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Forum>Fotografie>Flyeralarm: Aufkleber Farben sind wesentlich dunkler als original

Flyeralarm: Aufkleber Farben sind wesentlich dunkler als original

Bassoonist
Bassoonist27.06.2319:19
Hi, ich hab hier in dieser Kategorie schon einen ähnlichen, aber geschlossenen Thread gefunden, daher hier ein neuer. Und bitte keine Grundsatzdiskussion ich möchte nur einen Grund wissen für folgenden Sachverhalt, da ich mich mit Druckereien etc nicht auskenne:

- ich habe bei Canva einen Aufkleber erstellt, den mir ein Freiberufler von Fiverr (an dessen Qualität ich erstmal nicht zweifle) in ein druckfähiges PDF umgewandelt hat mit allen Anforderungen, die Flyeralarm an den Druck stellt. Ich hatte mich da schon ein bisschen gewundert, dass die Farben (in CYMK) wesentlich dunkler als im RGB aussehen, aber das kannte ich bereits von anderen Druck-Dateien früher.
- dieses PDF bzw. der Aufkleber wurde von Flyeralarm gedruckt und ich habe jetzt das physische Ergebnis in den Händen - leider ist es wesentlich dunkler als das RBG-Original! es sieht tatsächlich aus wie das CYMK-pdf.

Daher die Frage: wie hätte ich das vorab ändern können, was hätte ich tun können, damit der gedruckte Sticker so aussieht wie die RGB-Vorlage auf dem Bildschirm? Danke. Und wie gesagt... Grundsatzdiskussion wird nicht benötigt
0

Kommentare

HAL 9000
HAL 900027.06.2319:51
Da der Drucker in CMYK druckt, ist ihm die RGB-"Original" herzlich wurscht.

Wenn das CMYK-PDF schon auf deinem Rechner zu dunkel war: warum hast du dann nichts daran geändert?
+14
semmelroque
semmelroque27.06.2319:54
Naja, ein bisschen Grundsatzdiskussion bzw. Grundwissen gehört schon dazu.

Aber schau doch selbst mal bei FA, die erklären es auch:



Canva ist Käse für den Printbereich - ist wie einige andere „Tools“ dieser Art (Adobe Express, Figma etc.) für Klicki-Bunti-Digital gemacht.

Als ich mich beruflich gezwungenermaßen mit Canva beschäftigen musste und mir u.a. die „Flyer-Funktion“ samt PDF-Export angeschaut hab, musste ich schon „schmunzeln“.
+5
Stefab
Stefab27.06.2319:55
Bassoonist

Naja, ein Ergebnis wie im RGB Farbraum kann man mit CMYK nun mal nicht drucken.
Viele Farben kommen nah ran, aber strahlendes Blau oder Grün geht damit nicht.
Man kann nur versuchen, die Farben in der CMYK-Variante besser anzupassen oder anders umwandeln (so dass besser passende Werte raus kommen).
Ansonsten kann man nur mit Spezialfarben drucken, es gibt zb. Patronen mit Grün oder Orange, um kräftigere Farben heraus zu bekommen.
+4
113727.06.2319:58
Als Druckdienstleister bin ich auf die Diskussion gespannt. (falls es eine gibt)
Nur soviel, ein Onlinegestaltungstool kannst du vergessen.
0
mk27ja95
mk27ja9527.06.2320:04
Als Grafikdesigner bin ich auch gespannt was hier so geschrieben wird.
-1
Bassoonist
Bassoonist27.06.2320:20
Stefab
Bassoonist

Naja, ein Ergebnis wie im RGB Farbraum kann man mit CMYK nun mal nicht drucken.
Viele Farben kommen nah ran, aber strahlendes Blau oder Grün geht damit nicht.
Man kann nur versuchen, die Farben in der CMYK-Variante besser anzupassen oder anders umwandeln (so dass besser passende Werte raus kommen).
Ansonsten kann man nur mit Spezialfarben drucken, es gibt zb. Patronen mit Grün oder Orange, um kräftigere Farben heraus zu bekommen.
Ah ok. Meine Aufkleber beinhalteten strahlendes Blau und Grün hätte ich den Freiberufler da anders beauftragen sollen, bzw. was hätte der anders machen können?
semmelroque
Aber schau doch selbst mal bei FA, die erklären es auch:
Ja, damit habe ich mich beschäftigt. Daher dachte ich, wenn RGB in CYMK richtig umgewandelt wird, dann müsste doch hinterher das rauskommen, was ich beabsichtige? so war es bei meinen bisherigen Printprodukten. Da sah es am Ende alles so mehr oder weniger aus wie auf dem Monitor.
+1
Bassoonist
Bassoonist27.06.2320:23
HAL 9000
Wenn das CMYK-PDF schon auf deinem Rechner zu dunkel war: warum hast du dann nichts daran geändert?
Weil ich dachte, das "muss" bei CMYK auf dem Monitor so aussehen, damit am Ende die gewollte Farbe rauskommt.
0
HAL 9000
HAL 900027.06.2321:03
Bassoonist
HAL 9000
Wenn das CMYK-PDF schon auf deinem Rechner zu dunkel war: warum hast du dann nichts daran geändert?
Weil ich dachte, das "muss" bei CMYK auf dem Monitor so aussehen, damit am Ende die gewollte Farbe rauskommt.

"Denken, das es passen wird" hilft da nicht.
+3
NFK27.06.2321:39
Du hättest dem Freelancer von Fiverr nicht sagen sollen, dass er deine RGB-Vorlage entsprechend den Vorgaben von Flyeralarm umwandelt. Das macht der natürlich, ist ja nur ein Knopfdruck, also leicht verdientes Geld.

Du hättest ihn stattdessen bitten sollen, deine RGB-"Skizze" anzusehen und zu versuchen, diesen Gesamteindruck in einer Druckvorlage umzusetzen. Dann wäre sehr schnell die Rede darauf gekommen, dass sich strahlende Bildschirm-Blaus im Druck eben kaum umsetzen lassen.

Vermutlich wolltest Du aber gar nicht, dass sich der Grafiker groß Gedanken und Arbeit macht, dann wird es ja nur teurer. Vermutlich wolltest Du möglichst viel selbst vorarbeiten. Ein geduldiger Grafiker versucht dich auf deine amateurhaften Denkfehler hinzuweisen, ein ungeduldiger lässt dich ins Messer laufen.

