Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Kaufberatung: Welcher Mac für welchen Zweck?

Bevor Steve Jobs 1997 zu Apple zurückkehrte, stand das Unternehmen aus Cupertino vor dem Ruin. Einer der Gründe dafür war nach Meinung des Apple-Mitbegründers das viel zu umfangreiche und daher unübersichtliche Produkt-Portfolio, welches es Kunden schwer machte, den passenden Mac zu finden.

Als CEO sorgte Jobs für eine radikale Reduktion des Sortiments – fortan sollte es nur noch jeweils zwei Rechner im Consumer- und Profi-Bereich geben. So buhlten in den Folgejahren nur mehr iMac und iBook sowie PowerMac und PowerBook um die Gunst der Käufer. 2005 stellte Apple zudem den Mac mini vor, der wegen des niedrigen Preises als verlockender Einstieg in die Mac-Welt gedacht war.

Obwohl das Mac-Angebot heute also viel übersichtlicher ist als Mitte der 90er Jahre, tun sich Kunden oft noch schwer mit der Entscheidung, welcher Apple-Rechner für sie der richtige ist. Daher zeigen wir in der folgenden Übersicht die Vor- und Nachteile der aktuell angebotenen Macs (MacBook Air, MacBook Pro Retina, Mac mini, iMac sowie Mac Pro) und beantworten die Frage, welches Modell sich für welchen Zweck am besten eignet.

Das von Apple zwar noch angebotene, aber hoffnungslos veraltete MacBook Pro (ohne Retina) wird übrigens nicht berücksichtigt, da es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Auslaufmodell handelt und die Retina-Modelle sowie MacBook Airs in jedem Fall eine bessere Wahl sind. Für User, die unterwegs unbedingt ein DVD-Laufwerk benötigen, gibt es eine große Auswahl an kompakten externen Modellen – z.B. das Superdrive von Apple.

MacBook Air

Das MacBook Air (Store-Link) ist Apples kompaktester Rechner für unterwegs. Die Kombination aus sehr langer Akkulaufzeit (9 bzw. 13 Stunden) und geringem Gewicht überzeugt und verdeutlicht den kompromisslosen Fokus auf Mobilität. Auch der günstige Einstiegspreis (999 EUR) spricht für das MacBook Air.

Dagegen ist Apples kleinster Mobil-Mac nicht unbedingt als Desktop-Ersatz gedacht – dafür ist die Leistung und der in den Standardkonfigurationen angebotene Speicherplatz für viele einfach nicht ausreichend.

Gut geeignet als:

  • Praktische Lösung für unterwegs – außer dem neuen MacBook gibt es keinen mobileren und leichteren Mac. Auch die Akkulaufzeiten von bis zu 9 Stunden (11 Zoll) bzw. 12 Stunden (13 Zoll) sind vorbildlich.
  • Kompakter Zweitrechner – während leistungsintensive Tasks z.B. am iMac erledigt werden, steht für's Couchsurfen, Zugfahren und mobile Arbeiten das handliche MacBook Air zur Verfügung.
  • Mobiles Einsteigergerät – schon ab 999 EUR erhältlich.

Weniger geeignet als:

  • Hauptsächlich stationärer Schreibtischrechner – dafür ist die Leistung des Ultra-Low-Voltage Prozessors, im Vergleich etwa zum MacBook Pro Retina, zu schwach. Zudem gibt es nur wenige Schnittstellen, da das flache Gerät kompromisslos auf Mobilität getrimmt ist.
  • Spielemaschine – zwar hat Intel im Grafikbereich in den letzten Jahren stark aufgeholt, für aktuelle Spiele mit hohen Hardware-Anforderungen reicht es aber dennoch nur bedingt. Bei hoher Belastung wird zudem der Lüfter schnell unangenehm laut.
  • Ausstattungswunder – nur 2 USB-Anschlüsse sind manchem Nutzer vielleicht zu wenig.

MacBook Pro Retina

Das MacBook Pro Retina (Store-Link) ist ein sehr guter Kompromiss aus Mobilität und Leistung. Dazu kommt als i-Tüpfelchen das extrem hochauflösende Retina-Display (2560 x 1600 Pixel). Damit macht Apples Top-MacBook sowohl auf dem Schreibtisch als auch unterwegs eine mehr als gute Figur. Das hat allerdings auch seinen Preis – das 15-Zoll-Modell gibt es erst ab stolzen 1.999 EUR.

