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photokina 2018: Fotoindustrie im Umbruch – Marktkonsolidierung durch neue Systeme und Partnerschaften

Welches ist denn nun der beste Mount?

Wer sich mit Fotografie ein bisschen auskennt und keine Fanboy-Allüren hat, wird einsehen, dass es darauf keine eindeutige Antwort gibt. Technisch gesehen kann man zwar gewisse Vor- und Nachteile herausschälen, aber letztlich kommt es auf das reale Objektivangebot und die Aussicht auf die zukünftige Objektivversorgung an. In diesem Punkt – und rein auf Vollformat bezogen – sehe ich Canon RF momentan für eine langfristige Perspektive leicht vor Nikon Z und deutlicher vor Sony-FE und dem L-Mount-Konsortium. Das basiert aber nur auf meiner persönlichen Einschätzung der bisherigen Objektivvorstellungen für RF. Da hat Canon meiner Meinung nach mit den vier Objektiven 24-105 mm f/4, 28-70 mm f/2, 50 mm f/1,2 und 35 mm f/1,8 das attraktivste Startangebot vorgelegt. Natürlich gilt für Canon wie für Nikon, dass deren riesiges SLR-Objektivsortiment ohne nennenswerte Einschränkungen an den neuen DSLMs genutzt werden können, was ihnen genug Zeit verschafft, native Mirrorless-Objektive zu entwickeln. Sony, die sich mutig schon vor ein paar Jahren auf Mirrorless-Vollformat eingelassen haben, verfügen im Augenblick über das größte Angebot an entsprechenden Objektiven für Mirrorless.

Dieser Vorsprung ist natürlich nicht zu unterschätzen. Demgegenüber steht aber auch Canikons Vorsprung im Pro-Support und der Verbreitung seiner Systeme weltweit.

Technisch gesehen konzentrieren sich die Betrachtungen der Objektivanschlüsse vor allem auf zwei Parameter: Den Durchmesser und das sogenannte Auflagemaß (im Englischen "Flange Back" genannt). Ersteres ist weitgehend selbsterklärend. Das Auflagemaß beschreibt die Distanz zwischen der Auflagefläche des Objektivs am Bajonett und der Sensoroberfläche.


Im Bezug auf den Durchmesser gilt, etwas vereinfacht beschrieben: je größer, desto mehr Entwicklungsspielraum. Beim Auflagemaß gilt theoretisch: je kürzer, desto besser. Aber gerade beim Auflagemaß ist die Rechnung nicht ganz so einfach. Hier zunächst die Daten der vier oben genannten Objektivanschlüsse:

  • Canon RF: 20mm flange, 54mm Durchmesser
  • Nikon Z: 16mm flange, 55mm Durchmesser
  • Sony FE: 18mm flange, 46mm Durchmesser
  • L-Mount: 20mm flange, 51,6mm Durchmesser

Demnach könnte man den einfachen Schluss ziehen: Nikon etwas besser als Canon, dann L-Mount und Sony ist das Schlusslicht.

Ein kürzeres Auflagemaß ist nicht per se besser. Prinzipiell kann man über den Abstand und die Größe des rückwärtigen Linsenelements im Objektiv einige Parameter beeinflussen, wie etwa die Größe des Objektivs insgesamt und den Winkel, in dem Lichtstrahlen vom rückwärtigen Linsenelement gebrochen werden müssen, um die Sensorecken zu erreichen. Man kann den Abstand zum Sensor trotz festem Auflagemaß verringern, indem man das Objektivende einfach etwas tiefer in das Kameragehäuse eindringen lässt. So hat Canon beispielsweise das RF 24-105 f/4 vergleichsweise kompakt konstruieren können, das RF 50mm f/1,2 hingegen mit einem sehr großen, tief in die Kamera reichenden Rückseitenelement besonders scharf bis zu den Rändern, wie bisher kein anderes 50er dieser Lichtstärke.


Die oben genannten Maße sagen also eher etwas über die Konstruktionsreserven für Objektive aller Art aus. Und da haben tatsächlich Nikon und Canon die besten Karten. Zumindest in der Theorie.