Spätestens beim Anblick des CMYK-PDFs hättest Du nochmal nachfragen sollen. Ein solches PDF gilt als Soft-Proof, d.h. damit lässt sich durchaus der Farbeindruck des späteren Drucks beurteilen. Dazu gehört allerdings Erfahrung und ein passender Monitor. Von Kalibrierung fange ich jetzt gar nicht erst an, der Monitor eines iMac beispielsweise sollte von Haus aus einen passablen farbtreuen Eindruck liefern. Ich habe es aber auch schon erlebt, dass Leute zwei Monitore nebeneinander auf dem Schreibtisch stehen haben, die völlig unterschiedliche Farben zeigen, und die dann von mir wissen wollen, welcher denn jetzt der richtige ist. Das lässt sich am Telefon nur schwer herausfinden.
Wenn Du also sagst, dass Du bereits bei früheren Drucken Erfahrung mit Druck-PDFs gesammelt hast, dann kannst Du ja ungefähr einschätzen, wie gut dein Monitor die Farben wiedergibt. Ein Monitor, der hauptsächlich für Filme und Spiele genutzt wird, ist meist heller und greller eingestellt als ein Monitor, der zum Bearbeiten von Fotos und Grafiken geeignet ist. Du schreibst "es sieht tatsächlich aus wie das CYMK-pdf." Dann kann beim nächsten Mal ja nichts mehr schiefgehen!

Man könnte auch einen farbverbindlichen Proof anfertigen, was sich für so ein billiges Produkt wie Aufkleber aber nicht lohnt. Einfach mit veränderten Werten nochmal drucken, bzw. bei hohen Auflagen vorher einen Probedruck machen.

Flyeralarm ist übrigens relativ teuer, vergleichen lohnt sich.
+12
der Wolfi
der Wolfi27.06.2322:18
Hast Du das CMYK auf deinem Monitor gesehen? Kann sein das RGB und CMYK beim Dienstleister (so weit wie möglich ohne "strahlende RGB-Farben") ähnlich waren. Sollte es bei dir gewesen sein ist das bei unkalibrierten Bildschirmen ganz normal. Da erstaunt eher das Deine CMYK Anzeige dem Druckergebnis ähnlich ist.
Bassoonist
Ah ok. Meine Aufkleber beinhalteten strahlendes Blau und Grün hätte ich den Freiberufler da anders beauftragen sollen, bzw. was hätte der anders machen können?
Strahlendes RGB- Blau und Grün geht nun mal nicht in CMYK.
Es gibt, wie schon beschrieben, Drucksysteme mit mehr Farben als CMYK die den Farbraum erweitern. Auch damit wirst Du die von Dir beschriebenen Farben nicht erzielen.
Der Dienstleister hätte Dich darauf aufmerksam machen können (müssen?) das die Farben nicht druckbar sind.
Andere Beauftragung:
Umwandlung in CMYK mit Proof als verbindliches Druckmuster. Da wirst Du unter € 100,- nicht dran kommen wenn es sich um normale Aufklebergröße handelt. Größer oder "Umstricken" der Datei wegen nicht erzielbarer Farben inkl. der nötigen Beratung und evtl. 2tem Proof machen es nochmals deutlich teurer.
„Normal is für die Andern“
+7
ideal27.06.2323:00
wie viele vorher schon anmerkten: ein CMYK druck kann die strahlenden blau und grüntöne vom RGB nicht reproduzieren, leider geht das physikalisch nicht, dennoch sind viele laien überrascht, aber können nichts dafür, weil sie es nicht wussten. der druckdienstleister oder grafik-designer muss darauf hinweisen, dass dies nicht möglich ist. wenn er dies nicht macht, kennt er sich nicht aus oder hat es schlicht vergessen zu erwähnen, ist mir auch schon passiert

ein erfahrener spezialist oder grafik-designer kann RGB in CMYK umwandeln, mit extrem starken verlusten an leuchtkraft und farbsättigung, ich habe dies in photoshop schon oft gemacht, und die meisten sind erstaunt, was an satten, leuchtenden RGB-blau- grün- oder lila farbtönen noch übrig bleibt, nämlich fast nichts mit einem proof auf fogra-zertifiziertem papier kann man diese cmyk töne simulieren und wenn mans vorher sieht, ist man nachher weniger enttäuscht, es geht nicht anders, also entweder man lässt den cmyk-druck sein, oder man nimmt sonderfarben (pantone) im druck, das wird leider sehr teuer.
+4
113727.06.2323:39
Das kann noch spannend werden @mk27ja95.
-6
Bassoonist
Bassoonist28.06.2309:28
@NFK @derWolfi @ideal
vielen Dank für die Erläuterungen, jetzt weiss ich besser Bescheid und kann nächstes Mal dementsprechend besser beauftragen (bzw. Aufkleber in diesen Farben sein lassen ). Thema ist von meiner Seite aus durch.
+2
semmelroque
semmelroque28.06.2310:34
Für künftige, „leuchtende“ Projekte:

#semmelroqueoverandout
+2
Oceanbeat
Oceanbeat28.06.2319:27
Danke für den interessanten Link!
„Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?“
+1
Weia
Weia29.06.2301:20
semmelroque
Für künftige, „leuchtende“ Projekte:
Ohne Angabe des Farbraums, auf den sie sich beziehen, sind diese Zahlen aber vollkommen wertlos. So ist das ja nun alles andere als ein Ausweis von Sachverstand.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
s-cope29.06.2309:04
Weia
Ohne Angabe des Farbraums, auf den sie sich beziehen, sind diese Zahlen aber vollkommen wertlos.
Öhm. — Werte alle in CMYK?
Letzter Absatz des Artikels:
Farbverbindlichkeit, RGB/CMYK, Tiefschwarz & Co.
+1
ideal29.06.2309:11
ISO coated v2 eci mal ausprobieren
semmelroque
Für künftige, „leuchtende“ Projekte:

#semmelroqueoverandout

im farbraum "ISO coated v2 eci" mal ausprobieren, könnte hinhauen
+1
konnektor29.06.2309:17
Bassoonist
HAL 9000
Wenn das CMYK-PDF schon auf deinem Rechner zu dunkel war: warum hast du dann nichts daran geändert?
Weil ich dachte, das "muss" bei CMYK auf dem Monitor so aussehen, damit am Ende die gewollte Farbe rauskommt.
Für die Zukunft und ganz vereinfacht: wenn Dein Monitor RGB so darstellen kann, dass es einigermaßen mit dem Druckergebnis übereinstimmt, sollte das bei CMYK auch so sein, da der Farbraum kleiner ist. Falsche Anzeigen am Monitor bei später richtigem Druckergebnis erhält Du nur, wenn Farben außerhalb der Darstellbarkeit des Monitors liegen, also mehr als der RGB-Farbraum des Monitors.
+1
marm29.06.2309:57
s-cope
Weia
Ohne Angabe des Farbraums, auf den sie sich beziehen, sind diese Zahlen aber vollkommen wertlos.
Öhm. — Werte alle in CMYK?
Letzter Absatz des Artikels:
Farbverbindlichkeit, RGB/CMYK, Tiefschwarz & Co.
Die Angelegenheit ist für jemanden wie mich, der sich nicht mit Farbräumen beschäftigt hat, einigermaßen verwirrend.
Es würde also nicht schaden im Text zu schreiben, dass die Bilder auf der Website sRGB sind (und ich in sRGB meine Entwürfe machen sollte) und die Angaben später so für CMYK einzustellen sind, um ein entsprechendes Ergebnis zu erhalten.
"RGB/CMYK" stimmt dann ja auch nicht, weil es sRGB/CMYK ist. Oder doch RGB und die Bilder sind falsch?
0
s-cope29.06.2310:17
@ marm
Sorry für die Verwirrung. Meine Antwort war nur auf Weia bezogen.