Gut geeignet als:

  • Kompromiss aus Mobilität und Leistung – zwar etwas schwerer und dicker als das MacBook Air, aber dafür auch ausgestattet mit einem deutlich potenteren Prozessor.
  • Gerät für Retina-Fans – das hochauflösende Display ist für viele Nutzer schon alleine Kaufgrund genug gegenüber den MacBook Airs oder vielen Windows-Laptops.
  • Desktop-Ersatz – insbesondere die Standardkonfiguration der 15-Zoll-Modelle (16 GB RAM, Iris Pro Grafik) macht selbst Desktopsystemen Konkurrenz.
  • Mobile Spielemaschine – vorausgesetzt, man wählt das 15-Zoll-Topmodell mit dedizierter Nvidia-Grafikkarte; es ist aber fraglich, ob viele Gamer bereit sind, allein zum mobilen Zocken soviel Geld auf den Tisch zu legen (ab 2.799 EUR); zumal dieselbe Leistung in der Windows-Welt schon wesentlich günstiger zu haben ist.

Weniger geeignet als:

  • Ausstattungswunder – zwar sind mehr Schnittstellen als beim MacBook Air vorhanden, aber nur 2 USB-Anschlüsse sind manchem Nutzer vielleicht zu wenig.
  • Günstiges Einsteigergerät – während 13 Zoll schon mit mindestens 1.449 EUR bezahlt werden müssen, verlangt Apple für die Basisausstattung des 15-Zoll-Modells bereits 2.249 EUR.

Mac mini

Apples kleinster Desktop-Rechner (Store-Link) bewältigt alle Alltagsaufgaben, ist leise und bietet viele Schnittstellen. Auch als Media Center im Wohnzimmer ist er gut geeignet. Es gibt allerdings einen Haken: Der aktuelle Mac mini ist in einigen Disziplinen sogar langsamer als der Vorgänger von 2012. Daher ist der Mac mit dem niedrigsten Preis auf den zweiten Blick kein so großes Schnäppchen mehr.

Gut geeignet als:

  • Einsteigergerät und Allrounder im Alltag – schon ab 499 EUR erhältlich. In keiner Disziplin Spitzenklasse, fällt aber auch nirgendwo völlig ab; dazu ist der Mac mini der stromsparendste Desktop-Mac.
  • Media Center im Wohnzimmer – kompakt, vergleichsweise günstig, sehr leise, HDMI, viel Festplattenspeicher, IR-Sensor für Fernbedienung.
  • Tragbarer Desktop-Rechner – kaum größer als zwei nebeneinanderliegende externe 3,5-Zoll-Festplatten und mit 1,3 kg leichter als die meisten Laptops.
  • Digitaler Hub für reichlich Peripherie – viele Schnittstellen, darunter USB 3 (4x), Thunderbolt (2x), Gigabit Ethernet, SD-Card und HDMI.

Weniger geeignet als:

  • Zukunftssichere Investition – Apple hat den Mac mini vor kurzem zwar aktualisiert; die verbaute Technik ist allerdings teilweise sogar langsamer als das Modell von 2012. Zudem sind nur noch 2-Kern-Prozessoren verbaut. Obendrein kann man beim 2014er Mac mini nach dem Kauf nichtmal mehr den Arbeitsspeicher aufrüsten.
  • Spielemaschine – die für aufwendige 3D-Spiele weniger geeignete Onboard-Grafik von Intel (HD 5000, Iris) lässt bei aktuellen Titeln wenig Freude aufkommen.

iMac

Wer ein Rundum-Sorglos-Paket für den Schreibtisch sucht, kann mit dem iMac (Store-Link) nichts falsch machen. Egal ob Büroarbeiten, Foto- oder Videobearbeitung – Apples All-In-One-Gerät kommt mit allen Anwendungsmöglichkeiten gut klar. Der Retina-iMac mit 5K-Auflösung ist eine Alternative für Fans hochauflösender Displays.

