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Mac-Trojaner im Umlauf - biomedizinische Forscher im Fokus

Sicherheitsforscher von Malwarebytes berichten von einem Mac-Trojaner, der offenbar auf bestehende Arbeit an einem Linux-Trojaner beruht und sich möglicherweise schon seit mindestens drei Jahren im Umlauf befindet. Apple wurde bereits über den Schädling informiert, der mithilfe versteckter Scripts eine Hintertür in das System einbaut, um den Angreifern unter anderem die Kontrolle über Bildschirm, Kamera und System zu ermöglichen. Es gibt Hinweise, dass der Trojaner vor allem auf biomedizinische Forschungseinrichtungen angesetzt wurde.


Dennoch stellt der unter dem Namen "OSX.Backdoor.Quimitchin" bzw. "Fruitfly" geführte Trojaner grundsätzlich für alle Mac-Anwender eine Gefahr dar. Apple arbeitet daher an einer Aktualisierung des im System integrierten Virenschutzes, um den Start des Trojaners und damit den Befall des Systems zu unterbinden. Interessanterweise ist der Trojaner nicht wirklich neu und beruht zum Teil bereits auf Technik aus den 1990er-Jahren und damit vor der Zeit von OS X.

Die Gründe dafür sind unklar und ein hohes Alter des Schädlings eine plausible Erklärung. Es könnte aber genauso gut sein, dass die Angreifer durch Nutzung alter Systemschnittstellen auch möglicher Virensoftware aus dem Weg gehen wollten, um so unentdeckt zu bleiben. Angesichts des Bericht von Malwarebytes ist dies den Angreifern zumindest teilweise gelungen.

Nutzer müssen sich nicht mit besonderen Maßnahmen vor dem Trojaner schützen. Wie zuvor gilt, dass man Dateien aus unbekannten oder wenig vertrauenswürdigen Quellen nicht ungeprüft öffnen sollte. Ob man vom hier beschriebenen Angriff betroffen ist, lässt sich anhand der zwei verdächtigen Dateien "afpscan" und "macsvc" prüfen. Mithilfe der folgenden Terminal-Befehle können diese aufgespürt werden:

sudo find / -name "afpscan" 2> /dev/null
sudo find / -name "macsvc" 2> /dev/null

Über den folgenden Befehl lässt sich anschließend bestimmen, ob der Aufbau der gegebenenfalls gefundenen Dateien dem Schädling entspricht:

sudo shasum -a 256 "Pfad zur gefundenen Datei"

Bei einem echten Treffer käme es dann zu einem der folgenden Werte:
macsvc
b556 c04c 768d 57af 1047 1638 6fe4 f23b 01aa 9d70 7cbc 6038 5895 e2b4 fc08 c9b0
afpscan
bbbf 7374 1078 d1e7 4ab7 2811 89b1 3f13 b503 08cf 03d3 df34 bc9f 6a90 065a 4a55

In diesem Fall sollte dann professioneller Rat eingeholt werden, um den Schädling restlos vom System und möglichen anderen Netzwerkteilnehmern entfernen zu können.

Kommentare

kkmac19.01.17 10:36
zu dem spektakulären Artikelbild fällt mir doch glatt die aktuelle Folge von ZDF Sketch History ein:
+1
Macmissionar19.01.17 10:39
MacTechNews
Hallo. Habt Ihr den Artikel so irgendwo übernommen oder komplett selbst verfasst? Denn ich würde diese Anleitung ein wenig detaillierter verfassen. Alle Leute, die unbedarft ihren Mac nun überprüfen wollen, werden sich wundern, warum sudo dann, wenn der Mac vernünftig eingerichtet wurde, erstmal nicht geht: Also login mit admin-Rechten ist erforderlich. Und da direkt nach Abfrage des Kennwortes der Befehl, also find, ausgeführt wird, darf man sich auch nicht wundern, wenn das dann erstmal sehr lange dauert.
Und: Habt Ihr mal über die AppleScript-Serie nachgedacht? Oder lest ihr hier die Kommentare nicht? Soll ich mal woanders hinschreiben?
A Mac is like a Wigwam: No Windows, no Gates, no Backdoors, Peace, Harmony – and an Apache inside.
+5
Ronald Hofmann19.01.17 10:52
Na gottseidank, es werden noch Dinge gemeldet, die den Namen diese Magazins rechfertigen. Bei wichtigen Meldungen über neue Smileys von Apple etc. sind mir Zweifel gekommen.