Darüber hinaus spielen aber auch andere Dinge eine Rolle, wie beispielsweise die Bandbreite und Zukunftssicherheit der elektrischen Anschlüsse zwischen Objektiv und Kamera. In diesem Punkt hat Canon am weitesten in die Zukunft geschaut und die bisher 8 Kontakte des EF-Bajonett auf 12 beim RF-Anschluss erweitert. Die werden derzeit noch nicht alle genutzt, mindestens einer bleibt als Reserve für zukünftige Entwicklungen. Canon hat die Möglichkeiten der Datenübertragung beim RF-Mount auch gleich dazu genutzt, die optischen Korrekturdaten für die Objektive künftig nicht mehr in der Kamera zu speichern, sondern im Objektiv selbst. Sobald man ein RF-Objektiv an die Kamera schraubt, werden die Daten der Kamera mitgeteilt. Das hat mehrere Vorteile: Erstens müssen nicht immer die Daten aller Objektive in der Kamera vorgehalten werden, zweitens können die Werte individuell für jedes Objektiv angepasst und damit auch Serienstreuungen ausgeglichen werden. Die Werte aller bisherigen EF-Objektive sind aber weiterhin in der Kamera gespeichert, weil diese Objektive eben nicht selbst ihre Korrekturdaten mitteilen können. Beim RF-System hat Canon also einen weiteren sinnvollen Entwicklungsschritt vollzogen.

Inwieweit auch Nikon mit dem Z-Mount solche oder ähnliche Verbesserungen untergebracht hat, wurde meines Wissens bisher vom Hersteller nicht detailliert kommuniziert. Beim L-Konsortium wurde der seit längerem bekannte Leica L-Mount nach derzeitigem Wissensstand unverändert übernommen. Der Nikon Z-Mount hat übrigens 11 Pins, L-Mount 10 und Sony E ebenfalls 10 Kontakte. Die Zukunft wird zeigen, ob sich aus der Anzahl dieser "Kanäle" etwaige Vorteile ergeben.

  • HINWEIS (Nachtrag): Die oben erwähnte Datenübertragung zwischen Objektiv und Kamera ist weder ein Novum der Canon RF, noch ist es brandneu. Dies kam im Text nicht deutlich genug hervor. Olympus nutzt diese Möglichkeit bereits seit Einführung der E-1 im Jahre 2003. Außerdem verfügen auch die Four-Thirds-Kameras bereits seit 2009 über 11 Kontakte. Die obige Erwähnung bezieht sich nur auf die Erweiterungen der neuen Vollformat-Mounts.

Wichtig ist auch zu wissen, dass die Schaffung eines solchen Objektivanschlusses eine in der Welt der Technologie äußerst langfristige Entscheidung ist. 30 Jahre plus sind die Dauer, für die heute getroffene Entscheidungen ausreichen müssen, um alle zukünftigen Eventualitäten abzudecken.


Wie sich die Canon EOS R in der Praxis schlägt, werde ich hoffentlich im Laufe des Oktober für Sie herausfinden. Tests der anderen Systeme sind derzeit noch nicht fest geplant, stehen aber noch auf der Agenda.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Mount und das Objektivangebot werden mehr denn je darüber entscheiden, wie sich die Anbieter künftig am Markt behaupten können.

