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EU-Gesetz zum »Recht auf Reparatur«

HAL 9000
HAL 900026.04.2420:48


Das Gesetz ist völlig sinn- und nutzlos.

Ich habe diverse Mobil-Geräte, die alt sind und tadellos funktionieren. Könnten.
Das Problem ist nicht die Reparierbarkeit.

Das Problem ist, das sie von der Software nicht mehr unterstützt werden.

Ich habe ein iPad mini (1. Generation) von 2012. Läuft problemlos, der Akku hält noch fast vier Tage. iOS 9.3.5 ist das maximal installierbare System, damit geht heute fast gar nichts mehr, nicht einmal der Besuch der Spiegel-Website.
Ich habe ein iPad mini (4. Generation) von 2015. Läuft problemlos, der Akku hält noch fast zwei Tage. iOS 15.8.2 ist das maximal installierbare System, damit kann ich mein Smarthome (Homekit) nicht mehr steuern.
Ich habe ein iPad mini (6. Generation) von 2021. Läuft problemlos, der Akku hält noch gut zwei Tage. iOS 18 wird auf dem Teil wohl auch noch installierbar sein. Aber danach?

Der Fokus auf die „Reparierbarkeit“ ist in meinen Augen völlig fehlgeleitet.
0

Kommentare

dam_j
dam_j26.04.2421:02
OK
„Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !“
-9
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck26.04.2421:26
Ja, da Software ist oftmals das Problem, dass Geräte aus Sicherheitsaspekten oder wegen App-Unterstützung nicht weiterverwendet werden können.

Das Problem ist jedoch nicht derart simpel zu lösen, ohne die Weiterentwicklung der Software maßgeblich zu bremsen. Beispiel aus der Vergangenheit: In unserer Software MacStammbaum und Logoist nutzen wir das Apple-GPU-Framework Metal. Hier sind wir diverse Male an Limitierungen von NVidia-GPUs gescheitert, als wir einen schnelleren Render-Pfad implementieren wollten. Dies lag zum einen an den miesen Apple-Treibern für die GPUs, aber auch an Limitierungen der GPU-Hardware. Im Endeffekt mussten wir einen langsameren Weg einschlagen, da eine doppelte Umsetzung (also "schneller" und "lahmer" Pfad) Fehleranfällig und Wartungsintensiv gewesen wäre.

Wenn Apple jetzt noch das iPad mini der ersten Generation supporten würde, wäre das eine große Bremse für die Umsetzung größerer Umbauten. Die Hardware, und besonders GPUs, sind nicht nur schneller geworden, sondern haben auch einige neue Features bekommen, welche auf "uralt"-Hardware einfach nicht vorhanden sind.
+7
HAL 9000
HAL 900026.04.2421:35
Mendel Kucharzeck
Ja, da Software ist oftmals das Problem, dass Geräte aus Sicherheitsaspekten oder wegen App-Unterstützung nicht weiterverwendet werden können.

Das Problem ist jedoch nicht derart simpel zu lösen, ohne die Weiterentwicklung der Software maßgeblich zu bremsen. Beispiel aus der Vergangenheit: In unserer Software MacStammbaum und Logoist nutzen wir das Apple-GPU-Framework Metal. Hier sind wir diverse Male an Limitierungen von NVidia-GPUs gescheitert, als wir einen schnelleren Render-Pfad implementieren wollten. Dies lag zum einen an den miesen Apple-Treibern für die GPUs, aber auch an Limitierungen der GPU-Hardware. Im Endeffekt mussten wir einen langsameren Weg einschlagen, da eine doppelte Umsetzung (also "schneller" und "lahmer" Pfad) Fehleranfällig und Wartungsintensiv gewesen wäre.

Wenn Apple jetzt noch das iPad mini der ersten Generation supporten würde, wäre das eine große Bremse für die Umsetzung größerer Umbauten. Die Hardware, und besonders GPUs, sind nicht nur schneller geworden, sondern haben auch einige neue Features bekommen, welche auf "uralt"-Hardware einfach nicht vorhanden sind.