Das Thema Farben ist in unterschiedlichen Medien leider sehr komplex. Farbverbindlichkeit noch komplexer, was Bassoonist als TE ja durch sein „erwartetes“ Ergebnis bestätigt. Aus einigen Antworten kann man schon was rauslesen, aber komplett kann man das nicht kurz beschreiben.

1. Crux
Additive und Substraktive Farbmischung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Additive_Farbmischung
https://de.wikipedia.org/wiki/Subtraktive_Farbmischung
Plakatives Beispiel: Bassoonist hat eine leuchtende Farbe, die er auf seinem Monitor gesehen hat, identisch auf einem Druck erwartet (der nicht leuchtet).

2. Crux
Farbräume
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbraum
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Farbräume

Nächste Crux:
Colormanagement (über unterschiedlichste Rezeptionsmedien hinweg).
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbmanagement

Wer sich also mit Medien und Farbwiedergabe beschäftigt, braucht Fachkenntnis. Und gute Fragetechnik, da man bei einem Auftraggeber_innen rechtzeitig in Erfahrung bringen muss, was er_sie_es so vorhat.

+3
svenski29.06.2310:30
Vielleicht nochmal als ganz einfache Klärung einiger Grundlagen:
"Farbraum" ist die Menge aller Farben, die sich mit einer bestimmten Technik darstellen lassen, zum Beispiel: Monitor, Beamer (RGB, sRGB, P3,...) etc., oder aber auch: 4 Druckfarben auf Papier (CMYK), 4Druckfarben auf Papier+Beschichtung (CMYC Coated) und so weiter. Für besondere Verfahren (4 Druckfarben auf Adhäsionsfolie ="Aufkleber" oder 6 Druckfarben auf Papier usw.) gibt es idR eigene Farbräume, die mehr oder weniger stark abweichen können.
Bevor du zu arbeiten anfängst, musst du wissen, wie das Produkt hergestellt werden soll und welcher der dazu gehörige Zielfarbraum ist. Sonst passiert genau das: Du planst Farben, die sich technisch nicht produzieren lassen oder im Druck anders aussehen als auf dem Display. Wenn nicht-druckbare Farben in der Datei sind, dann wird von der Software eine Anpassung vorgenommen (der Arbeitsfarbraum auf den Zielfarbraum abgebildet), die letztlich alle Farben mehr oder weniger verschiebt.

Damit du den Farbraum des Ausgabemediums voll nutzen kannst, sollten die Arbeitsfarbräume (Monitor, DTP-Programm) immer größer sein. RGB ist in einigen Bereichen größer als CMYK, sRGB nur ein bisschen. Du kannst also Farben planen, die vielleicht nicht druckbar sind. Farbmanagement (das den Zielfarbraum kennt) verhindert, dass das beschriebene Problem auftritt, indem es die oben genannte Abbildung vorwegnimmt. Du siehst am Monitor also nur die druckbaren Farben.

Wenn man ohne Farbmanagement strikt in sRGB (smallRGB) arbeitet, verkleinert sich das Problem, es verschwindet aber nicht.

Wenn man all das ignoriert, kann es eben Abweichungen geben.
Kein einfaches Geschäft.
Wer es nicht selbst in den Griff bekommt, braucht einen Grafiker. Die sind genau dafür ausgebildet.

Viel Glück!

Gruß, svenski.
+8
F303
F30329.06.2310:42
s-cope
@ marm
Sorry für die Verwirrung. Meine Antwort war nur auf Weia bezogen.

Das Thema Farben ist in unterschiedlichen Medien leider sehr komplex. Farbverbindlichkeit noch komplexer, was Bassoonist als TE ja durch sein „erwartetes“ Ergebnis bestätigt. Aus einigen Antworten kann man schon was rauslesen, aber komplett kann man das nicht kurz beschreiben.

1. Crux
Additive und Substraktive Farbmischung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Additive_Farbmischung
https://de.wikipedia.org/wiki/Subtraktive_Farbmischung
Plakatives Beispiel: Bassoonist hat eine leuchtende Farbe, die er auf seinem Monitor gesehen hat, identisch auf einem Druck erwartet (der nicht leuchtet).

2. Crux
Farbräume
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbraum
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Farbräume

Nächste Crux:
Colormanagement (über unterschiedlichste Rezeptionsmedien hinweg).
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbmanagement

Wer sich also mit Medien und Farbwiedergabe beschäftigt, braucht Fachkenntnis. Und gute Fragetechnik, da man bei einem Auftraggeber_innen rechtzeitig in Erfahrung bringen muss, was er_sie_es so vorhat.


svenski
Vielleicht nochmal als ganz einfache Klärung einiger Grundlagen:
"Farbraum" ist die Menge aller Farben, die sich mit einer bestimmten Technik darstellen lassen, zum Beispiel: Monitor, Beamer (RGB, sRGB, P3,...) etc., oder aber auch: 4 Druckfarben auf Papier (CMYK), 4Druckfarben auf Papier+Beschichtung (CMYC Coated) und so weiter. Für besondere Verfahren (4 Druckfarben auf Adhäsionsfolie ="Aufkleber" oder 6 Druckfarben auf Papier usw.) gibt es idR eigene Farbräume, die mehr oder weniger stark abweichen können.
Bevor du zu arbeiten anfängst, musst du wissen, wie das Produkt hergestellt werden soll und welcher der dazu gehörige Zielfarbraum ist. Sonst passiert genau das: Du planst Farben, die sich technisch nicht produzieren lassen oder im Druck anders aussehen als auf dem Display. Wenn nicht-druckbare Farben in der Datei sind, dann wird von der Software eine Anpassung vorgenommen (der Arbeitsfarbraum auf den Zielfarbraum abgebildet), die letztlich alle Farben mehr oder weniger verschiebt.

Damit du den Farbraum des Ausgabemediums voll nutzen kannst, sollten die Arbeitsfarbräume (Monitor, DTP-Programm) immer größer sein. RGB ist in einigen Bereichen größer als CMYK, sRGB nur ein bisschen. Du kannst also Farben planen, die vielleicht nicht druckbar sind. Farbmanagement (das den Zielfarbraum kennt) verhindert, dass das beschriebene Problem auftritt, indem es die oben genannte Abbildung vorwegnimmt. Du siehst am Monitor also nur die druckbaren Farben.

Wenn man ohne Farbmanagement strikt in sRGB (smallRGB) arbeitet, verkleinert sich das Problem, es verschwindet aber nicht.

Wenn man all das ignoriert, kann es eben Abweichungen geben.
Kein einfaches Geschäft.
Wer es nicht selbst in den Griff bekommt, braucht einen Grafiker. Die sind genau dafür ausgebildet.