Zurück zu Panasonic…


Kommentare

ckingpin29.09.18 09:13
Gute Zusammenstellung! Ich gehe auch davon aus, dass Canon und Nikon technisch aktuell gewisse Vorteile haben. IMHO reicht es nicht aus, einen professionellen Service anzukündigen, der muss auch funktionieren - und da sehe ich dich gewissen Nachholbedarf bei den Wettbewerbern
An der Ladetheke wird entscheiden sein, wie CaNikon & Co sich vom iPhone & Co differenziert - die technische Ansätze von Apple in den neuen Moden zeigen hier gute Ansätze, die ich nur bei der Zeiss ZX-1 noch sehe (Zusammenspiel Hard-/Software)
Es bleibt spannend;-)
-3
ts-e
ts-e29.09.18 09:30
Canon und Nikon sind einfach zu teuer und man merkt, wie sie die Zeit verschlafen haben. Sony hat schon ein komplettes Sortiment an FE Objektiven, da müssen die anderen erstmal hin. Während die anderen da noch hinkommen wollen, baut Sony weiter aus und nicht zu vergessen die Sigma Objektive die es schon gibt. So sehe ich das. Abgesehen von den hohen Preisen die Canon und Nikon aufrufen. Das ist ja der Wahnsinn!
Nicht umsonst habe ich von Canon auf Sony gewechselt. Das ehemalige Flaggschiff Canon ist einfach zu schwerfällig. Sei es im Dynamikumfang der Senoren oder in Innovation.
Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran. Robert Capa
+1
wormstar
wormstar29.09.18 10:05
Ich denke, bei einem angedachten Wechsel sind die Objektive viel entscheidener als die Bodys. Und da haben Canon und Nikon immer noch Vorteile (weil länger am Markt). Über eine Zeitraum von ca. 15 Jahren habe ich mir z.B. einen Objektivpark aufgebaut, der nur schwer zu ersetzen ist (28-70 2,8L, 70-200 2,8L, 16-35, 4,0L, 100 2,8L, 85 1,4, TS-E 17 4L, 8-15 4L).
Ich glaube, ich bin da bei weitem kein Einzelfall.

Das ist für mich auch der Hauptgrund, warum meine 5D Mark II jetzt gegen eine EOS R ersetzt wird. Ich sehe in keinem anderen System einen entscheidenen Vorteil für mich - auch wenn mich der Single-SD-Cardslot ärgert (ist für mich aber der einzige Makel).

Aber jeder muss natürlich seine eigene Situation beleuchten und entscheiden, was ihm wichtig ist...
+1
BlueSun
BlueSun29.09.18 10:13
Ich bin mal wirklich sehr gespannt wie sich das in Zukunft entwickelt... Canikon haben einfach den Startschuss verpennt... mal schauen wie sich das auswirkt. Und wenn man dann noch sieht welche Erfahrungen Panasonic durch MFT bei den mirrorless hat, und wie schnell Pansonic das MFT System ausgebaut hat, dann wird es spannend. Wenn Panasonic genauso viel Energie in die Lumix S steckt, dann könnte der Objektivpark extrem schnell wachsen, erst recht mit Leica und Sigma zusammen. Und ich würde tippen das Olympus sich auch früher oder später noch anschließen wird. Sony hat alles richtig gemacht, was mir dort fehlt sind gute und gleichzeitig günstige Optiken... da ist das MFT Format deutlich vielfältiger aufgestellt.
+1
olilech29.09.18 11:51
Die Diskussion über das Bajonett ist reines Marketing und jeder springt darauf an. Wundert mich wie Nikon überleben konnte, sie hatten ja doch ein deutlich kleineres Bajonett als Canon bei ihren DSLR. Konnte man mit so einem winzigen Nadelöhr überhaupt Fotos machen? Anscheinend nicht! Die Randschärfe muss ja unterirdisch gewesen sein.
+2
sonorman
sonorman29.09.18 12:01
olilech
… Die Randschärfe muss ja unterirdisch gewesen sein.
Natürlich nicht, aber reines Marketing ist es auch nicht. Dafür wäre Nikon sicher nicht das Abenteuer eingegangen, den Durchmesser beim Z-Mount deutlich zu erhöhen.
-1
Alexhibition29.09.18 12:04
Lustig dass jetzt plötzlich alle sagen, dass Sony die günstigeren Objektive hat ^^
Die haben doch damit angefangen alles, bis auf die Kameras, teurer zu machen und jetzt setzen die neuen halt noch einen drauf.

Ich glaube den Usern wird egal sein, welcher Mount größer oder kleiner ist. Denen muss man nicht mit theoretisch besseren Objektivkonstruktionen in der Zukunft kommen. Dem Mediasaturn Kunden war ja auch meistens Wurscht wie groß der Sensor ist.

Ich kann aber nicht abschätzen ob die Masse jetzt auch noch instinktiv zu Canon greifen wird, trotz der höheren Preise oder ob die jetzt Sony als neues Canon sehen.

Es wird auf jeden Fall sehr spannend und ich freue mich das ganze beobachten zu können.

