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Apples teures Thunderbolt-4-Kabel geröntgt und mit anderen verglichen: “Beindruckendes Beispiel für Präzision und Technologie”

Bereits im vergangenen Jahr unterzog man das preisintensive Thunderbolt-Kabel aus dem Hause Apple eines Teardowns, der die aufwendige Gestaltung unterstreicht. Mit vor Kurzem angefertigten CT-Scans des teuersten Modells aus Cupertino und verschiedener Kabel anderer Hersteller liefert Lumafield eine weitere, anschauliche Vergleichsmöglichkeit. Hierfür nutzt das Unternehmen einen leistungsstarken Röntgen-CT-Scanner, welcher unter anderem auch schon bei den AirPods zur Anwendung kam. Ersichtlich wird, warum das im Jahre 2022 eingeführte USB-C/Thunderbolt-Kabel erheblich teurer ist und die Konkurrenz zum Teil nur einen Bruchteil dafür verlangt.


Aufwendige Chip-Architektur
Mit dem industriellen Röntgenscanner „Neptune“ der Firma Lumafield gelang eine genauere Analyse verschiedener Thunderbolt-Kabel, die sich derzeit auf dem Markt befinden. Auf den Bildern lässt sich zunächst die überaus große Komplexität der Apple-Variante feststellen, welche von keinem anderen Mitbewerber erreicht wird. Das aufwendige Chip-Design war bereits im Teardown zu erkennen und die CT-Scans bestätigen es: Eine neunlagige, gedruckte Leiterplatte und die Ausnutzung sämtlicher 24 Pins ermöglichen eine Leistungsabgabe in Höhe von 100 Watt und eine Datenübertragungsrate von stattlichen 40 Gbit/s.

Links: Apples Thunderbolt-Kabel
Rechts: Einfaches Kabel von NiceTQ mit direkter Durchführung
Quelle: Lumafield

Billig-Kabel: Gravierende Unterschiede unter dem CT
Dahingegen erscheint das Basic-Kabel aus dem Hause Amazon sehr einfach gestrickt. Mit nur 12 statt 24 Pins ausgestattet, erreicht es auch nur Kennwerte von 60 Watt und 480 Mbit/s. Im Scan ist zudem zu erkennen, dass acht dieser Pins aus Kostengründen sogar überbrückt sind. Das bloße Betrachten der Bilder dürfte somit selbst für den Laien nahelegen, warum Apple das Pro-Kabel um ein Vielfaches teurer anbietet: Die Unterschiede liegen im Detail und nicht zuletzt in den aufwendigen Fertigungsprozessen, die sich der iPhone-Konzern entsprechend honorieren lässt. Unter dem Röntgenscanner fiel zudem auf, dass einige Hersteller sogar dazu übergehen, gänzlich auf eine Platine zu verzichten und den Stecker direkt mit dem Kabel verbinden. Diese besonders günstige Praxis steht natürlich in keinem Verhältnis zum Thunderbolt-4-Pro-Kabel und sollte nur mit äußerster Vorsicht genossen werden.

Kommentare

sudoRinger
sudoRinger19.10.23 14:02
Was ist das denn für ein Schwachsinnsvergleich?
Hier wurde ein $129-Kabel mit drei Kabeln verglichen, die weniger als $6 kosten und für 480 MB/s ausgelegt sind.
Interessant wäre gewesen, das Apple-Kabel mit $30-TB3-Kabeln zu vergleichen.

Das ist im Text falsch: "Analyse verschiedener Thunderbolt-Kabel". In der Originalquelle heißt es korrekt "USB-C".
+21
Rosember19.10.23 14:02
Ich bin erstaunt, dass schon eine einfache Durchführung der Kabel für eine Zertifizierung als Thunderboltkabel ausreicht.
-1
te-c19.10.23 14:06
Hat denn jemand hier einen aktuellen Vergleich welches Kabel genauso gut ist, wie das originale aber günstiger ist? Gibt es überhaupt Alternativen, wenn ja welche und was wären die Unterschiede?
+13
andreasm19.10.23 14:10
sudoRinger
Was ist das denn für ein Schwachsinnsvergleich?
Hier wurde ein $129-Kabel mit drei Kabeln verglichen, die weniger als $6 kosten und für 480 MB/s ausgelegt sind.
Interessant wäre gewesen, das Apple-Kabel mit $30-TB3-Kabeln zu vergleichen.

Es ist im Sinne eines Vergleiches insofern vielleicht interessant um zu sehen, welchen Mehraufwand ein Thunderboltkabel gegenüber einem beliebigen USB Kabel darstellt. Mehr aber auch nicht. Das hier ein USB 2.0 Kabel mit USB-C Stecker wesentlich simpler aufgebaut ist sollte den halbwegs Interessierten natürlich nicht erstaunen.