Viel Glück!

Gruß, svenski.

perfekt zusammengefasst!
„The brain is a wonderful organ. It starts working the moment you get up in the morning and does not stop until you get into the office. – Robert Frost“
+2
marm29.06.2310:47
In dem angegebenen Link sind Farbpaletten dargestellt. Die Anwendung ist dann doch so, dass ich diese in sRGB nutze. Statt einfach nur per Programm in CMYK umrechnen zu lassen und auf ein passendes Ergebnis zu vertrauen, passe ich die CMYK-Werte dann noch gemäß den Angaben auf der Website an.
Richtig? Da wäre die Angabe aber noch sinnvoll, dass die Bilder in sRGB sind.
+1
wolfgag
wolfgag29.06.2311:06
Bassoonist
Ah ok. Meine Aufkleber beinhalteten strahlendes Blau und Grün hätte ich den Freiberufler da anders beauftragen sollen, bzw. was hätte der anders machen können?
Er hätte Dich darauf hinweisen können, daß solche Farben im Vierfarbdruck schlicht nicht möglich sind.
0
marm29.06.2311:16
Ich habe gerade mal ein bißchen gestöbert. Auf der Seite gamutmap kann ich mir diejenigen Farben anzeigen lassen, die in ausgewählten Farbräumen vorhanden sind.
Für die Farben in dieser Schnittmenge sind dann die Werte angegeben.
+2
konnektor29.06.2311:34
marm
In dem angegebenen Link sind Farbpaletten dargestellt. Die Anwendung ist dann doch so, dass ich diese in sRGB nutze. Statt einfach nur per Programm in CMYK umrechnen zu lassen und auf ein passendes Ergebnis zu vertrauen, passe ich die CMYK-Werte dann noch gemäß den Angaben auf der Website an.
Richtig? Da wäre die Angabe aber noch sinnvoll, dass die Bilder in sRGB sind.
Ich verstehe das anders: da die Werte bereits auf in CMYK "eingedampft" dargestellt werden, ist es egal ob der Ursprung sRGB oder RGB war, da beide über den CMYK-Werten liegen. Außerdem geht die Seite nicht von der Darstellung auf dem Monitor aus, sondern von der Erwartung in Deinem Kopf:
onlineprinters.de
Beige, Ziegelrot, Mint – von diesen Farbtönen haben wir eine feste Vorstellung. Gerade im Druck muss das Produkt genau diesen Vorstellungen gerecht werden.
marm
Ich habe gerade mal ein bißchen gestöbert. Auf der Seite gamutmap kann ich mir diejenigen Farben anzeigen lassen, die in ausgewählten Farbräumen vorhanden sind.
Für die Farben in dieser Schnittmenge sind dann die Werte angegeben.
Die Seite ist klasse, danke!
0
marm29.06.2311:46
konnektor
Ich verstehe das anders: da die Werte bereits auf in CMYK "eingedampft" dargestellt werden, ist es egal ob der Ursprung sRGB oder RGB war, da beide über den CMYK-Werten liegen.
Aber bis auf Safari können die Browser doch nur sRGB darstellen bzw. stellen alles als sRGB dar?
Mich stört, dass bei solchen Webseiten immer so vieles im Ungefähren bleibt.
0
konnektor29.06.2312:04
marm
Aber bis auf Safari können die Browser doch nur sRGB darstellen bzw. stellen alles als sRGB dar?
Mich stört, dass bei solchen Webseiten immer so vieles im Ungefähren bleibt.
Ich verstehe leider immer noch nicht auf was Du hinaus willst. Hier werden CMYK-Farben dargestellt. Ob Monitor und/oder Browser das richtig machen, ist eh fraglich. Auf jeden Fall sind sie innerhalb des sRGB-Farbraums und damit auch innerhalb des RGB-Farbraums. Welchen Nutzen habe ich also von dieser Angabe? Zumal der Ausgangspunkt eh eine Vorstellung ist und unter "Mint" stellt sich vermutlich jeder ein bisschen was anderes vor. Deswegen mehrere Beispiele um den Farbton herum.
+1
marm29.06.2312:39
konnektor

Ich verstehe leider immer noch nicht auf was Du hinaus willst. Hier werden CMYK-Farben dargestellt.
Ich reite auf dem Punkt rum, dass die Bilddateien das Farbprofil "sRGB IEC61966-2.1" und nicht CMYK haben, also sRGB darstellen. Der Browser kann das Bild auch nicht als CMYK darstellen.
Daher interpretiere ich die Farbpaletten so, dass die CMYK-Werte gute Alternativen für die dargestellten sRGB-Farben sind.

Nun gehe ich auf ein Umrechnungsprogramm und rechne das dargestellte Orange C0 M60 Y100 K0 von der Website in RGB um: 255 102 0. Das Apple-Programm Digital Color Meter hält die Farbe auf der Website aber für 239 123 0 (sRGB) bzw. 233 102 8 (RGB).

Die Website sagt also: "nimm die CMYK-Werte und Du erhältst Farben, die so aussehen, wie Du sie jetzt in sRGB auf deinem Monitor siehst."
Es werden aber keine CMYK-Farben dargestellt.
0
Weia
Weia29.06.2312:39
s-cope
Weia
Ohne Angabe des Farbraums, auf den sie sich beziehen, sind diese Zahlen aber vollkommen wertlos.
Öhm. — Werte alle in CMYK?
CMYK ist kein Farbbraum, CMYK ist ein Farbmodell. Es besagt lediglich, dass Farben durch die Angabe von 4 Farbkomponenten dargestellt werden, nämlich Türkis, Magenta, Gelb und Schwarz. Es sagt aber nichts über die Maßeinheit der Farbkomponenten aus.

Die Aussage Die Farbe ist CMYK 30 80 0 40 ist also vollkommen aussagelos, so aussagelos wie Das Volumen ist 12 × 4 × 7. Es ist zwar korrekt, dass ein Volumen durch 3 Längenangaben bestimmt ist, solange man aber nicht weiß, ob die Komponenten in Metern oder Fuß oder was auch immer angegeben sind, kann man mit der Angabe nicht das Geringste anfangen.

Man muss also die Einheiten der Zahlen spezifizieren. Das tun Farbräume. Anders als bei dem Beispiel mit dem Volumen, wo im Wesentlichen das metrische und das angelsächsische System die Alternativen sind, gibt es wesentlich mehr Farbräume. Das liegt daran, dass per Konvention die Farbkomponenten in Prozent angegeben werden, von 0% bis 100% (oder 0,0 bis 1,0 bzw. in „Computersprache“ 0 bis 255 (bei Farben mit 8 Bit pro Farbkanal) oder 0 bis 65535 (bei 16 Bit pro Farbkanal)). Farbräume geben, da 100% nicht überschritten werden können (im Gegensatz zu prinzipiell möglichen unendlich großen Längenangaben), auch immer die maximal darstellbare Intensität jeder Farbkomponente wieder und da man es in praktischen Kontexten mit ganz unterschiedlichen maximalen Farbintensitäten zu tun haben kann, gibt es entsprechend viele auf diese Kontexte angepasste Farbräume – es wäre ja eine sinnlose Verschwendung von Präzision, die bei 8 Bit möglichen 256 Farben so zu skalieren, dass nur Werte von 0 bis 30 überhaupt vorkommen können.