Von allen neu präsentierten Kameras finde ich die Panasonic am interessantesten.

Persönlich brauche ich kein Vollformat sondern eine APS-C mit 3.6MP Sucher, 4K60p ohne Crop, Ibis in einem kompakten Gehäuse. Zweiter Kartenslot und optionaler Batteriegriff wären nice aber kein KO Kriterium.
+1
olilech29.09.18 12:06
Nur die Zukunft wird zeigen ob es wirklich einen Vorteil bringt. Meines Erachtens herrscht Panik und sie verrennen sich momentan ein wenig. Gibt es wirklich einen bedeutenden Markt für ein riesiges 58 f0.95 für 6000€, das auch noch manuell ist? Übrigens gibt es eine solche Linse heute schon für Sony - wie machen die das nur mit dem winzigen Bajonett? Auch das neue 24 1.4 scheint wirklich gut zu sein. Da müssen die Anderen erstmal zeigen ob sie da noch was drauflegen können, vorallem auch noch zu dem Preis.
+2
sonorman
sonorman29.09.18 12:44
olilech
Nur die Zukunft wird zeigen ob es wirklich einen Vorteil bringt.
So sehe ich das auch und so steht es letztlich auch im Text.

…Gibt es wirklich einen bedeutenden Markt für ein riesiges 58 f0.95 für 6000€, das auch noch manuell ist?
Das sehe ich auch kritisch. Aber Canons 1,2er (mit sehr schnellem AF) für 2500€ ist schon ziemlich attraktiv.
Übrigens gibt es eine solche Linse heute schon für Sony - wie machen die das nur mit dem winzigen Bajonett? …
Es geht ja nicht nur um Lichtstärke, sondern auch um Randschärfe, Verzeichnung, CA etc. Mal sehen, ob Sonys Option da mit dem neuen Canon mithalten kann. Ich bezweifle es. Das RF 50 1,2 soll auch Canons EF 50 1,2 optisch deutlich überlegen sein.
-2
olilech29.09.18 12:54
sonorman
Es geht ja nicht nur um Lichtstärke, sondern auch um Randschärfe, Verzeichnung, CA etc. Mal sehen, ob Sonys Option da mit dem neuen Canon mithalten kann. Ich bezweifle es. Das RF 50 1,2 soll auch Canons EF 50 1,2 optisch deutlich überlegen sein.

Das ist aber auch ein ziemlich unfairer Vergleich. Das alte Canon f1.2 ist von 2007 und was das Auflösungsvermögen angeht eher sehr schlecht. Vergleich das neue Canon mal lieber mit dem Sony Zeiss Planar 1.4. Wobei sich auch die Frage stellt wieviel Sinn es überhaupt macht dass ein Objektiv bei Offenblende bis in den Rand scharf ist. Ich stelle meinen wichtigen Bildinhalt eigentlich NIE in eine Ecke und für Landschaft wird eh deutlich abgeblendet. Aber es gibt halt immer mehr "Fotografen" die in erster Linie Testcharts fotografieren.
+4
sonorman
sonorman29.09.18 13:26
olilech
Ein 50 mm f/1,2 ist NICHT NUR für Bokeh und Offenblende gemacht. Abgeblendet ist Schärfe bis an den Rand eben ein wichtiges Kriterium.
Ich will jetzt allerdings keinen Battle, wer das Beste 50 1,2er hat anzetteln. Das werden die Tests zeigen. Fakt ist, dass der Entwicklungsspielraum für Optiken bei Canons und Nikons neuen Mounts deutlich größer ist, als bei Sony. Da gibt es nichts schönzureden für Sony.

Die haben übrigens auf ihrer photokina-Pressekonferenz auch behauptet, dass mehr Durchmesser nicht besser wäre, das aber völlig unbegründet gelassen.