PS: tatsächlich wäre natürlich ein Vergleich anderer Thunderboltkabel gegen das Apple Kabel ebenso interessant.
+6
rbnh19.10.23 14:27
te-c
Hat denn jemand hier einen aktuellen Vergleich welches Kabel genauso gut ist, wie das originale aber günstiger ist? Gibt es überhaupt Alternativen, wenn ja welche und was wären die Unterschiede?

Für das 2m Kabel gibt es einige Alternativen, die ca. die Hälfte kosten. Für das 3m Apple Kabel (190 EUR oder so) gibt es bis heute keine Alternative.
+4
jmh
jmh19.10.23 14:33
ich bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass apple beim verkauf des kabels nicht drauflegt ...
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
+3
Legoman
Legoman19.10.23 14:46
sudoRinger
Was ist das denn für ein Schwachsinnsvergleich?
Hier wurde ein $129-Kabel mit drei Kabeln verglichen, die weniger als $6 kosten und für 480 MB/s ausgelegt sind.
Gibt genügend Vergleiche, aus denen hervorgeht, dass ein Artikel mit vielfachem Preis keinen annähernd gerechtfertigten Vorteil erzielt.
Insofern: Sehr guter Vergleich!
-16
sudoRinger
sudoRinger19.10.23 15:18
Legoman
Gibt genügend Vergleiche, aus denen hervorgeht, dass ein Artikel mit vielfachem Preis keinen annähernd gerechtfertigten Vorteil erzielt.
Laut Spezifikation ermöglicht das Apple-Kabel die 83-fache Datenübertragungsrate der anderen Kabel.
Wenn Kabel gleicher Spezifikation verglichen werden, ergeben sich womöglich nützliche Erkenntnisse.

Das Wort "schwachsinnig" kam daher, dass ich aufgrund der "Analyse verschiedener Thunderbolt-Kabel" auf der Palme war. Das ist aber ein Kopierfehler von MTN und steht so nicht im Orginal. Insofern nehme ich den Kraftausdruck zurück.
+11
Mecki
Mecki19.10.23 15:38
Legoman
Gibt genügend Vergleiche, aus denen hervorgeht, dass ein Artikel mit vielfachem Preis keinen annähernd gerechtfertigten Vorteil erzielt.
So? Wo denn? Links?

Meine Erfahrung ist, dass viele Leute seit Jahren unter Problemen leiden und oft nicht mal erahnen, dass das an Kabeln liegen könnte. Den Kabel ist eben bei weiten nicht gleich Kabel und bestimmte Dinge, vor allem im HiFi Bereich sind halt nur Schlangenöl, aber eine gute Schirmung und eine gute aktive Signalverstärkung bzw. Störsignalfilterung sind auch in der Praxis Gold wert.

Hier mal zwei Beispiele aus meinem Alltag:

Mein MacBook Pro hatte immer Problem mit WLAN. Oft dauerte es ewig, bis es sich in ein WLAN eingebucht hat und wenn es mal im WLAN war, dann war die Performance extrem schlecht. Auch Bluetooth war nicht so stabil, wie man es erwarten würde. Übertragungen waren immer mal wieder gestört, Geräte verloren ohne ersichtlichen Grund plötzlich die Verbindung, nur um kurz drauf wieder verbunden zu werden. An meinem MB hängt immer eine externe USB 3 SSD, auf der Daten liegen, die ich ständig brauche und die ich so leicht auf ein anderes Gerät mitnehmen kann (und die nicht mal auf die interne SSD passen würden von der Größe und daher ist auch online Zugriff keinen Option, da die Daten einfach viel zu groß sind). Hat sich heraus gestellt, wenn die externe SSD nicht angeschlossen ist, funktionieren WLAN und BT super. Also liegt es an der Platte? Nicht ganz. Selbst wenn nur das Kabel dran hängt, ohne Platte am anderen Ende, treten schon Probleme auf. Und ja, das war ein USB 3 Kabel, das für 10 Gbit/s ausgelegt war, aber eben ein günstiges. Durch ein dreimal so teures getauscht und auch mit der Platte sind die WLAN und BT Probleme Geschichte.