Ja, das kann ich absolut nachvollziehen.
Aber genau aus diesen Gründen sind Gesetze, die angeblich "Nachhaltigkeit" fördern, absoluter Blödsinn.
Mein iPod von 2001 läuft auch noch, nur kann ich ihn mangels Firewireport nirgendwo mehr anschließen, um neue Musik "zu tanken"...
0
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck26.04.2422:35
HAL 9000
Immer, wenn alte Geräte mit irgendwas kommunizieren oder gar über das Internet auf Dienste zugreifen müssen, ist die Party eigentlich schon gelaufen. Neue Sicherheitsvorkehrungen oder einfach die Abschaltung älterer Dienste macht funktionierende Hardware zwangsweise obsolet.
+6
MikeMuc27.04.2408:39
HAL 9000
Mein iPod von 2001 läuft auch noch, nur kann ich ihn mangels Firewireport nirgendwo mehr anschließen, um neue Musik "zu tanken"...
Ausgerechnet dafür gibt es doch sicher nen Adapter Thunderbolt auf FireWire, ggf 2 hintereinander wegen der Generationen bei Thunderbolt.
Ansonsten stimme ich dir voll zu: niemand will bei dem alten Kram neue Funktionen. Das, wenn ein Anbieter „die Server abschaltet“, kann einem ja auch bei aktuellen Systemen passieren
Das aber gerade Apple durch das jährliche neue System regelmäßig alte Geräte quasi zu Elektronikschrott erklärt weil es keine Updates mehr gibt bzw. Programmierer mehr oder weniger zwingt, maximal die 2 letzten Vorgängersysteme zu unterstützen, das ist „gar nicht nett“.
+4
ttwm27.04.2411:13
HAL 9000


Das Gesetz ist völlig sinn- und nutzlos.

Ich habe diverse Mobil-Geräte…
Weil eine Produktgruppe, die im Gesetzt geregelt ist, keinen Sinn macht, ist das ganze Gesetz sinn- und nutzlos…?
+13
Advokat
Advokat27.04.2412:46
HAL 9000
Ja, das kann ich absolut nachvollziehen.
Aber genau aus diesen Gründen sind Gesetze, die angeblich "Nachhaltigkeit" fördern, absoluter Blödsinn.
Mein iPod von 2001 läuft auch noch, nur kann ich ihn mangels Firewireport nirgendwo mehr anschließen, um neue Musik "zu tanken"...

Gerade die iPods sind da wohl das falsche Beispiel. Wenige alte Apple Produkte haben so eine große, wieder wachsende Fanbase.

Es gibt sogar Mods mit eigenem Betriebssystem (Rockbox) um die iPods am Leben zu halten.

Und Firmen, die sich auf SSD Umbau und refurbished iPods spezialisiert haben.
+4
X-Jo28.04.2411:01
HAL 9000, wenn diese Gesetz nutzlos ist, welchen alternativen Weg schlägst du vor, um in die Kreislaufwirtschaft zu kommen?
+2
beanchen28.04.2411:57
X-Jo
HAL 9000, wenn diese Gesetz nutzlos ist, welchen alternativen Weg schlägst du vor, um in die Kreislaufwirtschaft zu kommen?
Keine Geschäfte mehr mit China und anderen Staaten in denen die Herstellungsbedingungen fragwürdig sind. Zölle und Einfuhrverbote. Ich spreche jetzt nicht unbedingt von Apple aber die meisten Geräte sind zu billig, eine Reparatur lohnt sich nicht. Alternativ lange verpflichtende Garantie, was die Geräte auch teurer macht aber nicht das Herstellungsproblem löst.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
0
dam_j
dam_j28.04.2412:13
beanchen
X-Jo
HAL 9000, wenn diese Gesetz nutzlos ist, welchen alternativen Weg schlägst du vor, um in die Kreislaufwirtschaft zu kommen?
Keine Geschäfte mehr mit China und anderen Staaten in denen die Herstellungsbedingungen fragwürdig sind. Zölle und Einfuhrverbote. Ich spreche jetzt nicht unbedingt von Apple aber die meisten Geräte sind zu billig, eine Reparatur lohnt sich nicht. Alternativ lange verpflichtende Garantie, was die Geräte auch teurer macht aber nicht das Herstellungsproblem löst.

