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Vorstellung Nikon Z8: Fast eine Z9, nur kleiner, leichter und günstiger

Systemkameras sind nach wie vor alternativlos, wenn maximal natürliche Bildqualität mit Top-Auflösung und großem Dynamikumfang gefragt ist. Smartphones können solche Kameras nicht erreichen und werden es in absehbarer Zeit auch nicht, weil der physische Unterschied in der Sensorgröße nicht beliebig mit Computational-Photography-Tricks kompensiert werden kann. Aber klar ist auch, dass solche Top-Kameras mehr und mehr zu einem Nischenprodukt werden, weil sie technisch immer aufwendiger und teurer werden. – Von den Kosten für die Objektive ganz zu schweigen.

Nikon-User haben nun mit der Z8 eine neue attraktive Option, wenn es um eine Kamera der absoluten Spitzenklasse geht. Das aktuelle Topmodell Z9 ist mit seiner Größe und dem Preis von 6.000 Euro klar das Vorbild. Die Z8 übernimmt die allermeisten Fähigkeiten und Funktionen der Z9. Daher ist es am einfachsten, wenn man kurz betrachtet, wo Nikon bei der Z8 Abstriche gemacht hat.


Der wohl offensichtlichste Unterschied der Z8 zur Z9 ist der fehlende integrierte Portrait/Batterie-Griff der Neuvorstellung. Natürlich gibt es einen solchen auch optional für die Z8 zu erwerben, aber wer diesen nicht benötigt, hat mit der Z8 eine entsprechend kleinere und leichtere Option. – Wobei auch die Z8 nicht auf Kompaktheit getrimmt wurde und auch so ein ordentlicher Brummer ist, der ganz ohne Objektiv schon fast 1 Kilo (910 g) auf die Waage bringt. Die Z8 ist aber 15% kleiner als die DSLR Nikon D850, deren Nachfolger im Geiste sie wohl ist.

Eines der wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale steckt im Akkuschacht. Die Z8 muss mit dem deutlich kleineren EN-EL15c Akku auskommen, der auch von vielen anderen Nikon-Kameras genutzt wird, aber nur etwa die halbe Kapazität des Z9-Akkus hat. Damit soll die Z8 nach CIPA etwa 340 Aufnahmen (330 bei Nutzung des Viewfinders) schaffen, was nur Durchschnitt ist. Wer mehr Ausdauer braucht, muss entweder entsprechend Ersatzakkus einpacken, oder in den optionalen Griff investieren, der Platz für zwei EN-EL15s-Akkus hat. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich durch den Umstand, dass die Z8 erstmals über zwei USB-C-Ports verfügt, wovon einer zur Stromversorgung bzw. zum Aufladen via USB-PD genutzt werden kann.


Ansonsten gibt es fast nur Gemeinsamkeiten mit der Z9. Selber Sensor, selber EVF, selbes mehrfach schwenkbares LCD, selbes Statusdisplay und Button-Layout, selbe AF-Engine und, und, und…


BTW: Über den Sensor der Z8 haben wir noch gar nicht gesprochen. Seine Auflösung beträgt wie bei der Z9 45,7 MP und es handelt sich um einen Stacked-CMOS mit Bildstabilisierung (IBIS), was in Kombination mit IS-Objektiven bis zu 6 Blendenstufen Wackelausgleich verspricht. Wie beim Topmodell ist hier wohl die größte Besonderheit, dass auch die Z8 komplett ohne mechanischen Verschluss auskommt. Dank der hohen Auslesegeschwindigkeit des Sensors sind jederzeit 14 Bit RAW-Aufnahmen möglich, die kürzeste Blitzsynchronzeit ist 1/200s und die kürzeste Verschlusszeit 1/32000s.


Noch ein Unterscheidungsmerkmal verbirgt sich hinter der Klappe für die Card-Slots. Statt zwei CF-Express hat die Z8 nur einen Schacht für diesen Kartentyp, sowie einen zweiten für SD-Card.

