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Forum>Fotografie>Verwendet ihr die True Tone Funktion bei der Entwicklung von Fotos?

Verwendet ihr die True Tone Funktion bei der Entwicklung von Fotos?

andreas_g
andreas_g17.08.2312:05
Liebe Community,

mir ist beim Nachbearbeiten meiner Fotos aufgefallen, dass die Farbdarstellung im Tagesverlauf variiert. Ein Foto, das zuvor richtig ausgehen hat, war später deutlich zu rot. Die Ursache dafür war offensichtlich, dass die True Tone Funktion aktiviert war. Wenn ich sie deaktiviere, erscheint das Foto aus meiner Sicht wieder korrekt. Eigentlich sollte nach meinem Verständnis die True Tone Funktion genau das Gegenteil bewirken - nämlich, dass die Farben immer gleich erscheinen.

Was habt ihr für Erfahrungen mit der Funktion? Ist sie bei euch aktiviert oder deaktiviert?

Hardware: Mac mini M1 und Studio Display.
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Kommentare

Nebula
Nebula08.09.2307:56
Wenn du gewohnt bist, Farben bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu beurteilen, könnte TrueTone für dich kontraproduktiv sein, weil du ja quasi TrueTone schon im Kopf machst.

Denkbar wäre auch, dass deine Lichtverhältnisse so krass schwanken, dass TrueTone nicht mehr gegensteuern kann. Auch könnte das Ganze bei dir schlecht kalibriert sein. Nachkalibrieren kann man meines Wissens nicht.
„»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein“
-1
chrisjar08.09.2308:00
Also ich hab TrueTone für die Fotobearbeitung komplett abgeschalten. Die Ergebnisse, vor allem wenn man sie zb bei einer Druckerei dann ausdrucken lässt oder an andere Personen weitergibt, können bei Bearbeitung mit TrueTone dann dort ganz anders aussehen.
+5
marc.hb08.09.2309:10
True Tone war auch nie dafür gedacht, dass Farben immer gleich aussehen, sondern dass eine weiße Seite im aktuellen Licht so wirken soll wie eine weiße Seite Papier die vor dir liegt. In erster Linie soll so das lesen von schwarzem Text auf weißem Hintergrund verbessert werden.

Bei allen Arbeiten, bei denen es auf Farbtreue ankommt, sollte man True Tone als auch Nightshift zwingend deaktivieren.
+11
andreas_g
andreas_g08.09.2313:21
Vielen Dank für die sehr hilfreichen Rückmeldungen! Ich habe seit meinem Post versuchsweise True Tone deaktiviert, wenn ich Fotos betrachte oder bearbeite. Damit habe ich nun eine konstante Farbwahrnehmung. Noch nicht getestet habe ich, ein Foto entwickeln zu lassen und dann mit der Bildschirmdarstellung zu vergleichen.

Schade, dass die True Tone Funktion nicht etwas besser erklärt ist, beispielsweise in den Systemeinstellungen.
+1
marc.hb08.09.2314:15
andreas_g
Noch nicht getestet habe ich, ein Foto entwickeln zu lassen und dann mit der Bildschirmdarstellung zu vergleichen.

Das ist dann ein ganz anderes Kapitel. Hierzu müsstest du deinen Monitor mit einem Messgerät kalibrieren. Dann hast du auch die Chance, dass dein Bildschirm das anzeigt, was später aus der Druckerei bei dir ankommt. Einige Anbieter bieten auch ein eigenes Farbprofil an, welches man in Photoshop oder Lightroom installieren kann, um die Ergebnisse noch besser steuern zu können.
+1
Weia
Weia09.09.2318:32
marc.hb
True Tone war auch nie dafür gedacht, dass Farben immer gleich aussehen, sondern dass eine weiße Seite im aktuellen Licht so wirken soll wie eine weiße Seite Papier die vor dir liegt.
Das ist doch aber genau dasselbe? Wenn das Weiß stimmt, stimmen auch die Farben.

Farben am Bildschirm lassen sich nur dann korrekt beurteilen, wenn der Weißpunkt des Bildschirms und die Farbtemperatur des Umgebungslichts exakt gleich sind. Das liegt daran, dass unser Gesichtssinn einen automatischen Weißabgleich durchführt (sonst wären wir bei der stetig wechselnden Farbtemperatur des Umgebungslichts kaum überlebensfähig), dabei aber nur einen Weißpunkt berücksichtigen kann (selbstleuchtende Oberflächen gab es während der Evolution nicht).

Um ernsthaft farbrichtige Arbeiten durchführen zu können, bedarf es daher zwingend:
  • Kunstlicht hoher Qualität (mit einem hohen CRI = Color Rendering Index) und einer Farbtemperatur ≥ 5000K (heute mit LEDs problemlos machbar); da Tageslicht dauernd schwankt, ist es dafür ungeeignet
  • eines Displays, dass exakt auf die Farbtemperatur des Kunstlichts eingemessen ist
Alles andere ist Lottospielen, was die Farbwiedergabe betrifft.

Da das aber für viele Amateure zu viel Aufwand ist, hat Apple versucht, das mit True Tone zu automatisieren, also den Weißpunkt des Displays kontinuierliche der Farbtemperatur des Umgebungslichts anzugleichen. Das klappt natürlich nur annähernd (sonst wäre der Mac/das Display 1000€ teurer, denn so viel kosten entsprechende Messgeräte), wie gut genau, hat erstaunlicherweise noch niemand im Internet durchgemessen (jedenfalls niemand, den ich gefunden hätte), dabei wäre das höchst interessant. Ich selbst konnte das leider mangels Mac mit True-Tone-Display noch nicht machen, hoffe aber, das bald mal nachholen zu können.

