?
+2
mrwho
mrwho27.04.22 18:31
1. Kommt ganz darauf an was genau da Apple, Google, Facebook und Co weitergegeben haben. Google Sheets/Docs lassen grüßen! Wenn diese sensitive Informationen enthalten stehen die Chancen gut einen Firmenlogin zu ergattern.

2. Das Ködern von Minderjährigen ist (leider) eine alte Masche. Google mal nach „Sexting“. Erpressung ist dann klarerweise der nächste Schritt.
+2
RyanTedder27.04.22 18:52
Das ist für mich die höchste Form der Internet Kriminalität und der reinste Albtraum. Egal wie hoch die Strafe für die Kriminellen ausfällt, der Schaden bleibt.
0
n0x27.04.22 20:07
Es sind keine Hacker, es sind Cracker - Ein Hacker macht das nicht siehe Hackerethik: https://www.ccc.de/de/hackerethik

Wird aber eh keiner mehr lernen .
+6
don.redhorse27.04.22 21:17
aber ein schönes Beispiel wie eine "Backdoor" was anderes ist diese Abfrage ja eigentlich nicht, missbraucht werden kann. Erstens haben die Behörden ihren Job nicht gemacht, da deren eMail Konten übernommen werden konnten, zum zweiten ist die Abfrage wohl einfach zu einfach. Da fehlt ein zweiter Faktor.

Was passiert jetzt? Wird geguckt warum und wieso die eMail Konten übernommen werden konnten? Sucht man die Schuldigen und sucht nach Wegen damit das nicht noch einmal passieren kann? Dass sind doch die interessanten Fragen. Zudem, wer bitte zahlt jetzt Schmerzensgeld und Schadensersatz.
Du bist eine 20 Jährige Jura Studentin und dir wurden oben ohne Fotos entlockt. Per se erstmal nicht schlimm, aber wie sieht es denn aus, wenn du in 20 Jahren eine Richterin bist und diese Bilder auftauchen? Wie groß ist der Schaden?

Ganz davon ab, intime Fotos/ Videos haben nichts auf Geräten zu suchen die "online" sind, ist doch nur ne Frage der Zeit bis die Daten entfleuchen.

Andererseits, unsere Gesellschaft muss sich so langsam aber sicher dieser "online-Nacktheit" stellen und der Richterin eben nicht den Job mit 20 Jahre alten Bildern kosten...
+6
Legoman
Legoman27.04.22 22:26
n0x
Es sind keine Hacker, es sind Cracker - Ein Hacker macht das nicht siehe Hackerethik: https://www.ccc.de/de/hackerethik

Wird aber eh keiner mehr lernen .
Wiki
Die Unterteilung zwischen „gutwillige Hacker“ und „böswillige Cracker“ ist ein seit Anfang der 1990er Jahre währender Versuch der Hackergemeinschaft, dem durch schlechte Presse entstandenen Imageschaden etwas entgegenzusetzen.
Demgegenüber findet dieser Versuch in den Medien und in der Politik kaum Beachtung und wird selbst innerhalb der Sicherheitsszene kritisch betrachtet, da es keine klare Trennlinie zwischen „gut“ und „böse“ gibt.
Das kann die Szene intern gern so viel definieren und in Gut und Böse unterteilen, wie sie will - außerhalb interessiert sich niemand für diese Befindlichkeiten.
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Fatty&Little
Fatty&Little27.04.22 22:48
Klage gegen Apple
Eine neue Multimillionärin
Läuft
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