Die restlichen Unterscheidungsmerkmale betreffen eigentlich nur noch Kleinigkeiten, die keine Dealbreaker sein sollten. Wie etwa eine angeblich nicht ganz so aufwendige Versiegelung der Kamera vor Wettereinflüssen im Vergleich zur Z9. Doch auch die Z8 ist umfassend geschützt.

Die Serienbildgeschwindigkeit bei voller Auflösung mit RAW liegt bei 20 Aufnahmen pro Sekunde, mit JPEG bei 30. Verzichtet man auf etwas Auflösung, steigt die Geschwindigkeit je nach Modus auf 60 bis max. 120 B/s.


Video-Shooter dürften ebenfalls kaum etwas vermissen, Die Z8 bietet 8K/60p Video in N-Raw, 4.1K in ProRes Raw, 8K/30p oder bis zu 4K/60p von 8K, wahlweise ProRes 422 HQ, H265, H.264 N-Log oder HLG.

Das alles zusammen macht die Z8 zu einer der leistungsstärksten Hybrid-DSLMs im derzeitigen Marktumfeld. Was die Frage nach dem Preis aufwirft. Mit 4.599 Euro ist die Z8 1.800 Euro günstiger als die Z9 und die derzeit günstigste (nach UVP) mit Stacked CMOS Vollformatsensor.


Unter dem Strich ist die Sache recht eindeutig. Die althergebrachten "Markenlager" sind auch mit spiegellosen Systemkameras noch voll aktiv. Nikon-User bleiben (meistens) Nikon-User, Sony bei Sony und Canon bei Canon etc. Es dürfte kaum Nutzer der Canon- oder Sony-Fraktion geben, die wegen der Z8 (oder Z9) einen Systemwechsel in Betracht ziehen werden. Für Nikonians ist die Z8 aber ganz sicher eines der begehrenswertesten Modelle in der aktuellen DSLM-Range der Japaner.

Kommentare

Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex13.05.23 08:26
Ich finde die Kamera super interessant und einen guten Zug von Nikon. Man sollte allerdings nicht vergessen, worauf der Z9 Sensor ausgelegt wurde: Geschwindigkeit.

Ja, er ist auch ein guter Allrounder. Wer aber für z.B. Landschaftsfotografie einen Dynamikumfang wie bei der D850 will, sollte hier nicht die ultimative Kamera erwarten. Die Z9 zeigt da in den Messungen schon einen deutlichen Knick.

Da der Z8 Sensor wohl der aus der Z9 sein soll, ist hier die gleiche Leistung zu erwarten.

Aber für den Preis ist das definitiv eine geniale Kamera auf dem Papier. Jetzt bin ich wirklich auf den Nachfolger der GFX100 gespannt. Die erste Sportmittelformatkamera sagt die Gerüchteküche – es bleibt spannend
+1
alephnull
alephnull13.05.23 08:39
Leichter als die Z9, ja. Aber mit 910g leicht, ist die Kamera nicht. So langsam, aber sicher wird auch der letzte Rest von Gewichtsvorteil gegenüber den alten DSL mit Spiegelkasten aufgegeben.

Nur nebenbei: Kann sein, dass es eine (un)komische Assoziation ist. Aber irgendwie erinnert das gestreifte „Z“ am Gehäuse an das russische Kriegssymbol-Z in den oft gezeigten Streifen des Georgbandes.😳🤔
-10
frankenstein13.05.23 09:05
Nikon macht mit dieser Kamera fast alles richtig!

Anstatt, wie Sony und Canon, auf spezialisierte Modelle für Sport/Action/Wildlife (A9 und R3 mit niedrig auflösendem, aber schnellem Stacked-Sensor), Studio/Portrait/Landschaft (A7R und R5 mit hochauflösendem, aber langsamen Sensor) sowie High-End-Video (A7S, FX3) zu setzen, bietet sie im gleichen Preissegment ein Profi-Modell an, der einen schnellen und trotzdem hochauflösenden Stacked-Sensor hat.

Das sind drei Topmodelle in einer Kamera.

Damit kann die Z8 praktisch alles, was die Sony A1 kann, aber zum schlanken Preis einer A7Rv. Und bei Canon ist ohnehin nichts vergleichbares zu bekommen.