Von der Idee her müsste True Tone jedenfalls eine deutlich bessere Farbtreue bei der Bildbearbeitung ermöglichen als ein überhaupt nicht auf das Umgebungslicht abgestimmtes Display.
Bei allen Arbeiten, bei denen es auf Farbtreue ankommt, sollte man True Tone als auch Nightshift zwingend deaktivieren.
Bei Nightshift (einfach ein idiotischer, durch keine wissenschaftliche Theorie zu rechtfertigender, angeblich beruhigender Gelbstich) stimmt das, wenn True Tone irgendwas taugt, sollte es da gerade nicht stimmen.
marc.hb
andreas_g
Noch nicht getestet habe ich, ein Foto entwickeln zu lassen und dann mit der Bildschirmdarstellung zu vergleichen.
Das ist dann ein ganz anderes Kapitel.
Nö, das hängt alles miteinander zusammen.
Einige Anbieter bieten auch ein eigenes Farbprofil an, welches man in Photoshop oder Lightroom installieren kann, um die Ergebnisse noch besser steuern zu können.
Das bezieht sich wenn auf die verwendeten Druckfarben. Mit der Farbwiedergabe auf dem Display hat das nichts zu tun. Wie sollten diese Anbieter die Displayeigenschaften und vor allem das verwendete Umgebungslicht kennen können?
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+3
svenn
svenn09.09.2320:14
für eine ausstellung die coronabeding kurzfristig online stattfinden sollte musste ich auf die schnelle einige bilder für die internetseite abfotografieren.
teilweise unter glas, mit ramen, repromäsig fotografieren geht auf die schnelle sicherlich nicht.
die farben sollten aber schon soweit passen das die ausstellenden künstler zufrieden sind.
die fotos habe ich mit einem ipad pro gemacht...wirklich,...weil...ich sie sofort auf dem ipad farblich den originalen anpassen konnte.
originalbild und ipad im gleichen licht, danach die farben angepasst.
das ging mit der bearbeiten funktion in fotos erstaunlich gut.
dabei habe ich blind auf True Tone gesetzt und war mit den ergebnissen zufrieden.
selbst fiese blau, grün und pastellfarben habe ich gut dem original anpassen können.
+3
Weia
Weia09.09.2323:43
svenn
dabei habe ich blind auf True Tone gesetzt und war mit den ergebnissen zufrieden.
selbst fiese blau, grün und pastellfarben habe ich gut dem original anpassen können.
Ein interessantes Fallbeispiel aus der „wirklichen Welt“. Ich kann naturgemäß nicht beurteilen, wie nah die Farben an den Originalen sind, aber ich kann bestätigen, dass da farbphysikalisch „fiese“ Farben dabei sind. Wenn die Künstler also zufrieden waren, dann ist das eine wirklich brauchbare Leistung von True Tone gewesen. Danke für die Info!
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-2
andreas_g
andreas_g10.09.2306:39
Wenn ich am Bildschirm arbeite, bekomme ich von der Umgebung nicht viel mit. Das bei der Arbeit an iPad oder iPhone mutmaßlich anders.
Könnte das der Grund sein, warum True Tone bei mir scheinbar zu einer verfälschten Farbwahrnehmung führt?
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MikeMuc10.09.2308:16
andreas_g
Wenn ich am Bildschirm arbeite, bekomme ich von der Umgebung nicht viel mit.
was genau meinst du damit? Arbeitest du im Dunkeln?
Es geht doch um das Umgebungslicht. Wenn das nicht zu deinen Farbeinstellungen vom Monitor paßt (Truetone mißt ja nichts laut Weia, sondern arbeitet empirisch aufgrund irgendwelcher Daten die Apple erhoben hat) dann kann es gut sein, das deine „Farbbearbeitungen“ vergebends sind.
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andreas_g
andreas_g10.09.2309:16
MikeMuc
andreas_g
Wenn ich am Bildschirm arbeite, bekomme ich von der Umgebung nicht viel mit.
was genau meinst du damit? Arbeitest du im Dunkeln?
Es geht doch um das Umgebungslicht. Wenn das nicht zu deinen Farbeinstellungen vom Monitor paßt (Truetone mißt ja nichts laut Weia, sondern arbeitet empirisch aufgrund irgendwelcher Daten die Apple erhoben hat) dann kann es gut sein, das deine „Farbbearbeitungen“ vergebends sind.

Nein, ich arbeite natürlich nicht im Dunkeln. Aber die vom Umgebungslicht angestrahlten Oberflächen sind kaum in meinem Sichtfeld beziehungsweise nur peripher. Der Bildschirm selbst wird ja nicht vom Umgebungslicht beeinflusst, da er selbst leuchtet. Außerdem hat er einen schwarzen Rahmen.

True Tone misst sehr wohl, aber eben nicht so präzise wie eine Ausrüstung zur Kalibrierung von Bildschirmen. So habe ich auch Weia's Beitrag verstanden.
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Weia
Weia10.09.2311:05
andreas_g
Wenn ich am Bildschirm arbeite, bekomme ich von der Umgebung nicht viel mit.
Da täuscht Du dich vermutlich. Das Gesichtsfeld reicht über den bewusst wahrgenommenen Bereich deutlich hinaus. Das zeigt sich z.B. in dem Effekt, dass wir „aus dem Augenwinkel heraus“ Bewegungen bemerken, die außerhalb des bewusst wahrgenommenen Blickfeldes liegen.
Das bei der Arbeit an iPad oder iPhone mutmaßlich anders.
Könnte das der Grund sein, warum True Tone bei mir scheinbar zu einer verfälschten Farbwahrnehmung führt?
Wo jetzt, auf iPad/iPhone oder Mac? Theoretisch sollte True Tone bei konfligierendem Umgebungslicht wenn, dann immer eine zumindest marginale Verbesserung bringen und nicht das Gegenteil.
andreas_g
True Tone misst sehr wohl, aber eben nicht so präzise wie eine Ausrüstung zur Kalibrierung von Bildschirmen. So habe ich auch Weia's Beitrag verstanden.
Korrekt.

Um den Weißpunkt von Lichtquellen genau ermitteln zu können, bedarf es eines Spektralphotometers, das das Licht in seine spektralen Bestandteile zerlegt. Diese Messgeräte sind aber technisch sehr aufwändig und dementsprechend teuer. Apple arbeitet ganz sicher mit einfachen RGB-Sensoren, wie sie auch für die viel preiswerteren Kolorimeter verwendet werden, und auch da dann sicher noch eine preisliche akzeptable Low-End-Version.

