Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?
Forum>Apple>Apple und US-Botschaft lobbyieren im Bundestag gegen Anti-Geldwäsche-Gesetz

Apple und US-Botschaft lobbyieren im Bundestag gegen Anti-Geldwäsche-Gesetz

Stefan S.
Stefan S.19.11.1917:26
Achtung: RTDeutsch
Ich weiß – das möchte ich abschließend sagen –, dass bis zur letzten Minute Kolleginnen und Kollegen dieses Hohen Hauses in Größenordnungen belästigt werden von Herrschaften, von Rechtsanwälten, die die Absetzung dieses Tagesordnungspunkts verlangt haben.
Das neue Geldwäschegesetz, das vom Bundestag in erster Lesung verabschiedet wurde und vom Bundesrat noch bestätigt werden muss, schreibt vor, dass technische Schnittstellen zum bargeldlosen Bezahlen auch Konkurrenzunternehmen zugänglich gemacht werden müssen.
Linke und CDU, Hand in Hand
-3

Kommentare

maculi
maculi19.11.1917:36
Gääähn. Wurde doch schon vor 4 Tagen breitgetreten:
+1
Stefan S.
Stefan S.19.11.1923:07
Naja, interessant fand ich, dass hier mal von Politikerseite berichtet wurde, wie heftig sie angegangen wurden. Auch von Botschafter Grenell, das ist der, der jedem gleich mit Krieg droht...
Aber ok, da ist mein Titel schlecht gewählt.
0
beanchen20.11.1914:27
Stefan S.
Naja, interessant fand ich, dass hier mal von Politikerseite berichtet wurde ...
Korrektur: berichtet wird von RTDeutsch-Seite, ob das so von den Politikern kam, sei mal dahingestellt.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+1
Wurzenberger
Wurzenberger20.11.1914:38
Wer würde schon den Bericht eines russischen Propagandaorgans anzweifeln?
+2
Cliff the DAU
Cliff the DAU20.11.1916:11
Anzweifeln kann man zwar, leider entspricht das Vorgehen des Botschafters der Tatsache. Ob jetzt der US-Botschafter auch noch mit einem Apple-Vertreter im Kanzleramt vorstellig war kann ich nicht beurteilen, aber das wäre dann noch schlimmer als es jetzt schon ist.
„„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.““
0
beanchen20.11.1916:49
Und woher nimmst du die "Tatsache"? Bei Google findet sich kein aktueller Artikel außer der von RTDeutsch.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
0
john
john20.11.1917:57
beanchen
Und woher nimmst du die "Tatsache"? Bei Google findet sich kein aktueller Artikel außer der von RTDeutsch.

tweet von fabio de masi:


handelsblatt:
„biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.“
+1
sierkb20.11.1918:22
Stefan S.
Linke und CDU, Hand in Hand

Ergänze um: FDP. Von denen kam sogar der Antrag. Aufgesetzt und erstunterschrieben von Christian Lindner, FDP:

Deutscher Bundestag: Antrag, Drucksache 19/15057 (12.11.2019): Fair Play im digitalen Wettbewerb – Für Gegenseitigkeit beim Zugang zu IT-Schnittstellen im Bereich der Zahlungsdienstleistungen
Der Bundestag wolle beschließen:… (PDF)
john
beanchen
Und woher nimmst du die "Tatsache"? Bei Google findet sich kein aktueller Artikel außer der von RTDeutsch.

tweet von fabio de masi:


handelsblatt:

+1

Ich ergänze um:

Welt Online (15.11.2019): Kampf um Bezahl-Chip: Bundestag gegen Apple – der späte Sieg der Abgeordneten
Apple kämpfte bis zum Schluss. Doch am Ende war der Finanzausschuss des Bundestages stärker. Er setzte einen Gesetzespassus durch, nach dem die Amerikaner ihre iPhones für andere Bezahlverfahren als Apple Pay öffnen müssen.
Welt
„Es wäre eine Blamage gewesen, wenn wir vor den Amerikanern eingeknickt wären“, sagte Hans Michelbach von der CSU. Die Vorsitzende des Finanzausschusses Bettina Stark-Watzinger von der FDP sprach davon, die Politik dürfe sich nicht „von den Bigtechs in der Form beeinflussen lassen“. Es sei ungeheuerlich, wie stark Apple versucht habe, den parlamentarischen Prozess zu lenken.