Nikon wird mit dieser Kamera einige Profis überzeugen können, nicht nur die aus den eigenen Reihen, die noch mit einer D850 oder D810 arbeiten. Klar, der AF ist nicht ganz so perfekt, aber er ist gut. Der Sucher ist nicht so großartig wie bei den Sony-Topmodellen. Sie ist auch nicht gerade leicht. Trotzdem, die Vorteile sind nicht wegzudiskutieren. Und die Bildqualität war und ist bei Nikon untadelig, speziell was Hauttöne betrifft.

Ich freue mich für Nikon. Das ist der richtige Weg. Jetzt noch die Z5, Z6 und Z7 mit dem neuen AF versehen, dann habt ihr eine Top-Kamera-Range!

Werde trotzdem bei Sony bleiben, der Objektiv-Auswahl wegen.
+3
topas13.05.23 10:31
985g für ne D850, irgendwie bin ich ganz zufrieden mit meiner D850, ich finde die spielen nicht wirklich das geringere Auflagemaß aus.
0
topas13.05.23 11:18
topas
985g für ne D850, irgendwie bin ich ganz zufrieden mit meiner D850, ich finde die spielen nicht wirklich das geringere Auflagemaß aus.

ach, und viel interessanter wären die 760g einer Hasselblad X1D oder 900g bei der Fuji GFX 2
+2
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex13.05.23 12:45
topas
bei der Fuji GFX

Kann die S nur empfehlen
+1
olilech13.05.23 15:46
@gammarus_pulex

Das mehr an Dynamikumfang der D850 ist in der Praxis zu vernachlässigen. Und wer braucht eine Mittelformat für die Sportfotografie?
+4
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex13.05.23 16:12
olilech
wer braucht eine Mittelformat für die Sportfotografie?

Geht ja nicht um Sport.
Aber wenn sie Sport kann, kann sie auch bewegungsfreudige Portraits. Aktuell ist der AF-C bei der GFX100s eher Marketinggeblubber als wirklich zu gebrauchen. Das darf sich gerne ändern.
+1
olilech13.05.23 16:18
Wenn es die Kamera kann, dann muss es nicht zwingend das System können. Mittelformat muss halt auch viel Glas bewegen. Mittelformat macht eigentlich nur Sinn, wenn man WIRKLICH die Auflösung benötigt.

Aber hier geht es eigentlich um die neue Nikon. Und die ist wirklich SEHR stark. Logisch meckern jetzt manche, dass sie zu groß und zu schwer ist. Und gestern haben sie gemeckert, dass die Sony zu klein ist. Mann kann es halt nicht jedem recht machen.
+5
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex13.05.23 16:23
Naja, die Farben der Mittelformatsensoren suchst du vergeblich beim Vollformat. Wenn man natürlich die Farben einer Canon, Nikon oder Sony will, ist das egal. Da ändert auch die aktuelle Generation nichts dran.
-4
olilech13.05.23 16:34
Aha, warum sollte man die Farben vergeblich suchen? Wegen 16bit?
0
Zippo13.05.23 17:23
Das Pronomen derselbe, dieselbe, dasselbe kennzeichnet ebenso wie der / die / das gleiche eine Übereinstimmung, eine Gleichheit, die Identität.

Es gibt aber eine Identität des einzelnen Lebewesens oder Dings:

Er besucht dieselbe Schule wie ich.
Sie tranken alle nacheinander aus demselben Glas.
Und es gibt eine Identität der Art oder Gattung:

Ich möchte den gleichen Wein wie der Herr am Fenster.
Sie trägt das gleiche T-Shirt wie ihre Freundin.

Quelle Duden
-5
Grus15.05.23 14:00
Leider hat die Nikon Z8 kein eingebautes GPS- Empfänger wie die Nikon Z9, da hilft nur der Umweg über Smartphone-App oder externes GPS-Empfänger - falls so ein geeignetes Modell zu kaufen gibt - an die Kamera ansetzen. Bei der Nikon 850 konnte man z.B. den kleinen Dawntech di-GPS ECO ProFessional 2 ansetzen.
0

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