Man sollte meinen, ein RGB-Sensor müsste zur Bestimmung der Lichtfarbe ausreichen, schließlich funktioniert auch unser Gesichtssinn mit Sensoren für R, G und B. Das Problem ist, dass es bis heute nicht gelungen ist, RGB-Sensoren mit den spektralen Empfindlichkeitskurven unseres Gesichtssinns zu bauen, sodass man die Messergebnisse immer durch eine Korrekturmatrix jagen muss und die hängt wiederum von der spektralen Zusammensetzung des Lichts ab; so beißt sich die Katze in den Schwanz.

Für einfache Kolorimeter zur Bildschirmkalibration konnte man dennoch RGB-Sensoren verwenden, weil durch die verwendete Bildschirmtechnologie die grundsätzliche spektrale Zusammensetzung des Lichts und damit die entsprechende Korrekturmatrix vorgegeben war und es nur um kleine Detailabweichungen ging. Deswegen musste man bei solchen Kolorimetern seinerzeit immer einstellen, ob man Röhrenmonitore oder LCDs verwendete. Mittlerweile variieren aber auch die LCD- bzw. OLED-Technologien so stark (erweiterter Farbraum etc.), dass die Kolorimeter kaum noch hinterherkommen und man irgendwie immer schon vorher wissen müsste, was man doch erst messen will. Für ernsthaftes Arbeiten kann man daher heute nur noch Spektralphotometer empfehlen.

Für Umgebungslichtmessungen galt das schon immer, schließlich ist da überhaupt keine bestimmte spektrale Zusammensetzung vorgegeben. RGB-Sensoren funktionieren daher dort nur sehr näherungsweise.

Ein anderes Problem bei True Tone ist noch die Geschwindigkeit, mit der sich der Bildschirm dem Umgebungslicht anpasst. Es wäre mehr irritierend als hilfreich, würde jede kleine Änderung (Sonne bricht für eine Sekunde durch die Wolkendecke) sofort umgesetzt. Aber je träger die Anpassung, desto größer natürlich die zeitweisen Abweichungen.
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Weia
Weia10.09.2311:20
Weia
andreas_g
Wenn ich am Bildschirm arbeite, bekomme ich von der Umgebung nicht viel mit.
Da täuscht Du dich vermutlich.
Kleines Beispiel aus der Praxis: Ich habe vor einem Jahr ein längeres Video minutiös bearbeitet, was die Farbwiedergabe, speziell die kritischen Hauttöne, betraf. Eigentlich ein ideales Arbeitsumfeld: LED-Raumbeleuchtung hoher Lichtqualität mit 5000K, 30"-Display, vor dem ich so nah sitze, dass ich, wie Du schreibst, kaum etwas anderes im Blickfeld habe.

Nur dummerweise hatte ich vergessen, das Display vorher erneut auf das Umgebungslicht zu kalibrieren. Als ich das nachgeholt hatte, schienen plötzlich alle in meiner Bearbeitung kerngesunden Menschen latente Alkoholiker geworden zu sein; ihre Haut war plötzlich die entscheidende Nuance zu rotstichig.
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andreas_g
andreas_g10.09.2321:28
Weia: Ich habe es jetzt gerade nochmals ausprobiert. Ein Foto, das ich zur Mittagszeit bei natürlichem Licht farblich ohne True Tone abgestimmt habe, sieht nach meinem subjektiven Empfinden auch jetzt am Abend bei warmem künstlichem Licht gleich aus, wenn ich True Tone abgeschaltet lasse. Schalte ich True Tone ein, erscheinen die Farben für mich deutlich zu warm. Das Foto ist in der Galerie:
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Weia
Weia10.09.2322:46
andreas_g
Weia: Ich habe es jetzt gerade nochmals ausprobiert. Ein Foto, das ich zur Mittagszeit bei natürlichem Licht farblich ohne True Tone abgestimmt habe, sieht nach meinem subjektiven Empfinden auch jetzt am Abend bei warmem künstlichem Licht gleich aus, wenn ich True Tone abgeschaltet lasse. Schalte ich True Tone ein, erscheinen die Farben für mich deutlich zu warm.
iPad oder Mac?

Aber egal, der Punkt scheint zu sein, dass Du, wenn ich Dich richtig verstanden habe, das Foto ohne True Tone bearbeitest, aber dann mit True Tone anschaust. Das wäre ein reiner Zufallsstreffer, wenn das funktionieren würde. Es würde voraussetzen, dass zur Zeit der Bearbeitung, als True Tone ausgeschaltet war, der Weißpunkt Deines Displays zufällig mit dem des Umgebungslichts genau übereinstimmte. Der native Weißpunkt der meisten Displays beträgt 6500K, das entspricht Tageslicht bei wolkigem Himmel. Vermutlich schien aber auch bei Dir heute Mittag die Sonne; das Umgebungslicht war also gelblicher als der Weißpunkt des Displays. Dadurch hast Du beim Bearbeiten der Farben unwillkürlich einen zu gelblichen Ton gewählt, um sie dem Umgebungslicht anzugleichen. Wenn Du dann das Ergebnis Deiner Arbeit heute Abend farbrichtig, d.h. mit eingeschaltetem True Tone, betrachtest, siehst Du den Fehler, den Du heute Mittag begangen hast. Das klingt soweit alles schlüssig.

Probiere doch mal, True Tone sowohl beim Bearbeiten als auch beim Betrachten des Bildes unter verschiedenen Lichtbedingungen eingeschaltet zu lassen. Wie sieht es dann aus?

Wobei man dazu sagen muss, dass sogenanntes „warmes“ Kunstlicht, also eine (widersinnige) Simulation des unnatürlich gelben Glühlampenlichts, nie zu einem farbrichtigen Ergebnis führen kann, weil kein Bildschirm auf 2700 K eingestellt werden kann.
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marm10.09.2323:01
Weia
Ich selbst konnte das leider mangels Mac mit True-Tone-Display noch nicht machen, hoffe aber, das bald mal nachholen zu können.
Müsste ein iPad mit eingeschaltetem True Tone, welches per Sidecar mit dem Mac verbunden ist, nicht ideal für eine Farbkontrolle sein, wenn kein True Tone-Display vorhanden ist?
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andreas_g
andreas_g11.09.2309:46
Weia
iPad oder Mac?
Mac
Weia
Probiere doch mal, True Tone sowohl beim Bearbeiten als auch beim Betrachten des Bildes unter verschiedenen Lichtbedingungen eingeschaltet zu lassen. Wie sieht es dann aus?