Noch während der Sitzung des Finanzausschusses des Bundestages, in dem die Gesetzesänderung am Mittwoch vorbereitet wurde, habe das Bundeskanzleramt interveniert, so die übereinstimmende Schilderung von Beteiligten – angeblich auf Druck der US-Botschaft. Am Donnerstag ging die Einflussnahme weiter. Plötzlich interessierte sich sogar die EU-Kommission in Brüssel dafür, was am Abend im Bundestag in Berlin zur Abstimmung stehen sollte. Die Abgeordneten ließen sich nicht mehr beirren. Sie stimmten für den Gesetzentwurf. Jetzt muss noch der Bundesrat zustimmen.

Der Tagesspiegel (15.11.2019): Hat der US-Botschafter interveniert? Wie der Streit um Apple-Pay zum Krimi im Bundestag wurde
Deutschland will den Konzern zwingen, iPhones für Bezahl-Apps anderer Banken zu öffnen. Der wehrt sich und es ist unklar, wer sich alles eingemischt hat.
Tagespiegel
[…]
„Es kann nicht sein, dass Techkonzerne ihre Plattformen ausnutzen, um andere Apps zu blockieren“, kritisiert die Vorsitzende des Finanzausschusses Bettina Stark-Watzinger (FDP).
[…]

Schlagabtausch auf Twitter

Die Pläne der deutschen Politiker alarmierten jedoch auch die Verantwortlichen in Cupertino. Verschiedene Abgeordnete berichten, dass Apple und auch die US-Botschaft im Kanzleramt interveniert hätten. US-Botschafter Richard Grenell lieferte sich daraufhin auf Twitter einen heftigen Schlagabtausch mit dem Abgeordneten Fabio de Masi (Linke). Er warf ihm vor, „Fake News im russischen Stil“ zu verbreiten, und bestritt, für Apple tätig geworden zu sein.

Die Bundesregierung will die angeblichen Anrufe weder bestätigen noch dementieren. Man pflege aufgabenbedingt in jeder Legislaturperiode Kontakte mit einer Vielzahl von Akteuren, sagte ein Sprecher. Ein Dementi klingt anders. Apple selbst erklärt, man sei „überrascht, wie plötzlich dieses Gesetzgebungsverfahren eingeleitet wurde“, und wolle mit der Bundesregierung zusammenarbeiten. Die Tagesordnung des Finanzausschusses wurde schließlich geändert und der entsprechende Antrag immer wieder nach hinten geschoben. Auch Stark-Watzinger sagt, die Regelung stand lange auf der Kippe, da anscheinend ein US-Unternehmen in letzter Minute auf höchster Ebene interveniert habe.

Eigentlich sollte die Sitzung um 13 Uhr zu Ende sein, da war immer noch nicht abgestimmt worden. „Das war ein Krimi“, sagt der digitalpolitische Sprecher der SPD, Jens Zimmermann. Doch am frühen Nachmittag wurde der Antrag schließlich von allen Abgeordneten, mit Ausnahme der AfD, angenommen. Am Donnerstag hat dann auch das Parlament den Gesetzentwurf angenommen, nun muss noch der Bundesrat zustimmen.

Stark-Watzinger (FDP) kritisiert die Vorgänge: „Wir erwarten mehr Rückgrat von der Bundesregierung, sich nicht von Einzelinteressen treiben zu lassen. Dass die parlamentarischen Prozesse derart gestört werden, darf sich nicht wiederholen.“ Die Gesetzesänderung begrüßt sie ausdrücklich und sieht darin auch einen Erfolg ihrer Oppositionsarbeit.