ISO Coated v2 (ECI) CMYK 30% 80% 0% 40% wäre also eine Farbangabe, die Sinn ergibt. Der Farbraum ist hierbei ISO Coated v2 (ECI). Andere Schreibweisen für dieselbe Farbe wären
ISO Coated v2 (ECI) CMYK 0,3 0,8 0 0,4
ISO Coated v2 (ECI) CMYK 77 204 0 102 (8 Bit)
ISO Coated v2 (ECI) CMYK 19661 52429 0 26214 (16 Bit)

Dieselbe Farbe im selben Farbmodell (CMYK), aber einem anderen FarbraumU.S. Web Coated (SWOP) v2 – würde hingegen wie folgt lauten:
U.S. Web Coated (SWOP) v2 CMYK 52% 94% 31% 13%

Wie Ihr sehen könnt, unterscheiden sich die Komponentenangaben drastisch. Eine Angabe einer Farbe ohne Farbraum ist also wirklich komplett sinnlos (das gilt für das Farbmodell RGB natürlich ganz genauso).
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+7
konnektor29.06.2312:47
marm
Daher interpretiere ich die Farbpaletten so, dass die CMYK-Werte gute Alternativen für die dargestellten sRGB-Farben sind.
Das erachte ich als falsch. Ob die angegebenen CMYK-Werte in sRGB oder RGB dargestellt werden, ist unerheblich. Die CMYK-Werte müssten in beiden Farbräumen gleich dargestellt werden, da sie kleiner sind. Die CMYK-Werte sollen auch keine Alternativen für die im Browser dargestellten Farben sein, sondern für die Vorstellung was wir bei "Mint" oder "Schoko-Braun" erwarten. Wenn Du also eine Einladungskarte mit einem Hintergrund in "Mint" drucken lassen willst, nimmst Du für Deine CMYK-Datei einen der angegebenen CMYK-Werte, je nachdem was Deinen Vorstellungen entspricht (Anhaltspunkt). Einen anderen Anspruch hat die Seite nicht. Als Profil sollte dann eh ein CMYK-Profil mitgegeben werden.
+1
Weia
Weia29.06.2313:10
marm
Die Angelegenheit ist für jemanden wie mich, der sich nicht mit Farbräumen beschäftigt hat, einigermaßen verwirrend.
Es würde also nicht schaden im Text zu schreiben, dass die Bilder auf der Website sRGB sind
Das sind sie deswegen, weil außer Safari (und anderen WebKit-Browsern wie OmniWeb) kein Webbrowser Farbmanagement kann und sie alle fest davon ausgehen, dass Bilder im Web im Farbraum sRGB sind. Daher sollte man Bilder, die man im Web veröffentlicht, immer nach sRGB konvertieren, wenn sie nicht schon in diesem Farbraum vorliegen, da sonst außer Safari kein einziger Browser die Farben korrekt anzeigt.
(und ich in sRGB meine Entwürfe machen sollte)
Du kannst die in jedem beliebigen Farbraum machen, solange Du sie fürs Web nach sRGB konvertierst (geht im ColorSync-Dienstprogramm und in den meisten Grafikprogrammen, in Vorschau leider nicht – da ging es mal, aber das hat Apple entfernt ).

Ein Druckdienstleister, der seinen Namen auch nur annähernd verdient, sollte aber genauso mit Bildern in jedem anderen Farbraum (z.B. Display-P3 oder Adobe RGB (1998)) zurechtkommen.
und die Angaben später so für CMYK einzustellen sind, um ein entsprechendes Ergebnis zu erhalten.
Ich weiß nicht so recht, was Du mit einstellen meinst. Du musst da gar nichts tun. Bei der Konvertierung in den Druckerfarbraum sorgt das Farbmanagement automatisch dafür, dass die Werte bestmöglich umgerechnet werden, so dass das Druckergebnis so ähnlich wie eben physikalisch möglich ist.

Wenn Du Deinem Druckanbieter nicht traust oder Dir selbst im Voraus einen Eindruck verschaffen willst, wie das Druckergebnis aussehen wird, kannst Du natürlich die Konvertierung in den korrekten CMYK-Farbraum auch selbst vornehmen. Dazu muss der Druckdienstleister seine Druckmaschinen entweder auf einen bestimmten CMYK-Standardfarbraum (eben z.B. ISO Coated v2 (ECI)) kalibriert haben und Dir das mitteilen und Du dann in genau diesen Farbraum konvertieren, oder aber der Druckdienstleister nutzt einen speziell an seine Druckmaschine angepassten Farbraum, dann muss er Dir das entsprechende ICC-Farbprofil zur Verfügung stellen, das Du dann bei Dir installieren musst. (Farbräume werden technisch in ICC-Farbprofilen definiert.)
"RGB/CMYK" stimmt dann ja auch nicht, weil es sRGB/CMYK ist. Oder doch RGB und die Bilder sind falsch?
Das ist wieder die Verwechslung von Farbmodell und Farbraum. Farbmodelle sind RGB und CMYK, Farbräume sind (z.B) sRGB und CMYK ISO Coated v2 (ECI).
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+3
Weia
Weia29.06.2313:18
svenski
RGB ist in einigen Bereichen größer als CMYK, sRGB nur ein bisschen.
Diese Aussage wirft wieder Farbmodell (RGB, CMYK) und Farbraum durcheinander.
Wenn man ohne Farbmanagement strikt in sRGB (smallRGB) arbeitet
Wie sollte das gehen? sRGB ist ein Farbraum und nur im Kontext von Farbmanagement nutzbar.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
marm29.06.2313:20
Weia
und die Angaben später so für CMYK einzustellen sind, um ein entsprechendes Ergebnis zu erhalten.
Ich weiß nicht so recht, was Du mit einstellen meinst. Du musst da gar nichts tun. Bei der Konvertierung in den Druckerfarbraum sorgt das Farbmanagement automatisch dafür, dass die Werte bestmöglich umgerechnet werden, so dass das Druckergebnis so ähnlich wie eben physikalisch möglich ist.
Danke für hilfreichen Erklärungen.
Den Ausgangsbeitrag hatte ich so verstanden, dass die Konvertierung für die Druckerei nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Mit "einstellen" meinte ich die Anpassung der Werte nach der automatischen Konvertierung. Um diese Anpassung ging es m.E. am Anfang des Threads (und die Expertise der Grafiker dies zu können).