So hatte ich es in der Vergangenheit gehandhabt. Dabei hatte ich festgestellt, dass ein von mir bearbeitetes Foto zu einer anderen Tageszeit farblich nicht mehr gepasst hat. Das ließ sich durch das Deaktivieren von True Tone beheben. Das war der Anlass meines Ausgangsposts mit der Frage, wie andere mit dieser Funktion umgehen.
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Cornelius Fischer
Cornelius Fischer11.09.2310:34
Weia hat es bereits gut zusammengefasst. Für ein verlässliches Ergebnis sollte True-Tone ausgeschaltet sein, der Monitor sauber profiliert und auf den Weisspunkt der Raumbeleuchtung angepasst sein. Dazu sollte die Raumbeleuchtung möglichst konstant sein.

Ob man nun 5000k, 5500k oder auf 6500k einmisst spielt im Prinzip erstmal keine Rolle, sofern dies der Raumbeleuchtung entspricht.

Bei mir im Studio (Fenster nach Norden, kein direktes Sonnenlicht), leuchten die LED Balkenleuchten immer um eine konstante Lichtsituation im Raum zu schaffen. Die Leuchten haben 5300K, die Grafikmonitore sind auf 5500K eingemessen. Das ganz wird regelmässig via Musterprints kontrolliert die unter 5300K und ohne Raumbeleuchtung direkt am Fenster zur Mittagszeit beurteilt werden.
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Weia
Weia11.09.2311:45
marm
Müsste ein iPad mit eingeschaltetem True Tone, welches per Sidecar mit dem Mac verbunden ist, nicht ideal für eine Farbkontrolle sein, wenn kein True Tone-Display vorhanden ist?
Das würde glaube ich optisch nur noch mehr verwirren; in jedem Fall ist True Tone nach andreas_gs Erfahrungen ja auch nur sehr begrenzt hilfreich.

Der einzig solide Ansatz ist konstante LED-Raumbeleuchtung plus darauf eingemessenes Display.

Ich wundere mich einfach, dass noch niemand durchgemessen zu haben scheint, wie gut (oder schlecht) True Tone ist.
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Weia
Weia11.09.2311:49
andreas_g
Weia
Probiere doch mal, True Tone sowohl beim Bearbeiten als auch beim Betrachten des Bildes unter verschiedenen Lichtbedingungen eingeschaltet zu lassen. Wie sieht es dann aus?
So hatte ich es in der Vergangenheit gehandhabt. Dabei hatte ich festgestellt, dass ein von mir bearbeitetes Foto zu einer anderen Tageszeit farblich nicht mehr gepasst hat. Das ließ sich durch das Deaktivieren von True Tone beheben. Das war der Anlass meines Ausgangsposts mit der Frage, wie andere mit dieser Funktion umgehen.
Tja, dann ist True Tone jedenfalls in Deinem Workflow halt doch nur sehr begrenzt tauglich. Andererseits berichtet svenn von einer erfolgreichen Nutzung. Da gibt es momentan zu wenig exakte Messdaten, um mehr als spekulieren zu können, leider.
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Weia
Weia11.09.2311:50
Cornelius Fischer
Die Leuchten haben 5300K, die Grafikmonitore sind auf 5500K eingemessen.
Wieso 200K Differenz?
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Cornelius Fischer
Cornelius Fischer11.09.2312:01
Weia
Zum einen weil ich keine Leuchten gefunden haben die 5500K liefern und bezahlbar sind, zum anderen da ich ja kein völlig dunklen Raum habe, sondern am Arbeitsplatz immer Mischlicht zwischen Fenster und Raumbeleuchtung habe. Da passt 5500K am Monitor tatsächlich besser als perfekt auf die Raumbeleuchtung angepasst. Dazu kommt, meine Augen sind seit über 10 Jahren an 5500K gewöhnt, da ich vorher eine 5500K Beleuchtung hatte.

Für mich passts und die Ergebnisse stimmen ebenfalls. Wenns mal kritisch beurteilt werden muss, kann ich meinen EIZO jederzeit auf 5300K umstellen. Das bringt aber nur etwas, wenns draussen schon dunkel ist.
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Weia
Weia11.09.2312:29
Cornelius Fischer
Zum einen weil ich keine Leuchten gefunden haben die 5500K liefern und bezahlbar sind
Das hindert Dich doch aber nicht daran, den Monitor auf 5300K zu kalibrieren?

Zumal die Farbtemperatur als eindimensionale Größe für einen präzisen Abgleich ohnhin nicht ausreicht. Du musst entweder die xy-Werte oder CCT (korrelierte Farbtemperatur) plus Δuv nehmen, damit es wirklich stimmt.
zum anderen da ich ja kein völlig dunklen Raum habe, sondern am Arbeitsplatz immer Mischlicht zwischen Fenster und Raumbeleuchtung habe
Na gut, aber dann kann man eh keine Präzision erwarten. Mischlicht ist tödlich – warum machst Du das?
Dazu kommt, meine Augen sind seit über 10 Jahren an 5500K gewöhnt, da ich vorher eine 5500K Beleuchtung hatte.
Die Augen brauchen zur „Umgewöhnung“ = chromatische Adaption < 1s, wie viele Jahre zuvor es anders war, spielt keine Rolle.
Für mich passts
Na dann …
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Cornelius Fischer
Cornelius Fischer11.09.2312:54
weia
No chance den Raum nicht im Mischlicht einzurichten.. Ich Mitte mich schlicht ein und das funktioniert in der Praxis sehr gut.