Um für iPhone zu entwickeln, muss ich das iPhone per Kabel an mein MB hängen, denn WLAN ist in der Arbeit bei uns nicht erlaubt, wenn der Rechner auch per Kabel im Netzwerk hängt Entweder oder und ich nehme da lieber 1 Gbit/s Kabelverbindung, denn die liefert auch wirklich bis zu 1 Gbit/s. Und weil man beim testen von Software schon mal das iPhone in die Hand nehmen und auch etwas frei bewegen will, hängt das an einem extra langen Thunderboltkabel, welches in einem USB 3 Hub steckt und der wiederum steckt am Notebook. Problem war, dass das iPhone immer wieder die Verbindung verloren hat zum Rechner und wenn das passiert, beendet sich sofort die App, weil sie die Verbindung zum Debugger verliert und dann muss Xcode die App neu auf das Gerät einspielen, um sie wieder starten zu können. Nervig und zeitaufwendig. Dachte immer, das liegt bestimmt am Hub, aber iPhone direkt ins MB gesteckt und Problem bleibt, auch wenn es seltener auftritt. Billiges Thunderboltkabel getauscht durch ein deutlich hochwertigeres, aber genauso lang, und seither verliert das iPhone nicht mehr die Verbindung zum Rechner, auch nicht am Hub.
+21
marcel15119.10.23 15:41
Und ich nehme am iPhone ein 3€-Kabel und bekomme die gleiche Geschwindigkeit wie das TB-Kabel.
-16
UWS19.10.23 15:44
...vom Vergleich verschiedener "Thunderbolt" Kabel ist im Originalartikel tatsächlich keine Rede. Trotzdem ist dieser Röntgenartikel etwas irreführend. Klingt ja fast so, als wären günstigere Kabel automatisch minderwertiger...

Wenn, dann hätte man das handgeschöpfte Kleinkunstwerk "Apple-Original" beispielsweise mit dem Cable Matters Thunderbolt 4 Kabel (2 Meter) vergleichen sollen. Das kostet statt 129 EUR nur rund 60 EUR – ist dafür aber 20 cm länger

Die Kabel habe ich übrigens seit über einem Jahr im Einsatz, funktionieren einwandfrei und mit Vollgas...
There is no cloud…it’s just someone else’s computer.
+9
Bitsurfer19.10.23 16:19
Legoman
Gibt genügend Vergleiche, aus denen hervorgeht, dass ein Artikel mit vielfachem Preis keinen annähernd gerechtfertigten Vorteil erzielt.
Insofern: Sehr guter Vergleich!
Wenn das stimmt, dann wäre die deutsche Automobilindustrie obsolet.
+2
piik
piik19.10.23 17:39
Ich finde, es ist eine Unsitte, Elektronik in ein Kabel zu integrieren.
Wenn diese Elektronik nötig ist, kann man sie in die Geräte integrieren und die Kabel rein passiv lassen. Das wäre nicht nur insgesamt preiswerter, sondern auch deutlich nachhaltiger, da so nur das genutzte Gerät damit ausgestattet sein muss und nicht jedes Kabel, also Elektronik insgesamt eingespart würde.
+1
Pastaman19.10.23 20:19
Die Preise für die original Appel Kabel sind m.E. extrem. Aber auf der andern Seite funktionieren die nicht manchmal, sondern immer. Und es grenzt an Zauberei 40Gbit oder 100Watt durch so ein Kabel zu schleusen, von UND ganz zu schweigen.
Vernünftige USB3 Kabel (passiv) zu bekommen ist schon Glücksache, 40Gbit geht halt nur aktiv und die wenigsten haben eine Ahnung, was für ein Wunderwerk sie da in der Hand haben.
+4
M@rtin19.10.23 20:29
Pastaman
... und die wenigsten haben eine Ahnung, was für ein Wunderwerk sie da in der Hand haben.
Das ist die Kernaussage des Artikels. Der normale Kunde weiß es nicht, welcher Aufwand betrieben wurde und der Stecker nicht nur einfach ein Stecker ist.
+3
rafi19.10.23 20:34
piik
Ich finde, es ist eine Unsitte, Elektronik in ein Kabel zu integrieren.
Wenn diese Elektronik nötig ist, kann man sie in die Geräte integrieren und die Kabel rein passiv lassen. Das wäre nicht nur insgesamt preiswerter, sondern auch deutlich nachhaltiger, da so nur das genutzte Gerät damit ausgestattet sein muss und nicht jedes Kabel, also Elektronik insgesamt eingespart würde.

Jein... denn damit werden zum Beispiel auch Thunderbolt-Kabel mit Lichtwellenleiter möglich. Und es macht halt keinen Sinn, ein 60cm Kabel damit zu betreiben, dann würde das verbauen von Thunderbolt noch teurer werden. Halte es aber für zukünftig möglich. Für den von dir angesprochenen Zweck (im groben simple Kabel) gibt es ja schon einen Platzhirschen, USB-C. Die Standards sind ergänzend entwickelt worden.
+2
ideal19.10.23 21:50
es gibt soviel unterschiedliche kabel, dass ich alle gelabelt habe mit dem labeldrucker. im rückblick unnötig, da ich einfach mit meinen owc usb4 kabeln (nudeln) alle geschwindigkeiten darunter auch bedienen kann. hihi
-3
RichMcTcNs19.10.23 22:58
@piik
Bei den hier vorliegenden Signalfrequenzen macht es wohl schon einen Unterschied, ob die Elektronik gleich am hochfrequenzoptimierten Kabel angeschlossen ist oder ob dazwischen sich Stecker und Buchse befinden, die vom HF-Verhalten schwerer zu beherrschen sind.
Wie schon Pastaman schreibt, sind diese Kabel wirklich Wunderwerke.
+4

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