Wenn wir kein "Made in China" mehr in DE hätten würde DE wortwörtlich in sich zusammen fallen.
Und es wäre dir höchstwahrscheinlich gar nicht gelingen hier zu schreiben...
„Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !“
+6
X-Jo28.04.2413:05
beanchen
X-Jo
HAL 9000, wenn diese Gesetz nutzlos ist, welchen alternativen Weg schlägst du vor, um in die Kreislaufwirtschaft zu kommen?
Keine Geschäfte mehr mit China und anderen Staaten in denen die Herstellungsbedingungen fragwürdig sind. […]
Hertstellungsbedingungen fallen eher in den Bereich des Lieferkettengesetzes. Der Vorteil des Reparierens ist eben, dass nichts hergestellt oder recycelt werden muss.
Ich sehe die Schwierigkeit beim Reparieren allerdings nicht bei der technischen, sondern bei der wirtschaftlichen Möglichkeit.
Technische Produkte unter (sagen wir mal) 100 € lassen sich aus diesem Grund nicht reparieren (ausser vielleicht ehrenamtlich).
Aber irgendwo muss ja mal angefangen werden, wenn wir in die Kreislaufwirtschaft wollen, und ich hoffe, dass das »Recht auf Reparatur« ein Schritt in die richtige Richtung ist, wenn auch nicht der letzte und einzige.

P.S.: Ich repariere beruflich und ehrenamtlich (Repair Café) Haushaltsgeräte.
+5
beanchen28.04.2413:36
dam_j
Wenn wir kein "Made in China" mehr in DE hätten würde DE wortwörtlich in sich zusammen fallen.
Und es wäre dir höchstwahrscheinlich gar nicht gelingen hier zu schreiben...
Mir ist bewusst, dass das nicht kurzfristig geht. Langfristig muss es aus vielerlei Gründen aber sein. Die Abhängigkeit ist jetzt schon zu groß und wächst täglich.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
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beanchen28.04.2413:38
X-Jo
Ich sehe die Schwierigkeit beim Reparieren allerdings nicht bei der technischen, sondern bei der wirtschaftlichen Möglichkeit.
Genau das sage ich doch.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+1
X-Jo28.04.2420:17
beanchen
X-Jo
Ich sehe die Schwierigkeit beim Reparieren allerdings nicht bei der technischen, sondern bei der wirtschaftlichen Möglichkeit.
Genau das sage ich doch.
👍
0
Warp28.04.2421:05
beanchen
dam_j
Wenn wir kein "Made in China" mehr in DE hätten würde DE wortwörtlich in sich zusammen fallen.
Und es wäre dir höchstwahrscheinlich gar nicht gelingen hier zu schreiben...
Mir ist bewusst, dass das nicht kurzfristig geht. Langfristig muss es aus vielerlei Gründen aber sein. Die Abhängigkeit ist jetzt schon zu groß und wächst täglich.
Man hat sich ja auch über Jahrzehnte angestrengt, dass diese Abhängigkeit entstanden ist. Ich schätze mal, dass man aus der so schnell, wenn überhaupt, nicht herauskommt.
0
Warp28.04.2421:53
X-Jo
...
Ich sehe die Schwierigkeit beim Reparieren allerdings nicht bei der technischen, sondern bei der wirtschaftlichen Möglichkeit.
...
Ich weiss nicht was du mit "technischen" meinst. Die Ersatzteile sind erhältlich (zu vernünftigen Preisen)? Leute, die in der Lage sind Geräte zu reparieren? Bei letzterem würde ich inzwischen auch Probleme sehen.
0
gfhfkgfhfk28.04.2423:34
Mendel Kucharzeck
Hier sind wir diverse Male an Limitierungen von NVidia-GPUs gescheitert, als wir einen schnelleren Render-Pfad implementieren wollten. Dies lag zum einen an den miesen Apple-Treibern für die GPUs, aber auch an Limitierungen der GPU-Hardware.
nVidia ist in der Regel bei den Features der GPUs branchenführend. Insofern finde ich das irritierend, dass die nVidia Hardware die Limitierung gewesen sein soll. Apple hat doch jahrelang keine aktuellen Treiber für OpenGL geliefert, d.h. wenn Metal nicht möglich war auf nVidia, dann war man angeschmiert, weil die veraltete OpenGL Implementierung die Features nicht unterstützte.
0
ssb
ssb29.04.2407:35
Naja, mal zurück zum Kontext.
Erstmal ist das Recht auf Reparatur eine gute Sache. Viel zu viele Hersteller produzieren Geräte möglichst billig, um Kosten für Reparaturen aus dem Weg zu gehen. Es geht ja nicht nur darum, dass kostenpflichtige Reparaturen die Kosten decken müssen, es müssen auch Ersatzteile und Reparaturteams oder Werkstätten mit ausreichender Dokumentation vorgehalten werden. Das kann möglicherweise den lokalen Handel wieder ankurbeln.
Des weiteren gilt das ja auch nicht nur für Smartphones, sondern auch für „weiße“ Ware. WIr hatten eine Spülmaschine, die wir nach wenigen Reparaturen (teils selbst durchgeführt) erst im Alter von 27 Jahren ausgetauscht hatten. Da war der Kontakt am Griff (Abschaltung, wenn man im Betrieb die Tür öffnet) defekt. Ich hätte aus das wieder repariert, aber beim Öffnen hatte ich gesehen, dass die Isolierungen der Stromkabel schon brüchig wurden. Von anderen weiß ich aber, dass ihre Spülmaschine die Garantiezeit knapp überlebt hatte. Im gleichen Zeitraum, in dem unsere noch funktionierte, hatten sie drei kaufen müssen.