5300K hab ich versucht, trotz Adaption des Auges hab ich die Farben nicht mehr troffen. Der Screen ist einfach zu warm. Das Auge passt sich zwar an, nach so vielen Jahren hat man aber ein Gefühl und das stimmt einfach nimmer. Ich verhaue mich da schlicht im Weissabgleich. Für mich relevant ist, dass meine Bilder gedruckt auf Proof Papier und FineArt Rag unter der Raumbeleuchtung (5300K) sowie Fensterlicht zur Mittagszeit passen und genau dies funktioniert gut mit 5500K am Monitor.

Solange man keine Farbkritischen Arbeiten macht wie Reproaufnahmen oder Werbebilder bei denen Produkte abgebildet werden die später im Druck exakte Farben benötigen reicht der Workflow von der Konstanz.
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Weia
Weia11.09.2313:29
Cornelius Fischer
weia
No chance den Raum nicht im Mischlicht einzurichten..
Ja, das verstehe ich bei der Aussicht. Es gibt leider noch keine wissenschafltich fundierten Untersuchungen zum Thema Farbkonsistenz unter der Umgebungsbedingung Panoramablick.
Ich Mitte mich schlicht ein und das funktioniert in der Praxis sehr gut.
Wenn Du für Dich Dein Rezept gefunden hast, ist es ja OK.
5300K hab ich versucht, trotz Adaption des Auges hab ich die Farben nicht mehr troffen. Der Screen ist einfach zu warm.
Da kommen bei Dir vermutlich mehrere spezielle Faktoren zusammen.

Grundsätzlich geht das perfekt. Ich schalte bei mir zwischen ID5500 (Tageslicht 5500K in Innenräumen, als Tages-Durchschnittswert) und bei Dunkelheit exakt auf meine LED-Beleuchtung eingemessen, die etwa 5000K hat, um und das klappt hervorragend (farbkritische Arbeiten mache ich dann natürlich nur ohne Tageslicht). Das Display mit 5000K ist subjektiv kein bisschen zu gelb.
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_tmf_11.09.2314:12
Vor Jahren mal den Test gemacht: 3 baugleiche Macs mit 3 baugleichen und damasls sehr verbreietetem Messgeräten.

Ein Mac war stark rotstichig, einen hielt ich für neutral, den anderen sehr für Richtung blau.
Erneuter Test mit je einem der drei Messgeräte: Alle Monitoren jeweils idientisch und mir kam es immer neutralgrau vor.
Verheerend.

Noch erschreckender: Diese Dinger sind heute noch in Verwendung.

Hirn lässt sich gern betrügen.

Inzwischen: Stelle Farbtemperatur nicht mehr um, belasse das bei 5000 Kelvin.
Als Referenz läuft ein mit Spekrtralphotometer eingegemssener 5000 Kelvin Monitor mit ca. 10% Grau oder Graukeil mit als zweiter Monitor mit. Kann man Hirn kalibrieren.
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Weia
Weia11.09.2314:33
_tmf_
Vor Jahren mal den Test gemacht: 3 baugleiche Macs mit 3 baugleichen und damasls sehr verbreietem Messgeräten.
Lass mich raten: das waren Kolorimeter?
Inzwischen: Stelle Farbtemperatur nicht mehr um, belasse das bei 5000 Kelvin.
Als Referenz läuft ein mit Spekrtralphotometer eingegemssener 5000 Kelvin Monitor mit ca. 10% Grau oder Graukeil mit als zweiter Monitor mit. Kann man Hirn kalibrieren.
Kann man nicht oder allenfalls so ungefähr.

Es gibt erschreckend viele Fehlinformationen zum Thema Farbmanagement und noch mehr Fehlmessungen, die dann als Beleg dienen, dass das eh alles nicht geht.

Mit den richtigen Geräten, der richtigen Software und den richtigen Messverfahren und -einstellungen kannst Du beliebige Displays (im Rahmen ihrer physikalischen Grenzen) perfekt angleichen.

Wenn Dir ein Spektralphotometer zur Verfügung steht, warum kalibrierst Du damit nicht Dein Arbeitsdisplay selbst? Aber nicht auf 5000K, sondern auf das Umgebungslicht und das muss konstant und von hoher Qualität sein.
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_tmf_11.09.2314:53
Natürlich waren dass RGB-Kolorimeter damals. Wurden als »prrofessionell« verkauft.
Raum kann ich nicht hinreichend abdunkeln und mit Normlicht bestreichen. Mir reicht diese geringe Abweichung.

Geht durch Duon-Portal.
Den Rest versaut eh die Druckerei.
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Raziel111.09.2314:54
Übrigens gibt es dafür bei den Apple Displays extra richtig gute Farbprofile, darunter welche für die Fotobearbeitung. Mit denen arbeite ich sein dem Lauf des Apple Studio Displays immer und bin damit sehr zufrieden.
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Weia
Weia11.09.2315:06
Raziel1
Übrigens gibt es dafür bei den Apple Displays extra richtig gute Farbprofile, darunter welche für die Fotobearbeitung.
  • Es gibt aber keine Profile „für die Fotoverarbeitung“. Entweder die Farben stimmen oder sie stimmen nicht. Gemeint sind verschiedene Weißpunkte oder Farbräume, die sich in verschiedenen Branchen etabliert haben; das ist aber reine Konvention und hat nicht den geringsten physikalischen Hintergrund; es ist eher ein (vergeblicher) Versuch, die Physik zu umschiffen.
  • Woher sollte Apple Dein Umgebungslicht kennen? Die Angleichung daran ist aber das einzige, worauf es wirklich ankommt!
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-2
Weia
Weia11.09.2315:11
_tmf_
Natürlich waren dass RGB-Kolorimeter damals. Wurden als »prrofessionell« verkauft.
i1 Display 2? Datacolor Spyder?

Diese Geräte waren schon sowas wie arglistige Täuschung …
Den Rest versaut eh die Druckerei.
Fatalist.
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-2
_tmf_11.09.2315:33
i1 Display 2? Datacolor Spyder? ,

Ersteres.