Schaun mer mal. Schön ist doch für uns Verbraucher, dass die Konkurrenz für Canikon größer geworden ist, was zu einem dynamisscheren Wettbewerb führen wird. Am Ende haben wir dann allerdings vier statt nur zwei oder drei unterschiedliche Lager im Vollformat-Segment, die sich natürlich alle spinnefeind sein werden.
-1
olilech29.09.18 15:02
Tschuldige Sonorman, aber was du da von dir gibts ist wenig fundiert. Natürlich ist die große Herausforderung eine möglichst hohe Schärfe bis an dein Rand bei OFFENBLENDE. Paar Stufen abgeblendet sind doch eh alle gute Optiken scharf bis an den Rand - da macht das Bajonett doch keinen Unterschied. Die Hersteller erkaufen sich die Leistung der Objektive in erster Linie durch Größe und Gewicht. Schau dir die Sigma Art Serie an. Riesen Optiken mit meist relativ schlechtem t-stop. Im Objektivbau geht es darum eine gute Balance zu erzielen. Zaubern kann keiner, du gewinnst in der einen Eigenschaft, verlierst aber in einer anderen.

Und dass der Entwicklungsspielraum bei größeren mounts "deutlich größer" ist wie von dir behauptet ist in erster Linie ein nachplappern von Marketing Sprüchen.

Die Zukunft wird zeigen ob CaNikon es schafft bessere Optiken zu realisieren. Da müssen sie jetzt abliefern. Bis dahin ist das alles nur Marketing blabla.
+4
olilech29.09.18 15:16
DxO Objektive, Rangliste (Canon/Nikon/Sony)

+3
olilech29.09.18 15:17
DxO Kameras, Rangliste (Canon/Nikon/Sony)
Für Canon musst gaaaanz weit runter.

+3
olilech29.09.18 15:20
Canon hatte schon immer ein deutlich größeres Bajonett wie Sony und hat es bisher auch nicht geschafft daraus einen Vorteil zu erzielen. Bei den Sensoren hängen sie eh schon deutlich hinterher.

Es kann mit der neuen Canon R eigentlich nur besser werden, sie müssen aber erstmal den Abstand deutlich verringern bevor sie ans überholen denken können.
+3
sonorman
sonorman29.09.18 15:38
olilech
Canon hatte schon immer ein deutlich größeres Bajonett wie Sony und hat es bisher auch nicht geschafft daraus einen Vorteil zu erzielen. Bei den Sensoren hängen sie eh schon deutlich hinterher.
Bisher hatten sie (Canon und Nikon) aber nur Vollformat-SLR mit viel größerem Flange Back. Darin lag der Vorteil von Sony, aber damit ist es jetzt vorbei.

Ich habe im Artikel ja mehrfach darauf hingewiesen, dass die Vorteile größerer Mounts erst mal nur theoretischer Natur sind und dass das tatsächliche Objektivangebot entscheidet. Diesen Vorteil habe ich im Text ebenfalls eindeutig Sony zugesprochen. Von daher weiß ich nicht, warum Du mir unterstellst, Marketing-bla-bla nachzuplappern.

Dass mit größeren Mounts mehr Entwicklungsreserven vorhanden sind, ist ein rein physikalischer Fakt. Es besteht einfach mehr Speilraum, um die optischen Parameter zu variieren. Auch das habe ich im Text erklärt. Was die Hersteller letztlich daraus machen, steht auf einem anderen Blatt. Nichtsdestotrotz sind die ersten RF-Objektive ersten Tests und Berichten nach zu urteilen äußerst gelungen. Wie sich das im Vergleich zu anderen Objektiven in der Praxis und im Labor darstellt, wird sich noch zeigen.
+2
adiga
adiga29.09.18 16:10
Von den ersten spiegellosen Kameras von Canon / Nikon gleich eine Prophezeiung für die nächsten 20 Jahre zu machen, finde ich schon gewagt. Die ersten EOS DSLR waren auch kein grosser Wurf, meiner EOS 1 weit unterlegen. Auch mit den Objektiven. Aber kraft ihren Entwicklern hat es Canon (analog auch Nikon) geschafft, die analogen Geräte vergessen zu lassen.

So wird es auch mit den DSLM werden. Es sind erste Geräte, weiter werden folgen. Ebenso Objektive. Die meisten Leute gucken mal zu wie sich der Markt entwickelt und dann zuschlagen. Es sind nicht nur die technischen Daten wichtig (sind praktisch alle in einem ähnlichen Bereich), sondern auch die Bedienung und der Service. Und da werden keine grossen Scharen wechseln. Wer heute Nikon DSLR hat wird später mal zu Nikon DSLM wechseln. Auch professionell. Analog bei Canon.