Bei Smartphones ist es aber nunmal so, dass zB mit einem alten Browser mangels neuerer Verschlüsselung, manche Seite nicht mehr funktionieren. Da macht es dann aber wieder Sinn, dass man jetzt alternative Browser installieren kann, die diese Lücke schließen können. Ob allerdings Apple verpflichtet werden kann, diese Möglichkeit auch für alte iOS-Versionen nachzureichen, wird wohl erst noch aufkommen (zur Not wird das jemand einklagen). Aus guten Gründen hat meine Frau ihr MBP auch nicht aktualisiert, weil dann das Word nicht mehr läuft, welches sie beruflich braucht. Auf Pages umsteigen mag sie bislang nicht, obwohl sie mittlerweile beruflich ein iPad hat, Schulungen angeboten bekam, etc. Nun hängt sie also bei einem veralteten macOS fest und muss da zur Not eben einen anderen Browser nutzen, wenn mal etwas nicht klappt.
+2
X-Jo29.04.2410:58
Warp
X-Jo
...
Ich sehe die Schwierigkeit beim Reparieren allerdings nicht bei der technischen, sondern bei der wirtschaftlichen Möglichkeit.
...
Ich weiss nicht was du mit "technischen" meinst. Die Ersatzteile sind erhältlich (zu vernünftigen Preisen)? […]
Ja, Ersatzteile sind in den meisten Fällen erhältlich (bei europäischen Marken-Herstellern tw. über 10 Jahre, bei China-Ware gar nicht) und eine Reparatur damit technisch machbar.
Zu vernünftigen Preisen? Oft nicht, aber das ist ja genau das wirtschafliche Problem, warum Geräte dann doch nicht repariert werden.
Warp
[…] Leute, die in der Lage sind Geräte zu reparieren? Bei letzterem würde ich inzwischen auch Probleme sehen.
Alle unsere Azubis haben nach der Ausbildung in die Industrie gewechselt — aus wirtschaftlichen Gründen.
Und mit jedem Kollegen der in Rente geht, sinkt die Reparaturkapazität.
+1
beanchen30.04.2410:03
ssb
Naja, mal zurück zum Kontext.
Wann hatten wir den verlassen?
Erstmal ist das Recht auf Reparatur eine gute Sache. Viel zu viele Hersteller produzieren Geräte möglichst billig, um Kosten für Reparaturen aus dem Weg zu gehen.
Das eine ändert aber das andere nicht. Was sollte Hersteller daran hindern weiterhin billig zu produzieren? Dann tritt aber folgendes ein, was X-Jo und ich schon geschrieben haben: teure Reparatur durch deutsche Löhne und Ersatzteilvorhaltung /-beschaffung gegen billige Neuanschaffung. Täglich muss ich Kunden sagen, dass allein schon die Suche nach einem Fehler teurer sein dürfte als ein neuer PC.
Das Recht auf Reparatur ist ein weiterer Papiertiger.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+1
ssb
ssb30.04.2412:49
beanchen
ssb
Naja, mal zurück zum Kontext.
Wann hatten wir den verlassen?
Erstmal ist das Recht auf Reparatur eine gute Sache. Viel zu viele Hersteller produzieren Geräte möglichst billig, um Kosten für Reparaturen aus dem Weg zu gehen.
Das eine ändert aber das andere nicht. Was sollte Hersteller daran hindern weiterhin billig zu produzieren? Dann tritt aber folgendes ein, was X-Jo und ich schon geschrieben haben: teure Reparatur durch deutsche Löhne und Ersatzteilvorhaltung /-beschaffung gegen billige Neuanschaffung. Täglich muss ich Kunden sagen, dass allein schon die Suche nach einem Fehler teurer sein dürfte als ein neuer PC.
Das Recht auf Reparatur ist ein weiterer Papiertiger.
Ich fand wir hatten den Kontext verlassen als es um technische Feinheiten ging, wie welche Grafik-Chips was können und dass sich dann eine Reparatur nicht mehr lohnen würde. Da ging es meines Erachtens schon zu sehr im Detail.