Nein, nicht Fatalist. Tatsachen. Bei eigenen Buchprojekten mags hinkommen, bei Anzeigen in Tageszeitungen oder Magazinen ist es Glückssache. Hoffentlich hast du dann gegengezeichneten Contract Proof.
0
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer11.09.2316:00
_tmf_
Oder einfach Realist 🤪 Meine Fotoprints für Kunden sowie Alben drucke ich mittlerweile seit 10 Jahren selber. Leider zu oft gehabt, dass die Farben oder Kontraste nicht stimmen.
0
Weia
Weia11.09.2316:04
_tmf_
i1 Display 2? Datacolor Spyder?
Ersteres.
Oje.

Das Ding war ein Verbrechen an den Nutzern. Es hatte miserable Farbfilter aus Gelatine, die sich veränderten wie sie gerade Lust hatten. Es war definitiv besser, ein Display nicht zu kalibrieren als mit einem i1 Display 2.

Ich habe nie verstanden, warum X-rite das gemacht hat; sie hatten aufgrund ihrer diversen Aufkäufe auch ein viel besseres Kolorimeter mit anorganischen Farbfiltern im Portfolio, das sie aber auslaufen ließen, weil die Herstellung etwas teurer war. Das ist so ein Management-Fehler, wo man sich nur an den Kopf fassen kann; so wurde Vertrauen in die Marke und vor allem auch Farbmanagement selbst zerstört; andernfalls hätte vielleicht eine relevante Menge von Kunden mehr später auf ein Spektralphotometer upgegradet.
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-1
_tmf_11.09.2317:54
"Es war definitiv besser, ein Display nicht zu kalibrieren als mit einem i1 Display 2."

Das stimmt nicht so ganz. Hast du viele dieser Monitoren, dann haben die ähnlich miese Abweichungen wie dieses eine "Messgerät". Bleiben nach Einmessung mit einem dieser Mistgeräet aber verhältnismäßig dicht beieinander. Und das zählt dann im Alltag.
0
Weia
Weia11.09.2318:07
_tmf_
Das stimmt nicht so ganz. Hast du viele dieser Monitoren, dann haben die ähnlich miese Abweichungen wie dieses eine "Messgerät". Bleiben nach Einmessung mit einem dieser Mistgeräet aber verhältnismäßig dicht beieinander. Und das zähl dann im Alltag.
OK, bei einem i1 Display Pro stimmt das, wenn alle Messungen zeitnah erfolgten. Aber Du sprachst ja von mehreren Messgeräten, und da geht der Horror dann erst richtig los …
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-2
_tmf_11.09.2318:16
"OK, bei einem i1 Display Pro stimmt das, wenn alle Messungen zeitnah erfolgten. Aber Du sprachst ja von mehreren Messgeräten, und da geht der Horror dann erst richtig los …"

Das war Verifizierungstest mit mehreren Geräten. Ergebnis schlimm. Anschließend nur noch gegengecheckte Spektralphotometer.
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Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex11.09.2320:15
Weia

Die bessere Wahl wäre das Calibrite ColorChecker Studio, wenn es bezahlbar bleiben soll?
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Weia
Weia11.09.2320:46
Gammarus_Pulex
Die bessere Wahl wäre das Calibrite ColorChecker Studio, wenn es bezahlbar bleiben soll?
Yep, definitiv. Das ist ein Spektralphotometer, zwar das preisgünstigste Einsteigermodell, aber das ist allemal besser als das profiste Profi-Kolorimeter. Interessanterweise beansprucht Calibrite, dass auch die beiden höherwertigen Kolorimeter aus der Serie das Umgebungslicht messen können (). Wie das wohl gehen soll? Vermutlich so ähnlich und gut wie bei True Tone …

Fairerweise sollte ich zu der Debatte generell aber dazusagen, dass nicht alle Kolorimeter derart schlecht sind, wie es das i1 Display 2 war. Das war schon ein Hardcore-Fall. Dem Vernehmen nach sind die aktuellen Geräte besser (wäre ja schlimm, wenn nicht); ich habe aber noch keines in der Hand gehabt. In begrenztem Rahmen, z.B. bei Displays mit Standard-Verhalten, können sie schon einigermaßen funktionieren, aber sie sind Spektralphotometern eben vom Prinzip her unterlegen und es bleibt immer ein Rest Unsicherheit dabei, ob die Filtermatrix die richtige für das spezifische Display ist. Und Umgebungslicht geht eben prinzipiell nicht präzise.

Der verlinkten Tabelle nach kannst Du den Weißpunkt für die Kalibration einstellen, den Du selbst zuvor mit dem Gerät bei Deinem Umgebungslicht gemessen hast – das ist das Entscheidende.

Außerdem kannst Du sogar noch Drucker kalibrieren – auch das können nur Spektralphotometer.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Cornelius Fischer
Cornelius Fischer11.09.2321:39
weia
Hab bei mir den Vorgänger vom Colorchecker Studio. Also noch das Pendant von Xrite den i1 Studio. Vom Gerät her müssen die Baugleich sein, da Calibrite ja quasi nur ein um-branding von xrite Produkten ist.
Die Umgebungslichtmessung dient einzig der Bestimmung der Raumhelligkeit. Somit dem Angleichen der Displayhelligkeit an die Raumhelligkeit.

Für die Weisspunktmessung die auch geht, muss man das Messgerät auf ein Papier auflegen und misst damit quasi das Papierweiss. Ziemlich handy, wenn man einen EIZO auf ein spezifisches Papierweiss einstellen möchte.

Druckerkalibrierung geht, ist auch ziemlich okay von den Ergebnissen her. Misst einfach nur etwa 60-80 Targets und nicht wie der grosse x-rite i1 welcher hunderte von Targets misst und dann spezifische Profile für Graukurve oder Hauttöne erstellen kann.
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Weia
Weia12.09.2302:04
Cornelius Fischer
Hab bei mir den Vorgänger vom Colorchecker Studio. Also noch das Pendant von Xrite den i1 Studio. Vom Gerät her müssen die Baugleich sein, da Calibrite ja quasi nur ein um-branding von xrite Produkten ist.
Yep, sind sie.
Die Umgebungslichtmessung dient einzig der Bestimmung der Raumhelligkeit
Das ist eine Frage der Software. ccStudio kann Umgebungslichtfarbe nicht (obwohl laut verlinkter Tabelle doch – da ist explizit von gemessenem Weißpunkt die Rede –, ich hab’s aber in der Software nicht gefunden), Calibrite PROFILER kann. Und gute Drittanbieter-Software wie basICColor display 6 kann das auch.