Und die beiden werden dann wieder den Markt unter sich aufteilen, Sony wohl als Dritter mit Abstand. Danach der Rest. Wie heute. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Sieht man auch bei den Autos. Deutsche fahren VW, Italiener Fiat, Franzosen Peugeot/Citroen. Und dazwischen gibt es noch den (grossen) Rest.
-3
CJuser29.09.18 16:17
Auch wenn es FOTOkameras sind, finde ich schade, dass zwar mit 4K/UHD 30 oder gar 60 fps geworben wird, hier aber meist ein externer Recorder (bspw. Atomos) gebraucht wird um die volle Qualität abzuspeichern. Intern hört es oft bei 8 Bit 4:2:0 auf. Extern dagegen 10 Bit 4:2:2.
+1
olilech29.09.18 16:22
sonorman
Bisher hatten sie (Canon und Nikon) aber nur Vollformat-SLR mit viel größerem Flange Back. Darin lag der Vorteil von Sony, aber damit ist es jetzt vorbei.

Dieser Vorteil kommt in erster Linie im Weitwinkelbereich zu tragen. Warum ist das neue Canon 85 1.4 trotz größerem Bajonett nicht so scharf wie das Sony oder das Sigma?

Weil es eben an ganz anderen Dingen liegt. Schärfere und besser korrigierte Optiken werden in erster Linie größer werden. Die große Frage dabei ist, macht es Sinn riesen Optiken zu entwickeln (die auch dementsprechend teuer werden), die zwar messtechnisch Vorteile haben, aber im Alltag zu kaum sichtbaren optischen Verbesserungen führen.

Wer wirklich mehr will und bei dem Größe und Preis keine Rolle spielen, der wandert eh ab Richtung Mittelformat. Gerade das "kleine Mittelformat" wird immer interessanter, siehe neue Fuji!
+2
sonorman
sonorman29.09.18 16:38
olilech

Vielleicht hilft eine andere Sichtweise fürs bessere Verständnis:
Marketing Departments Have No Idea How Optics Work. Sony's press conference made a point about how you could create an f/0.95 lens in the FE mount. This, is, of course, a response to Nikon's saying "look at this NOCT that wasn't possible before." Everyone in marketing at Canon, Nikon, Panasonic, and Sony needs to go take a crash course in optics. Taught by someone who can explain things in more layman terms. The simplest point is this: the larger the opening the more optical design choices you have; the closer to the sensor you can place (larger) optics (and still protect them), the more optical design choices you have using current technologies. Sony knows that. It's what they do with the RX cameras! (No mount, close to the sensor rear elements.)

+1
Absalom29.09.18 17:30
Bis jetzt haben Canon und Nikon noch nichts gezeigt, wozu das große Bajonett gut ist

Canon:
Ein 28-70 F2 für 3250€ und mit 1,5kg anstatt eines 24-70 F2.8 ist blödsinn.
Lieber einen besseren Sensor beim ISO rauschen und dafür Gewicht und Preis halbieren. dazu wurden beim WW Bereich 4mm beschnitten, womit keine wichtigen 24mm möglich sind.

beim 50F1.2 das gleiche. Lieber 50F1.4 und eine halbe Blende hergeben und dafür viel Geld sparen.

Nikon:
ein manuelles 50F0.95 für 6000€ ist Schwachsinn. Offen dürfte man nahezu keine Schärfentiefe mehr haben und muss diese dann manuell suchen.
+2
olilech29.09.18 17:35
Sonorman du scheinst nicht zu verstehen, was ich dir schon die ganze Zeit versuche zu erklären.

- bessere optische Eigenschaften erzielt man in erster Linie durch größere und schwerere Optiken.

Deine Quelle spricht auch davon, dass das neue Nikkor 35 1.8 s-line besser ist als das alte Nikkor. ES IST ABER AUCH DEUTLICH SCHWERER UND GRÖSSER!!! Trotz eines größeren Bajonetts und einer kürzeren Flange Back!