Erst einmal geht es darum, dass der Kunde ein Recht auf Reparatur hat. Das kann er wahrnehmen oder auch nicht. Der Hersteller hat damit die Pflicht, das Recht des Kunden zu erfüllen - der Kunde hat selbst keine Pflicht zur Reparatur.
Die Wirksamkeit setzt wenigstens voraus, dass der Kunde vorausschauend bzgl. Nachhaltigkeit einkauft. Das Bewusstsein sollte auf Kundenseite da sein. Wächst dieses Bewusstsein, wird ein Kunde bei einer Kaufentscheidung eben die Abwicklung von Reparaturen inkl. Kosten in seine Entscheidung einfließen lassen und dann dürfte er von den billigen Produkten Abstand nehmen. Es geht aber in dem Gesetz darum, dass er auf jeden Fall eine Reparatur verlangen kann und der Hersteller muss es ermöglichen. Wenn dann eine Reparatur 3 Monate dauert und das Dreifache des Neuwertes kostet, dann dürfte man das zur Anzeige bringen können. Wenn der Billighersteller - um das zu umgehen, 50% mehr Geräte für einen möglichen Umtausch produzieren und lagern muss, wird das Gerät vermutlich auch 50% teurer werden.

Aber selbstverständlich wird dieses Bewusstsein bei vielen Kunden nicht vorhanden sein. Diese Menschen wird es immer geben. Es gibt ja auch Menschen, die sich für 800 Euro einen Grill kaufen, und sich dann darüber aufregen, dass das abgepackte Grilsteak beim Discounter schon wieder 10ct teurer geworden ist. Dass der Mensch als vernunftbegabt gilt, bedeutet nicht, dass er von dieser Begabung auch Gebrauch macht.
+2
Mr.Bo
Mr.Bo30.04.2413:58
Ich hätte auf die Reparatur meiner 5 Jahre alten Olympus om1 bestehen könne, OM-System wollten mir noch nichtmal sagen was kaputt war.
0
beanchen30.04.2414:28
ssb
Die Wirksamkeit setzt wenigstens voraus, dass der Kunde vorausschauend bzgl. Nachhaltigkeit einkauft. Das Bewusstsein sollte auf Kundenseite da sein.
...
Aber selbstverständlich wird dieses Bewusstsein bei vielen Kunden nicht vorhanden sein. Diese Menschen wird es immer geben. Es gibt ja auch Menschen, die sich für 800 Euro einen Grill kaufen, und sich dann darüber aufregen, dass das abgepackte Grilsteak beim Discounter schon wieder 10ct teurer geworden ist.
Ob bewusst oder nicht, inzwischen hat der Kunde die Wahl zwischen teurer Marke oder billigem NoName und beide werden vermutlich in derselben Fabrik produziert. Und jetzt kommen wir wieder zum oben gesagten, erst wenn sich die Produktion von Qualität wieder lohnt, weil sich im Vergleich zum Neukauf auch die Reparatur wieder lohnt, hat der Kunde eine wirkliche Wahl. Und das wird nur gehen, wenn wir Standards einhalten, Produkte bestrafen, die das nicht tun oder gleich hier nach diesen produzieren. Dann ergibt auch das Gesetz einen Sinn.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+2