Die Hardware jedenfalls kann das, wenn Du sie auf Ambient Mode stellst (Leuchtzeiger senkrecht nach oben, sodass die Messöffnung unter den Ambient-Diffusor gelangt). Das wäre ja absurd, wenn ein Spektralphotometer nur die Umgebungshelligkeit messen könnte.
Für die Weisspunktmessung die auch geht, muss man das Messgerät auf ein Papier auflegen und misst damit quasi das Papierweiss.
Das ist wieder was anderes. Weißes Papier ist farbphysikalisch gesehen in aller Regel nicht weiß.
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oxid
oxid12.09.2307:26
Weia

ich schätze deine Beiträge sehr da sie steht’s von viel Sachverstand zeugen. Umso verwunderter habe ich dies gelesen, da du mir vor etwas längerer Zeit erklären wolltest dass Monitorkalibrierung absoluter mumpiz ist.
Dies bezog sich auf ein Statement von mir dass die damals neuen Apple Displays für ein Heiden Geld nicht einmal Hardware kalibriert werden könnten. Ich deshalb lieber auf Eizo Displays setze.
Dein Argument war dass der p3 Farbraum dies nicht mehr erforderlich mache und auch damals, die Geräte zur Kalibrierung nichts taugen.
Ich habe übrigens immer noch das xrite i1 Display pro ohne organisches glibberzeug (weis gerade nicht mehr wie sich das nennt).
Bin immernoch sehr zufrieden mit den Druck Ergebnissen. Bzw. Arbeite mittlerweile für eine Firma die sehr zufrieden mit den Ergebnissen ist.

Ein Gerät wie das Apple Display würde ich mir nachwievor nicht kaufen und truetone sowie night shift stets abschalten in einem Arbeitsumfeld.
Am Handy und in der Freizeit finde ich das aber sehr angenehm.
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Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex12.09.2308:36
Also bei mir sind’s ein NEC 322 Spectraview Reference mit der Spectraview II Software und ein Eizo CGG277 mit dem Color Navigator 7 und dem integrierten Sensor.

In beiden Fällen ist so zumindest eine Hardwarekalbrierung möglich.

System ist ein 16“ M1 MaxBook.
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Cornelius Fischer
Cornelius Fischer12.09.2308:46
Weia
Sorry, hatte deutlicher formulieren sollen. Mir gings darum, dass die Software von xrite zum i1 Studio keine Farbtemperaturmessung für Umgebungslicht zulässt, respektive eben nur zur Helligkeit nutzt.
+1
Weia
Weia12.09.2310:15
oxid
ich schätze deine Beiträge sehr da sie steht’s von viel Sachverstand zeugen. Umso verwunderter habe ich dies gelesen, da du mir vor etwas längerer Zeit erklären wolltest dass Monitorkalibrierung absoluter mumpiz ist.
Das wollte ich grarantiert nicht; keine Ahnung, was Du da missverstanden hast. Dazu müsste ich den Dialog kennen, aber eine Forumssuche nach unseren beiden Namen hat auf die Schnelle nichts gebracht.
Dies bezog sich auf ein Statement von mir dass die damals neuen Apple Displays für ein Heiden Geld nicht einmal Hardware kalibriert werden könnten.
OK, nicht einmal ist allerdings „Mumpitz“. Denn Dein Argument setzt voraus, dass Hardware-Kalibrierung irgendwie besser ist, aber das ist heute nicht mehr der Fall.

Jede Kalibration, insbesondere jede Differenz des eingestellten Weißpunkts vom nativen Weißpunkt der Display-Hardware, beschneidet die Anzahl der zur Verfügung stehenden Farben. Wenn Du z.B. einen nativen 6500K-Weißpunkt auf 5000K änderst, werden die Farben viel gelblicher. Weiß ist dann aus Sicht des phyikalischen Displays bereits ein leichtes Gelb, sodass bis zum intensivsten vom Display physikalisch darstellbaren Gelbton nur noch eine geringere Zahl von Gelbnuancen übrigbleibt.

Das war ein Problem, als Displays noch mit 8 Bit Farbtiefe angesteuert wurden, weil dann nur 256 Abstufungen pro Farbe möglich sind, die gerade so ausreichen, damit unser Gesichtssinn noch keine Abstufungen („Banding“) bei Farbverläufen erkennt. Werden jetzt aber 10 Abstufungen Gelb schon dafür verbraucht, Weiß dazustellen, bleiben nur 246 Abstufungen für Gelb übrig, und das ist zu wenig, um Banding auszuschließen.

Die Lösung war dann die Hardware-Kalibration, was einfach heißt, dass die Weißpunkt-Verschiebung (und andere Korrekturen) nicht im Computer vorgenommen wird, bevor die Daten durch das 8-Bit-Nadelöhr zum Display geschickt werden, sondern danach, also im Display selbst, das intern mit einer höheren Bittiefe arbeiten kann, bei der das Problem verschwindet, weil 1000 oder mehr Abstufungen pro Farbe vorhanden sind (das Nadelöhr war immer das Kabel vom Computer zum Display, das lange nur 8 Bit konnte).

Apples Displays arbeiten aber mit 10 Bit-Anbindung an den Computer (1024 Abstufungen pro Farbe) und dadurch ist der ganze Ansatz mit Hardware-Kalibration hinfällig. Das ist einfach kein Qualitätskriterium mehr.
Dein Argument war dass der p3 Farbraum dies nicht mehr erforderlich mache
Ich vermute, da verwechselst Du Farbraum und Farbtiefe (s.o.).
und auch damals, die Geräte zur Kalibrierung nichts taugen.
Das kann man natürlich nicht pauschal sagen (und das habe ich auch sicher nicht). Apple selbst schreibt halt für die Kalibration des Pro Display XDR Spektralphotometer der 4000€-Klasse vor (beim Studio-Display weiß ich die Vorgaben nicht auswendig). Das mag übertrieben sein, aber wenn man da mit einem 200€-Kolorimeter ankommt, kann man im Auslieferungszustand des Displays eigentlich nur verschlimmbessern.