Zu RGB: Ist RGB nicht beides? Farbraum und Farbmodell? sRGB ist dagegen eindeutig nur Farbraum. Siehe auch RGB-Farbraum auf Wiki
+1
wolfgag
wolfgag29.06.2314:15
Weia
Ich weiß nicht so recht, was Du mit einstellen meinst. Du musst da gar nichts tun. Bei der Konvertierung in den Druckerfarbraum sorgt das Farbmanagement automatisch dafür, dass die Werte bestmöglich umgerechnet werden, so dass das Druckergebnis so ähnlich wie eben physikalisch möglich ist.

Wobei - um mal zum Ausgangsproblem zurückzukehren - es natürlich schon Sinn machen könnte, bei einer CMYK Drucksache, von Anfang an mit CMYK Farben zu arbeiten. Da kann man dann schon mal keine Farben verwenden, die es gar nicht gibt.
Und auch wenn man ein bestehendes RGB Design adaptieren muss, empfiehlt es sich (im Falle von Vektordateien) gleich ganz zu Anfang die Farbpalette in CMYK anzulegen (im Idealfall anhand eines RGB to CMYK Process Farbfächers).
Wenns nur Pixeldateien gibt bleibt allerdings nur die Konvertierung...

Weia
svenski
RGB ist in einigen Bereichen größer als CMYK, sRGB nur ein bisschen.
Diese Aussage wirft wieder Farbmodell (RGB, CMYK) und Farbraum durcheinander.

Wobei die Aussage in diesem Kontext auch nicht ganz falsch ist. Anders ausgedrückt: man kann problemlos die komplette, druckbare, CMYK Palette im RGB Farbmodell (oder auch sRGB Farbraum) darstellen - umgekehrt aber eben nicht. Der TE wollte ja auch ausdrücklich keine Grundsatzdiskussion sondern für Laien verständliche Hilfe.
+1
Weia
Weia29.06.2314:37
marm
Ich reite auf dem Punkt rum, dass die Bilddateien das Farbprofil "sRGB IEC61966-2.1" und nicht CMYK haben, also sRGB darstellen.
Dieser Satz ist konzeptionell durcheinander. 🥴

sRGB (und jeden anderen Farbraum) kann man nicht darstellen; man kann nur Farben in einem Farbraum (oder wenn Du so willst: mittels eines Farbraums) darstellen. Die Farben selbst, sofern darstellbar, sind immer dieselben.

Das Problem ist ausschließlich, dass jeder Farbraum intensive Farben nur bis zu einem gewissen Grad darstellen kann, der sich von Farbraum zu Farbraum unterscheidet. Wenn Du aber eine gedeckte Farbe wählst, so ist die Farbe selbst prinzipiell immer exakt dieselbe, ganz gleich, in welchen RGB- oder CMYK-Farbraum sie dargestellt wird.
Der Browser kann das Bild auch nicht als CMYK darstellen.
Dieselbe Verwirrung. Der Browser benutzt zur Darstellung selbst sRGB, aber kann natürlich darstellen, wie ein Bild in einem bestimmten CMYK-Farbraum aussieht. Und zwar ohne Abstriche deshalb, weil sRGB (fast) alle Farben von den meisten CMYK-Farbräumen darstellen kann (nur bei kräftigem Türkis hapert es). Du kannst also als Website-Betreiber ein Bild in irgendeinem Farbraum hernehmen, es z.B. nach ISO Coated v2 (ECI) konvertieren (dabei gehen viele gesättigte Farben dauerhaft verloren) und dann wieder nach sRGB konvertieren (dadurch kommen die verlorengegangenen Farben nicht wieder zurück) und auf Deine Website stellen. Die Website vermittelt dann einen sehr guten Eindruck davon, wie das Bild in ISO Coated v2 (ECI) gedruckt aussehen wird. (Der fancy Name dafür ist Softproof.)
Daher interpretiere ich die Farbpaletten so, dass die CMYK-Werte gute Alternativen für die dargestellten sRGB-Farben sind.
Falsch. Die sRGB-Farben sind (bis auf gesättigtes Türkis) die exakte Repräsentation der CMYK-werte, keine „guten Alternativen“. Bei Dir klingt das alles zu sehr nach Rumgerate.
Nun gehe ich auf ein Umrechnungsprogramm
Das ist wieder so eine katastrophal falsche Website, die Farbmodell und Farbraum verwechselt und überhaupt keine Farbräume spezifiziert. Es ist unglaublich, wie viel Müll sich zum Thema Farbmanagement im Internet findet.