Ich finde die Meldung war perfekt. Man sollte auch nicht alle Leute für dämlich halten. Ich habe es sofort verstanden und andere können das auch. Ausserdem kann man nicht jede Anleitung bis ins Kleinste beschreiben, das würde zu weit führen.
+3
marxist
marxist19.01.17 10:57
Macmissionar "vernünftig eingerichtet". Du möchtest uns als weis machen, dass die Mac-Nutzer, die verstanden haben, dass es besser ist dem "Alltagsbenutzeraccount" die Admin-Rechte wegzunehmen und einen separaten Admin-Account anzulegen, überfordert sind, wenn "sudo" nicht sofort funktioniert?
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass 90% aller Macs so verwendet werden wie sie ausgeliefert werden, bzw. wie die Vorgaben sind. Und dabei hat der Nutzer eben Admin-Rechte und kann "sudo" verwenden.
Der Artikel ist absolut ok so.
+1
Hot Mac
Hot Mac19.01.17 11:03
(...) Wie zuvor gilt, dass man Dateien aus unbekannten oder wenig vertrauenswürdigen Quellen nicht ungeprüft öffnen sollte.

Gibt es denn noch User, die das vergessen?
Dem Anschein nach ...
+1
sb19.01.17 11:11
Macmissionar
Der Artikel ist natürlich selbst verfasst. Verstehe ich dich richtig, dass dir ein Hinweis auf das sudo-Login fehlt?
🎐 Sie werden häuslichen Frieden, finanzielle Sicherheit und gute Gesundheit genießen.
0
pünktchen
pünktchen19.01.17 11:38
Was ich nicht kapiere - ich bekomm dann auch solche Meldungen:
find: /dev/fd/puenktchen: No such file or directory

Ich hab find doch nicht beauftragt danach zu suchen? Für die gesuchten Dateinamen hingegen gibt es gar keine Ansage.
0
mprom19.01.17 11:55
find: /dev/fd/3: Not a directory
find: /dev/fd/4: Not a directory

Reicht das schon? oder kommt da noch mehr?
Tut sich irgendwie seit ein paar Minuten nichts mehr, der Lüfter bläst aber wie verrückt.

Danke!

edit: OK - es geht noch weiter. Da kommt noch mehr.
Merkt man irgendwann dass der Prozess abgeschlossen ist?
0
pünktchen
pünktchen19.01.17 12:03
mprom
Merkt man irgendwann dass der Prozess abgeschlossen ist?

Daran dass da wieder ein $ steht und auf deine Eingaben wartet.
+1
IceHouse
IceHouse19.01.17 12:09
mprom
find: /dev/fd/3: Not a directory
find: /dev/fd/4: Not a directory

Standardfehler unterdrücken:
sudo find / -name "afpscan" 2> /dev/null
Ich fotografiere, um herauszufinden, wie etwas aussieht, wenn es fotografiert wurde. - Gary Winogrand
+3
mprom19.01.17 12:25
pünktchen
mprom
Merkt man irgendwann dass der Prozess abgeschlossen ist?

Daran dass da wieder ein $ steht und auf deine Eingaben wartet.
IceHouse
mprom
find: /dev/fd/3: Not a directory
find: /dev/fd/4: Not a directory

Standardfehler unterdrücken:
sudo find / -name "afpscan" 2> /dev/null


Danke!!
0
Macmissionar19.01.17 12:26
puenktchen
Doch, hast Du mit dem Befehl, denn das / steht für alles ab Mountpunkt der Platte, ergo gesamte Platte.
UPDATE: Gleich 3 Fragen zum laufenden Prozeß und dem Warten auf das Ende ... vielleicht sollte da doch was ergänzt werden, Marxist-Fan?