ssb
ssb30.04.2415:07
beanchen
Ob bewusst oder nicht, inzwischen hat der Kunde die Wahl zwischen teurer Marke oder billigem NoName und beide werden vermutlich in derselben Fabrik produziert. Und jetzt kommen wir wieder zum oben gesagten, erst wenn sich die Produktion von Qualität wieder lohnt, weil sich im Vergleich zum Neukauf auch die Reparatur wieder lohnt, hat der Kunde eine wirkliche Wahl. Und das wird nur gehen, wenn wir Standards einhalten, Produkte bestrafen, die das nicht tun oder gleich hier nach diesen produzieren. Dann ergibt auch das Gesetz einen Sinn.
Es steht jedem mündigen Bürger der EU frei, diese Produkte zu bestrafen - mit Desinteresse.
In so fern macht das Gesetz durchaus einen Sinn, weil ein Hersteller es anbieten muss. Sind die Konditionen miserabel, dann sollte das Einfluss auf eine Kaufentscheidung haben.

Das war natürlich auch ohne das Gesetz schon sinnvoll und es ist eher traurig, dass man ein solches Gesetz braucht. Dennoch ist es nicht sinnlos. Wird da massiver Missbrauch festgestellt, dürfte die EU da auch mit Strafverfahren handeln, bzw. die Mitgliedsländer können dafür Strafen vorsehen.
+2
Hans Mazeppa
Hans Mazeppa30.04.2417:28
Ich verstehe ja, dass die Ersatzteilbevorratung Geld kostet, aber...

Wenn ich so sehe, was die Ersatzteile bei Apple kosten, dann kann ich mir schnell errechnen, dass die Summe der Ersatzteile erheblich teurer sind, als das gesamte Gerät. Und zwar nicht wenig. Das ist schon mal frech.

Und hinzu kommen ja steigende Werkstattstundenpreise. Nach 3-4 Jahre lohnt sich das oft wenig, zumindest bei Apple-Geräten. Hier sollte man eigentlich preislich fairerweise auch zwischen selbstverursachten Schäden "Kunde hat es kaputt gemacht" oder "ist von alleine kaputt gegangen - Hersteller ist eigentlich schuld", unterscheiden. Letzteres müsste deutlich preiswerter sein. Ist es aber nicht. Und ich meine damit noch nicht mal geplante Obsoleszenz, manchmal gibt es Serien, da hat irgendein Zulieferer nicht die geforderte Qualität geliefert, was sich dann nicht selten erst nach Ablauf der Garantie herausstellt. Blöd für den Kunden.