Warum gehst Du auf eine dubiose Website, statt einfach den Farbrechner von macOS (im ColorSync-Dienstprogramm) zu benutzen?
und rechne das dargestellte Orange C0 M60 Y100 K0 von der Website
Worauf beziehst Du dich da? Welcher Farbraum?
in RGB um: 255 102 0. Das Apple-Programm Digital Color Meter hält die Farbe auf der Website aber für 239 123 0 (sRGB) bzw. 233 102 8 (RGB).
Was meinst Du mit RGB? Das lässt sich im Digital Color Meter überhaupt nicht einstellen, da das nunmal kein Farbraum ist.
Die Website sagt also: "nimm die CMYK-Werte und Du erhältst Farben, die so aussehen, wie Du sie jetzt in sRGB auf deinem Monitor siehst."
Es werden aber keine CMYK-Farben dargestellt.
Das ist alles nur konfus, sorry. Es gibt keine „CMYK-Farben“, nur Farben dargestellt in einem spezifischen CMYK-Farbraum. Solange Du nicht in jedem Rechenschritt den zugrundeliegenden Farbraum beachtest, kommt natürlich nur Müll heraus. Wenn Du korrekt rechnest, wirst Du bis auf Rundungsfehler ein stimmiges Ergebnis bekommen.
marm
Den Ausgangsbeitrag hatte ich so verstanden, dass die Konvertierung für die Druckerei nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Mit "einstellen" meinte ich die Anpassung der Werte nach der automatischen Konvertierung.
Manuelle Änderungen nach der automatischen Konvertierung sind fast immer Verschlimmbesserungen. Das ist nur in ausgesprochenen Sonderfällen durch hochkarätige Experten möglich.
Um diese Anpassung ging es m.E. am Anfang des Threads (und die Expertise der Grafiker dies zu können).
Ich bin mir sehr sicher, dass nicht. Es ging einfach darum, dass jemand nicht wusste, dass man nicht alles drucken kann, was man auf dem Bildschirm sieht.
Zu RGB: Ist RGB nicht beides? Farbraum und Farbmodell? sRGB ist dagegen eindeutig nur Farbraum. Siehe auch RGB-Farbraum auf Wiki
NEIN!!! RGB ist ein Farbmodell und kein Farbraum. Leider verwenden manche den Ausdruck Farbraum auch für Farbmodelle, aber das ist falsch und verursacht diese ganze Konfusion. Wenn ich zeitlich dazukomme, ändere ich das in der Wikipedia.
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+1
marm29.06.2314:48
Weia
in RGB um: 255 102 0. Das Apple-Programm Digital Color Meter hält die Farbe auf der Website aber für 239 123 0 (sRGB) bzw. 233 102 8 (RGB).
Was meinst Du mit RGB? Das lässt sich im Digital Color Meter überhaupt nicht einstellen, da das nunmal kein Farbraum ist.
Das Digital Color Meter nennt es "In Generic RGB anzeigen", das habe ich zu "RGB" verkürzt. Es wird in einer Reihe mit P3, sRGB und Adobe RGB gebraucht. Der Farbraum ist nach dieser App also "Generic RGB".
+1
Weia
Weia29.06.2314:55
Weia
RGB ist ein Farbmodell und kein Farbraum. Leider verwenden manche den Ausdruck Farbraum auch für Farbmodelle, aber das ist falsch und verursacht diese ganze Konfusion. Wenn ich zeitlich dazukomme, ändere ich das in der Wikipedia.
PS: Zu allen anderen Farbmodellen (CMYK-Farbmodell, YCbCr-Farbmodell, YUV-Farbmodell) sind die Wikipedia-Artikel korrekt benannt, nur beim RGB-Farbmodell nicht, weil der Artikel dann gleichzeitig auch die ganzen RGB-Standardfarbräume behandelt.
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0
Weia
Weia29.06.2315:09
marm
Das Digital Color Meter nennt es "In Generic RGB anzeigen", das habe ich zu "RGB" verkürzt. Es wird in einer Reihe mit P3, sRGB und Adobe RGB gebraucht. Der Farbraum ist nach dieser App also "Generic RGB".
Das Thema Farbe ist so fehleranfällig, dass man sich jede Schwammigkeit bei der Ausdrucksweise verkneifen sollte. Generic RGB ist einer von vielen RGB-Farbräumen und hat nichts mit dem RGB-Farbmodell zu tun. Er ähnelt Apple RGB aus Classic Mac OS und wurde zunächst als Default in Mac OS X eingesetzt, d.h. für alle Bilder ohne Farbprofil (und das waren damals noch sehr viele, bei Video waren es 100%). Damit sahen Bilder ohne Farbprofil, die von Classic Mac OS kamen, weitgehend korrekt aus, aber da dieser Farbraum ein Gamma von 1,8 hat, sRGB aber von ≈ 2,2, wurden alle Bilder aus dem Web (und von der Windows-Plattform) farblich falsch dargestellt, wenn sie kein Farbprofil hatten. Das führte damals zu endlos viel Verwirrung. Gottseidank hat Apple sich dann dem Standard gebeugt und 2009 mit Snow Leopard auf sRGB als Default umgestellt. Heute wird jedes Bild ohne Farbprofil, das man in Vorschau öffnet, beim ersten Sichern mit dem sRGB-Farbprofil versehen.
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+2
marm29.06.2315:15
Weia
Das ist alles nur konfus, sorry. Es gibt keine „CMYK-Farben“, nur Farben dargestellt in einem spezifischen CMYK-Farbraum. Solange Du nicht in jedem Rechenschritt den zugrundeliegenden Farbraum beachtest, kommt natürlich nur Müll heraus. Wenn Du korrekt rechnest, wirst Du bis auf Rundungsfehler ein stimmiges Ergebnis bekommen.
Da ist etwas der Zusammenhang verloren gegangen. Auf der oben zitierten Webseite sind Farbtöne und CMYK-Werte. Die Farbe habe ich mit dem Digital Color Meter nachgemessen.
Wenn ich nun mit dem Color Sync-Dienstprogramm das Orange der Website (angegeben mit C0 M60 Y100 K0) umrechne erhalte ich andere Werte für CMYK.

Ich habe zwar einiges krum/konfus formuliert, aber die Schlussfolgerung, dass die Website nicht C0 M60 Y100 K0 darstellt, kann ich wohl aufrecht erhalten.

Warum kann ich für das Farbmodell CMYK übrigens keinen Farbraum sRGB angeben?
+1
Weia
Weia29.06.2315:31
marm
Da ist etwas der Zusammenhang verloren gegangen. Auf der oben zitierten Webseite sind Farbtöne und CMYK-Werte.
Ach so, diese Webseite. Die ist wie gesagt vollkommen unbrauchbar, da kein Farbraum angegeben ist. Ich dachte, Du beziehst Dich auf die andere, seriöse, die hier genannt wurde ().
Ich habe zwar einiges krum/konfus formuliert, aber die Schlussfolgerung, dass die Website nicht C0 M60 Y100 K0 darstellt, kann ich wohl aufrecht erhalten.
Nö, weil die Aussage so gar keinen Sinn ergibt, solange Du nicht den CMYK-Farbraum spezifizierst, was Du auf dieser Müllseite gar nicht kannst.

Teste stattdessen mal auf der anderen Webseite und wähle in der Seitenleiste einen CMYK-Farbraum, den Du auch lokal installiert hast, der also in der CMYK-Profil-Auswahl im ColorSync-Rechner auftaucht (ich weiß jetzt nicht, ob ISO Coated v2 (ECI) vorinstalliert ist). Allgemeines CMYK-Profil ist genauso wie Generic RGB Apple-spezifisch und nur noch von historischem Interesse.
Warum kann ich für das Farbmodell CMYK übrigens keinen Farbraum sRGB angeben?
Na, weil sRGB kein CMYK-Farbraum ist.

Für mathematisch korrekte Umrechnungen solltest Du übrigens immer Relativ statt Fotografisch wählen.
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0
wolfgag
wolfgag29.06.2315:33
marm
Warum kann ich für das Farbmodell CMYK übrigens keinen Farbraum sRGB angeben?

Weil das eine RGB ist und das andere CMYK?
0
marm29.06.2315:41
wolfgag
Weil das eine RGB ist und das andere CMYK?
Bei RGB ist aber sRGB IEC61966-2.1. zusätzlich angegeben. Etwas ähnliches sollte nach den obigen Ausführungen bei CMYK stehen. Sonst fehlt doch für die CMYK-Werte der Farbraum. Ich sollte also RGB für den gleichen Farbraum umrechnen können, oder?
Ich beziehe mich auf das ColorSync-Programm.
Weia
Ach so, diese Webseite. Die ist wie gesagt vollkommen unbrauchbar, da kein Farbraum angegeben ist. Ich dachte, Du beziehst Dich auf die andere, seriöse, die hier genannt wurde ().
Die habe ich genannt ...
0
Weia
Weia29.06.2316:20
marm
Die Angaben auf der Webseite sind übrigens offenkundig Prozent-Angaben. Also musst Du im ColorSync-Rechner auf Fließkomma stellen und CMYK 0  0,6  1,0  0 eingeben.

Das Digital Color Meter zeigt bei mir sRGB 239 124 0 an (die Abweichung um eine Stelle kann von der Farbkalibration des Displays kommen, von der Digital Color Meter ja ausgehen muss).

sRGB müsste dann entsprechend sRGB 0,94  0,49  0 sein (8-Bit-Werte/255).