Übrigens bei mir auf einem 2,8 GHz iMac 1 TB Fusion Drive hat das jetzt ca. 20 Minuten gelaufen und er hat die Dateien gar nicht gefunden; kann also auch keine Checksumme erstellen. Hm.
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pünktchen
pünktchen19.01.17 12:45
Macmissionar
Doch, hast Du mit dem Befehl, denn das / steht für alles ab Mountpunkt der Platte,
ergo gesamte Platte.

Mir ist schon klar dass ich die ganze Platte durchsuche. Aber doch nach Dateien namens afpscan bzw macsvc. Wieso meldet mir find dann dass es was ganz anderes nicht finden konnte? Fehler in der Hierarchie des Dateisystems? Verwaiste Einträge?
0
Macmissionar19.01.17 13:14
Hallo Pünktchen, ich glaube, daß das einfach ein Standardfehler bzw. eine Warnung von find ist, da er dieses Verzeichnis nicht durchsuchen kann (keine Rechte hat und daher diese Meldung ausgibt, Not a directory). Er versucht also auch dort, etwas zu finden.
Ist es denn korrekt, daß hier keiner die beiden Dateien findet? Meine Suche nach der zweiten, afpscan, läuft immer noch, aber bisher auch da nix gefunden.
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pünktchen
pünktchen19.01.17 13:36
Ja bei mir findet er nichts.

Es gibt ein Verzeichnis /dev/fd, allerdings sind da nur die Dateien 0,1,2,3,4,5 drin. Aber ich bekomm auch Fehler für Ordner die existieren und auf die ich Zugriff habe. Auf dem Server übrigens - braucht dein Computer vielleicht solange weil er auch Netzwerkvolumes mit durchsucht? Die sind bei / natürlich alle mit dabei.

Naja vier Fehlermeldungen bei Hunderttausenden Ordnern und Dateien sind ja gerade noch zu ertragen.
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sb19.01.17 13:53
IceHouse
Vielen Dank für die hilfreiche Ergänzung! Ich habe den Artikel entsprechend angepasst.
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Weia
Weia19.01.17 18:20
Oooops, hier geht ja einiges durcheinander …
Macmissionar
Ist es denn korrekt, daß hier keiner die beiden Dateien findet?
Seltsame Frage – diese beiden Dateien sind Viren. Wer eine davon findet, ist folglich von diesem Virus befallen.

Deine Frage lässt sich also paraphrasieren als:

Ist es denn korrekt, daß hier keiner von einem Virus befallen ist?

Und diese Frage verstehe ich irgendwie nicht ganz …
pünktchen
Was ich nicht kapiere - ich bekomm dann auch solche Meldungen:
find: /dev/fd/puenktchen: No such file or directory
Ich bin mir sehr sicher, dass in /dev/fd/ bei Dir keine Datei namens puenktchen zu finden war – sondern nur Dateien, die mit Ziffern durchnummeriert sind. Falls doch, hättest Du gaaaaanz andere Probleme …

/dev/fd/ ist kein normaler Ordner, auch wenn das so aussehen mag. Vielmehr steigt man hier tief, tief in die Interna von Unix hinab.

Grob vereinfacht gesagt: Unix braucht für die Kommunikation zwischen verschiedenen Prozessen (= verschiedenen Unix-Programmen) temporäre „Zwischenspeicher“ – so ähnlich, wie wenn Ihr in einem Programm eine Datei sichert, um sie dann in einem anderen Programm öffnen und dort mit den Daten weiterarbeiten zu können.

Da eine der Grundpointen von Unix ist, alles auf möglichst wenige vereinheitlichte Grundprinzipien zurückzuführen, werden diese „Zwischenspeicher“ wie Dateien behandelt, auch wenn es eigentlich keine sind. Und diese „Dateien“, die keine sind, tauchen im Dateisystem alle in einem ganz speziellen Ordner auf, nämlich eben /dev/fd/ – dev steht für Devices = Geräte = „Unix-Bausteine“, fd für File Descriptors = Dateibezeichner.