Bei Apple ist mir bisher Gott sei Dank wenig kaputt gegangen und wenn, dann in der Garantiezeit. Aber nach 3-4 Jahren würde ich mich wahrscheinlich immer für ein neues Gerät entscheiden, weil die technische Entwicklung immer noch mit rasanten Schritten voran geht und das Neue doch lockt. Bei andersartigen Geräten, würde ich aber schon reparieren lassen, sofern Nachfolgemodelle kaum eine Änderung versprechen, die von großen Nutzen ist.
0
Warp30.04.2418:21
Das ist aber nichts neues, dass der Gesamtpreis der Ersatzteile wenn man die einzeln kauft höher ist als ein fertiges Produkt.
0
Warp30.04.2419:50
@Hans Mazeppa
Wenn irgendwelche Teile nicht der geforderten Spezifikation, Qualität entspricht und das zur erhöhten Ausfallrate(n) führt herrscht innerhalb der Firma in der Regel Wallung wovon du als Aussenstehender normalerweise nichts mitbekommst.
Wie definierst du "nach 3 bis 4 Jahren lohnt sich das wenig"? Weil die Reparaturkosten den Neupreis übersteigen, Weil die Reparaturkosten nahe am Neupreis liegen? Weil absehbar ist, dass das Gerät in absehbarer Zeit nur noch eingeschränkt nutzbar ist wegen technischen Fortschritt? Ich meine da muss man unterscheiden zwischen Geräten welche direkt betroffen sind bzw sein können wie z. B. Mobiltelefone weil die den neuen Standards nicht mehr folgen können oder Geräte wie ein Kühlschrank, Mixer usw usw welche auch nach 20 Jahren ihren Dienst tun. Und was es einem selbst Wert ist sowas weiter am Leben zu erhalten. Jetzt auch auf die Gefahr hin, dass der eine oder andere die Auge verdreht , hier in Mexiko bekomme ich so ziemlich alles repariert, sei es durch den Hersteller selbst oder durch eine der vielen grösseren und kleinen Geschäfte, Einzelkämpfer die einem das wieder flicken. Da ist das egal ob das ein Bügeleisen für 5Euro ist oder ein Gerät was man mehrere tausend gekostet hatte. Ich bekomme so ziemlich alle Ersatzteile, teils original, teils von Drittherstellern oder teils von ausgeschlachteten Geräten. So habe ich meinen älteren 8 Jahre alten EPSON L555 wo das Display und ein Druckkopf kaputt waren direkt bei EPSON repariert bekommen. Preis ca. 75% vom Neuwert. LG Kühlschrank mit 7 Jahren wo der Kompressor rumzickte bei LG angerufen wo am nächsten Tag einer kam und das behoben hatte und in dem Zug gleich alles sauber machte. Wenn ich sonst mal was brauche, gehe ich ins Zentrum in das entsprechende Viertel und besorge mir das dort.
Mal von den ganzen elektrischen und elektronischen Kram mal abgesehen. Das gleiche gilt auch für Klamotten, Schuhe usw. Wenn das nicht grad eine zerrissene Unterhose oder ähnlich ist dann bringe ich sowas zum Schneider, Schuster welche mir die Sachen wieder flicken. Da kann auch jede Menge Müll gespart werden.
+2
Hans Mazeppa
Hans Mazeppa01.05.2401:55
Warp
Wie definierst du "nach 3 bis 4 Jahren lohnt sich das wenig"? Weil die Reparaturkosten den Neupreis übersteigen, Weil die Reparaturkosten nahe am Neupreis liegen? Weil absehbar ist, dass das Gerät in absehbarer Zeit nur noch eingeschränkt nutzbar ist wegen technischen Fortschritt?

Ich rechne da anders.... weil ich nach drei bis vier Jahren oftmals das gleiche Gerät gebraucht günstiger bekomme, als eine Reparatur kostet. Habe ich zumindest ein paar mal bei Apple MacBooks so erlebt. Warum dann reparieren?