Das Display erhält man allerdings in jedem Fall dazu – egal ob es benötigt wird oder nicht. Das ist ärgerlich für all jene, die bereits einen guten Monitor besitzen und/oder am spiegelnden iMac-Display wegen Ergonomie-Schwächen (weder dreh- noch höhenverstellbar) nicht interessiert sind.

Gut geeignet als:

  • Rundum-Sorglos-Paket für den Schreibtisch – der Käufer erhält Rechner + Display + Tastatur + Maus und braucht sich um weiter nichts zu kümmern. Aufstellen, einstecken, loslegen.
  • Hochauflösender Mac mit großem Display – Apple präsentierte das 5K-Display (5120 x 2880) als "höchstauflösenden Computer-Monitor der Welt". Kritiker und Fans loben nicht nur die Retina-Auflösung, sondern auch die Darstellungsqualität.
  • Spielemaschine – allerdings erst ab 1.799 EUR, da die für Spiele gut geeigneten Grafikkarten von Nvidia (GeForce GT 755M bzw. GTX 775M) nur in den 27-Zoll-Modellen verbaut sind. Es handelt sich allerdings um Notebook-Grafikarten, die leistungsmäßig etwas unterhalb ihrer Desktop-Pendants angesiedelt sind.
  • Powermaschine auch für aufwendige Foto- und Videobearbeitung – die aktuelle Haswell-Plattform bietet im Zusammenspiel mit viel RAM und der Iris-Pro-Grafik Leistung satt, sodass selbst viele professionelle Anwender das gesamte Leistungspotential nur selten ausreizen werden.
  • Digitaler Hub für reichlich Peripherie – viele Schnittstellen, darunter USB 3 (4x), Thunderbolt (2x), Gigabit Ethernet und SD-Card.

Weniger geeignet als:

  • Gerät mit flexiblen Erweiterungsoptionen – die neueren iMacs sind sogar noch schwieriger zu öffnen als frühere Modelle. Ausschließlich das RAM lässt sich unkompliziert tauschen, und das auch nur bei den 27-Zoll-Modellen. Die Ausstattung, die man beim Kauf wählt, sollte also wohlüberlegt sein.
  • Ergonomie-Wunder – das Display spiegelt und ist weder dreh- noch höhenverstellbar.

Mac Pro

Leistung, Leistung, Leistung – das ist das Credo beim neuen Mac Pro (Store-Link). Professionelle Anwender (z.B. Videoschnitt) werden die riesigen Leistungsreserven der XEON-CPU und der beiden Workstation-Grafikkarten von AMD schnell zu schätzen wissen.

Privatanwender sollten sich aber genau überlegen, ob sie die Performance wirklich brauchen – selbst für aufwendige Video- und Fotobearbeitung ist der iMac meist mehr als ausreichend und dazu wesentlich preisgünstiger.

Gut geeignet als:

  • kompaktes und stromsparendes Leistungsmonster – die mit bis zu 12 Kernen ausgestattete XEON-CPU bietet zusammen mit den zwei Workstation-Grafikkarten riesige Leistungsreserven.
  • Thunderbolt-Hub – 6x Thunderbolt 2 bietet kein anderer Mac.
  • Spielemaschine für zwischendurch – keine Frage: als reiner Gaming-Rechner ist der Mac Pro viel zu teuer, zudem die Workstation-Grafikkarten eher für CAD, Videobearbeitung etc. optimiert. Aber professionellen Anwendern, die sich nach Feierabend gerne das ein oder andere Spiel gönnen, bietet der Mac Pro ein solides Performance-Fundament. Hardcore-Zocker werden aber eher mit einem Windows-Rechner glücklich – und das zu einem Bruchteil des Preises.

Weniger geeignet als:

  • Einsteiger- bzw. Alltagsrechner – dafür zu teuer und völlig überdimensioniert. Den meisten Anwendern dürfte die Leistung von iMac oder MacBook Pro Retina ausreichen.
  • Gerät mit flexiblen Erweiterungsoptionen – Apple preist den Mac Pro zwar als „extrem“ erweiterbar an, meint damit aber die sechs Thunderbolt-Anschlüsse auf der Rückseite. Anders als der vorige Mac Pro bietet das neue Modell intern nur Platz für PCIe Flash-Speicher; auf konventionelle interne Festplatten müssen Nutzer verzichten.