Das kommt bei mir bei ISO Coated v2 (ECI) als CMYK-Farbraum ganz gut hin, Coated FOGRA39 geht auch noch. Das B 0,1 ist, zeigt, dass die realen CMYK-Farben etwas weniger rein sind, als sie in der schönen Theorie sein sollten. Die Farbdifferenz ist allerdings ΔE(1994) = 1,54 und damit kaum sichtbar (Sichtbarkeitsschwelle ist 1).
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+4
macblubb
macblubb29.06.2316:34
marm
Ich habe zwar einiges krum/konfus formuliert, aber die Schlussfolgerung, dass die Website nicht C0 M60 Y100 K0 darstellt, kann ich wohl aufrecht erhalten.
Also eine Website die ja nicht gedruckt, sondern sozusagen im Bildschirm, vorliegt, also RGB also 3 Farben Rot Grün Blau, kann kein cmyk darstellen, das wären ja 4 Farben cyan, magenta, gelb, schwarz.

Was geht ist eine Konvertierung in ein Farbprofil, also das Bild wird von einem cmyk-Profil (z.B. CoatedFogra39 (ISO 12647-2:2004) umkonvertiert in ein RGB Profil (z.B. sRGB IEC1996-2.1) (Das sind jetzt die Adobe Standardprofile), gehen natürlich auch andere. Z.B. das angesprochene ISOCoated. Und dann, in diesem Fall als png, abgespeichert, mit dem sRGBProfil. Das gibt aber nur eine Annäherung, Beim konvertieren kommen verschiedene (Vor-)Einstellungen zum tragen. D.h. unterschiedliche Einstellungen führen dann zu unterschiedlichen Werten am Ende.

Das Bild mit dem Orange passt eigentlich ganz gut. Also der Vergleich hinkt bei deinen Screenshots nicht nur, der ist nicht möglich. Die Skala von cmyk geht normalerweise von 0-100, die im Colorsync Dienstprogramm von 0-255. Kopiere dir das Bild von der Website (ist ein png) doch mal auf den Rechner und öffne es in Photoshop. Der mit der Pipette abgenommene RGB Wert (bei mir, der wechselt beim drüberfahren aber leicht)) 239/125/5 mein Farbwähler für cmyk zeigt dann 0/60/98/0 an. Also das ist schon ziemlich ähnlich. Gelb wird als 4/0/87/0 dargestellt, ist natürlich falsch und somit blaustichig wenn es so gedruckt würde.

Wichtig ist die Definition, z.B. einer Logofarbe, die ist, wie wir gerade beim gelb gesehen beim konvertieren unähnlich. D.h. ich bekomme von Kunden Logos in RGB (für den Druck) zugesendet und nachher wird bemängelt das die Farbe nicht wie in einem bereits vorher erfolgten Druck aussieht. Also brauche ich für ein Farbfeld für einen bestimmten Zweck die Definition der Farbe. Also für Druck die cmyk Werte, für Websites die RGB Werte, um es noch komplizierter zu machen gibt es ja noch Farben wie HKS, Pantone usw. viel Spaß dabei diese richtig "zu treffen". Hier gibt es x-unterschiedliche Vergleichstabellen im Internet.

Lange Rede kurzer Sinn: Aufpassen beim umwandeln bzw. konvertieren, das ist nicht trivial und es gibt keine feststehenden Lösungen die immer passen.
+1
Weia
Weia29.06.2316:36
marm
wolfgag
Weil das eine RGB ist und das andere CMYK?
Bei RGB ist aber sRGB IEC61966-2.1. zusätzlich angegeben.
Was heißt zusätzlich? RGB ist das Farbmodell und sRGB ist der konkrete Farbraum im Rahmen dieses Farbmodells.
Etwas ähnliches sollte nach den obigen Ausführungen bei CMYK stehen. Sonst fehlt doch für die CMYK-Werte der Farbraum.
Ja, natürlich. Das kann ISO Coated v2 (ECI) sein oder irgendein anderes Farbprofil, was für CMYK im ColorSync-Rechner aufgeführt ist. Auf der Webseite, die Du verwendet hast (onlineprinters.de), fehlt diese Angabe halt aber, das ist das Problem …
Ich sollte also RGB für den gleichen Farbraum umrechnen können, oder?
Du wirfst immer noch ganz grundsätzliche Dinge durcheinander. Umrechnen kannst Du untereinander nur Farbräume, nicht Farbmodelle, die ja schließlich völlig unspezifiziert sind, was konkrete Zahlenangaben betrifft. Farbmodelle sind abstrakte Gebilde, da gibt es nichts umzurechnen.

Was Du umrechnen kannst, sind spezifische Farbräume, eben z.B. sRGB (ein Farbraum, der das RGB-Farbmodell verwendet) in ISO Coated v2 (ECI) (ein Farbraum, der das CMYK-Farbmodell verwendet).
Weia
Ach so, diese Webseite. Die ist wie gesagt vollkommen unbrauchbar, da kein Farbraum angegeben ist. Ich dachte, Du beziehst Dich auf die andere, seriöse, die hier genannt wurde ().
Die habe ich genannt ...
Aber eben nicht benutzt in Deinem Beispiel, wie ich zunächst dachte.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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Weia
Weia29.06.2316:41
macblubb
Also eine Website die ja nicht gedruckt, sondern sozusagen im Bildschirm, vorliegt, also RGB also 3 Farben Rot Grün Blau, kann kein cmyk darstellen, das wären ja 4 Farben cyan, magenta, gelb, schwarz.
Nachmals: Das ist falsch! Was soll cmyk darstellen überhaupt heißen? Darstellen kann man Farben, aber doch keine Farbmodelle, das sind völlig abstrakte Gebilde. Und selbstverständlich kann man eine Farbe in CMYK ISO Coated v2 (ECI) auch in RGB sRGB darstellen, sofern die Farbe in beiden Farbräumen darstellbar ist. Das ist dann dieselbe Farbe!

Wäre das nicht so, könnte es keine Softproofs geben.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
konnektor29.06.2316:43
Weia
Ach so, diese Webseite. Die ist wie gesagt vollkommen unbrauchbar ...
Für eine philosophische Abhandlung, wie Du sie hier wieder vom Stapel lässt, vielleicht schon. Diesen Anspruch hat sie aber überhaupt nicht. Auf der Seite geht es nicht um korrekte Umsetzung von RGB zu CMYK, sondern um "passende" CMYK-Werte zu unseren Vorstellungen zum ältesten "Farbraum" überhaupt.
Weia
... was Du auf dieser Müllseite gar nicht kannst.
Diese Aussage ist einfach nur überheblich und dumm.
-1
s-cope29.06.2316:49
Weia der Wissenschaftler... Very sophisticated. Du magst mit allem recht haben. Bin gespannt, ob Bassoonist noch was mit der Diskussion anfangen kann.
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