Diese Dateibezeichner sind einfach aufeinanderfolgende Ziffern. Die Ziffern 0 bis 2 sind fest vergeben und daher auch immer vorhanden: 0 ist die Eingabe im aktiven Terminal, 1 die Ausgabe und 2 die Ausgabe für Fehlermeldungen. (Das erklärt auch, warum der Befehl 2 > /dev/null dafür sorgt, dass man nicht mit Fehlermeldungen behelligt wird: weil eben der Dateibezeichner für Fehlermeldungen auf das „Gerät“ /dev/null umgeleitet wird, was, wie sich unschwer erraten lässt, für sowas wie einen „Unix-Papierkorb“ steht).

Alle Ziffern größer als 2 werden von Unix ad hoc vergeben und auch wieder entfernt.

Ihr als Anwender müsst Euch eigentlich nur merken:

Alles innerhalb von /dev/fd/ sieht nur aus wie eine Datei, ist aber keine, und kann/sollte von Euch geflissentlich ignoriert werden.

Ich hab find doch nicht beauftragt danach zu suchen?
find meldet Dir ja auch nicht, dass es was gefunden hätte, sondern einen Fehler (was sich eben deshalb mit 2 > /dev/null unterdrücken lässt).

Momentan lag in Deinem /dev/fd/-Ordner zufällig gerade ein Dateibezeichner, der einen Ordner repräsentiert (Ordner sind für Unix – wiederum das Prinzip der wenigen vereinheitlichten Grundprinzipien – auch nur Dateien, nämlich solche, die den Ordnerinhalt auflisten). Deswegen will find diesen Ordner untersuchen, kann es aber nicht, weil es sich eben um einen Dateibezeichner handelt. Und deswegen meldet Dir find, dass es hier ein Problem gibt.
Für die gesuchten Dateinamen hingegen gibt es gar keine Ansage.
Dann freu Dich doch – andernfalls wäre Dein Mac von einem Virus befallen.
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
+7
PythagorasTraining
PythagorasTraining19.01.17 21:18
Weia

Danke für den kleinen Unix Exkurs. Wirklich interessant 👍🏼
Das klärt auf jeden Fall einiges
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Bilbo19.01.17 21:58
Weia
Es ist kein Virus, sondern ein Trojaner!
+1
Weia
Weia19.01.17 22:47
Bilbo
Es ist kein Virus, sondern ein Trojaner!
Ja, Du hast Recht, ich war hier nicht sehr präzise und habe Virus als generisches Synonym für Computerfiesling jeglicher Art gebraucht.

Als mildernden Umstand kann ich nur anführen, dass ich damit nicht allein bin:
MacTechNews, Hervorhebung von mir
Apple arbeitet daher an einer Aktualisierung des im System integrierten Virenschutzes, um den Start des Trojaners […] zu unterbinden.

🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
+2
frankh24.01.17 19:20
Macmissionar
Übrigens bei mir auf einem 2,8 GHz iMac 1 TB Fusion Drive hat das jetzt ca. 20 Minuten gelaufen und er hat die Dateien gar nicht gefunden

MBP 2,2 GHz i7 mit 10.6.8 brauchte 1 Minute (ohne Fund).
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Weia
Weia24.01.17 22:03
frankh
MBP 2,2 GHz i7 mit 10.6.8 brauchte 1 Minute (ohne Fund).
Und was willst Du uns damit sagen?

Wie lange find braucht, hängt im Wesentlichen von der Anzahl der Dateien auf der Festplatte ab, die find durchsuchen soll. Und natürlich geht’s bei einer SSD schneller. Betriebssystem-Version und Prozessorgeschwindigkeit sind demgegenüber komplett egal. Die Festplattengröße auch, wenn man davon absieht, dass sich auf einer großen Festplatte natürlich theoretisch mehr Dateien befinden könnten.
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
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