Eine Kalibration korrigiert ja grob gesagt drei Bereiche:
  • 1. exemplarspezifische, herstellungsbedingte Streuungen und Unregelmäßigkeiten
  • 2. die Farbstabilität der Hintergrundbeleuchtung
  • 3. den gewünschten Weißpunkt (muss dem Umgebungslicht entsprechen)

Bei der Auslieferung sollten 1 und 2 optimal kalibriert sein, 3 kann Apple aber natürlich nicht kennen. Man kann bei den vorgegebenen Einstellungen den Weißpunkt „fine-tunen“ (wenn man ihn kennt), das ist aber wohl nur in engen Grenzen möglich.

Wie es mit der Langzeitstabilität von 1 und 2 ausschaut, weiß ich nicht, mindestens 2 ist aber fraglich. Leuchtstoffröhren haben über die Jahre grausliche Farbverschiebungen meist ins Grünliche, die ein unkalibriertes Display nach einiger Zeit unbenutzbar machen, aber völlig gefeit davor dürften LEDs auch nicht sein. Und dann würde natürlich die tollste Apple-Werkskalibration nutzlos und selbst eine Kalibration mit einem preiswerten Messgerät dürfte eine Verbesserung bringen.

Wenn man sich die Demo von basICColor display 6 Pro herunterlädt, ist dort ein Dokument calibrate XDR display.pdf enthalten, das den Kalibrationsvorgang für Messgeräte unterhalb der 4000€-Klasse beschreibt; intuitiv hat Apple das leider nicht gemacht.
Ich habe übrigens immer noch das xrite i1 Display pro ohne organisches glibberzeug (weis gerade nicht mehr wie sich das nennt).
Bin immernoch sehr zufrieden mit den Druck Ergebnissen.
Ja, wie gesagt, die neueren Kolorimeter mit anorganischen Filtern sind sicher besser als dieses schreckliche i1 Display 2. Was machst Du mit dem Weißpunkt?
Ein Gerät wie das Apple Display würde ich mir nachwievor nicht kaufen
Keine Ahnung, was da (von der Kalibration einmal abgesehen) Dein Problem ist. Besser als Eizo sind sie allemal.
und truetone sowie night shift stets abschalten in einem Arbeitsumfeld.
Nightshift sowieso; True Tone nach unserer Diskussion vermutlich meist auch, ein bisschen offenbar abhängig vom Workflow und vor allem davon, ob der eingestellte Weißpunkt sonst stark von der Farbe des Umgebungslichts differerieren würde. Aber wie gesagt, ich habe da leider noch keinerlei Messwerte.
Am Handy und in der Freizeit finde ich das aber sehr angenehm.
True Tone ich auch, Nightshift schon deshalb nicht, weil die Theorie dahinter fehlerhaft ist und ich diese „Gelbsucht“ bei „gemütlichen“ Beleuchtungen äußerst unangenehm finde.
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Weia
Weia12.09.2310:16
Gammarus_Pulex
In beiden Fällen ist so zumindest eine Hardwarekalbrierung möglich.
Wie gerade länglich zu erklären versucht: Hardwarekalibration ist heute kein Qualitätskriterium mehr.
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Weia
Weia12.09.2310:22
Cornelius Fischer
Sorry, hatte deutlicher formulieren sollen. Mir gings darum, dass die Software von xrite zum i1 Studio keine Farbtemperaturmessung für Umgebungslicht zulässt, respektive eben nur zur Helligkeit nutzt.
Ja, aber Du kannst Dir ja einfach die neueste Version von Calibrite (ccStudio) herunterladen, dann sollte das laut Calibrite-Tabelle wie gesagt auch gehen (auch wenn ich’s nicht gefunden habe – ein Anleitungs-Video dazu ist zumindest enthalten). Auf jeden Fall geht es mit Calibrite PROFILER, da scheint für das i1 Studio aber irgendeine Art von Upgrade (Firmware? Oder nur Lizenz?) erforderlich zu sein.
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Cornelius Fischer
Cornelius Fischer12.09.2310:25
Weia
ccStudio hab ich heute früh installiert und die Funktion ebenfalls nicht gefunden.

Zum Upgrade auf den Profiler muss ich mich noch informieren wie das genau funktioniert. Wobei ich nur bedingt Lust habe Geld auszugeben, da mein jetziger Workflow ja durchaus funktioniert. Das i1 Studio dient in erster Linie auch zum Sensorabgleich des im EIZO verbauten Colorimeter, damit dieser wirklich sauber misst. Ab Werk ist das tatsächlich nicht der Fall obwohl der Screen knapp 6000 CHF gekostet hat.
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Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex12.09.2310:26
Weia
Gammarus_Pulex
In beiden Fällen ist so zumindest eine Hardwarekalbrierung möglich.
Wie gerade länglich zu erklären versucht: Hardwarekalibration ist heute kein Qualitätskriterium mehr.

Das nicht. Es sorgt bei wechselnden Schreibtischen und dadurch anderem Bildschirmsetup aber für weniger Probleme, da der Mac nichts mit den Kalibrierungsprofilen zu tun hat.
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Weia
Weia12.09.2310:59
Gammarus_Pulex
Weia
Wie gerade länglich zu erklären versucht: Hardwarekalibration ist heute kein Qualitätskriterium mehr.
Das nicht. Es sorgt bei wechselnden Schreibtischen und dadurch anderem Bildschirmsetup aber für weniger Probleme, da der Mac nichts mit den Kalibrierungsprofilen zu tun hat.
Aber zu jeder Hardwarekalibration gehört auch das passende ICC-Profil, und das muss immer noch im Computer ausgewählt werden? Steigt so nicht sogar die Gefahr, das falsche Profil zur Kalibration auszuwählen?

Aber gut, ich rede da aus der Theorie, Du aus der Praxis.
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