„Wir haben einen riesigen Schritt in Richtung gerechter Plattformökonomie gemacht. Technologieunternehmen müssen in Zukunft Bezahlung durch andere Zahlungsdienstleister ermöglichen“, sagt Zimmermann (SPD). „Damit werden die Verbraucher in Zukunft nicht mehr gezwungen, ihre Bank zu wechseln, um bestimmte Endgeräte nutzen zu können.“

Es geht auch um Amazons Alexa

Konkret verpflichtet die Änderung Unternehmen wie Apple, „technische Infrastrukturleistungen gegen angemessenes Entgelt unverzüglich und unter Verwendung angemessener Zugangsbedingungen zur Verfügung zu stellen“. Ausgenommen sind Anbieter, die von weniger als zehn Zahlungsdienstleistern in Anspruch genommen werden oder weniger als zwei Millionen registrierte Nutzer haben.
[…]

heise (15.11.2019): Lex Apple Pay: Bundestag bestimmt offene Schnittstellen für Bezahldienste
Technische Dienstleister wie Apple müssen künftig ihre Datenschnittstelle zu Zahlungsservices öffnen, hat das Parlament beschlossen.

Zeit Online (14.11.2019): Mobiles Bezahlen: Koalition will Zugriff auf NFC-Chip von Apple erzwingen
Bisher können Apple-Nutzer nur über den Bezahldienst Apple Pay zahlen. Andere Anbieter lässt die Techfirma nur darüber zu. Die Regierung will mehr Chancengleichheit.
Zeit Online
[…]
Der Gesetzesbeschluss wurde in einer Sitzung des Finanzausschusses des Bundestages am Mittwoch vorbereitet. Wie aus der FDP-Fraktion zu erfahren war, die sich in einer Initiative ebenfalls mit dem Thema beschäftigt hat, verzögerte sich dies mehrfach. Schließlich kamen die fertig abgestimmten Dokumente erst kurz vor Mitternacht wieder bei den Ausschussmitgliedern an – ungewöhnlich spät. Den Grund für die Verzögerung glaubt Bettina Stark-Watzinger zu kennen: "Wir haben auf Arbeitsebene die Information aus dem Bundesministerium der Finanzen erhalten, dass die US-Botschaft auf höchster Regierungsebene intervenierte, um diesen Beschluss zu verhindern und den parlamentarischen Prozess zu stoppen", sagte die federführende FDP-Abgeordnete ZEIT ONLINE. Apple solle Auslöser der Intervention sein.
+1
sierkb20.11.1918:34
heise, 15.11.2019
[…]
Kritik an Apples Lobbyismus

Der Digitalexperte der SPD-Fraktion, Jens Zimmermann, wertete den Beschluss als "Wegweiser für die Regulierung digitaler Infrastrukturen" und sprach von einem "guten Tag für das Parlament". Unternehmen könnten nicht einfach mit Nacht-und-Nebel-Anrufen Gesetzesinitiativen verhindern. In der analogen Welt werde auch nicht hinterfragt, "ob das Schienen- und Stromnetz für alle zugänglich sein soll". Selbstverständlich müssten alle Wettbewerber Zugriff auf zentrale Infrastrukturen haben.

Der Bundestag schaffe Waffengleichheit zwischen Internetkonzernen aus den USA und China sowie deutschen Sparkassen und anderen Finanzdienstleistern, betonte Sepp Müller (CDU). Er beklagte, dass Parlamentarier noch kurz vor Schluss "belästigt" worden seien "von Heerschaaren von Rechtsanwälten" im Auftrag von Apple, um den Punkt noch von der Tagesordnung herunterzunehmen.

Es werde massiv an den Freiheitrechten in diesem Land gesägt.
[…]
Q: heise, 15.11.2019
+3
Cliff the DAU
Cliff the DAU20.11.1919:01
Ja ja, Apple sind die Guten . . .
„„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.““
+1
My2Cent20.11.1919:36
Cliff the DAU
Ja ja, Apple sind die Guten . . .

Ja, Lobbyismus ist von Übel.
Aber Apple hat dieses Spiel nicht erfunden.

Siehe z.B. auch:
+2

Kommentieren

Diese Diskussion ist bereits mehr als 3 Monate alt und kann daher nicht mehr kommentiert werden.