Viel schlimmer: Nach drei bis vier Jahren denke ich aber meist eh über einen Nachfolger nach und dann würde ich ungerne Geld für eine Lebensverlängerung ausgeben.
Warp
Ich meine da muss man unterscheiden zwischen Geräten welche direkt betroffen sind bzw sein können wie z. B. Mobiltelefone weil die den neuen Standards nicht mehr folgen können oder Geräte wie ein Kühlschrank, Mixer usw usw welche auch nach 20 Jahren ihren Dienst tun. Und was es einem selbst Wert ist sowas weiter am Leben zu erhalten.

Meine Überlegungen beziehen sich nur auf Apple-Hardware. Ist halt auch Hobby und Beruf. Bei allem anderen bin ich eher Konsumverweigerer oder viel rationaler und würde auch reparieren lassen, wenn es sich wirtschaftlich lohnt oder überhaupt die Möglichkeit besteht.

Viel mehr ärgern mich Produkte, wie LED-Lampen, die mit 50.000h Stunden beworben werden und kaum aus der Garantie raus, den Geist aufgeben. Da kann man halt auch wenig reparieren und preiswert sind die ja meistens auch nicht. Da habe ich in den letzten Jahren sicherlich viel Geld verbrannt, manchmal habe ich den Eindruck, mehr Geld damit ausgegeben zu haben, als ich durch den Verzicht auf Glühbirnen jemals sparen könnte. Ich rechne das lieber nicht durch.
+2
DefConData
DefConData01.05.2417:55
Von der aktuellen Umsetzung halte ich nichts. Natürlich bin ich für Nachhaltigkeit, aber nicht so. Regeln die ich Sinnvoll halte sind:

- Verlängerung der Garantiezeiten (min. 3-4 Jahre), damit Hersteller gezwungen sind nachhaltiger zu produzieren. Weniger Ausschuss und Laufzeiten verlängern die Lebensdauer.

- Mindestunterstützungdauer für Geräte sie primär Internetzugang besitzen bzw ohne nicht nutzbar sind von mindestens 7 Jahre, Dies verhindert das Geräte aufgrund von Sicherheitsaspekten oder aufgrund Einstellung von Serviceangeboten nicht mehr nutzbar sind.

- Preisdeckelungen für AKKU austausch und Nachweisspflicht beim Recycling.

Wo das ganze jetzt enden soll verstehe ich nicht. Sollen alle Chips auf Geräten gezockelt werden? Das Gerät schwillt zu einer extremen Grösse an und 99,99% der User werden vom Mehraufwand nicht profitieren, da die Soccklung nur bei Defekten eine Rolle spielt. Updatefähigkeit für Hardware ist so auch nicht sichergestellt da sich die Belegung der Pins nicht ändern dürfte. Zusätzlich ist es Resoucenverschwendung da zusätzlich Teile eingebaut werden müssen die 99,99% der Nutzer nie austauschen werden. Bei mobilen Geräte sind Sockel und Verbindungsstecker eine enorme Fehlerquelle. Also widerspricht das der Nachhaltigkeit.
„Wer keine Ahnung hat sollte besser mal die Fresse halten“
+1
beanchen02.05.2410:07
DefConData
- Mindestunterstützungdauer für Geräte sie primär Internetzugang besitzen bzw ohne nicht nutzbar sind von mindestens 7 Jahre, Dies verhindert das Geräte aufgrund von Sicherheitsaspekten oder aufgrund Einstellung von Serviceangeboten nicht mehr nutzbar sind.
Ohne bei den einzelnen Geräten nachzurechnen behaupte ich bei Apple hast Du das schon jetzt.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+2
beanchen02.05.2410:11
ssb
Es steht jedem mündigen Bürger der EU frei, diese Produkte zu bestrafen - mit Desinteresse.

... und es ist eher traurig, dass man ein solches Gesetz braucht.
Aber das ist doch der Beweis ohne Gesetze geht es nicht. Und die sollten dann nicht nur dem anscheinend nicht vorhandenen mündigen Bürger mehr Rechte geben, die er dann auch nicht nutzt, sie sollten beim Hersteller mit zwingenden Vorschriften ansetzen.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
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