Das Gleiche gilt für das neue Canon 50 1.2, es ist deutlich größer und schwerer als das Alte. Dies ist in erster Linie der Grund für die bessere optische Leistung.

- Offenblendig ist eine hohe Randschärfe IN DER REGEL nicht wichtig, da der entscheidende und somit scharfe Bildinhalt in den wenigsten Fällen an den Rändern positioniert wird.

- Abgeblendet sind die meisten guten Optiken jetzt schon bereits scharf bis an den äußersten Rand!

Und die Vergangenheit hat bereits gezeigt, daß Canon keinen entscheidenden Vorteil gegenüber Nikon hatte, trotz des deutlich größeren Bajonetts.

Die Größe der Optik macht aber nur bis zu einem gewissen Grad Sinn. Die Optiken werden nicht nur größer und schwerer, sondern auch deutlich teurer.

Gleichzeitig wird aber in Zukunft das (kleine) Mittelformat wahrscheinlich immer günstiger und somit attraktiver.

Und bevor ich mir ein Nikkor Noct für 6000€ kaufe lege ich lieber noch ein wenig was drauf und wander ins Mittelformat - das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
-1
sonorman
sonorman29.09.18 17:44
olilech
Ich glaube eher, Du argumentierst an der Sache vorbei. Darum belasse ich es lieber dabei.
-1
crass5329.09.18 17:53
olilech
Nur die Zukunft wird zeigen ob es wirklich einen Vorteil bringt. Meines Erachtens herrscht Panik und sie verrennen sich momentan ein wenig. Gibt es wirklich einen bedeutenden Markt für ein riesiges 58 f0.95 für 6000€, das auch noch manuell ist? Übrigens gibt es eine solche Linse heute schon für Sony - wie machen die das nur mit dem winzigen Bajonett? Auch das neue 24 1.4 scheint wirklich gut zu sein. Da müssen die Anderen erstmal zeigen ob sie da noch was drauflegen können, vorallem auch noch zu dem Preis.
Dafür wird es einen Markt geben. Alle, wirklich alle 1,2er Scherben waren bei offener Blende nur im Zentrum brauchbar. Das 0,95 müsste, bedingt durch das große Bajonet alle anderen Objektive in den Schatten stellen.
Bezüglich Autofokus: Wer würde sich bei offener Blende darauf verlassen? Da befindet sich die Kamera auf dem Stativ und es wird präzise auf den Punkt scharf gestellt.
+1
olilech29.09.18 17:58
Sonorman, du möchtest also bestreiten, dass SÄMTLICHE neu vorgestellten Optiken von Nikon/Canon für ihr neues spiegelloses System deutlich größer und schwerer als die alten DSLR Optiken sind?

Warum denn das? Sollte nicht das größere Bajonett auf magische Weise automatisch zu besserer Abbildungsleistung führen?

Ich denke eher DU argumentierst an der Sache vorbei. Natürlich hat ein großes Bajonett (bis zu einem bestimmten Grad) Vorteile. Aber bessere optische Leistungen begründen sich in erster Linie durch größere und schwerere Optiken.

Oder glaubst du die neuen Objektive von Canon und Nikon werden aus Spass so groß und schwer?
-1
olilech29.09.18 18:04
crass53

Dafür wird es einen Markt geben. Alle, wirklich alle 1,2er Scherben waren bei offener Blende nur im Zentrum brauchbar. Das 0,95 müsste, bedingt durch das große Bajonet alle anderen Objektive in den Schatten stellen.
Bezüglich Autofokus: Wer würde sich bei offener Blende darauf verlassen? Da befindet sich die Kamera auf dem Stativ und es wird präzise auf den Punkt scharf gestellt.

Nein, die waren nichtmal im Zentrum brauchbar.


Wenn du auf dem Stativ präzise auf den Punkt scharfstellst, dann fotografierst du aber nur Stillleben und keine Menschen - zumindest keine lebendigen. Ich bleibe dabei, das ist eine Optik für eine kleine Nische. (Natürliche nur meine subjektive Meinung).
0
sonorman
sonorman29.09.18 18:34
olilech
Sonorman, du möchtest also bestreiten, dass SÄMTLICHE neu vorgestellten Optiken von Nikon/Canon für ihr neues spiegelloses System deutlich größer und schwerer als die alten DSLR Optiken sind?

Warum denn das? Sollte nicht das größere Bajonett auf magische Weise automatisch zu besserer Abbildungsleistung führen?

Ich denke eher DU argumentierst an der Sache vorbei. Natürlich hat ein großes Bajonett (bis zu einem bestimmten Grad) Vorteile. Aber bessere optische Leistungen begründen sich in erster Linie durch größere und schwerere Optiken.

Oder glaubst du die neuen Objektive von Canon und Nikon werden aus Spass so groß und schwer?
Oh je, jetzt driftest Du aber komplett ab.

Noch mal ganz von vorn: Ich habe lediglich und mehrfach darauf hingewiesen, dass die neuen Mount-Abmessungen einen größeren optischen Entwicklungsspielraum lassen. Das heißt, man kann Objektive entweder in Richtung kleiner/leichter entwickeln, oder in Richtung optisch besser. (Oder natürlich zu einem guten Kompromiss aus beidem.) Das RF 24-105 f/4 ist beispielsweise sehr wohl kleiner und leichter, als das EF-Pendant (bei wahrscheinlich gleicher oder sogar besserer optischer Leistung). Das 50er RF ist hingegen nicht auf kleinere Maße hin entwickelt, sondern auf höhere optische Leistung. Genau diese Wahl ist dank des größeren Entwicklungsspielraums möglich geworden. Einzig und allein darum ging es. Um mehr nicht.
0
PaHe29.09.18 18:42
Ich finde es ausgesprochen gut, wenn die 2 Schwerfälligen Canikon im Vollformat ein wenig Feuer unterm Hintern kriegen. Gut dabei ist auch, dass die deutschen Linsenfabrikanten mit von der Partie sind. Bei den Bodys ist der Zug für die Deutschen ja wohl abgefahren, da braucht man Partner aus Fernost dafür.

So wie es aussieht, ist der Markt trotzdem für jeden momentanen Player am Markt groß genug um zu überleben und die neuen Entwicklungen von Sony und Panasonic auf der Sensorseite sind höchst spannend.

Für die Ultrakompakten ist der Zug mit Sensoren in der Größe eines Fliegenschisses allerdings vollends abgefahren. Da sind die Smartphones die bessere Lösung, schon wegen des Mehrfachnutzens und der besseren Handhabung des Kameraoutputs.
+1
olilech29.09.18 18:49
@Sonorman
Und genau diese Aussage ist erstmal reines Marketing und muss erst noch bewiesen werden. Ich kann es dir noch 100 mal sagen. In der Vergangenheit hatte Canon auch ein deutlich größeres Bajonett wie Nikon. Trotzdem hat Canon keine besseren Optiken gebaut.

Und größer = besser stimmt halt nur bis zu einem bestimmten Grad. Die Zukunft wird zeigen ob CaNikon einen Vorteil gegenüber Sony haben. Ich möchte das nicht bestreiten, aber die Aussage dass es so sein MUSS halte ich für äußerst zweifelhaft und reines Marketing.
Demnächst kommt dann ein Anbieter mit einem 100cm Bajonett und behauptet es bringt Vorteile gegenüber CaNikon. Mach dir da mal drüber Gedanken, dann verstehst du eventuell was ich meine.

Und die Regel besser korrigierte Optiken sind auch größer und schwere hatte bisher immer Bestand.
0
sonorman
sonorman29.09.18 18:57
olilech
@Sonorman
Und genau diese Aussage ist erstmal reines Marketing und muss erst noch bewiesen werden. …
Naja, für mich ist das eine ziemlich logische Sache. Durch einen dickeren Schlauch kann (bei gleichem Druck) mehr Wasser fließen – wahlweise aber auch beliebig weniger. Ergo: mehr Spielraum und Reserven für die Wasserversorgung. Vielleicht kannst Du das ja irgendwie empirisch widerlegen, anstatt es einfach als „Marketing“ abzutun.
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